Wie funktionieren Rückführungen?

Das Verhalten der Therapeutin finde ich da sehr unprofessionell.

Ich denke nicht dass es sich um eine Klientenbeziehung handelte. Eher hatte der Mann die Funktion eines, hm, Spielzeugs zum Zeitvertreib.

Was mich dabei fasziniert, ist die ungeheure Macht, die diese Frau offenbar hat, wenn sie einen anderen Menschen dermaßen hirnwaschen kann.

Niemand wird sein ganzes leben lang in all seinen Beziehungen nur Schwierigkeiten haben wenn er denn bereit ist dazu zu lernen.

Da wär ich mir nicht so sicher...
 
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Nun, wir wissen hier nicht, wes Geistes Kind Klient und Therapeutin wirklich waren, und solche Fälle hier plakativ in den Raum zu stellen, ohne konkrete und differenzierte Details zu kennen, und dann darüber den Wert von Rückführungen in Frage zu stellen, ist übelste "Yellow Press"-Manier.

Das sehe ich auch so. Und dann daraus ein Frau-Mann-Thema zu konstruieren ist schon fast wieder unterhaltsam.

PPMs,

ja, warum sitzen Menschen (!) dann ihren eigenen Moralvorstellungen von Gut und Böse auf und beginnen daran zu verzweifeln?

Das wäre doch die wirklich interessante Frage, denn wenn ich in mir Ruhe und auch emotional stabil bin, können mich solche Informationen wie "ich war im letzten Leben ein Folterknecht" nicht aus meiner Mitte bringen.

Letztes Jahr habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt und mal selbst für mich nachgesehen. Die Informationen, die ich bekam, fand ich spannend und aufschlussreich, aber ich habe davon auch nichts bewertet in gut oder schlecht. Noch angefangen mich als Mensch in Frage zu stellen oder Verknüpfungen der Art zu machen, dass Ereignisse in meinem jetzigen Leben eine Folge aus den Informationen sein würden, die ich verdient hätte (egal ob positiv oder negativ gefärbt).

Ich kann mir gut vorstellen, dass sehr moralisch erzogene Menschen sich angezogen fühlen von dem Schuld und Sühne Thema. Und Rückführungen lassen sich vielleicht besonders gut dafür missbrauchen sich schuldig zu fühlen, Leid zu rechtfertigen, oder was auch immer Leute dazu motiviert, sich zu sehr, wie ich dem sage, hineinzulegen in Destruktives.

LG
Any
 
Muss heißen ZERbrechen. :D

Soso.

Nee, im Ernst, ich meine, es gibt genug patente Menschlein, die was im Hirn haben, verantwortungsvoll und cool drauf sind, aber Du weisst ja nie was die für dunkle Geheimnisse haben bis es sie mal wegen sowas zerlegt und dann schaut jeder doof und sagt "Das hätte ich ja NIE von dem gedacht!"

Tja, das kommt wohl drauf an wie man miteinander umgeht. Ich gehe davon aus, dass man -ganz prinzipiell- bei jedem Menschen einen Punkt findet wo man ihn zerlegen kann.

Will sagen, wenn jemand klug, geistig rege und verantwortungsfähig war muss das nicht heißen, dass er nicht auch Seiten an sich hat die labil, wirr und sogar abgründig sein können, die dann irgendwie ihr Pendant finden und dann zerbröselts einen, weil die präfrontale Kortex eh nix zu melden hat, wenn das limbische System auf Turbo schaltet.

Da ist eben die Frage, wie man damit umgeht. Heutzutage scheint wohl die Erwartung zu sein, der Gegenüber möge immer schön reibungslos funktionieren, zur pflegeleichten Bespaßung in der Unterhaltungsgesellschaft; und alles labile oder wirre oder abgründige, was die reibungslose Bespassungsfunktion stören könnte, gehört in Behandlung.

Das ist in meinen Augen weniger als menschliche Begegnung. Denn, wenn wir nicht auch das wirre und abgründige miteinander teilen und achtsam damit umgehen können, dann haben wir kein menschliches Miteinander.

