"Wer ist ein Antisemit?"

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Wenn nun deinesgleichen daherkommt und beklagt, es gebe einen Zwang, für den Holocaust zu büßen ...
Wenn Du nun glaubst, dass ich was gegen Juden habe: Nein, habe ich nicht. Da sind wahrscheinlich genauso liebe und nette Menschen wie bei allen anderen Gruppen auch.
Ich habe nur keine Lust mehr auf das überlaute Jammern, während gleichzeitig (von demselben Menschen) andere Gruppen diffamiert werden.

Und weißt Du, warum ich keine Lust mehr darauf habe? Weil ich es nicht mehr hören mag.

Wer sich für das Schicksal der Juden im Dritten Reich interessiert, kann sich mittlerweile über zig Bücher, im Internet, in Museen, direkt an den Orten des Unrechts usw. usf. informieren.
Aber das muss jeder selbst entscheiden, wann er sich mit welchem Thema beschäftigen will.

Hier geht es um Antisemitismus (das ist der Threadtitel, deswegen habe ich reingeklickt) - und zu den Semiten gehören nun wahrlich noch mehr Völker als nur die Juden, die heute ebenfalls Probleme haben, worüber man aber nicht sprechen darf, weil dann gleich die Keule kommt: "Und Du bist Judenhasser, weil Du die israelische Politik kritisierst!".
Es sind Semiten, die Opfer der israelischen Politik sind. Das sollte bei jeglicher Diskussion um "Antisemitismus" nicht vergessen werden.
 
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Das stelle ich auch nicht in Abrede. Ich allerdings habe recht oft mit jeglicher Coleur von Menschen zu tun und bemerke dort immer wieder, wie oft zu Unrecht unterstellt wird oder welcher Beißzwang herrscht, wenn es um dieses Thema geht. Das zum Beispiel jegliche Kritik an Israel (wie gesagt, ich falle da eher raus) Mitdiskutierende sofort zum Schwingen der Nazikeule animiert. Wie oft Diskussionen über Migration und damit verbundene Probleme abgewürgt werden mit "du bist wohl 1933 hängengeblieben". Ich meine damit, dass oft sachliche Auseinandersetzung mit diesen Themen kaum gegebeben ist, das Kritik mit Hass und Feindlichkeit gleichgesetzt wird - man hat ja eine "Erbschuld".

Danke, Du bringst es auf den Punkt. Genau diese Punkte nerven - und treiben junge Menschen, die noch nicht so gefestigt sind, erst recht in die rechte Ecke ("Ja, wenn ich doch eh ein Nazi bin, dann bin ich eben einer und mache es gleich "richtig"!").
Aber das scheint niemand derjenigen, die die Nazi-Keule schwingen zu kapieren.
 
Es gibt immer noch Nachkommen, die es nicht schaffen, die Konzentrationslager, wo ihre Verwandten vergast wurden, aufzusuchen und ihnen dort zu gedenken, weil allein schon der Ort sie in Panik versetzt.
Glaub mir, so ein KZ ist auch harter Tobak - selbst für Menschen, die keine Angehörigen dort hatten. Man spürt, was da geschehen ist, wenn man einigermaßen sensibel ist.

Aber: es gibt inzwischen einige Möglichkeiten, seine Traumata aufzuarbeiten. Das machen inzwischen sehr viele Menschen. Dafür gibt es Psychologen und andere kompetente Ausgebildete. Was bringt es, wenn man Menschen, die sich nicht dem Dienst an anderen Menschen verschrieben haben, immer wieder dasselbe erzählt, ohne sich echte Hilfe zu suchen?

Weder Du noch ich können Shimon helfen, aus seinem Leid herauszukommen. Da gibt es nun wirklich besserausgebildete Menschen als wir es sind. (Sorry, das unterstell ich Dir jetzt einfach mal).
 
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Hier geht es um Antisemitismus (das ist der Threadtitel, deswegen habe ich reingeklickt)

Dafür, dass Dich das Thema an sich so "nervt" (hast Du das schon mal psychologisch untersuchen lassen?), bist Du aber sehr klickfreudig, das widerspricht sich. Du hättest ganz einfach auch NICHT reinklicken können in den Thread. Oder "jammerst" Du auch bei den Fernsehkanälen, wenn sie eine Sendung über das Dritte Reich bringen, weil Du es nicht hören magst? Schon mal etwas von Fernsehbedienung und anderen Kanälen gehört?

