Wer von euch leidet an psychischen Erkrankungen?

Ist ja leicht, zu jemandem, dessen Meinung, Sicht oder Verhalten einem nicht passt zu sagen: Das ist ja krank! Leichter als zu sagen, ich verstehe dich nicht und sich um Verständnis zu bemühen.

tja, genau damit wird schon oft in der erziehung der grundstein für psychische erkrankungen gelegt. da muss es nicht 'krank' heißen - kann reichen 'schwer erziehbar', weil die erzieher nicht verstehen, dass kind sich ganz einfach dagegen wehrt, dass anderes von ihm verlangt wird, als vorgelebt.

Leider ist es eben oft auch so, dass man, wenn man Hilfe sucht, auf sog. Fachleute stößt, die eben NULL Einsicht in ein Krankheitsgeschehen haben und deswegen mehr oder weniger hilflos rumprobieren. Dass die Betroffenen dann mindestens enttäuscht sind, weil sie ja eigentlich Hilfe erwarten, ist ja wohl mehr als verständlich.

nach meiner erfahrung kann es aber eben auch so sein, dass gar nicht nach hilfe gesucht wird, denn hilfe macht klein - und menschen deren selbstwertgefühl sowieso schon im keller ist, weil man ihnen von kindheit an vermittelt hat, dass sie nicht richtig sind -
suchen nicht nach hilfe, sondern verstehen und gleichwertiger kooperation.
 
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tja, genau damit wird schon oft in der erziehung der grundstein für psychische erkrankungen gelegt. da muss es nicht 'krank' heißen - kann reichen 'schwer erziehbar', weil die erzieher nicht verstehen, dass kind sich ganz einfach dagegen wehrt, dass anderes von ihm verlangt wird, als vorgelebt.


Ja, das ist wahr! Wenn ein Kind vermittelt bekommt, dass es schlecht ist - und schwer erziehbar wird ja bei uns eindeutig negativ gebraucht - dann wird es wirklich schlecht, denn es lernt ja nicht, sich selbst anzunehmen und zu lieben, mit allen Facetten.


nach meiner erfahrung kann es aber eben auch so sein, dass gar nicht nach hilfe gesucht wird, denn hilfe macht klein - und menschen deren selbstwertgefühl sowieso schon im keller ist, weil man ihnen von kindheit an vermittelt hat, dass sie nicht richtig sind -
suchen nicht nach hilfe, sondern verstehen und gleichwertiger kooperation.


Hm, ja, kommt sicher auch drauf an, was der Einzelne unter Hilfe versteht. Ich meinte es in dem Sinn, dass man als Betroffener Erklärungen sucht und Möglichkeiten, etwas zu ändern, damit es einem besser geht! :)
 
nachsatz -

hör schon die stimmen, die sagen - wieso gleichwertige kooperation?
wir sind doch die therapeuten und wissen wo's lang geht!

tja, waren die keine kinder die erzogen wurden, statt dass man ihnen vorgelebt hat was wirklich mensch sein bedeutet?

manches mal vielleicht ein wenig mehr, sehr oft aber sehr viel weniger.

da liegt keine schuld darin, denn wir sind nun mal allesamt unterwegs. :)

solange der leidensdruck auf grund dieser problematik nicht stark genug ist, wird halt somatisiert -
auch wenn ich jetzt dafür gesteinigt werde -
die somatisierung baut sich auf von generation zu generation....
und irgend wann - wenn der leidensdruck aus welchem grund auch immer zu stark geworden ist - kommt es zum psychotischen ausbruch -
der reaktion auf das was inzwischen sogar von psychiatern expressis verbis als menschlicher reifungsprozess erkannt wird -
anpassung an das was ist - lüge, verdrängung und selbstbetrug.
 
Hm, ja, kommt sicher auch drauf an, was der Einzelne unter Hilfe versteht. Ich meinte es in dem Sinn, dass man als Betroffener Erklärungen sucht und Möglichkeiten, etwas zu ändern, damit es einem besser geht! :)

und ich meinte, dass die re-aktion, die natürlich genau so unheil ist wie das worauf sie reagiert, die gleichwerige kooperation sucht um das beiderseitige unheilsein aufzulösen.

solange da eine seite sagt - ich bin da um dein helfer zu sein, denn ich bin heiler als du - wird es nicht funktionieren.
der helfer stellt sich nun mal immer über jenen dem er helfen will, auch wenn es noch so gut gemeint ist.
 
