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troubleshooter
Guest
hey troubleshooter,
im Westen haben wir Probleme mit der Vorstellung dass "Schizophrenie" nicht immer negativ sein muss.
Was Eliade angestellt verstehe ich jetzt nicht so ganz - auf jeden Fall war er zeitlebens vor-eingenommen durch seine Religiösität.
Ich habe wenig Lust jetzt eine Menge Daten über die sog. "kontrollierte Schizophrenie" rauszusuchen, dazu kann jeder guten Willens googeln.
Auf jeden Fall werde ich mir dieses eine Buch besorgen, eine Studie die das endlich näher untersucht hat.
(off course ist damit nicht gemeint dass jeder psychotische Patient ein guter Schamane wäre, sondern dass Schamanen psychotische "Tendenzen" aufweisen)
Wenn Carl Gustav Jung noch lebte, würde er diese These bestätigen denke ich, aufgrund seiner ganz persönlichen Erlebnisse mit einer "positiven" Psychose.
Seine Archetypenlehre beruht auf gerade diesen Einsichten; in einer Psychose werden demnach die dem (Unter)Bewusstsein immanenten Ur-Matritzen -einzeln oder zu mehreren- sozusagen "selbsttätig" und produzieren Inhalte in Form von Klängen, Visionen, Gedanken etc.
Dabei wird in den meisten Fällen das bewusste Ich "offline" gestellt, ganz ähnlich wie es in der Traumtätigkeit zu einem psychischen Erleben kommt über das wir keine Entscheidungsgewalt haben.
Wir sind jede Nacht sozusagen "schizophren" (um den Begriff mal willkürlich anzuwenden).
Die These impliziert keine negative Wertung also.
Der Umgang damit ist der eigentliche Angelpunkt.
Ps: auch sehr interessant dazu das sog. "bikamerale Denken".
caro eln
genau, so steht doch alles besser da, und bewirkt keine missverständnisse. das sog. "schamanische" erlebnisse auf westlicher psychologischer sicht versucht wird zu erklären, ist doch sehr gut.
ja, jung würde sicher mit diesen ansätzen einverstanden sein.
ich werde mir dieses buch auch zulegen, es ist bereits auf meiner wunschliste.
die kontrollierte psychose, sei sie es über trance od. über pflanzliche haluzinogene erreicht, ist ja nur ein kleiner aspekt des sog. schamanen.
er hat ja noch vielfältige andere aufgaben. als lehrer, bewahrer und leiter div. zeremonien die den jahreskreis durchlaufen, also durchaus auch eine öffentlichkeitsarbeit einimmt. so ist er auch psychologe in seinem verständniss, je nach kulturkreis. schlichter und berater bei lebens- familien problemen allgemein. usw.....
sehr interessant bikamerales denken...auch im zusammen hang mit bewusstseinskontrolle durch persönlichkeitsspaltung
nur habe ich das bedenken, dass das "sein" des menschen noch mehr zerstückelt wird, aus seiner natürlichkeit herausgehoben wird und letztlich zu einem anschauungsobjekt verkommt. ob wir über ausschliesslich westliche forschung zum besseren verständniss des menschseins kommen können?
ich hinterfrage es mal.

Delphinium
