Wie entsteht Erkenntnis?

Erkenntnis entsteht durch

  • Denken

    Stimmen: 31 37,3%
  • Wahrnehmen

    Stimmen: 37 44,6%
  • Erfahrung

    Stimmen: 48 57,8%
  • ist ein plötzlicher Prozess

    Stimmen: 22 26,5%
  • brauch ich nicht

    Stimmen: 1 1,2%
  • weiß nicht

    Stimmen: 4 4,8%

  • Umfrageteilnehmer
    83
lazpel schrieb:
Hallo Niemand,



Und eben da meine ich, wird ein Koan überbewertet.. Er kann zu einem Trance-Zustand führen, der oft mit Gedankenleere verwechselt wird.. Denn das Gehirn ist, solange es funktioniert, niemals leer an Gedanken. Wäre es dies, müßte alles vergessen werden, was der Mensch jemals gelernt hat.

Denn auch eine Erinnerung ist ein Gedanke.

Gruß,
lazpel

Blöde Frage: Musst Du, wenn Du z. B. atmest, denken ? Ebenso ist ein "Total Recall" (Erleuchtung) vom Denken entbunden. :)
 
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Hallo ElaMiNaTo,

ElaMiNaTo schrieb:
ja du hast vollkommen Recht, jeder hat andere Vorstellungen von einer Erleuchtung. Die Erleuchtung ist aber gewissermaßen keine Vorstellung.

Doch, durchaus. Oder stellst Du Dir nichts unter dem Begriff "Erleuchtung" vor?

ElaMiNaTo schrieb:
Wer ist schuld daran, dass der Begriff Erleuchtung, mit sovielen anderen Sachen assoziiert wird ?

Der Mensch, mit seinen subjektiven Vorstellungen, geprägt durch Lehren und Religionen.

Gruß,
lazpel
 
Hallo Niemand,

Niemand schrieb:
Blöde Frage: Musst Du, wenn Du z. B. atmest, denken ?

Das erledigt eine Gehirnfunktion.

Niemand schrieb:
Ebenso ist ein "Total Recall" (Erleuchtung) vom Denken entbunden. :)

Nach meiner Meinung ist Erleuchtung die Fusion von Denken und Un- bzw. Unterbewußtem. Also das Ergebnis der Selbsterkenntnis.

Gruß,
lazpel
 
lazpel schrieb:
Hallo ElaMiNaTo,



Doch, durchaus. Oder stellst Du Dir nichts unter dem Begriff "Erleuchtung" vor?



Der Mensch, mit seinen subjektiven Vorstellungen, geprägt durch Lehren und Religionen.

Gruß,
lazpel

Ich stelle mir unter erleuchtung nichts vor, wenn Erleuchtung eine Vorstellung wäre, dann wären wir wohl alle längst erleuchtet :)
 
Hallo ElaMiNaTo,

ElaMiNaTo schrieb:
Ich stelle mir unter erleuchtung nichts vor, wenn Erleuchtung eine Vorstellung wäre, dann wären wir wohl alle längst erleuchtet :)

Also hast Du eine Vorstellung von Erleuchtung, sie liegt nach Deiner Meinung nicht in der Vorstellungskraft.

Gruß,
lazpel
 
Sich etwas unter Erleuchtung vorzustellen ist ein Paradoxon. Sich Nichts unter Erleuchtung vorzustellen ist ebenso ein Paradoxon. :D

Begründung: "Etwas" entspringt stets unserem Denken und "Nichts" kann man sich nicht vorstellen :D :lachen:
 
lazpel schrieb:
Hallo ElaMiNaTo,



Also hast Du eine Vorstellung von Erleuchtung, sie liegt nach Deiner Meinung nicht in der Vorstellungskraft.

Gruß,
lazpel

Wenn du das eine Vorstellung nennen möchstest ? Ich kann mir darunter nichts vorstellen. :)
 
Hallo Niemand,

Niemand schrieb:
Sich etwas unter Erleuchtung vorzustellen ist ein Paradoxon.
Sich Nichts unter Erleuchtung vorzustellen ist ebenso ein Paradoxon. :D

Begründung: "Etwas" entspringt stets unserem Denken und "Nichts" kann man sich nicht vorstellen :D :lachen:

Aber wenn man sich nicht Nichts unter der Erleuchtung vorstellen kann, ist es doch vorstellbar, weil es eben nicht dem Nichts entspringt.

