Wie lernt man positiv zu denken?

Ich habe den Verdacht, das denkerische Lösungsansätze weder in Guantanamo, noch im KZ und auch nicht der Eingangsfrage im Thread förderlich sind.

Ich hab noch keinen rationalen Märtyrer getroffen und wenn er aus Eitelkeit für die Nachwelt handelt wäre sein Märtyrertum fragwürdig.
Ein Märtyrer sollte mit Gleichgültigkeit auf die Einflüsse des Lebens reagieren.

Wer ist dieses Ich, was denkt ? Etwas, was aus der Einheit gefallen ist, weil es schon als Kind seinen Teddy verloren hat. Es sammelt Besitz, Gedanken und wird immer komplexer und braucht immer komplexere Lösungsstrategien. So wird Guantanamo erst möglich.

bis auf den letzten Satz beginne ich, Dich zu verstehen ( glaub´ ich jedenfalls ) und stimme Dir zu.

Ich bewundere die hier dargestellte intelektuelle Brillanz, aber wenn ich sie in meinem Leben nicht unmitelbar anwenden kann, dann fehlen mir die greifbaren Erlebnisse, um sie zu verinnerlichen.
 
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wenn ich mich in einen Zustand begebe, der mich im positiven Sinne fühlen lässt, dann verbinde ich positive Gedanken.


Also tu was dir gut tut und die positiven Gedanken folgen dir.

Den Altag damit bereichern, erfüllen.
Kleine Inseln schaffen.

Das Morgenfrühstück bei offenem Fenster wenn die Sonne scheint
Mein Mittagskaffe mit einem Stückchen Kuchen
Das duftige Ölbad am Abend
............

Es sind die Kleinigkeiten die wir täglich für uns tun.

Viele Puzzelteile ergeben zusammen ein Ganzes.
Mich ganz fühlen
 
Danke :)

ich habe mich insofern dumm (an)gestellt, als ich dachte Eure Diskussion hatte ein intellektuell zu erfassendes Ziel.

*seufz*

aber irgendwie süß ist das schon :)

Danke für die philosophische Erörterung. Mein Bruder hat über Niklas Luhman promoviert, vielleicht hab ich deswegen eine etwas praktischere Ausrichtung gesucht. ich halte mich an ein gesundes Maß von Intellekt UND Phantasie und an ein bißchen Husserl und Wittgenstein - soweit ich sie erfassen kann.


Ich bewundere die hier dargestellte intelektuelle Brillanz, aber wenn ich sie in meinem Leben nicht unmitelbar anwenden kann, dann fehlen mir die greifbaren Erlebnisse, um sie zu verinnerlichen.


Aber was ich verlinkte und verband hat doch einen ganz naheliegenden Praxisbezug. (?)

Die Beispiele von Watzlawick sind selbstverständlich konstruierte überzogene Fälle, um etwas deutlich zu machen. Und ja, wenn Du es nicht verstehen, somit anwenden kannst, dann fehlt etwas, sicher.

Lösen von der Vorstellung, dass die Verhaftung an positives/negatives Denken etwas lösen könnte.

*seufz
 
...
Lösen von der Vorstellung, dass die Verhaftung an positives/negatives Denken etwas lösen könnte.

*seufz*

Danke für Deine Geduld !
tut mir leid, wenn Du wegen mir seufzen mußt, vielleicht bringt es etwas Erleichterung, wenn ich die Vermutung äußere, daß wir im hier Grunde das Gleiche denken ;)

Krampfhaftes gedankliches Anhaften bringt einen Menschen keiner Lösung näher.
 
Das praktische Beispiel aus dem Buch ´ Lösungen ´ von P Watzlawick und Kollegen :

1334 wurde die Kärtner Burg Hochosterwitz, die hoch oben auf einem Felsen lag, von der Herzogin von Tirol eingeschlossen. Die Herzogin beschloss, die Burg so lange zu belagern, bis die Belagerten, die keine Möglichkeit hatten ihre Nahrungsvorräte aufzustocken, aus Hungersnot aufgaben. Die Zeit verging, die Verteidiger waren zäh, doch die Nahrung wurde knapp. Aber auch die Belagerer verloren zusehends die Geduld und den Glauben an den Erfolg der Mission. Da ergriffen die Verteidiger der Burg in ihrer Verzweiflung eine ungewöhnliche, ja scheinbar widersinnige Maßnahme: Sie nahmen ihre letzten Essensvorräte und schleuderten sie ihren Feinden entgegen. Die höhnische Tat zeigte Wirkung, die Belagerer zogen in der Überzeugung ab: Wer sein Essen den Feinden vor die Füße werfen kann, ist noch lange nicht soweit, aufzugeben. - Zitatende

Das klingt äußerst interessant, leider schreckt mich allerdings folgender Satz in der, von
LaMaX eingetellent Buchbesprechung von Kauf und Lektüre ab :

Wer Herausforderungen einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten will und keine Angst vor logischen Formalismen hat, der ist gut beraten, sich in diesem Buch Inspiration für die eigene "Lösungsfitness" zu holen.
 
Vielleicht wird für die TEin der größte Lerneffekt darin bestehen, das positive Denken gerade nicht zu erlernen.
Eben.