Der Schlüssel hier ist freilich, dass Dinge "ihr Pendant finden". Das wissen offenbar nur wenige - die meisten denken, sog. "Störungen" würden sich ganz aus heiterem Himmel und mit ganz unverständlichen Ursachen ereignen.
 
Grundsätzlich muß man mal sagen: Ernsthafte und serlöse Rückführungen verursachen keine Schuldgefühle, sondern lösen vorhandene Schuldgefühle auf.

Ganz kurz und schmerzlos: solange die Frage im Raum steht, ob es "frühere Leben" überhaupt gibt, ist gleichermaßen die Frage, ob "ernsthafte und seriöse Rückführungen" nicht ein Widerspruch in sich ist.

Ansonsten ist hier die Fragestellung nicht, wie man Hilfsbedürftige behandelt, sondern wie man genuin Gesunde verrücktmacht.
 
Konkret hab ich den Fall erlebt, dass ein junger Mann, der eigentlich durchaus recht intelligent und geistig rege und verantwortungsfähig war, völlig verzweifelt und praktisch kurz vor dem Selbstmord von mir aufgesammelt wurde, nachdem eine Therapeutin ihm vermittelt hat

Therapeutin, alles klar.

ciao, :blume: Delphinium
 
ja, warum sitzen Menschen (!) dann ihren eigenen Moralvorstellungen von Gut und Böse auf und beginnen daran zu verzweifeln?

Ja, und wie kriegt man sie dahin?

Und könnte man das vielleicht auch dafür benutzen, um jene, die ihren Lebensinhalt darin sehen auf anderen herumzutrampeln, zu einem Einhalten und Reflektieren zu bewegen?

Das wäre doch die wirklich interessante Frage, denn wenn ich in mir Ruhe und auch emotional stabil bin, können mich solche Informationen wie "ich war im letzten Leben ein Folterknecht" nicht aus meiner Mitte bringen.

Eben. Und wenn ich bei klarem Bewusstsein nachdenke, dann kann ich solche "Informationen" als unsinnig verwerfen, weil ein "letztes Leben" eine zeitliche Abfolge impliziert, die es aber jenseits der materiellen Existenz gar nicht geben kann. Es gibt kein "letztes Leben", es gibt nur Resonanzen und Beziehungen.

Also was ist der Schlüssel, dass jemand an soetwas zu verzweifeln beginnt?
(Oder -weil ich ja nur von Dingen rede, die ich auch so ähnlich selber erlebt hab- dass ich daran verzweifle und mich für verflucht halte, weil eine Atlantik-Schwimmerin vor dem Ziel aufgeben musste - was noch weniger miteinander zu tun hat.)

Ich kann mir gut vorstellen, dass sehr moralisch erzogene Menschen sich angezogen fühlen von dem Schuld und Sühne Thema.

Ich denke nicht, dass es das ist. Ich denke, unser Bewusstsein, solange es "vernünftig" ist, kann es leicht grob und rechthaberisch und egoistisch sein, und nichts kann es da angreifen. Aber dann gibt es noch einen anderen Bewusstseinszustand, einen sehr empfindlichen und empfänglichen und eher "verrückten", in dem allerlei Bedeutungen wahrgenommen werden und als von großer Tragweite und Dramatik erscheinen.
 
Ja, und wie kriegt man sie dahin?

Und könnte man das vielleicht auch dafür benutzen, um jene, die ihren Lebensinhalt darin sehen auf anderen herumzutrampeln, zu einem Einhalten und Reflektieren zu bewegen?

Eben. Und wenn ich bei klarem Bewusstsein nachdenke, dann kann ich solche "Informationen" als unsinnig verwerfen, weil ein "letztes Leben" eine zeitliche Abfolge impliziert, die es aber jenseits der materiellen Existenz gar nicht geben kann. Es gibt kein "letztes Leben", es gibt nur Resonanzen und Beziehungen.

