Wie sag ich's meinem Vater?

Darum will ich mit meinem Vater an unserer Beziehung arbeiten solange er noch lebt.
Auch wenn Deine Eltern sterben sollten, noch bevor Du Fortschritte in der Beziehung zu Deinen Eltern gemacht hast oder neue Erkenntnisse machen konntest, kannst Du, wenn Du willst, eine gesunde, gute und glückliche Beziehung zu Dir selbst und mit Deinen Menschen führen.
 
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Die Vergangenheit ist Teil Deines/dieses Seins - auch wenn Du Dich am Liebsten davon trennen magst. Das bist Du, das hat es mit Dir gemacht, Dich so geformt wie Du bist.


Das sehe ich wie du, SPIRIT! :)
Ich hab nur die gespeicherten unangenehmen Emotionen aus meiner Vergangenheit aufgelöst.
Im gleichen Maß, wie ich das tat, konnte ich nach und nach das viele Schöne und für mich Hilfreiche sehen. :)
Ich möchte nichts aus meiner Vergangenheit missen, es hat mich letzten Endes alles bereichert. :)
 
Warum kann ich mich oder meinen Vater nicht so annehmen wie ich bin / wie er ist? Ich versuchs mal zu beschreiben. Ich bemerke es im Alltag kaum aber ich weiß ich habe ein tiefes Misstrauen in mir, ein verunsichertes Urvertrauen. Ich wittere manchmal Feindseeligkeiten wo keine sind, das aber indirekt auch irgendwie durch die Beziehung zu mir selbst, die ist zum Teil ein "Vater-Sohn" in mir. Ich blicke nicht ganz durch wie genau das (nicht) funktioniert aber "Vater" das sind irgendwie (fast) alle anderen (unbekannten) Menschen für mich. Und diesen Menschen misstraue ich, will zwar von ihnen gesehen und wahrgenommen werden, so wie @NuzuBesuch das hier so schön beschreibt, aber kann es gleichzeitig wegen dem Misstrauen nicht annehmen, wenn sie mich sehen. Und darum zeige ich mich auch nicht oder will mich selbst nicht sehen. Kann mir jemand mehr Klarheit in diese Problematik bringen? In den letzten Wochen hat mit die Akzeptanz durch die Menschen in der Tagesstätte sehr gut getan. Jetzt wo ich hier im Ausland bin, mit meinem Vater, der triggert während ich mich hier verbal aus dem Fenster hänge, sieht es auch mit dem Vertrauen in die Menschen in der Tagesstätte wieder nicht mehr so gut aus. Irgendwie "kippt" da etwas um, gut oder böse, ich kann mir beides vor stellen. Ich hoffe das gibt sich wieder wenn ich wieder dort bin.


Wenn ich misstrauisch bin, sage ich mir, dass es ok ist, wenn ich misstrauisch bin.
Ver- und Misstrauen bedingen einander, glaube ich und wenn man ein emotional veränderlicher Mensch ist, kommt und geht das, so wie alle anderen Gefühle und Empfindungen auch.
 
Was meinst Du damit?
Noralerweise beginnt man in der Pubertät sich kritisch mit den Eltern auseinanderzusetzen. Wenn es keine Einigkeit gibt, kapselt man sich ganz ab und geht seine eigenen Wege.
Vielleicht haben deine Eltern dich so unterdrückt, dass es gar nicht zu dieser Pubertät gekommen ist und du bist erst jetzt in dieser Pubertät, wo du das Verhalten deiner Eltern in Frage stellst, ihnen nochmal eine Chance gibst und wenn sie sie nicht nutzen, musst du loslassen. Wobei auch wenn die Beziehung zu den Eltern in Ordnung ist, sollte man trotzdem sein eigenes Leben leben und die Verbindung eine freundschafliche werden und keine abhängige bleiben.

Dein tiefes Misstrauen in dir, das verunsicherte Urvertrauen wird sich vermutlich durch den Kontakt mit den Eltern nicht bessern, weil sie dir aus irgendeinen Grund kein Urvertrauen geben können. Vermutlich wirst du es auch bei anderen nicht finden, sondern nur Abhängigkeiten
Also bleibt dir nur übrig, dein Vertrauen aus dir selber zu schöpfen, an dir selber zu arbeiten, zu suchen, was dir wichtig ist, deine Stärken, zu lernen, etwas zu leisten, auf was du stolz sein kannst. Wenn du dich selber geformt hast, werden dich auch deine Eltern (vielleicht) anerkennen, aber nur, wenn du dich vorher von ihnen ganz gelöst hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erzähl doch mal, worüber habt ihr Euch unterhalten?

