Und wenn sie dafür viel Geld kriegen..ja und wenn schon!
Kein Problem, außer sie vernachlässigen dafür ihren Job, weil sie Patienten im 5-Minuten-Takt abfertigen, sich dadurch automatisch die Fehler mehren. Dann ist das zu kritisieren und keine Hetze, sondern berechtigte Kritik.
Sie sind ja nicht dazu gezwungen Patienten wie am Fließband abzufertigen, das machen die ja freiwillig. Ebenso sich dann einen 10-Stunden-Tag anzutun. Dazu zwingt sie tatsächlich niemand. Die zwingen sich selbst dazu, weil sie unbedingt auf Summe X im Monat kommen wollen.
Das gilt ebenso für Ärzte im Krankenhaus, die eigentlich verpflichtet sind, zu sagen: ich bin so übermüdet und unkonzentriert, ich kann nicht mehr zuverlässig und sicher Patienten betreuen, wenn ich jetzt noch eine Schicht dranhängen muss. Auch die machen sich den Druck selbst, weil viele Karriere machen wollen und angeblich dieser Druck dazugehört (Wettbewerb unter Ärzten).
Und auf wessen Rücken wird das gemacht? Das des Patienten. Und das ist keine Hetze, sondern eine traurige Realität.
Wir haben genug Medizinstudenten. In der FAZ hat sich ein Professor aufgeregt, so viele Frauen studieren inzwischen Medizin, aber weil die später nur in Teilzeit arbeiten wollen oder wegen Erziehungszeiten ausfallen, kann man die nicht so gut gebrauchen. Oder ausbeuten? Er meint, man müsste den NC runtersetzen, damit wieder mehr Männer Medizin studieren können, denn plötzlich käme es nicht mehr darauf an, wie gut die Abiturnoten sind, sondern dass Männer sich leichter im Wettbewerb aufreiben. Das hat er natürlich nciht wörtlich so geschrieben, sondern implizit an den Frauen gemeckert, die auch noch neben ihrem Beruf Wert auf eine Privatleben legen. Da darf man drüber nachdenken.
Kein System kann aus sich heraus Menschen zwingen etwas zu tun, was sie nicht wollen. Das machen die schon alleine und in vollem Bewusstsein.
Und ich finde es gut, wenn angehende Ärztinnen dann sagen: Nein, ich tu mir den Streß mit doppelten und dreifachen Schichten nicht an, ich möchte ausgeruht und konzentriert für meine Patienten da sein und teile mir eine Praxis dann auch gerne mit einer Kollegin und bin bereit, anstatt für 13.000 Euro brutto im Monat "nur" 6.500,- Euro brutto zu verdienen.