Das wäre ganz leicht zu entscheiden, wenn der Arzt eine grundlegende Ahnung haben würde, das diese Leute tun und o ihre Stärken liegen. Bzw. würde es ja schon reichen, wenn die Ärzte Esoteriker, die ihnen Leute zur medizinischen Überprüfung schicken nicht anzeigen würden.
Haben das Ärzte gemacht? Mit welcher Begründung? Zeig mal einen Fall, dann können wir drüber reden, ob die Anzeige berechtigt war oder nicht.
Was Mesnchen zu ihrem Privatvergnügen tun, ist ihnen selbst überlassen. Wenn jemadn nebenbei noch zum Energetiker geht, und das die medizinische Behandlung nicht behindert, kann der Arzt nichts dagegen sagen. Aber es gibt keine Veranlassung dafür, dass der Arzt jemanden zum Energetiker (oder sonstigem "alternativen" Anbieter schickt.
Genau da zeigt die Esoterik aber auch ihre Kompetenz. Ob Franzi Meier jetzt einen Schnupfen weniger hat, weil er behandelt wurde, darüber kann man streiten. Wenn aber von der Medizin todgeweihte signifikant länger leben, dann ist das schon ein recht guter Indikator.
Und wie oft passiert das? Wie groß ist der Anteil derer, die "von der Medizin todgeweiht" worden sind, Hilfe bei der Esoterik suchten und mit Hilfe der Esoterik signifikant länger lebten?
Hier ist sie übrigens wieder: Die implizite Behauptung, der Medizin überlegen zu sein.
Genau das ist best practice, und nicht "evidenzbasiert". Best practice heisst aber nur, dass es ggf. mehrere Möglichkeiten gibt, und dass noch keine bessere Behandungsmethode gefunden wurde. Das sagt aber weder etwas über die konkrete Durchführung der Behandlung etwas aus, noch über die Korrektheit der bestehenden Diagnose (wie oft sind bei grippalen Effekten von Ärzten schon Lungenentzündungen übersehen worden?).
Bevor ich behandeln kann, muss ich einmal diagnostizieren. Wie evidenzabsiert ist die Diagnostik? Wie wird Evidenzbasiertheit in der Diagnostik hergestellt?
Evidenzbasiert heißt ganz einfach auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierend. Immernoch nicht mehr und nicht weniger.
Ein Diagnoseverfahrten ist dann evidenzbasiert, wenn gut gezeigt werden kann, dass es überzufällig oft das richtige Ergebnis liefert.
Mal ein simples Beispiel. Angenommen jemand behauptet das Ergebnis eines Würfelwurfes vorhersagen zu können. Wenn das in einem gut geführten test statistisch signifikant öfter klappt als in einem Sechtel der Fälle - der Zufallserwartung - dann könnte man langsam anfangen von wissenschaftlicher Evidenz zu sprechen, dass diese Würfelvorhersage funktioniert.
Genau DAS ist nicht gesagt. Fehlende wissenschatfliche Evidenz bedeutet im einfachsten Fall nur, dass das Verfahren noch nicht getestet wurde. Und selbst wenn es getestet wurde, gibt es in der Regel mehrere und sich widersprechende Stundien, wenn Studien (ich sag' mal ohne böse Absicht) auf Grund fehlendem Verständnisses grundlegend fehlerhaft durchgeführt werden.
Das macht die Behauptung immernoch nicht wahrer. Ich dachte, das Thema Evidenz wolltest Du ausklammern.