Wieso Alternativ- und Komplementärmedizin der Schulmedizin vorziehen?????

Hallo Ottokar,

Dioskurides und Hippokrates empfahlen gewisse Obst- und Gemüsearten zur Krebsbekämpfung. Die moderne Naturwissenschaft hat in diesen klassischen Heilmitteln tatsächlich gegen Krebs wirksame Stoffe gefunden: z.B. die Vitamine, OPC und das Trigonellin u.v.a.. Zugleich entgiften Obst und Gemüsen den Körper, indem sie die Leber entlasten und die Ausleitung mit pflanzlichen Ballaststoffen und Diuretika fördern.
die Naturwissenschaft berücksichtigt aber nicht, dass diese Pflanzen deswegen
so eine starke Heilwirkung haben weil das Zusammenspiel der Stoffe und
Energien, usw. auf einander abgestimmt ist... von der Natur. Nach Jahren
Forschungsarbeit und komplettem Zerlegen der Pflanze finden die dann
gewisse Stoffe, die die für die Heilung bestimmter Erkrankungen verwenden
können. Dann wird daraus ein Mittel gebastelt wo dieses Zusammenspiel der
Stoffe und Energien nicht mehr optimal (wenn überhaupt) ist, woraus dann
ein Medikament entsteht, dass nicht oder schlechter funktioniert oder
sogar schädlich ist.

Wie in jeder Wissenschaft sind also alt und neu eng miteinander verwoben und es ist unsinnig, sie wie Gut und Böse, Schwarz und Weiß, alternativ und Schule gegenüberzustellen.
Beide haben eine Daseinsberechtigung aber ich bin doch sehr dafür, die
'Schulen' mit Begriffen eindeutig von einander zu trennen, solange sie nicht
dem gleichen Prinzip nachgehen. Die Moderne Medizin beschäftigt sich nur
bzw. hauptsächlich mit der Materie und die Alternativmedizin versucht die
Gesamtheit eines Menschen zu berücksichtigen. Ich finde die Trennung
sehr wohl angebracht... egal wie eng die miteinander verwoben sind.

Der Kranke will geheilt werden und weiter nichts. Die Heilverfahren sollen auf dem schnellsten Wege zur Heilung führen und so wenig wie möglich belasten und eingreifen. In diesem Sinne gilt immer noch: "Wer heilt hat Recht" Hippokrates).
das Problem dabei ist: was gilt als geheilt?
Wenn da jemand mit einer dicken Erkältung in die Praxis kommt, der Arzt ihm
Antibiotikum verschreibt und die Erkältung nach einer Woche weg ist... ist
diese Person dann geheilt?

Liebe Grüße,
Jeroen
 
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Hallo Jeroen,

das Problem dabei ist: was gilt als geheilt?
Wenn da jemand mit einer dicken Erkältung in die Praxis kommt, der Arzt ihm
Antibiotikum verschreibt und die Erkältung nach einer Woche weg ist... ist
diese Person dann geheilt?

Das kommt darauf an, was man unter Heilung versteht. Die aktute Erkrankung ist erst mal geheilt, aber die eigentliche Ursache, war nicht nur der Erreger, sondern das - aus welchen Gründen auch immer - geschwächte Immunsystem.

In der Naturheilkunde/Volksmedizin behandelt man solche Kranken daher "kausal", nämlich mit Fasten, Abführmitteln, Reibebädern und Schwitzen.
Durch diese Entgiftungs- und Ausleitungsmaßnahmen wird nicht nur die akute Infektion bekämpft, sondern auch künftigen vorgebeugt. Wer mag und das sonst wenig tut, kann dann auch noch verstärkt frisches Obst und Gemüse essen. Dann ist der Kranke eventuell wirklich geheilt. "Ausleiten, was zuviel und Anfüllen, was zuwenig ist", nannte das sinngemäß Hippokrates als Grundprinzip jedes Heilverfahrens.

Man muß natürlich immer individuell behandeln. Wenn die Immunschwäche durch AIDS oder ein Arzneimittel verursacht wurde, muß man anders vorgehen.

Schönen Gruß
Otto
:schaf:
 
Hi liebe Mitglieder,

Wow, ich finde das großartig, dass so viele gepostet haben. Ihr helft mir hier viel weiter. :o

Ich weiss um das Bedürfnis nach ganzheitlichen, sanfteren und neuen Zugängen zur Heilung bescheid, weswegen es noch wichtiger ist diese Stimmen anzuhören. Ich bin überzeugt, dass es in den nächsten Jahren zu einer Änderung im Gesundheitsbereich kommen wird, denn all diese Stimmen kann man auf Dauer nicht überhören.

Dennoch muss bis dahin noch viel getan werden. Es gibt schon viele Forschungsansätze, die sich mit CAM auseinandersetzen, und ich spreche hier nicht nur von auf "evidenz basierten Forschungen", denen es um Definition der Funktionsweisen von Therapien geht, (die natürlich auch sehr wichtig sind) sondern von einer kontrollierten Kategorisierung von Therapien, in der auf die ethischen Hintergründe einegangen werden soll und gleichzeitig Erklärung und Beratung stattfinden soll.

Das ist ein sehr wichtiger Ansatz. Denn es gibt nicht nur von seiten der Schulmediziner Geldgier. Es ist schon wichtig sich genau über komplementäre Therapien und Anwendungen zu informieren. Vorallem natürlich auch über die AnwenderInnen. Denn vorallem wenn man sich bereits in einer Notsituation befindet und Hilfe sucht, ist es schwer einen objektiven Blick zu behalten. So ist mir zum Beispiel ein Heiler untergekommen, der mit in seinem Sektor (Schamanismus) komplett unerfahrenen Hilfesuchenden ein Heilritual mit Haluzinogenen durchführen wollte. Der selbsternannte Heiler war ausgesprochen inkompetent und massiv Verantwortungslos. :nono: So ein Ritual kann zu lebenslangen Psychosen führen, einmal abgesehen von den physischen Nebenwirkungen.

Deswegen ist es wichtig, sich Hintergrundinformationen zu holen. Aufgrund solcher Personen, ist die momentane Rechtslage ein wichtiger Schutz. In Zukunft wird es vielleicht einfacher werden gezielte Informationen zu Hintergrund, Wirksamkeit oder kulturellem Kontext zu bekommen, aufgrund von Institutionen die kompetente Beratung und Aufklärung anbieten. Eine solche Institution kann dann auch Hand in Hand mit einem offenerem Regelment einhergehen, das diese Schutzfunktion übernimmt aber dennoch ethisch vertretbare Therapien zulässt.

Deshalb wünsche ich mir, dass die Stimmen nicht verstummen sondern sich weiterhin melden damit die komplementäre und alternative Medizin in Zukunft ein fixer Bestandteil unseres Gesundheitssystemes werden kann.
(was auch die Krankenkassen einschliessen sollte :))

viele liebe Grüße :grouphug:
Cam1
 
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Hallo Cam,

wie sieht es mit Vorsorgemedizin, welcher auch immer, aus? Ist das auch ein Thema für dich in diesem Zusammenahng?
 
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