Dummerweise können weder Kinder noch Eltern Respekt und Mitgefühl einklagen.
Entweder, sie geben es sich gegenseitig oder eben nicht.
Sie müssen es ja auch erst mal entwickelt haben.
Eltern, die ihre Kinder respekt- und gefühllos aufgezogen haben, brauchen sich aber nicht zu wundern, wenn sie später Gleiches ernten.
Ich gebe dir im grunde recht.
Respekt, mitgefühl, liebe und co., wir können es nicht einfordern. Ich kann es weitergeben, aber nicht in der hoffnung oder der versteckten absicht, es solle so vom andern zu mir zurückkommen.
Mir erscheint die ganze problematik hat mit nähe/distanz zu tun. Bitte jetzt aber nicht falsch verstehen: Ich kann jemandem durchaus nahe sein, ihn gerne haben, akzeptieren, respektieren und mitgefühl aufbringen, aber dennoch eine für mich gesunde distanz einhalten, wo ich für mich eine grenze ziehe.
Das bist du und das bin ich. Vordergründig macht es sinn, so agieren, allerdings im wissen, dass hinter jedem 'ich' etwas grösseres steht, auf das man sich beziehen kann, wenn man es so sehen will.
Ich halte im nichts davon, diese kinder/eltern beziehung zu vermischen oder sich später noch gegenseitig zu erziehen. Wir bleiben in unseren rollen drin, auch wenn wir ihnen als erwachsene im grunde entwachsen sind. Man kann sich mitteilen und beim andern auf ein verstehen oder einsehen hoffen.
Gelingt das nicht, kann man dieses 'grössere' im hintergrund, das über die rolle oder persona hinausgeht herbeiziehen und plötzlich kann zuneigung und akzeptanz da sein, ohne, dass mich der andere, hier elternteil, bis ins letzte versteht.