Syrius
Sehr aktives Mitglied
Pantheismus setzt mit der Ewigkeit der Welt und Materie die Anfangslosigkeit, Ewigkeit und Göttlichkeit der Seele voraus, weil hier Schöpfer und Geschöpf verwechselt werden. Der Versuchung, sein zu wollen wie Gott (1 Mose 3.5) sollten wir auf der ganzen Linie widerstehen.Ich denke nicht, dass es auf der basalen Ebene Moral und Ethik gibt. Letzteres entstand erst in der menschlichen Evolution. Insofern gibt es keine göttlichen Gebote oder auch (platonische) objektive Moral.
Christliche Religiöse und andere werden vielleicht glauben, dass das ein Problem darstellt, aber Dinge sind eben schlicht so wie sie sind, und wenn man sich die Realität nun anschaut, dann sieht das ja wohl auch genau so aus.
Eventuell kann man aber erleuchtet werden, auch wenn ich das nicht selbst bezeugen kann. Allerdings würde ich selbst hier sagen, dass man das jetzt nicht zu sehr mit ethischen Imperativen verquicken soll. Zwar mag Anhaftung und Ego hier ein Problem darstellen, aber dürfte nicht viel besser sein, wenn jemand stattdessen die Welt retten will. Letzterer haftet auch weiter an. Nur, wie gesagt, im Prinzip wäre es auch möglich, dass die Einheit zwischen Einzelbewusstsein und pantheistischem Gott direkt nach dem Tod sowieso hergestellt wird. Aber gut, meine eigenen Erfahrungen mit Magie/Telepathie stützen Advaita Vedanta, und wenn die glauben, dass Reinkarnation passiert (und gibt ja auch spannende Erfahrungsberichte darüber) könnte das wohl so sein.
Aber insgesamt ja, das Universum ist ein amoralisches (NICHT unmoralisches) Universum, auch wenn es panpsychisch ist, und nicht materiell.
Aus meiner Sicht ist der Fehler der Religiösen, dass sie denken, dass Dinge Bedeutung/Sinn haben und von oben designt werden müssen. Und der Fehler der Materialisten ist umgekehrt, dass sie denken, dass Bewusstsein auf materielle Zustände und Ursachen zurückgeführt werden kann, und dass Ideen/Wahrnehmungen etwas "objektivem" außerhalb des Bewusstseins ähnlich sein können (bzw. dem entsprechen). Realität ist die Erscheinung/Manifestation/Maya eines quasi träumenden (nicht sich seiner selbst bewussten) absoluten Subjekts, Individuen darin sind Traumfiguren (Atman), und der Träumer ist in gewisser Weise "Gott" (Brahman), aber wie gesagt keine Person mit Selbstbewusstsein.
Gemäss meinem Glauben gibt es eben nur den einen wahren, ewigen Gott und Schöpfer des Himmels und der ganzen Welt. Daher halte ich klar am Monmotheismus gegenüber dem Pantheismus fest.