Ich hatte verstanden, daß Du eine gewisse Unsicherheit über die Art, wie Du deine Bücher geschrieben hast und ich wollte nur sagen, daß es nicht ungewöhnlich ist, wenn man dem eigenen Geist mal ein wenig Freiraum verschafft, indem man mal die Tuchladen verbauscht. Man versteakt es potzden.

Ich habe für Dich das Gedicht von Erich Fried herausgesucht, an das ich mich erinnert hatte:


Leilied bei Ungewinster

Tschill tschill mein möhliges Krieb
Draußen schnirrt höhliges Stieb

Draußen schwirrt kreinige Trucht
Du aber bist meine Jucht

Du aber bist was mich tröhlt
Dir bin ich immer gefröhlt

Du bist mein einziges Schnülp
Du bist mein Holp und mein Hülp

Wenn ich allein lieg im Schnieb
denk ich an Dich mein Krieb

Schönes Gedicht.

Ja, unsicher bin ich wirklich wegen der letzten Bücher. Wenn sie das einzige sind, was geschrieben hab, ist es leicht zu verstehen, warum das niemand veröffentlichen will, aber wenn ich mal was anderes und allgemeiner verständliches an einen Verlag gebracht hab, wird das vielleicht auch mal was.

Zumindest das Schreiben hat unheimlichen Spaß gemacht, ist ja eigentlich auch das wichtigste.
 
und ich meinte, dass die re-aktion, die natürlich genau so unheil ist wie das worauf sie reagiert, die gleichwerige kooperation sucht um das beiderseitige unheilsein aufzulösen.

solange da eine seite sagt - ich bin da um dein helfer zu sein, denn ich bin heiler als du - wird es nicht funktionieren.
der helfer stellt sich nun mal immer über jenen dem er helfen will, auch wenn es noch so gut gemeint ist.


Hm, es kann sein, aber muss nicht zwangsläufig! Denn jemand, der was selbst durchlebt und gelöst hat, kann einem Anderen in der gleichen Lage helfen, wird sich aber aus Erfahrung niemals ÜBER ihn stellen! :)
 
und ich meinte, dass die re-aktion, die natürlich genau so unheil ist wie das worauf sie reagiert, die gleichwerige kooperation sucht um das beiderseitige unheilsein aufzulösen.

solange da eine seite sagt - ich bin da um dein helfer zu sein, denn ich bin heiler als du - wird es nicht funktionieren.
der helfer stellt sich nun mal immer über jenen dem er helfen will, auch wenn es noch so gut gemeint ist.
Also ich würde sehr darauf achten, daß mein Therapeut zum Beispiel nicht psychisch erkrankt ist, wenn ich deshalb zu ihm gehe. Ich würde mir wünschen, daß er gesünder ist als ich - ein ernstzunehmender Therapeut würde sich ja aber vermutlich niemals als Heiler bezeichnen und auch nicht als heiler als Andere. Das müssen dann wohl eher Scharlatane sein, die so etwas erzählen.

lg,
Trixi Maus
 
Hm, es kann sein, aber muss nicht zwangsläufig! Denn jemand, der was selbst durchlebt und gelöst hat, kann einem Anderen in der gleichen Lage helfen, wird sich aber aus Erfahrung niemals ÜBER ihn stellen! :)
Ich kenne ja viele Ärzte. Und nur Wenige habe ich kennen gelernt, die sich aufgrund ihrer merkwürdigen Persönlichkeit über Andere stellen. Das waren meist Chefärzte, die jedoch niemals zu ihren Patienten überheblich waren, sondern immer nur im KollegInnenkreis.

