1. Sind alle Religionen wie ein grosses Tischtuch zu verstehen, bei dem jede nur (!) eine Seite des Ganzen betrachtet und benutzt?
2. Könnte man alle Religionen zusammenfassen und daraus eine einzige machen?
3. Müsste man eigentlich nach einer allen Religionen zugrunde liegenden Religionsform suchen, in der alle enthalten sind?
4. Gibt es eine Ur-Religion, die hinter den vorhandenen und etwa noch nachfolgenden Religionsformen steht, um Gott oder dem göttlichen Ur gerecht zu werden?
Hier auf der physischen Erde gab es meiner Meinung nach ziemlich sicher keine einheitliche Ur-Religion. Die ersten religiösen Zeugnisse - Felsmalereien in Höhlen - verweisen auf Naturgeister und Ahnenkult. Später, zuerst bei den Sumerern und Ägyptern, den indischen Ariern und noch später bei den Griechen, Römern und Germanen, den indischen und chinesischen Völkern war zwar der Vielgötterglaube als gemeinsame Urreligion vorhanden, aber die Götter, bzw. die verehrten Geistwesen waren und sind überall ganz verschieden.
Nur ein einziger Stamm der Semiten, die Juden, fanden recht bald über die rächende und launische Gestalt eines alles beherrschenden Wüstengottes hin zum Ein-Gott-Glauben und entwickelten die ersten Ansätze jener Hochreligion, die uns in der Jetztzeit so viel gibt. Natürlich nur für Gläubige.
Das was dir oder euch als Ur-Religion vorschwebt, das ist wohl die ursprüngliche geistige Gottesdurchdrungenheit mit dem vollen Wehen des Geistes Gottes in der allerersten, feinen rein geistigen Urschöpfung. Unendlich weit vor der eigentlichen Materiewerdung.
Meine Auffassung von Gott ist heute.... die, eine eigene innere Beziehung zum göttlichen Sein zu haben und zu pflegen.
Stimme ich vollkommen zu.
Der Mensch ist als Teil der göttlichen Schöpfung in seinem ideellen Sein auch Teil Gottes, wie ein Tropfen Teil des gesamten Ozeans ist.
Auch das ist gut empfunden, bildet für mich aber zugleich einen sehr guten Ansatz dafür, sich dem personhaften Kern des unendlichen Gottwesens zu nähern.
Es ist der eigentliche Klang des Wortes, im Einklang und Gleichklang zu verstehen mit Gott. Sprechen mit Gott ist daher immer ein Vernehmen des Ein- und Gleichklanges.
Es muss nicht der Klang eines gesprochenen Wortes sein. Nimm eher den Klang und die Harmonie der Natur. Dieser stille, völlig lautlose und oft doch auch laute rauschende Klang die wie der Klang eines großen Orchesters. Alles spielt "sein" Instrument. Je näher der Mensch bei dieser Harmonie ist, mit ihr im Einklang ist, umso deutlicher wird er mit Gott auf dieser Ebene zusammenklingen.
Es gibt ja noch viele andere Ebenen, die im Menschen klingen können.
Und da ist es genau so, wie du es sagst: Erstens ob der Mensch überhaupt will und zweitens ob der Mensch eher oberflächlich oder tief innerlich klingt.
LG - reinwiel