Was spricht dagegen, daß es sowohl dem zen-buddhistischen Nicht-Denken als auch dem Denken gleichermaßen entspringt?

Gruß,
lazpel
 
Hallo ElaMiNaTo,

ElaMiNaTo schrieb:
Wenn du das eine Vorstellung nennen möchstest ? Ich kann mir darunter nichts vorstellen. :)

womit wir dann wieder beim zen-buddhistisch definierten Nicht-Denken angelangt wären. Aber das reicht nicht, meine ich.

Gruß,
lazpel
 
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Einheitserfahrungen
(aus: Integrale Psychologie, Arbor Verlag 2001, S. 261)



Eine der einfachsten Möglichkeiten, wie man erkennen kann, ob eine "Einheits-Erfahrung" in den grobstofflichen Bereich (Naturmystik), in den subtilen Bereich (Gottheitsmystik), in den kausalen Bereich (formlose Mystik) oder zum wirklich nichtdualen Bewußtsein (Vereinigung der Form in allen Bereichen mit dem reinen Formlosen) gehört, besteht darin, auf die Art des Bewußtseins beim Träumen und in tiefem Schlaf zu achten. Wenn der Schreibende über eine Einheitserfahrung im Wachzustand spricht, dann ist das gewöhnlich die Naturmystik des grobstofflichen Bereichs. Wenn dieses Einheitsbewußtsein in den Traumzustand hinein andauert - so daß der Berichtende von luziden Träumen spricht, von Vereinigung mit innerem Leuchten wie auch mit grobstofflicher äußerer Natur -, dann ist das gewöhnlich Gottheitsmystik des subtilen Bereichs.

Wenn dieses Einheitsbewußtsein in den Zustand des Tiefschlafs hinein andauert - so daß der Berichtende ein Selbst verwirklicht, das ganz präsent in allen drei Zuständen von Wachen, Träumen und tiefem Schlaf ist -, dann ist das gewöhnlich formlose Mystik (turiya) des kausalen Bereiches. Wenn man dann entdeckt, daß dieses formlose Selbst mit der Form in allen Bereichen eins ist - grobstofflich, subtil und kausal -, dann ist das reines nichtduales Bewußtsein (turyiatita).

Viele Naturmystiker, Ökopsychologen und Neuheiden halten die Einheit mit der Natur des grobstofflichen Bereichs im Wachzustand für die höchste erreichbare Einheit, aber die ist im Grunde die erste der vier Hauptsamadhis oder Formen mystischer Vereinigung. Das „tiefe Selbst“ der Ökopsychologie sollte deshalb nicht mit dem Wahren Selbst des Zen, dem Ati des Dzogchen, dem Brahman-Atman des Vedanta und so weiter verwechselt werden.

Diese Unterscheidungen helfen uns auch, Philosophen wie Heidegger und Foucault einzuordnen, die beide von Vereinigung mit der Natur sprechen, die mystischer Erfahrung ähnelt. Das waren oft tiefe und authentische Erfahrungen der Einheit des grobstofflichen Bereichs (nirmanakaya), aber diese sollten wiederum nicht mit Zen oder Vedanta verwechselt werden, denn letztere stoßen zu kausaler Formlosigkeit (dharmakaya, nirvikalpa-samadhi, jnana-samadhi usw.) und dann zu reiner nichtdualer Einheit (svabhavikakaya, turyiatita) mit allen Bereichen vor, mit dem Grobstofflichen, Subtilen, Kausalen. Viele Autoren verwechseln nirmanakaya mit svabhavikakaya, womit die Hauptbereiche innerer Entwicklung, die zwischen diesen zweien liegen (z.B. sambhogakaya und dharmakaya) übergangen werden.


Ken Wilber

http://www.ak-kenwilber.org/index_kenwilber_cms_ess.html


8. Höchste Einheit (Svabhavikakaya)
7. Kausale Stufe (Dharmakaya)
6. Subtile Stufe (Sambhogakaya)
5. Psychische Stufe (Nirmanakaya)
4. Entwickelter Geist (rationale, mental-ichhafte Stufe)
3. Früher Geist (verbale, mythische Gruppenzugehörigkeitsstufe)
2. Körper (höchste körperliche Lebensformen, typhonische magische Stufe)
1. Natur (physische Natur und niedere Lebensformen)


Karuna :kiss4: :kiss3: :kiss4:
 
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