Wie funktionieren Rückführungen?

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Ja, aber was ist das genau? Was macht den "fruchtbaren Boden" aus?

Tja, ich kann mich da nur vage von verschiedenen Seiten annähern - denn wenn ich es klar auf den Punkt bringen könnte, würde ich ja nicht drüber rätseln.
Es gibt Dinge wo ein Mensch, wie man sagt, "angreifbar" ist - oder man spricht von "wunden Punkten". Trifft man einen Menschen an so einem Punkt, mag es sein dass er entweder aggressiv oder ängstlich wird - jedenfalls ist dann die nüchtern-vernünftige Weltsicht ausgeschaltet, und die wahrgenommene Bedeutung des Input ist dramatisch erhöht.
Dann, etwas anderes: wenn dir auf der Strasse ein Betrunkener begegnet und dich ein blödes Arsch schimpft, dann ist das ärgerlich, aber es gibt nicht weiter zu denken. Wenn dagegen ein Mensch, den du liebst, dem du dich anvertrauen möchtest und den du wertschätzst, dich ein blödes Arsch schimpft und dir seine Verachtung zeigt, dann mag dich das gehörig aus dem Gleichgewicht bringen, und dazu führen dass du womöglich einige Tage lang mit erheblichen Selbstzweifeln herumläufst. Wenn dir von da aus dann jemand sagt, dass du die Strafe erleidest für weissgott frühere Verbrechen, dann könnte das doch auf sehr viel fruchtbareren Boden fallen...

Hi PPMc,

dein Beispiel macht es deutlicher, aber eine Pauschalisierung zu einem Ursprung ist mir nicht möglich.

Jeder Mensch hat verschiedene Triggerpunkte, je nach Erfahrung und Ausrichtung. Wesentlich hat dies für mich mit dem subjektiven Bewertungssystem zu tun. Was finde ich wann schlimm und wann nicht.

Je schlimmer - desto emotionaler - desto angreifbarer.

Das wäre vielelicht eine mögliche Formel, nach dem ein Boden als mehr oder weniger fruchtbar für derlei "Angriffe" oder auch "internen Umgang" bezeichnet werden könnte.

LG
Any
 
Ah, ok, darum gehts...
Bewusstseinszustände selbst gewählt oder einen ereilend? Zufällig reingeraten oder bewusst hergestellt? Meine erfahrung damit ist eher bescheiden. Falls da mal dieser fall dieses 'anderen bewusstseinszustandes' war, war er schön, nicht dramatisch, aber dennoch bedeutungsvoll und letztlich wegweisend.

Im fall, den du hier beschreibst, sehe ich eher eine labile persönlichkeitsstruktur gepaart mit allerlei belastenden prägungen.

Ja, genau, es könnte ja auch schön sein, sich zu öffnen und zu empfinden und wahrzunehmen. Über "Persönlichkeitsstrukturen" würde ich da lieber nichts sagen, denn es sind immer zwei Kräfte die zusammenkommen, eine Anlage und ein Einfluß sozusagen.

Ansonsten -aus dem Nähkästchen geplaudert- hatte ich auch schon den Eindruck, dass viele Esoteriker m.o.w. dauernd in einem Zustand solch empfindlicher Wahrnehmungsfähigkeit sind - sodass ich schon oft eine ausgeprägte Angst hatte, mich überhaupt zu unterhalten - weil ich das Gefühl hatte, meine pragmatisch-alltagstauglichen Anschauungen könnten ganz unbeabsichtigt und unbemerkt da allerlei Verletzungen und Schäden verursachen.
 
dein Beispiel macht es deutlicher, aber eine Pauschalisierung zu einem Ursprung ist mir nicht möglich.

Klar, mir ja auch nicht.

Jeder Mensch hat verschiedene Triggerpunkte, je nach Erfahrung und Ausrichtung. Wesentlich hat dies für mich mit dem subjektiven Bewertungssystem zu tun.

Ja, und kommen diese Triggerpunkte denn aus einem "früheren Leben"?

Was finde ich wann schlimm und wann nicht.
Je schlimmer - desto emotionaler - desto angreifbarer.

Na langsam, mal schauen. Ich finde die Idee von Mipa, dass die vertiefte Wahrnehmung auch als schön erfahren werden kann, auch wichtig.

