Hallo Derda,
zunächst möchte ich vorausschicken, dass das, was Du oder jeder andere 'für sich' beansprucht, natürlich zu respektieren ist, denn es ist Dein oder sein Eigentum oder Urteil.
Aber auch wenn hier dieser Luxus eines persönlichen Urteils gesucht wird, gibt es darüber hinaus noch das, was nicht von einem Urteil abhängig ist, sondern selbst IST, und nur erkannt und anerkannt werden kann. Ich denke, das hat eine höhere Bedeutung, als ein persönliches Urteil.
Das was Du hier begründest, kann man als nicht im Einklang mit dem, was man aus dem, was von Jesus zitiert wird erkennen, und man kann es auch begründen. Zum anderen gibt es zuhauf auch Hinweise von Rumi, der um 1230 Professor für Islamische Theologie war, aus denen man auch erkennen kann, dass diese Deine Begründung einer Trennung in nicht eingeschränkt / eingeschränkt an dem Verständnis des Gottesbewusstseins vorbei geht:
Mevlana Jelaluddin Rumi sagt:
"Der Mensch durchschreitet drei Stufen.
Zuerst verehrt er alles: Männer, Frauen, Geld, Kinder, Die Erde und Steine.
Dann, wenn er etwas weiter fortgeschritten ist, verehrt er Gott.
Schließlich sagt er weder: 'Ich verehre Gott' noch 'Ich verehre Gott nicht'.
Er hat die beiden ersten Stufen passiert und geht nun die letzte."
"Ich starb als Stein, wurde als Pflanze geboren.
Ich starb als Pflanze und wurde Tier.
Ich starb als Tier, als Mensch wurd' ich erkoren,
jetzt bin ich hier.
Warum dann Furcht vor dem Verschwinden
nur wegen diesem Sterben?
Das nächste mal wenn ich sterben soll,
dann braucht ihr mit Flügeln der Engel nicht werben;
ich werde danach mich erheben
und höher als die Engel sein,
Und was Du Dir nicht vorstellen kannst,
Ich werde das sein."
"Es kam jemand zur Tür des Geliebten und klopfte.
Ein Stimme fragte: "Wer ist da?' Er antwortete: 'Ich bin es.'
Die Stimme sagte: 'Hier ist kein Platz für mich und Dich.'
Die Tür wurde geschlossen.
Nach einem Jahr Einsamkeit und Entzug
kam der Mann wieder an die Tür des Geliebten.
Er klopfte.
Eine Stimme von drinnen fragte: 'Wer ist da?'
Der Mann sagte: 'Du bist es.'
Die Tür wurde für ihn geöffnet."
"Wie unsinnig ist es, von mir und von dir zu sprechen!
Im Ursprung waren meine Seele und deine vereint.
Sie waren meine Erscheinung und mein Geheimnis,
und sie waren deine Erscheinung und dein Geheimnis.
Es gibt kein Ich und kein Du zwischen mir und dir."
(Rumi).
Aus diesem Bewusstsein kannst Du das Gottesbewusstsein erkennen, das Rumi realisiert hat, und er - als Person hier im Fleisch geboren - sagte das.
Das körperliche Bewusstsein ist nicht das Gottesbewusstsein. Das körperliche Bewusstsein (die Sinne) sind sterblich, das Gottesbewusstsein ist nicht sterblich.
Das kannst Du auch erkennen in dem, was bei Johannes gesagt wird:
> " Jesus: " Wo ich hin gehe, da könnet ihr nicht hin kommen."
Da sprachen die Juden: "Will er sich denn selbst töten, dass er spricht: 'Wohin ich gehe, da könnet ihr nicht hin kommen'? "
Jesus. "Ihr seid von untenher, ich bin von obenher; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
So habe ich euch gesagt, dass ihr sterben werdet in euren Sünden; denn so ihr nicht glaubt, dass ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Sünden."
Da sprachen sie zu ihm: "Wer bist du denn?"
Und Jesus sprach zu ihnen: "Erstlich der, der ich mit euch rede. Ich habe viel von euch zu reden und zu richten; aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich vor der Welt."
