Interessant , danke sehr .Liebe Fee,
es gibt eine Reihe von Botenstoffen (Hormone), die unseren gesamten Organismus steuern. So bestimmt zum Beispiel der Botenstoff Oxydtozin (Kuschel-Hormon) darüber, wie es mit unserer Nächstenliebe oder der Bindungsfähigkeit bestellt ist. Neben diesen Hormonen gibt es noch kleine Gene (5-HTT), die über die Wirkungsdauer eines Botenstoffe bestimmen. Dieses Gen wird in zwei verschiedenen Variationen vererbt, wobei sie sich in erster Line in ihrer Leistungsfähigkeit unterscheiden.
Im Gehirn gibt es nun die Amygdala, die eine Schaltzentrale für die Gefühle darstellt. Ich vergleich sie immer gerne mit einem Wachhund, der immer dann anfängt zu bellen, wenn etwas geschieht. Vom Bellen wird dann der Chef der Security (Stirnhirn) geweckt, der sich dann auf die Suche macht, um den Grund der Aufregung zu klären. Wenn alles unbedenklich ist, stellt er dann die Alarmanlage mit dem Schalter 5-HTT wieder ab und legt sich zur Ruhe.
Da ist also der Punkt, an dem wir der Security etwas anbieten können, mit der die Situation entschärft werden kann (z. B. durch suggestive Botschaften). So eine kleine Schaltzentrale gibt es auch für die innere Moral, die ebenfalls im Stirnhirn sitzt und über den Botenstoff Propranolol geweckt wird (die rechte Hand des Chefs). Gerade diese rechte Hand spielt eine große Rolle in der von mir erwähnten Konstellation der Gene, wenn es um das Thema Gewalt geht.
Es hängt also alles von den Leistungsfähigkeiten dieser Komponenten ab, wie wir mit bestimmten Situationen umgehen können. Wenn in uns also das leistungsschwächere 5-HTT aktiviert ist, kann das Testosteron nicht so schnell zurückgeführt werden und es wird immer mehr ausgeschüttet. Die Folge ist, dass sich die Aggression immer weiter steigert, bis letztlich auch der Chef keine Chance mehr zur Entwarnung hat. Ja, es wird auf diese Weise sogar immer ein zu erhöhter Testosteronpegel zurückbleiben. Der Spalt zwischen diesem Pegel und der Schwelle zum Exzess wird somit immer kleiner.
Da die Bewusstwerdung dieser Vorgänge erst am Ende dieser Prozesse steht, glaube ich weniger, dass der Geist zu schwach ist, sondern ein Übermaß des Unbewussten die Ausgewogenheit außer Kraft setzt.
Merlin
Heisst das , desto bewusster jemand ist , desto eher kann er diese Vorgänge beeinflussen?
oder hat man da gar keine Chance ...
ausser Medikamente eventuell?