Wann also ist etwas "schlimm"? Es ist doch -mal holprig weiterzugehen versuch- eben dann schlimm, wenn wir uns dafür schämen - wenn wir also denken dass es falsch ist, d.h. wenn uns jemand vermittelt (oder irgendwann vermittelt hat) dass es falsch ist. Was wiederum meint, dass wir in unserem so-sein nicht akzeptiert sind.

Und heftig wird das doch da, wo man erklärt kriegt, dass das falsche aus einem früheren Leben herrührt - sodass man erstens nicht zurückdenken und anschauen kann was man da für Beweggründe für sein Verhalten hatte (und ob die wirklich so schlecht und falsch waren), und zweitens auch nichts mehr dran ändern kann - dass man also für ein Verbrechen sühnen muss, auf dessen Ausübung man gar keinen Einfluss hatte.
 
Klar, mir ja auch nicht.

Ja, und kommen diese Triggerpunkte denn aus einem "früheren Leben"?

Na langsam, mal schauen. Ich finde die Idee von Mipa, dass die vertiefte Wahrnehmung auch als schön erfahren werden kann, auch wichtig.

Wann also ist etwas "schlimm"? Es ist doch -mal holprig weiterzugehen versuch- eben dann schlimm, wenn wir uns dafür schämen - wenn wir also denken dass es falsch ist, d.h. wenn uns jemand vermittelt (oder irgendwann vermittelt hat) dass es falsch ist. Was wiederum meint, dass wir in unserem so-sein nicht akzeptiert sind.

Und heftig wird das doch da, wo man erklärt kriegt, dass das falsche aus einem früheren Leben herrührt - sodass man erstens nicht zurückdenken und anschauen kann was man da für Beweggründe für sein Verhalten hatte (und ob die wirklich so schlecht und falsch waren), und zweitens auch nichts mehr dran ändern kann - dass man also für ein Verbrechen sühnen muss, auf dessen Ausübung man gar keinen Einfluss hatte.

Keine Ahnung, wenn du den Blick zur Genforschung (Epigenetik) herüberwagst, könnte es sich durchaus so erklären, dass die Erinnerung der Vorfahren, von denen wir auch ein Tel sind (ganz mechanisch-biologisch eben), in uns hineinwirken könnten. Aus dem Umstand heraus, dass auch die Erfahrungen unserer Vorfahren uns mit prägen. *

Das es heftig werden kann, wenn sich dann ein Mensch in solche Informationen hineinlegt, würde ich als unstrittig betrachten. Ebenso wie die Erfahrung selbst tief gehen kann, wenn dann kein Umgang damit möglich ist, der es einem erlaubt wertfrei zu schauen, auch Emotionen wertfrei zuzulassen, was da so alles mit aufsteigt, dann wird es gewiss schwierig werden.

Und wie schon gesagt, dieses Schuld-Sühne-Theater sollte gar nicht erst gespielt werden.

Lg
Any

*auch interessant: http://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/268/310
 
Keine Ahnung, wenn du den Blick zur Genforschung (Epigenetik) herüberwagst, könnte es sich durchaus so erklären, dass die Erinnerung der Vorfahren, von denen wir auch ein Tel sind (ganz mechanisch-biologisch eben), in uns hineinwirken könnten. Aus dem Umstand heraus, dass auch die Erfahrungen unserer Vorfahren uns mit prägen. *

Das ist auf jeden Fall insofern korrekt, dass andauernder psychosozialer Stress in der Tat das Genmaterial bis hin zur dritten Generation modifizieren kann lt. neuerer Studien (vorerst an Mäusen, aber die Übertragbarkeit dieser Resultate auf den Mensch ist recht wahrscheinlich). Genauer gesagt, geht es dabei vor allem um den Hirnmetabolismus und deren neurologische Verschaltung, wobei man wiederrum sagen muss, letzteres wird die Neuroplastizität vermutlich ein kleines bisschen ins Wanken bringen, die ja auch noch eine recht junge Disziplin ist. Aber ok, Hirnstoffwechel is Hirnstoffwechsel, da kann man vermutlich höchstens kompensativ neurologisch gegensteuern (und das wohl eher im bewussten kortikalen Teil des Hirns und weniger wo die "feels" wohnen).