Ich denke das Problem liegt eher andersherum, aus meiner Beobachtung heraus: der Patient fühlt sich dem Arzt unterlegen, weniger der Arzt dem Patienten überlegen. Über dieses Phänomen der Unterwerfung des Patienten sind Bücher gefüllt worden mit dem Versuch, dieses Phänomen es zu verstehen und zu erklären. Die "Arzt-Patienten-Beziehung" (Vertrauensverhältnis...) wird wenigstens heute als einer der wichtigsten Faktoren zur Heilung eines Patienten erkannt. Wenn man einen guten Hausarzt hat, merkt man das auch, denn man hat ihn ggf. ein Leben lang.

lg,
Trixi Maus
 
Ich kenne ja viele Ärzte. Und nur Wenige habe ich kennen gelernt, die sich aufgrund ihrer merkwürdigen Persönlichkeit über Andere stellen. Das waren meist Chefärzte, die jedoch niemals zu ihren Patienten überheblich waren, sondern immer nur im KollegInnenkreis.


Ich kenne das von Hausärzten, dass sie sich nicht drüber stellen. Aber bei Psychiatern hab ich andere Erfahrungen gemacht. Na ja, ist schon sehr lange her, die sind inzwischen vermutlich fast alle aus dem Verkehr! :D Viele waren es natürlich nicht. Wenn man auf dem Weg Hilfe gesucht und nicht gefunden hat, sucht man eben woanders! :)


Ich denke das Problem liegt eher andersherum, aus meiner Beobachtung heraus: der Patient fühlt sich dem Arzt unterlegen, weniger der Arzt dem Patienten überlegen. Über dieses Phänomen der Unterwerfung des Patienten sind Bücher gefüllt worden mit dem Versuch, dieses Phänomen es zu verstehen und zu erklären. Die "Arzt-Patienten-Beziehung" (Vertrauensverhältnis...) wird wenigstens heute als einer der wichtigsten Faktoren zur Heilung eines Patienten erkannt. Wenn man einen guten Hausarzt hat, merkt man das auch, denn man hat ihn ggf. ein Leben lang.

lg,
Trixi Maus


Ich hab irgendwie das Problem, das ich mich heute den Ärzten, was mich selber betrifft, überlegen fühle, denn ich hab mich eingehend mit mir selbst befasst und Methoden für mich gefunden, ohne Schulmedizin weitgehend gesund zu bleiben! :D Befindlichkeitsschwankungen bleiben natürlich, so ist das nun mal oft im Leben.


LG

believe :)
 
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Ich kenne ja viele Ärzte. Und nur Wenige habe ich kennen gelernt, die sich aufgrund ihrer merkwürdigen Persönlichkeit über Andere stellen. Das waren meist Chefärzte, die jedoch niemals zu ihren Patienten überheblich waren, sondern immer nur im KollegInnenkreis.

Ich denke das Problem liegt eher andersherum, aus meiner Beobachtung heraus: der Patient fühlt sich dem Arzt unterlegen, weniger der Arzt dem Patienten überlegen. Über dieses Phänomen der Unterwerfung des Patienten sind Bücher gefüllt worden mit dem Versuch, dieses Phänomen es zu verstehen und zu erklären. Die "Arzt-Patienten-Beziehung" (Vertrauensverhältnis...) wird wenigstens heute als einer der wichtigsten Faktoren zur Heilung eines Patienten erkannt. Wenn man einen guten Hausarzt hat, merkt man das auch, denn man hat ihn ggf. ein Leben lang.

lg,
Trixi Maus

liebe TrixiMaus,

dem kann ich nur zustimmen, ich will damit ja nicht sagen das es nie einen Arzt (Psychologen sind auch Ärzte) einen Arzt gibt der daneben ist, aber auch das ist menschlich.
Dieses Phänomen, das der Patient sich teils unterlegen fühlt, ist ja auch irgendwie zu verstehen.
Hat der Arzt in Bezug auf Medizin nun doch ein wenig mehr Ahnung(meißt jedenfalls).

Und was ich auch immer betone, ist das Vertrauen,
wie gesagt ich vertraue meinem Hausarzt und habe auch bisher in meinem Leben nur gute Neurologen(Psychologen) kennengelernt. Sie haben sich nie über mich gestellt, geschweige denn gegen mich, haben auch nie etwas aufgezwungen, schön erklärt und sind auf mich eingegangen.
Deswegen sicher meine gute Einstellung dazu;)

Nur ohne dem Vertrauen und der Einstellung sich helfen lassen zu wollen, braucht man zu keinem Arzt gehen. Das meine ich, wenn ich gegen die Heilungsmethode des Arztes bin, wirke ich selbstverständlich gegen den Heilungsprozess ein.

LG
flimm
 
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