Nicht Shimon braucht psychologische Hilfe, der kommt gut ohne uns klar, sondern Du, die sich so getriggert fühlt von Shimons Thema. Warum hast Du so wenig Respekt, um ihm sein Thema zu verbieten und ihm vorzuschreiben, was Antisemitismus sein soll, wenn sogar der Duden es nicht geändert hat? Offensichtlich hast Du es verpasst: Wir sprechen jetzt Deinetwegen schon längst von Judenfeindlichkeit und haben eigens für Dich Sensibelchen das Wort Antisemitismus weggelassen, damit Du Arme nicht weiter "genervt" bist. Was willst Du noch? Reicht das nicht, diese Vorzugswünsche in einem Thread, wo es schlichtweg nicht um Semiten im Allgemeinen geht und auch nicht um die Israelpolitik, was jedoch Du immer wieder reinbringst als Off Topic? Kleines, was brauchst Du noch, den Schnuller?

Wach bitte mal auf und werde erwachsen: Es gibt nämlich tatsächlich auch Menschen, die sich nicht nerven, sondern die Wahrheit wissen wollen, welche solche Einstellungen wie Deine zum Kotzen finden und nicht das Opfer zum Täter stempeln, nur weil dieses sich wehrt und nicht schweigt, wie Du das gerne hättest.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dafür, dass Dich das Thema an sich so "nervt", bist Du aber sehr klickfreudig.
Mich nervt, dass es immer nur die Juden sein sollen, die Opfer gewesen sind.

Anti-Semitismus beinhaltet mehr als Judenhass, sondern inkludiert genauso den Hass gegn andere Semiten. Wenn Du den Thread von Anfang an verfolgt hättest, hättest Du das mitbekommen. :rolleyes:

Nicht Shimon braucht psychologische Hilfe, der kommt gut ohne uns klar,
deswegen ist das Thema für ihn auch immer noch so wichtig, dass er es immer und immer wieder anbringen muss. Alles klar.... :ironie:

sondern Du, die sich so getriggert fühlt von Shimons Thema. Warum hast Du so wenig Respekt, um ihm sein Thema zu verbieten
nein, ich kann ihm sein Thema gar nicht verbieten, aber ich sehe in seinen Aussagen keine Verbesserung, dass er sein Trauma in irgendeiner Weise heilen würde.
Und dann ist es in meinen Augen nur noch Jammern, denn mir scheint es, dass er an seinem persönlichen Leid nichts ändern möchte.
Und Jammern werte ich als Angriff, weil das den Zuhörern (-lesern) sehr viel Kraft kostet.

Wenn ein Umstand nicht passt, muss man ihn angehen und ändern. Und bei Shimon sehe ich zwar den Versuch, aber bisher hat der noch nicht viel gebracht, sonst würde er mittlerweile ganz anders schreiben (als noch vor Jahren).
Ich sehe da einen Shimon sitzen, der nach 70 Jahren immer noch leidet und es bisher nicht geschafft hat, seine Verletzungen, die er damals davongetragen hat, zu heilen. Das kann nun wirklich niemand anders für ihn tun - Schuldeingeständnisse der Anderen (Ja, damals ist Unrecht geschehen) reichen für die Heilung leider nicht aus. Ein bisschen muss der Verletzte eben auch dafür tun.

Und wenn Du mich jetzt wieder angehst, von wegen: Du steckst ja nicht in seiner Haut, dann muss ich Dir leider mitteilen: Und Du kennst mein Schicksal nicht!
 
@Ahorn

Dann geb ich Dir mal ein anderes Beispiel, damit es endlich bei Dir ankommt, worum es wirklich geht, Du verkennst das Thema nämlich immer noch:

In der Schweiz kam es in den letzten Jahren immer wieder zu einer Empörung, weil Sexualstraftäter frühzeitig auf freien Fuß gelassen wurden und wieder Kinder und Frauen zu Opfern wurden. Da haben sich die Opferfamilien auch dafür engagiert, dass sich etwas ändert, denn sie dachten weiter und wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis das nächste Kind aufgrund dieser Nachlässigkeit der Justiz den Tod finden wird.