Bisschen interessanter finde ich persönlich da die genetische Vererbung von Viren, die tatsächlich über Jahrtausende in den Zellen persistieren und weitervererbt werden können. Viele davon gerne auch im Nervensystem, weil dort das Immunsystem eine relativ schwache Wirkung hat (also die Vererbung findet schon über die Keimzellen statt aber die das virale Erbgut wird ja dann weiterkopiert). Ob sich eine Aussage darüber machen lässt inwiefern Viruspartikel spezifische psychische Veränderungen hervorbringen können ist natürlich fraglich, aber nicht völlig absurd.

Ich stelle mir da gern mal vor, dass solche Konzepte - die heute z.B. neurologisch und immunbiologisch bewiesen werden können - evtl. früher mal als mythische/magische Konzepte (z.B. "Wiedergeburt") quasi empirisch entwickelt wurden und deshalb im Grundsatz so falsch nicht sind, selbst wenn sie arg metaphysisch wirken resp. teilweise auch geworden sind.
 
Ja, aber was ist das genau? Was macht den "fruchtbaren Boden" aus?

Bereits vorhandene zweifel am eigenen denken, am eigenen tun, misserfolge, die eben in dieser sache (bsp. beziehungen) indirekt angesprochen werden, mankos, die man als kind, jugendlicher erlebt hat, verschobenes selbstbild, religiöse paradigmas, etc., identifkationsprobleme (wird etwas in einem getroffen, womit man sich indentifizierst...).
besonders fruchtbar ist der boden vermutlich dann, wenn mehreres zusammentrifft und nicht in ein gleichgewicht gebracht werden kann.

Es gibt Dinge wo ein Mensch, wie man sagt, "angreifbar" ist - oder man spricht von "wunden Punkten". Trifft man einen Menschen an so einem Punkt, mag es sein dass er entweder aggressiv oder ängstlich wird - jedenfalls ist dann die nüchtern-vernünftige Weltsicht ausgeschaltet, und die wahrgenommene Bedeutung des Input ist dramatisch erhöht.

Es besteht dann vermutlich ein hingegezogen sein zu der thematik, eine starke identifikation damit, die das gleichgewicht erschüttert. Ich kenns aus einem anderen zusammenhang heraus.

..Wenn dagegen ein Mensch, den du liebst, dem du dich anvertrauen möchtest und den du wertschätzst, dich ein blödes Arsch schimpft und dir seine Verachtung zeigt, dann mag dich das gehörig aus dem Gleichgewicht bringen, ..

....und eigentlich gilt es genau hier anzusetzen, dann müssen wir hierüber vielleicht nicht reflektieren:

und dazu führen dass du womöglich einige Tage lang mit erheblichen Selbstzweifeln herumläufst. Wenn dir von da aus dann jemand sagt, dass du die Strafe erleidest für weissgott frühere Verbrechen, dann könnte das doch auf sehr viel fruchtbareren Boden fallen...

oder?:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Noch was gefunden: Es häufen sich lustigerweise, die Studien wie ausgebildete Psychotherapeuten damit umgehen soll, dass das Weltbild ihrer Klienten neuerdings verstärkt den Wiedergeburtsglauben enthält. Das ist nämlich ein nicht zu unterschätzendes Problemchen für die Therapeuten. Einen Patienten in seiner Spiritualität/Religiosität zu erschüttern kann ja auch mitunter gewaltig nach hinten losgehen (diverse Studien sprechen z.B. bei verschiedenen psychatrischen Erkrankungen durchaus von einem positiven stabilisierenden Effekt von Religiosität/Spiritualität).

Viele dieser Studien kommen aus Indien (macht ja auch Sinn), denn die abendländischen Studien zu diesem Thema sind selten und kommen leider aus dem dunklen Zeitalter der abendländischen Wissenschaft, nämlich die vorletzte Jahrhundertwende (Theosophen und so…). Bekannt ist vielleicht auch der Forschungsversuch von Ian Stevenson an Kindern (immerhin 2500 Fallstudien) (1) Also die Fallstudien müssen sich zwar den Vorwurf des selektiven Denkens gefallen lassen, aber interessanter ist vielleicht seine Feststellung, dass im Grunde alle Religionen außer Christentum und Islam eine Reinkarnation annehmen (sagt vermutlich mehr über Menschen aus, als über Reinkarnation an sich?) Und entgegen der abendländischen Prägung glauben doch immerhin ein Fünftel der Bevölkerung bis zu einem gewissen Grad an Widergeburt (britische Studie 1999 Walter/Waterhouse)