Also was ist der Schlüssel, dass jemand an soetwas zu verzweifeln beginnt?
(Oder -weil ich ja nur von Dingen rede, die ich auch so ähnlich selber erlebt hab- dass ich daran verzweifle und mich für verflucht halte, weil eine Atlantik-Schwimmerin vor dem Ziel aufgeben musste - was noch weniger miteinander zu tun hat.)

Ich denke nicht, dass es das ist. Ich denke, unser Bewusstsein, solange es "vernünftig" ist, kann es leicht grob und rechthaberisch und egoistisch sein, und nichts kann es da angreifen. Aber dann gibt es noch einen anderen Bewusstseinszustand, einen sehr empfindlichen und empfänglichen und eher "verrückten", in dem allerlei Bedeutungen wahrgenommen werden und als von großer Tragweite und Dramatik erscheinen.

Hm,

ich glaube nicht, dass es von Außen kommt und da einzig und alleine die Ursache ist, wenn ein Mensch sich in eine Vorstellung zu sehr hineinlegt. Es muss schon noch auf fruchtbaren Boden fallen.

Das es Menschen gibt, die eine Befriedigung daraus ziehen andere fertig zu machen, nun ja, die gibt es wohl überall und in allen Färbungen. Auch das sind Resonanzen, die dann eingegangen werden. Auch hier wertfrei gemeint, jenseits von Schuld und Sühne.

Und natürlich kann man Informationen verwerfen oder ihre Sinnlosigkeit erkennen. Man kann auch herrlich darüber lachen, wer man gewesen sein woll oder tatsächlich war, es ist nicht zwingend relevant für unser jetziges Leben. Ob man "nach vorne oder nach hinten schaut", aus unserer Perspektive hier ist Zeit linear und einsträngig bzw. wird so empfunden, ist eine weitere Frage, aus der sich auch ergeben kann, etwas für sich als irrelevant und lediglich unterhaltsam oder interessant zu befinden.

Dieser andere Bewusstseinszustand, von dem Du schreibst, magst Du dazu noch näher etwas ausführen? Ich ahne momentan nur, worum es dir dabei geht.

LG
Any
 
Aber dann gibt es noch einen anderen Bewusstseinszustand, einen sehr empfindlichen und empfänglichen und eher "verrückten", in dem allerlei Bedeutungen wahrgenommen werden und als von großer Tragweite und Dramatik erscheinen.

Ah, ok, darum gehts...
Bewusstseinszustände selbst gewählt oder einen ereilend? Zufällig reingeraten oder bewusst hergestellt? Meine erfahrung damit ist eher bescheiden. Falls da mal dieser fall dieses 'anderen bewusstseinszustandes' war, war er schön, nicht dramatisch, aber dennoch bedeutungsvoll und letztlich wegweisend.

Im fall, den du hier beschreibst, sehe ich eher eine labile persönlichkeitsstruktur gepaart mit allerlei belastenden prägungen.
 
Tja, das kommt wohl drauf an wie man miteinander umgeht. Ich gehe davon aus, dass man -ganz prinzipiell- bei jedem Menschen einen Punkt findet wo man ihn zerlegen kann.
Auf jeden Fall. Ich bin mir nur nicht immer ganz sicher inwiefern Menschen sowas vorsätzlich tun. Ich finde Menschen eher sehr opportunistisch, sprich, sie springen halt auf irgend'nen Zug auf, weil sie grad 'nen Flow spüren und wissen nicht wirklich wo der hinführt, aber es resoniert grade mit irgend'nem Impuls - je ambivalenter desto Dopaminausschüttung - und dann entgleist der beklopppe Zug plötzlich und keiner weiss wieso und wer die Leichen wegräumen soll. Aber ich hab keine Ahnung, vielleicht gibt’s wirklich hochintelligente Bösewichte, die sowas vollkommen durchgeplant ausführen? Vielleicht bin ich da auch wirklich nur naiv.