Und genau aus diesem Grund ist es ebenso wichtig, nicht zu vergessen, was im Dritten Reich falsch gelaufen ist, um zu verhindern, dass sich die Geschichte in irgendeiner Form wiederholt. Außerdem wurde bereits darauf hingewiesen, dass Juden auch heute nicht sicher leben in Deutschland, die Synagogen polizeilich unter Schutz gestellt werden müssen, ein orthodoxer Jude nicht so ohne Weiteres mit Kippa herumlaufen kann, er damit rechnen muss, auf offener Straße angepöbelt oder schlimmer zu werden.

Was sind das für Leute, denen nicht bewusst ist, wie es damals im Dritten Reich begann? Genau so fing es nämlich an, man hat die Juden als Nervfaktor betrachtet, sie wurden nicht mehr wirklich respektiert in ihrer Menschenwürde. Auch Du siehst die Juden in Deiner Umgebung nicht. Das ist wohl auch gut so, für die Juden, denn sonst würden sie Dich ganz gewiss "nerven", vermute ich mal. Aber so ist es leider auch heute: Juden müssen sich auch heute wie damals unsichtbar machen, damit sie nicht "triggern" und "nerven", damit ihnen nicht alles Mögliche und Unmögliche unterstellt wird. Es ist wirklich traurig, wie wenig sich die Menschen geändert haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was sind das für Leute, denen nicht bewusst ist, wie es damals im Dritten Reich anfing? Genau so fing es nämlich an, man hat die Juden als Nervfaktor betrachtet, sie wurden nicht mehr wirklich respektiert in ihrer Menschenwürde.
Sie wurden auch die Jahrhunderte davor nicht respektiert. Und heute sehe ich niemdanden, der Juden weniger respektieren würde als andere Menschen.
Es sind Menschen - wie alle anderen auch. Nicht besser und nicht schlechter.

Auch Du siehst die Juden in Deiner Umgebung nicht
Stimmt. Ich sehe immer nur Menschen um mich rum. Von den wenigsten dieser Menschen (nämlich nur von meinen Freunden und Bekannten) weiß ich, welchem Volk und welcher Religion sie angehören.
Denn sie sind in erster Linie alles Menschen! Zumindest für mich.
Mir ist das Volk und die Herkunft egal. Einzig wichtig finde ich das Verhalten von den Individuen. Das heißt Mensch X ist mir sympathisch oder unsympathisch. Welchem Volk Mensch X angehört, spielt für mich überhaupt keine Rolle.
Natürlich kann man das mal erwähnen oder von den Umständen in anderen Kulturen erzählen, aber da muss man doch kein Riesen-Bohei draus machen.


Und wenn jetzt lauter Menschen vom Volk der Xyligonen ankäme und immer wieder betonen würde, wie schwer es doch die Xyligonen - im Gegensatz zu allen anderen - haben, dann würde das genauso nerven, wie wenn das Menschen von anderen Bevölkerungsgruppen tun.
Juden haben es heute nicht schwerer als andere, denn es gibt genügend Randgruppen, die ähnliche Probleme haben. Da wäre es doch sinnvoller auf die Probleme hinzuweisen und nicht immer nur zu sagen: "Ja wir Armen sind immer nur Opfer". nein, sind sie nicht. Nicht "immer" und nicht "nur". Es gibt bei den jüdischen Menschen wohl mittlerweile genügend, die ihr Leben genauso "normal" leben wie jeder andere Mensch auch.

Eine Zeit lang ist das Jammern und Anklagen wohl normal. Aber irgendwann sollte man auch wieder weiter schauen als nur bis zum eigenen Leid.

Ich nehme mal an, dass Du Schweizerin bist, deswegen bekommst Du wohl weniger mit, was alles an "Wir bösen Deutschen" usw. durch die Medien geistert. Kannst Du einigermaßen nachvollziehen, dass man irgendwann die Schnauze gestrichen voll hat, wenn einem immer wieder und immer wieder Schuld eingeredet werden soll?
Irgendwann geht dieser Schuss nach hinten los. Dieses ständige Schuld-Einreden hat nämlich einen großen Anteil an der aktuellen Lage in der Gesellschaft.