Wo du grad Watzlawicks Lösungen verschiedener Ordnung erwähntest, jetzt mal so in die Runde:
Noch aussagekräftiger finde ich in diesem Zusammenhang das Modell der Wirklichkeiten verschiedener Ordnung.
In der Wirklichkeit erster Ordnung geschehen die Dinge einfach. Punkt.
Indem wir dieses Geschehen bewerten legen wir sozusagen einen Schleier über das reine Geschehen und erschaffen uns eine abstrahierte eigene Realität, eine Wirklichkeit zweiter Ordnung: Dieses finde ich gut, jenes doof, das eine will ich haben, das andere nicht, usw.
Und in diesen Wirklichkeiten verheddern wir uns dann gerne, obwohl sie nix anderes als unsere eigenen Konstrukte sind.

Wobei ich allerdings finde, dass es für ein Mindset, welches vornehmlich auf die Wahrnehmung von "Negativität" eingestellt ist als Zwischenschritt von Vorteil sein kann, dieses Programm erstmal zu modifizieren. Wenn ich es in einem weiteren Schritt dann schaffe die im wahrsten Sinne des Wortes "wesentlichen" Unterschiede dieser Mindsets wahrzunehmen, in Beziehung zu setzen und zu reflektieren, besteht mEn ne gute Grundlage dafür, sich mehr und mehr von der reflexhaften Identifikation mit den eigenen Beurteilungen zu lösen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Wobei ich allerdings finde, dass es für ein Mindset, welches vornehmlich auf die Wahrnehmung von "Negativität" eingestellt ist als Zwischenschritt von Vorteil sein kann, dieses Programm erstmal zu modifizieren. Wenn ich es in einem weiteren Schritt dann schaffe die im wahrsten Sinne des Wortes "wesentlichen" Unterschiede dieser Mindsets wahrzunehmen, in Beziehung zu setzen und zu reflektieren, besteht mE ne gute Grundlage dafür, sich mehr und mehr von der reflexhaften Identifikation mit den eigenen Beurteilungen zu lösen.

vor allem der letzte Satz gefällt mir :)
 
Eben.

Wo du grad Watzlawicks Lösungen verschiedener Ordnung erwähntest, jetzt mal so in die Runde:
Noch aussagekräftiger finde ich in diesem Zusammenhang das Modell der Wirklichkeiten verschiedener Ordnung.
In der Wirklichkeit erster Ordnung geschehen die Dinge einfach. Punkt.
Indem wir dieses Geschehen bewerten legen wir sozusagen einen Schleier über das reine Geschehen und erschaffen uns eine abstrahierte eigene Realität, eine Wirklichkeit zweiter Ordnung: Dieses finde ich gut, jenes doof, das eine will ich haben, das andere nicht, usw.
Und in diesen Wirklichkeiten verheddern wir uns dann gerne, obwohl sie nix anderes als unsere eigenen Konstrukte sind.

Exakt SO ist es. Wobei das eigentliche Problem ist, dass diese Verstrickung in die Wirklichkeit zweiter Ordnung aus dieser eben die Wirklichkeit erster Ordnung macht. Materialismus. In diesem Materialismus ist die Wirklichkeit erster Ordnung das Konstrukt bzw. wird so gehandhabt. Und da muss der Geist sich erst mal abholen, wie du im folgenden gut beschreibst.

Wobei ich allerdings finde, dass es für ein Mindset, welches vornehmlich auf die Wahrnehmung von "Negativität" eingestellt ist als Zwischenschritt von Vorteil sein kann, dieses Programm erstmal zu modifizieren. Wenn ich es in einem weiteren Schritt dann schaffe die im wahrsten Sinne des Wortes "wesentlichen" Unterschiede dieser Mindsets wahrzunehmen, in Beziehung zu setzen und zu reflektieren, besteht mEn ne gute Grundlage dafür, sich mehr und mehr von der reflexhaften Identifikation mit den eigenen Beurteilungen zu lösen.

Jaha! :danke::kiss4:
 
Das praktische Beispiel aus dem Buch ´ Lösungen ´ von P Watzlawick und Kollegen :

Das klingt äußerst interessant, leider schreckt mich allerdings folgender Satz in der, von
LaMaX eingetellent Buchbesprechung von Kauf und Lektüre ab :

Wer Herausforderungen einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten will und keine Angst vor logischen Formalismen hat, der ist gut beraten, sich in diesem Buch Inspiration für die eigene "Lösungsfitness" zu holen.


Ja siehste, so schwierig ist es manchmal und so einfach könnte es sein. Also - pürieren war gestern, heuer ist selbst knabbern angesagt, Gebißtraining. :D Das Buch bräuchtest Du nicht dafür.

Obwohl sich bestimmt immer wieder jemand finden wird, der den Pürierstab schwingt für den anderen, ob es dann auch so effektiv ist, man weiß es nicht. :)
 
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bis auf den letzten Satz beginne ich, Dich zu verstehen ( glaub´ ich jedenfalls ) und stimme Dir zu.

Ich bewundere die hier dargestellte intelektuelle Brillanz, aber wenn ich sie in meinem Leben nicht unmitelbar anwenden kann, dann fehlen mir die greifbaren Erlebnisse, um sie zu verinnerlichen.

Wer sich getrennt von seinem Umfeld erlebt kann diesem leichter Schmerz zufügen. Die komplexe Denkstruktur schafft scheinbaren Abstand.
Der Threaderstellerin könnte man sagen, lass das Grübeln einfach, aber die Einfachheit ist für einen komplizierten Menschen schwierig.

Naja, Tandava hat's bestens auf den Punkt gebracht (:umarmen:)
 


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