Wie gut tut WUT?

Wut tut gut, wenn du dich über sie freuen kannst. Das heisst, wenn sie eine Erscheinung in dir ist, der du in Kraft und Intensität ganz bewusst Ausdruck verleihen kannst, wie du willst, als justierbares Werkzeug also.

Wenn sie keine Erscheinung in dir ist, sprich du mit ihr identifizierst bist, sie also dich beherrscht tut sie weder dir noch dem/der Situation, auf den/das/welche sie sich richtet gut. Allerdings, retrospektiv lässt sich dann erkennen, dass es zu dieser fatalen Identität kam, da vorher oft genug ihr selbst und ihren kleinen Schwestern und Brüdern kein Ausdruck verliehen werden konnte oder durfte. ;)
 
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Allerdings, retrospektiv lässt sich dann erkennen, dass es zu dieser fatalen Identität kam, da vorher oft genug ihr selbst und ihren kleinen Schwestern und Brüdern kein Ausdruck verliehen werden konnte oder durfte. ;)

Die Folgen davon, wenn im Kleinkindalter- bis 3 Jahre, genau das eintrat.
Nichts desto trotz kann man das heilen ^^
 
Kontrollieren! Sie darf niemals blindwütig sein, man darf niemals die Fassung verlieren.
Mein Sensei sagte mal in einer Diskussion zu dem Thema, wenn wir blinde, heiße Wut zulassen, haben wir verloren, im Kampf wie im Leben. Die Wut muß abkühlen, kälter als das kälteste Eis, vollkommen kontrolliert und ausgerichtet werden, dann stellt sie uns ungeheure Kräfte zur Verfügung.

LG
Grauer Wolf


Das ist allerdings ein Prozeß, der einige Zeit, Achtsamkeit und der Fähigkeit zur Selbstreflexion bedarf. Um das zu lernen gibt es Praktiken, Techniken, Übungen und nicht zuletzt auch für den einen oder anderen den Gang zum Psychotherapeuten, je nachdem wie stark z.B. Traumata wirken. (P.S. Im besten Fall wirkt natürlich die Anwesenheit / Präsenz und Unterweisung eines Lehrers.)

Und die Entschlossenheit an sich zu arbeiten, Dinge zumindest nicht per se als gegeben und versklavend hinnehmen, das kann zwar zunächst ein eher unbequemer Weg sein, wird bei Fortschreiten aber zunehmend entspannter und entspannend. Auch wenn es dann zuweilen recht eisig auf andere wirkt. ;-)


Zur Threadfrage: Ich denke, dass ein "Guttun von Wut" eine Überlagerung von Tieferliegendem bedeutet und beim Ausbruch es sich nur um einen kleinen Moment der Entladung / Erleichterung handelt, der Circulus diaboli jedoch nicht unterbrochen wird. Die Wutausbrüche können allerdings als Fingerzeig wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
soll ich jetzt langsam wütend werden, weil du die überwindung der wut als krankheit ansiehst?:lachen:

Niemand kann wütend WERDEN. Entweder man ist es oder nicht.
Ich sage lediglich, dass es für die Abwesenheit von Wut Ursachen gibt. Das kannst du glauben oder sein lassen, ist ja beides nicht mein Thema.

Zusatz: siehst du dich als krank an?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Darüber kann man sich garantiert über ein paar Hörnern Met die Köppe heißdiskutieren.
also schön, was haben wir da -

Triebtheorie nach Sigmund Freud. Sie geht von einem angeborenen Aggressionstrieb aus. Wird er prinzipiell unterdrückt, kommt es zu seelischen Störungen.
aggression ist tatsächlich ein angeborener trieb, der zu durchsetzung und erhaltung des lebens dient -
bis ein gewaltfreier weg gefunden werden kann.
solange kein gewaltfreier weg gefunden worden ist, wird die unterdrückung zu seelischen störungen führen.
freud hatte demnach recht.
ob er sich mit der möglichkeit beschäftigt hat aggression so zu transformieren, dass sie gewaltfreie wege finden kann, weiß ich nicht.
Frustrations-Aggressions-Theorie geht davon aus, dass Aggressionen grundsätzlich Reaktionen auf Frustration sind. Wut ist demnach eine Abreaktion.
stimmt auch - frustration über die gefühlte und/oder tatsächliche hilflosigkeit - sich selbst gegenüber - einer situation gegenüber - der natur gegenüber...
aber - siehe oben (freud) nicht die einzige ursache -
ohne angeborenen aggressionstrieb keine frustrationsaggression.
Lerntheorie nach Albert Bandura stellt Aggression als erlerntes Verhalten dar. Sie sei ein Verhaltensmuster, das durch bestimmte Erfahrungen und das Lernen von Vorbildern antrainiert werde.
stimmt zusätzlich.
der angeborene aggressionstrieb, verstärkt durch frustrationsaggression, kann durch erlerntes verhalten noch weiter verstärkt werden.
ein kind, das gewalt ausgesetzt war kann dieselbe gewalt unreflektiert weitergeben.
ein mensch, der gelernt hat, dass man sich durch gewalt macht verschaffen kann wird sie üben......

aber - siehe oben - alle theorien tragen einen teil der wahrheit in sich.
 
Zur Threadfrage: Ich denke, dass ein "Guttun von Wut" eine Überlagerung von Tieferliegendem bedeutet und beim Ausbruch es sich nur um einen kleinen Moment der Entladung / Erleichterung handelt, der Circulus diaboli jedoch nicht unterbrochen wird. Die Wutausbrüche können allerdings als Fingerzeig wirken.
:thumbup:
sehr richtig.
 
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Ich würde es so formulieren: Die Fähigkeit, aggressiv zu reagieren, ist angeboren. Mag vielleicht wie Haarspalterei klingen, aber ich sehe da schon einen Unterschied. Aggression ist ein Verhalten, kein Trieb! Freud war m.E. schon regelrecht besessen von "Trieben" und gerade im Bereich der Verhaltensforschung stellen sich sein Thesen mehr und mehr als haltlos raus. Der Begriff Triebstau ist z.B. hanebüchener Blödsinn. Wenn ein Verhalten durch mangelnden oder abgeklungenen Reiz nicht abgerufen wird, dann eben, da staut sich auch nichts.

Frustration kann u.U. zu aggressivem Verhalten führen, aber das ist doch kein Muß und die genannte Verknüpfung ist damit doppelt falsch. Sorry, aber wenn ich bei Anwesenheit eines Bären statt auf Flucht auf Aggression, also Angriff umschalte, dann nicht weil ich ("ich" rhethorisch gemeint jetzt) frustriert bin, sondern mir vielleicht bessere Chancen ausrechne.

Auch die Lerntheorie ist so eine Sache. Entweder hat man die Fähigkeit zur Aggression oder man hat sie nicht. Dann kommt auch noch dazu, wie man auf Reize reagiert. Da mag ggf. auch etwas Lerneffekt dabei sein, aber so kategorisch wie die Lerntheorie sehe ich das nicht.
Das Problem sind die Absolutismen, das Schubladendenken in der Psychologie. Ich behaupte, alles ist fließend und welche Ursache aggressives Verhalten hat, kann man doch nur von Fall zu Fall rausfinden und jedesmal wird die Ursache wahrscheinlich eine andere sein, wahrscheinlich sogar auch mehreren Faktoren kombiniert.

Ich bin kein Psychologe, aber das sagt mir mein Hausverstand.

LG
Grauer Wolf
 
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