Da ist eben die Frage, wie man damit umgeht. Heutzutage scheint wohl die Erwartung zu sein, der Gegenüber möge immer schön reibungslos funktionieren, zur pflegeleichten Bespaßung in der Unterhaltungsgesellschaft; und alles labile oder wirre oder abgründige, was die reibungslose Bespassungsfunktion stören könnte, gehört in Behandlung.
Mei, ja, was willste machen, so sieht's aus and it sucks! Geht ja schon damit los, dass man einfach keine ZEIT hat für das labile oder wirre oder abgründige nicht mal für das eigene. Die meisten Leute sind doch einfach mal damit beschäftigt ihr eigenes Leben nicht zielstrebig an die Wand zu fahren und dabei auch noch halbwegs 'ne gute Figur zu machen. Wenn irgendein Gegenüber auch noch seinen Kram mitbringt, wo sollste den dann hintun? Ich hab allerdings auch keine Idee wie man das lösen soll.

Das ist in meinen Augen weniger als menschliche Begegnung. Denn, wenn wir nicht auch das wirre und abgründige miteinander teilen und achtsam damit umgehen können, dann haben wir kein menschliches Miteinander.
Agreed.

Der Schlüssel hier ist freilich, dass Dinge "ihr Pendant finden". Das wissen offenbar nur wenige - die meisten denken, sog. "Störungen" würden sich ganz aus heiterem Himmel und mit ganz unverständlichen Ursachen ereignen.
Dafür hat doch die Esoterik 'nen Haufen "gute" Erklärungen *lol*. Eigentlich isses doch eh wurscht, wo's herkommt, wenn's da ist, deal with it. Hab ich da mit Dir mal drüber geredet? Ich weiss es grad nicht mehr, aber ich hab mich schon öfter gefragt, ob man sich da gegenseitig irgendwie "behilflich" sein kann solche Kisten ins Lot zu bringen (wie immer das aussieht, man muss ja nicht alles immer "wegmachen") Also ich meine jetzt OHNE diese nervigen "Therapeut/Patient" role plays sondern quasi von Mensch zu Mensch... aber was weiss ich, mir sind im Laufe der Zeit zu viele Versuche gescheitert und jetzt fällt mir nix mehr ein. Ich hoff immer, dass irgendwo irgendwer 'ne gute Idee hat.

Ich sollte eigentlich was anderes tun... *gaaaah*

Und das hat natürlich alles NIX mit Rückführungen zu tun...
 
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ich glaube nicht, dass es von Außen kommt und da einzig und alleine die Ursache ist, wenn ein Mensch sich in eine Vorstellung zu sehr hineinlegt. Es muss schon noch auf fruchtbaren Boden fallen.

Ja, aber was ist das genau? Was macht den "fruchtbaren Boden" aus?

Dieser andere Bewusstseinszustand, von dem Du schreibst, magst Du dazu noch näher etwas ausführen? Ich ahne momentan nur, worum es dir dabei geht.

Tja, ich kann mich da nur vage von verschiedenen Seiten annähern - denn wenn ich es klar auf den Punkt bringen könnte, würde ich ja nicht drüber rätseln.
Es gibt Dinge wo ein Mensch, wie man sagt, "angreifbar" ist - oder man spricht von "wunden Punkten". Trifft man einen Menschen an so einem Punkt, mag es sein dass er entweder aggressiv oder ängstlich wird - jedenfalls ist dann die nüchtern-vernünftige Weltsicht ausgeschaltet, und die wahrgenommene Bedeutung des Input ist dramatisch erhöht.
Dann, etwas anderes: wenn dir auf der Strasse ein Betrunkener begegnet und dich ein blödes Arsch schimpft, dann ist das ärgerlich, aber es gibt nicht weiter zu denken. Wenn dagegen ein Mensch, den du liebst, dem du dich anvertrauen möchtest und den du wertschätzst, dich ein blödes Arsch schimpft und dir seine Verachtung zeigt, dann mag dich das gehörig aus dem Gleichgewicht bringen, und dazu führen dass du womöglich einige Tage lang mit erheblichen Selbstzweifeln herumläufst. Wenn dir von da aus dann jemand sagt, dass du die Strafe erleidest für weissgott frühere Verbrechen, dann könnte das doch auf sehr viel fruchtbareren Boden fallen...
 
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