Stell Dir vor, Du würdest ständig in den Medien vernehmen: "Die Schweizer haben große Schuld auf sich geladen". "Die Schweizer sind Schuld daran, dass die Xyligonen in Massen vernichtet wurden". "Die Schweizer sind gefährlich, weil sie die Xyligonen vernichtet haben" usw. usf.
Ich glaube, Dir würde das irgendwann auch stinken.

Weißt Du eigentlich, dass ich die Aktion "Stolpersteine" super finde. Da werden nämlich die Menschen in der Nachbarschaft - egal, ob sie wegen Homosexualität, Judentum, politischer Ansichten oder was auch immer - ins KZ gebracht wurden, sichtbar gemacht.
Jeder, der damals ins KZ verschleppt wurde, ist einer zuviel. Und es waren nicht immer nur die Juden, die dieses Schicksal erlitten haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das dritte Reich begann sicher nicht damit, daß man Juden hasste - das fand buchstäblich überall gleichzeitig statt. Nicht nur in Deutschland. Das dritte Reich war die logische Konsequenz des ersten Weltkriegs.
 
@Ahorn

Ja, ich bin Schweizerin, habe aber auch deutsche Großeltern. Ich finde es übrigens auch nicht okay, wie in der Schweiz das Dritte Reich und die unrühmliche Rolle der Schweiz schöngeredet wird. Es gab nie wirklich ein Einsehen, auch nicht in Deutschland. Es wurde schon früh verdrängt und sozusagen gleich am nächsten Tag nach dem Krieg den Juden wieder die Schuld gegeben, was stellen sie sich auch an, sie beklagen ja "nur" ein paar Millionen Angehörige.

Ich finde das auch so schon total daneben, wenn jemand einen Angehörigen verliert und bald mal nach zwei Monaten Außenstehende finden, es sei jetzt genug der Trauer, es müsse wohl bald mal reichen. Das steht Dir nicht zu, dies zu sagen, denn Du hast das nicht miterlebt. Schon wieder projizierst Du Deine Befindlichkeit auf die Juden, die Dich mit ihrem Thema bitteschön in Ruhe lassen sollen. Sie sollen sich gefälligst nicht abheben von dem, was Du die breite Maße nennst. Aber sie werden Dich immer nerven, Du findest schon was. Sonst hättest Du jetzt nicht in diesen Thread geklickt und wieder diesen Wulst von Unterstellungen von Dir gegeben. Es geht immer nur um Dich, wie Du das siehst. Es ist Dir egal, wie es dem anderen geht, was Juden empfinden. Du sprichst sogar von "wahrscheinlich" sind sie okay, weil Du so wenig darüber nachdenkst und offenbar keine Empathie für sie aufbringen kannst. Du siehst nur x und y. Und was mit den anderen Bevölkerungsgruppen ist, die auch betroffen waren, nimmst Du sie hier nur als Schild für Deine Argumente. Sie sind Dir genauso egal.

Es fehlt Dir einfach an Einfühlsamkeit, Du willst das nicht, denn es könnte Dich sonst "berühren", doch genau das macht Dir Angst, es einfach mal menschlich zu sehen, nachzufühlen, was jüdische Familien, die durch die Shoa Angehörige verloren haben, empfinden.

Und natürlich müssen sich alle nach Dir richten. Du willst die Welt so sehen, wie Du es Dir einrichtest, und nicht, wie sie wirklich ist, denn das würde Einfühlsamkeit erfordern. Das ist natürlich nicht so superbequem, klar. Wer will das schon. Es geht ja nur um die eigene Wellness. Ob ein Kind in der Dritten Welt verhungert, ist Dir doch genauso piepegal.
 
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Schön, wie Du auf mich projizierst. Woher willst Du das alles über mich wissen? Du kennst mich doch gar nicht.
Aber hauptsache: einfach mal irgendwelche Behauptungen in den Raum werfen - irgendeine davon wird schon treffen! :rolleyes:
 
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