Bevor ich das las hatte ich schon Misstrauen. Dann nach dem Lesen war der erste Impuls "Geht nicht sofort" und "Du musst diese Information nicht freiwillig geben" und "Wie wird das enden? / Was bringt es mir? / Was könnte/sollte ich erwarten?". Dabei fühle ich mich durch ein Geräusch meines Vaters im Nebenzimmer mit seinem strengen Blick beobachtet (unangenehm). Ich gehe jetzt schwimmen mit ihm. Zeit zu antworten, was ich schon gerne und freiwillig tun würde, hätte ich später.
 
NAchtrag: Jetzt lese ich gerade, dass hier zwei
Nach dem, was ich hier so mitgekriegt habe (Ferndiagnosen via Forum sind ja immer so eine Sache... :rolleyes: ) wäre ein harter Cut die bessere Lösung (am besten inkl. "unbekannt verzogen"). Dazu ist aber die Fähigkeit nötig, im Jetzt leben zu können, denn die Vergangenheit müßte buchstäblich gelöscht werden.
Nun, da ist sicher für jeden was anderes richtig. Ich denke einen harten Cut wird unser lieber Andreas nicht schaffen. Bei ihm sehe ich aber eher das Gegenteil: Er bohrt ständig in seiner eigenen Wunde.
Wohl in der Hoffnung, dass die Eltern ihm endlich das geben, was er als Kind gebraucht hätte.
 
schuld ist vielleicht nicht das richtige Wort. Doch warum tuen Eltern ihren Kindern viele Dinge an, die nicht in Ordnung sind?
Kein Mensch kann wissen, ob stimmt, was der TE so erzählt...

Andreas S. schrieb:
Bevor ich das las hatte ich schon Misstrauen. Dann nach dem Lesen war der erste Impuls "Geht nicht sofort" und "Du musst diese Information nicht freiwillig geben" und "Wie wird das enden? / Was bringt es mir? / Was könnte/sollte ich erwarten?". Dabei fühle ich mich durch ein Geräusch meines Vaters im Nebenzimmer mit seinem strengen Blick beobachtet (unangenehm).
Der Vater macht ein Geräusch im NEBENzimmer und du fühlst dich beobachtet? Sorry, da hilft wirklich nur Therapie...alles andere hier an Hilfeangebote durch Mitdenken und -Fühlen wird nichts an deiner Situation ändern..im Gegenteil, so kannst du dich erst recht in diese Gefühle hineinsuhlen...
 
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Bevor ich das las hatte ich schon Misstrauen. Dann nach dem Lesen war der erste Impuls "Geht nicht sofort" und "Du musst diese Information nicht freiwillig geben" und "Wie wird das enden? / Was bringt es mir? / Was könnte/sollte ich erwarten?". Dabei fühle ich mich durch ein Geräusch meines Vaters im Nebenzimmer mit seinem strengen Blick beobachtet (unangenehm). Ich gehe jetzt schwimmen mit ihm. Zeit zu antworten, was ich schon gerne und freiwillig tun würde, hätte ich später.

Es ist okay. Was ich eigentlich meinte, ist folgendes:

Wenn man sich Situationen ansieht, in der etwas gut läuft, findet man manchmal heraus, was anders gelaufen ist. Und das könnte man mitnehmen und zukünftig in ähnliche Situationen einbauen.

Insgesamt glaube ich, dass man als Erwachsenes-Kind akzeptieren sollte, das Eltern begrenzt sind und nicht alles verstehen können.

Ein Beispiel von mir:
Ich wollte auch die Probleme, die ich mit meinen Eltern hatte, mit ihnen besprechen. Was gar nicht funktionierte.

Erst als ich es selbst nur mit Therapeuten oder Freunden verarbeitete, wurde ein guter Kontakt möglich. Dieser war aber völlig anders als vorher.

Als Mutter bin ich oft mit den Themen meiner Tochter überfordert weil es ihre sind und nicht meine. Sie lebt das mit Freunden aus.

Umgekehrt ist es auch so.

Wir sind gerne zusammen und haben ein paar Themen, die uns beide verbinden.
 
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