Wille - Willkür - Willfährigkeit - Freier Wille

[Trixi Maus]

hahaha, ich hab was sehr Köstliches von früher über die männliche Hörigkeit gefunden. Ein patriarchal-formulatorisches Sittengemälde aus

Krafft-Ebing, R. v. (1892). Bemerkungen über „geschlechtliche Hörigkeit“ und Masochismus. Jahrbücher für Psychiatrie, 199-211. 10. Bd. Leipzig: Deuticke.

Die Erscheinungen der Geschlechtshörigkeit sind in ihren Formen mannigfaltig und die Zahl der Fälle ist eine ungemein grosse. In geschlechtliche Hörigkeit gerathene Männer finden wir im Leben bei jedem Schritt. Hierher gehören unter den Ehemännern die sogenannten Pantoffelhelden, namentlich die alternden Männer, die junge Frauen heiraten und das Missverhältniss der Jahre und körperlichen Eigenschaften durch unbedingte Nachgiebigkeit gegen alle Launen der Gattin auszugleichen trachten; hierher, auch ausserhalb der Ehe, gehören die überreifen Männer, die ihre letzten Chancen in der Liebe durch unangemessene Opfer zu verbessern trachten; hierher aber auch die Männer jeden Alters, die von heisser Leidenschaft für ein Weib ergriffen, bei ihm auf Kälte und Berechnung stossen und auf harte Bedingungen capituliren müssen; verliebte Naturen, die von notorischen Dirnen sich zur Eheschliessung bewegen lassen; Männer, die, um Abenteurerinnen nachzulaufen, alles im Stich lassen und ihre Zukunft aufs Spiel setzen, Gatten und Väter, die Weib und Kind verlassen und das Einkommen der Familie einer Hetäre zu Füssen legen; Männer, die sich Testamente und Schenkungen abtrotzen und abschmeicheln lassen, und endlich jene Männer, die sich von der Habsucht oder Rachsucht des Weibes, in dessen Gewalt sie durch Liebesleidenschaft gerathen sind, zu verbrecherischen Thaten hinreissen lassen.
So zahlreich aber auch die Beispiele männlicher Hörigkeit sind, so muss doch jeder halbwegs unbefangene Beobachter des Lebens zugeben, dass sie an Zahl und Gewicht der Fälle gegen die weiblicher Hörigkeit weit zurückbleiben. Dies ist leicht erklärlich. Für den Mann ist die Liebe fast stets nur Episode, er hat daneben viele und wichtige Interessen; für das Weib hingegen ist sie der Hauptinhalt des Lebens, bis zur Geburt von Kindern fast immer das erste, nach dieser noch oft das erste, immer mindestens das zweite Interesse.

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hihihi, ich find das so köstlich. Wie die Zeiten sich doch ändern. haha, oder vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall find dich die Formulierung unterirdisch, hihihihi. haaaa, mein Gott, und sowas gibt's im Netz, wo sich jeder drüber aufregen kann, nach freiem Willen.

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Die Willkür ist mir übrigens vom Wort her genauso schwanger wie schleierhaft, keine Ahnung was das ist. Ich kenne nur ihre Auswirkung nur auf einer Seite der Medaille (Machtmißbrauch etc.). Es muß doch auch eine gutartige Bedeutungsseite des Wortes geben, kein Wort ist ja von sich aus schlecht.

Wortschätzchen zu Willfährigkeit

 

[Unterwegs]

Hi, wieder ist mir aus heiterem Himmel ein Viertakter eingefallen. Was Willfährigkeit ist, weiß ich nicht so ganz, ich nehme mal an, das benutzt man heute gar nicht mehr, oder? Weiß jemand, was Willfährigkeit bedeutet? Habe ich ganz selten mal irgendwo gelesen, kann mich da gaa net dran erinnern, so lang ist's her.

LG,
Trixi Maus

Mach mich gefügig, Schatz.

 

[Trixi Maus]

Mach mich gefügig, Schatz.

aaah, ooooh, gefüügig...

ihi, ihi, ist grade ein bißchen Off-Topic, aber Willkür ist ja auch Thema und eine Seite von ihr ist ja das Gehen in's Off-Topic, wenn man so will. Also: Off Topic: anderes Bild: "Ahndungsfähigkeit".

Ist das nicht ein kongeniales Wort? Ahndungsfähigkeit. Soweit ich es fand, ist es der "Ideenreichtum".

Huch, so Off-Topic ist das ja gar nicht. Der Ideenreichtum ist ja z.B. gar nicht unwichtig für den Freien Willen und seine Entwicklung. Wenn der Ideenreichtum eine Ideenarmut ist, dann kann der Wille ja auf gar nix eine natürliche Lust entwickeln und sich schlecht entfalten.

Willenskraft aus Freiem Willen geht bei mir nur mit Lustentwicklung einher, oder? Also bei mir klappt sonst ja gar nix. Ich sach mal so, jede Sekunde hat einen Willen und ich kann diesen Willen leben oder nicht. Lebe ich ihn nicht, gelange ich über kurz oder lang in eine Crux. Und dann Hakuna Matata dassde wieder rauskommst.

 

[Unterwegs]

Als Unterwegs bin ich mehr beim "fahren" hängengeblieben. Hoffahrt - auch so ein Wort. WEnn ich mich richtig erinnere, hat das nix damit zu tun, dass ich mit meinem Auto in den Hof fahre, weil damals gabs noch keine Autos.

Für mich war die Erkenntnis "DEIN Wille geschehe" ganz wichtig. Beschäftigst du dich ernsthaft mit Astrologie und Tarot, kommst du ganz automatisch zum Gottesbezug. Das war jedenfalls bei mir so. Als ich das erkannt hatte, bin ich immer näher an das gekommen, was ich will.
Heute definiere ich "Freien Willen" philosophisch: Erkenntnis und Entscheidungsfreiheit, wie ich mit meinen Trieben umgehe.
Nehme ich jetzt Wille und Kür zur Willkür, bin ich rücksichtslos und buttere andere Menschen unter. Zwischenfrage: sind dann andere Menschen mein Brot? Willkürlich dürfte dann nur Gott handeln, aber der steht außerhalb der Willkür und außerdem mischt er sich nicht ein. Da folgere ich, dass niemand willlkürlich handeln sollte. Kathegorsicher Imperativ!
Allerdings verwechseln manche Menschen "Willkür" und "freier Wille". Mit dem freien Willen wurde uns Verantwortung geschenkt, die Willkür nimmt sich Verantwortung, wo sie ihr nicht zusteht. Ethisch gesehen.

 

[Waju]

Willfährigkeit erinnert mich irgendwie an eine Bibelstunde.

LG Tigermaus