Weil - und jetzt kommts! - Religionen die Wiedergeburt enthalten wohl nicht gerade vor Suizid schützen. Die niedrigsten Selbstmordraten gibt es im Islam (geschlechtsunspezifisch), die Christen schneiden auch ganz gut ab, die höchsten Selbstmordraten gibt's im Buddhismus und zwar bei Frauen und bei den Männern sind die Atheisten Spitzenreiter mit der Selbsttötung. Stand leider nix zu Hinduismus da, aber in Indien liegen die Suizidraten bekanntermaßen hoch. (2)

In einer Studie über die Abwicklung des Human Genome Projects hat sich die Karma- und Wiedergeburtsgläubigkeit aber sogar als recht nützlich erwiesen um Menschen plausibel zu machen, dass sich ihre Lebensführung auf die nachfolgenden Generationen nachhaltig auswirkt (allgemein bzgl. Gesundheit und Fortpflanzung und auch um den Umgang mit der Umwelt). Sprich die Überlappung von rein wissenschaftlichen Theorien und religiösen Konzepten war letztendlich so hoch, dass der bewusstseinsbildende Effekt nahezu der Gleiche war. Also letztlich dann vielleicht auch nur eine mögliche aber durchaus gültige Herangehensweise an Wirklichkeit. (3)



Nur falls jemand nachlesen mag, hier die Quellen:

(1) Indian J Psychiatry. 2013 Jan "The mystery of reincarnation" Nagaraj AK1, Nanjegowda RB, Purushothama SM.
(2) Neuropsychiatr. 2011 Religion and suicide. Ritter K1, Zitterl W, Stompe T.
(3) Genomic Med. 2008 Dec Karma, reincarnation, and medicine: Hindu perspectives on biomedical research. Hutchinson JF1, Sharp R.[/FONT]
 
Auf jeden Fall. Ich bin mir nur nicht immer ganz sicher inwiefern Menschen sowas vorsätzlich tun.

Ich mir auch nicht. Aber auch wenn ich versehentlich Flurschaden produziert hab, räum ich das wieder auf - oder hol mir hilfe zum aufräumen.

Ich finde Menschen eher sehr opportunistisch, sprich, sie springen halt auf irgend'nen Zug auf, weil sie grad 'nen Flow spüren und wissen nicht wirklich wo der hinführt, aber es resoniert grade mit irgend'nem Impuls - je ambivalenter desto Dopaminausschüttung

Und je unerfahrener desto Dopamin - also spielt man bevorzugt mit Unerfahrenen, weil der Flow da noch geiler ist.

- und dann entgleist der beklopppe Zug plötzlich und keiner weiss wieso und wer die Leichen wegräumen soll.

Ja, oder der Copilot (der natürlich auch nie zuvor in einem Flugzeug gesessen ist) kriegt auf 10'000 meter Flughöhe einen hysterischen Anfall, und da man ja nie eine Flugschule besucht hat oder wüsste wie man das Flugzeug auch unter solchen Bedingungen sicher zum Boden bringt, sieht man sein Heil dann darin, erstmal den Copilot aus dem Cockpit zu werfen. :/

Mei, ja, was willste machen, so sieht's aus and it sucks! Geht ja schon damit los, dass man einfach keine ZEIT hat für das labile oder wirre oder abgründige nicht mal für das eigene. Die meisten Leute sind doch einfach mal damit beschäftigt ihr eigenes Leben nicht zielstrebig an die Wand zu fahren und dabei auch noch halbwegs 'ne gute Figur zu machen.

Ja vor allem die gute Figur machen, egal wieviele Leichen im Keller.
Also da zieh ich dann die Sahnetorte vor, gönne mir ein Bäuchlein wie ein chinesischer Buddha, und nehm mir wenigstens soviel Zeit dass ich mein eigenes Begräbnis nicht versäume - und was sonst gäbe es im Leben zu erreichen?

Wenn irgendein Gegenüber auch noch seinen Kram mitbringt, wo sollste den dann hintun?

Hm.. vielleicht dahin, wo vorher die Leichen im Keller im Weg lagen?
 
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