Sie verstanden aber nicht, dass er ihnen von dem Vater sagte.
Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: "So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen."
Da antworteten sie ihm: "Wir sind Abrahams Samen, sind niemals jemandes Knecht gewesen; wie sprichst du denn: "Ihr sollt frei werden"?
Jesus: "Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewiglich im Hause; der Sohn bleibt ewiglich. So euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei.
Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Samen seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn meine Rede fängt nicht bei euch.
Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; so tut ihr, was ihr von eurem Vater gesehen habt."
Sie antworteten und sprachen zu ihm: "Abraham ist unser Vater."
Spricht Jesus zu ihnen: "Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen solchen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut eures Vaters Werke."
Da sprachen sie zu ihm: "Wir sind nicht unehelich geboren, wir haben einen Vater, Gott."
Jesus: "Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin ausgegangen und komme von Gott; denn ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt. Warum kennet ihr denn meine Sprache nicht? Denn ihr könnt ja mein Wort nicht hören.
Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun.
Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm.
Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben.
Ich aber, weil ich die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht.
Welcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen?
So ich aber die Wahrheit sage, warum glaubet ihr mir nicht?
Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte; darum hört ihr nicht, denn ihr seid nicht von Gott. "
Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: "Sagen wir nicht recht, dass du ein Samariter bist und hast den Teufel?"
Jesus antwortete: "Ich habe keinen Teufel, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr unehret mich.
Ich suche nicht meine Ehre; es ist aber einer, der sie sucht, und richtet.
Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So jemand mein Wort wird halten, der wird den Tod nicht sehen ewiglich."
Da sprachen die Juden zu ihm: "Nun erkennen wir, dass du den Teufel hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sprichst: 'So jemand mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken ewiglich.'
Bist du denn mehr als unser Vater Abraham, welcher gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst?"
Jesus antwortete: "So ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts.
Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von welchem ihr sprecht, er sei euer Gott; und kennet ihn nicht, ich aber kenne ihn.
Und so ich würde sagen, 'Ich kenne ihn nicht', so würde ich ein Lügner, gleichwie ihr seid.
Aber ich kenne ihn und halte sein Wort.
Abraham, euer Vater, ward froh, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich. "
Da sprachen die Juden zu ihm:
"Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?"
Jesus sprach zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ehe denn Abraham ward, bin ich. " Da hoben sie Steine auf, dass sie auf ihn würfen. <
Hieraus kannst Du erkennen, dass Jesus aus dem Gottesbewusstsein spricht, und natürlich spricht er es als (sterbliche) Person aus. Aber die Person ist nicht die Seele. Die Juden können die 'Person Jesus' töten, aber das ist das Fleisch.
Wenn Du sagst: "Gott ist außerhalb Seiner Schöpfung, außerhalb des Raums und der Zeit. Jesus war in einem Raum und war in der Zeit.", dann ist das (d)eine Meinung, die auch von den Juden in ihrer Erfahrung so gemeint wurde, aber sie steht im Widerspruch zu dem 'Ehe Abraham ward, bin ich', denn dieses Bewusstsein (des Jesus als Gottesbewusstsein) beansprucht die Zeitlosigkeit.
Rumi sagt:
"Man sagt, dass nach Muhammad und des Propheten Offenbarung niemand anderer herabgestiegen ist.
Warum nicht?
Natürlich sind das andere auch, aber dann wird das nicht 'Offenbarung' genannt.
Es ist das, auf was der Prophet verweist, wenn er sagt, ' Die Gläubigen sehen mit dem Licht Gottes.'
Wenn der Gläubige mit Gottes Licht sieht, dann sieht er alle Dinge:
Das Erste und das Letzte, die Gegenwart und das Abwesende.
Wie sollte irgendetwas verborgen sein vor Gottes Licht?
Und wenn etwas verborgen ist, dann ist es nicht das Licht Gottes.
Deswegen existiert die Bedeutung der Offenbarung, sogar wenn sie nicht Offenbarung genannt wird."
(Rumi)
Grüße
T.