Doch klar, hörte sich das bei mir so an?????????
Es ging aber darum daß man sich selber angeblich nie als böse sieht....oder??? Und da habe ich widersprochen. Oder meintest du, daß man sich nicht als böse sieht weil es einem schlicht nicht bewußt wird??? Dann habe ICH DICH mißverstanden. Ach ja...die Problematik mit der Sprache...
Gruß, Luckysun
Ja,ja die Sprache...
Ich bringe noch ein Beispiel damit klarer wird, was ich meine:
Angenommen, es gibt eine Religion, in der Kindern von klein auf beigebracht wird, dass es eine gute Tat ist, einen Ungläubigen zu töten...., jeder in der Familie, in der Gemeinde, in dem Umfeld des Kindes denkt genauso. Wenn dieses Kind erwachsen ist, und nun - im festen Glauben, etwas Heiliges zu tun - einen Ungläubigen tötet, so wird weder das Kind noch das Umfeld meinen, dass hier etwas "Böses" geschehen wäre - im Gegenteil.
Die "Ungläubigen" hingegen würden diese Tat als "Böses" ansehen.
Das "Böse" ist oft an die kulturellen, politischen oder religiösen Anschauungen gekoppelt. Und das Gewissen hat damit mit dieser Prägung zu tun. - Damit ist das Gewissen nicht unbedingt als Gradmesser für die Skala Gut/Böse verwendbar.
Ich habe lange überlegt, was für mich Gut oder Böse wäre. Zuerst dachte ich, Böse wäre z.B. alles, was definitv gegen das Leben geht (z.B. Mord) - allerdings, wenn wir bedenken, dass wir Menschen im Laufe unseres Lebens Milliarden von Lebewesen "morden" (egal ob nun Tier oder Pflanze), dann sind wir in dieser Definition von Haus aus "böse".
Ich weiß nicht, ob es eine allgemein gültige Definition für Gut und Böse überhaupt je geben kann. Es gibt Gesetze, die die Gesellschaft erstellt um ein Zusammenleben zu ermöglichen und innerhalb dieser Gesetze wird - jeweils für diese Gemeinschaft - festgelegt, was richtig und was falsch ist. Aber ob es etwas Übergeordnetes gibt, etwas Absolutes, um Gut und Böse festzulegen, wage ich zu bezweifeln.
Liebe Grüße
Reinfried