Ist zwar nicht an mich gerichtet aber ich hab grad Zeit
Deine Definition für Schamanismus ?
-Arbeit und Wechselwirkung mit jenseitigen Welten und Ebenen bzw. mit Wesenheiten dieser oder ähnlicher Art.
-Fähigkeit in diese Welten zumindest partiell einzutauchen und mit ihnen zu interagieren (Trance, Ekstase, Gnosis)
-Wirkungen im diesseits manifestieren
Das entspricht wohlweislich nicht meiner Defintion von Schamane sondern "nur" Schamanismus
Woran erkennt man dass ein Ruf echt ist ?
Stellt sich zunächst mal die Frage, was für ein Ruf?? Dieser ominöse "Ruf" stammt aus diversen schlechten Esobüchern bzw. hat sich viral selbstständig gemacht. Jeder Depp und jeder Eso spricht von irgendeinem "Ruf". Der Steinkreis hat mich gerufen, die Geister haben mich geruuuuuufen (Vielleicht haben sie auch einfach nur gemeint "Geh weiter, Depp" und du hast es nicht verstanden), die Ahnen haben mich geruuuufen ("Junge, du warst schon als Kind doof"), die Druiden haben mich gerufen, die Indianer haben mich gerufen, meine Krafttiere haben mich mittels Kartenspiele und toller Tierbücher gerufen, die Mainzelmännchen haben mich gerufen, die Devas haben mich gerufen (woraufhin ich ihnen die Geschlechtsteile=Blüten ausgerissen habe) etc.pp. Man hört ständig von Rufen und auch der Kontext der schamanischen Berufung wird immer mehr ins banale, lächerliche gezogen ohne verstanden zu werden.
Ich halte eine schamanische Berufung für SEHR selten und da Mechanismen fehlen um dieser überhaupt wahrzunehmen udn aufzufangen geht ein Großteil der Berufungen eh ins Leere oder in die Klapse.
Um schamanisch zu "arbeiten" brauchst du keine Berufung, nur ein bisschen Grundtalent und die Fähigkeit und Akzeptanz, in einem, diesem, Kontext zu arbeiten. Wenn das nicht geschieht, kannst du dich freilich genauso Schamane nennen und damit unbedarfte Menschen mit Esolala beharken, aber natürlich bist du dann auch nicht gefeit vor dem Hohn mancher Menschen (*hust*).
Wie findet man sein Ziel heraus ?
Was für ein Ziel? Also ein Verlangen der Geister kann sein, daß du schamanisierst. Das tendiert imho dann schon in den meisten Fällen Richtung der Begrifflichkeit "Schamane". Diese Berufung ist eine ernsthafte Angelegenheit und kann auch Krankheit, Zwang, Qual, Initiation beinhalten. Angeblich gehts auch gelegentlich einfacher, schön für die Betroffenen
Kann man das alleine lernen wie Versuch und Irrtum ohne dabei drauf zu gehen ?
Klar, immer. Du bist potentiell frei, aber es gibt solche Chefs und solche und manche nehmen Kündigungen recht übel bzw. verlangen da ein komplexes Prozedere
Hast du jemals bereut Schamane geworden zu sein, falls du überhaupt eine Wahl hattest ?
Ich bin eh nur Zaunkönig
Kannst du das weiterempfehlen ?
Definitiv nein. Schamanisch arbeiten für sich selbst oder im kleinen Kreis, ja freilich, da kann man viel mit sich anfangen und lernen. Leider geht man da selten die richtigen Wege und assimiliert das falsche Wissen, drum ist es eh meistens für die Katz. Meistens hast du esogef*ckte Pseudos, die vielleicht sogar schamanisch mal gearbeitet haben aber mit den diversen Tools aus der Esoecke einfacher fahren, weil sie viel bequemer und dem Klienten vielleicht auch leichtzer zugänglich und angenehmer sind. Ist ja auch nicht unverständlich. Mach ich ne Stunde mit Fritzi aus und mache komplexe Reisereien, ist das unverhältnismäßig mehr Aufwand als ihm aus dem Krafttierebuch von Jeanne Ruland vorzulesen, gell.
Bist du dadurch ein besserer Mensch geworden im Denken und Handeln ?
Hahahahaha. Äh...muahahaha
Übernimmst du mehr Verantwortung und wie sieht diese aus ?
Was hast du immer mit dem Verantwortungskram? Wenn ich mal zum Konzept des Schamanen springe, dann hatte der durchaus die Verantwortung für seine Spezialistenrolle, nämlich die des Mittlers zwischen Dies- und Jenseits. Da er der berufene Spezialist ist, hat er auch die Verantwortung für die soziale Gruppe, für die er arbeitet, zu sorgen. D.h. wenn Urgsjan, der Dämon aus der 56. Ebene über das Dorf herfällt, dann muß Schamanski Urgsjan den Arsch aufrteissen oder sonstwie damit umgehen. Dafür ist er schließlich da. Also unter anderem und je nach Kultur
Wie sieht es aus mit gesellschaftlicher Verantwortung ?
S.o., ist ja ne persönliche Sache. Wenn du schamanisch arbeitest bist du nicht mehr oder weniger für die "Gesellschaft" verantwortlich wie Bert der Bäcker. Wenn du freilich "Schamane" sein willst, bist du "deiner" Gesellschaft gegenüber insofern verantwortlich, daß du die Aufgabe hast dich umd iese speziellen Dinge zu kümmern. Der eine mehr, der andere weniger. Schamanen waren alles andere als perfekt und sicher gelegentlich auch ziemliche Wichser.
Sollen doch die anderen machen, denn mit Geistern tanzen ist lustiger ?
Auch ein Weg, aber im Rahmen einer Berufung haben "Die da" eigentlich anderes mit dir vor, die treten dich von der Tanzfläche da hin, wo du schamanisieren sollst.
Darf ein Schamane tatsächlich individuell seinen Weg ausgestalten oder gibt es irgendwo einen ungeschriebenen Schamanenkodex ?
Natürlich kannst du den individuell gestalten, eventuell nach Maßgabe deiner Geister. Die einen verlangen mehr, die anderen weniger. Wenn du ein gesundes Mittelmaß zwischen dem was deine Geister verlangen udn deinen Interessen findest, dann ist es gut und mächtig. Kompromissbereit sollte man freilich sein.
Schamanenkodices gibt es nicht, weil es viele viele schamanische Kulturen mit unterschiedlichen Kodices gegeben hat, die sich mitunter unterscheiden.
Heute sowieso.
Muss man sich echt zerstückeln lassen ?
Auch der Begriff der Zerstückelung wird immer mehr ins Banale gezogen. Ich, der ich diese Dinge und die Szene seit vielen Jahren beobachte nehme das insbesondere bei der Zerstückelung seit 1-2 Jahren wahr. Das ist vermutlich Foren wie diesem, fb usw. zu verdanken, denn vorher konnten die wenigsten was damit anfangen. Kann man heute auch nicht, aber man benutzt ihn halt trotzdem wie so vieles. Während du vor 10 Jahren auf deiner Esoheiler-Homepage tunlichst den Begriff in deiner Bio vermieden hast (Sonst laufen ja Bachblütenengelsbeschwörer und Quantentanten davon), wird er langsam salonfähig und suggeriert dem esointeressierten Leser, daß du tiefer drin bist, als der Rest.
Zerstückelungen sind eine Art initiation. Man muß sie immer im Kontext betrachten. Sie sind nicht banal. Und sie sind nicht soooo häufig.
Mir war danach

Delphinium