Wenn sich das Leben auflöst

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Oje, jetzt bin ich sprachlos. Das wusste ich nicht. :unsure:
@Loop, sobald es Dir etwas besser geht, wäre es wichtig, dass Du auch darüber mit einer Dir engen vertrauten Person sprichst, es Stück für Stück aufarbeitest ... sowas setzt einem schon auch zu, auch wenn der Partner das womöglich nicht wahrhaben will.

Alles Liebe ... :umarmen:
Er hat ja zu diesem Thema selber einige Threads eröffnet, über seine Schmerzen - seelischer und körperlicher Art....wegen seines Seelchens.
Das tat mir beim Lesen schon weh..:(
 
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Darum ging es nicht.
Nein? ... okay ...
scratch_girl.gif
 
@Loop
In den Tagen der Finsternis steckt man vermeintlich fest. Aber nie bleibt es für immer so wie es ist.

Wenn es nicht gut geht, so verflixt nicht gut, so schlecht am liebsten zu..., dann atme ich auf, denn ich weiß es ist bereits überstanden.
(Vater, es ist vollbracht)


Bis man lernt nicht zu hoch zu fliegen (zu freudig und besessen von dem was man tut) und darauf nicht zu tief zu fallen, fällt einem das nicht auf.

Am besten sage ich immer ist es das es einem ganz leicht schlecht geht, nicht zu schlecht, nur ganz leicht damit man hin und wieder das Licht der Schönheit dieser Welt ansieht. Als Wasser um nicht zu verdorren.

Es geht jetzt wieder aufwärts.
Diese Tage des Nicht's die da jetzt sind, sind dazu da das du dich selbst spürst.

Damit deine Seele atmen kann.

Flieg danach nicht zu hoch kleiner Spatz, bleib in den Büschen bis du wieder stärker bist.
 
@Loop

Eine kleine Hilfestellung um dich von dieser heruntergedrückten Stimmung ein bisschen lösen zu können.

Nimm ein Pendel zur Hand und frage: sind da Bänder? Wenn ja, Frage wie viele.
Und zähle sie mit dem Pendel. Dann sprich: "Ablösen" und Male ein Ohm möglichst mit einem goldenen Stift, ein Bleistift geht auch. Dann wiederhole die Frage und beginne von vorn.
Mache das so oft bis das Pendel Null Bänder anzeigt. Und die nächste Zeit mache das möglichst oft. :-)
 
Vielleicht darf man sich auch einfach leer, kraftlos und sinnlos fühlen? Heulen bis nichts mehr kommt - Wut haben und Angst und verzweifelt sein. Solange bis die Kraft selbst dafür nicht mehr reicht, bis man sich eben entscheiden muss, welchen Wolf man wirklich weiter füttern will. Da hat man nämlich die freie Wahl, die einem auch niemand abnehmen kann. Was Andere - also die die sie gern haben - tun können ist die Situation mit ihr gemeinsam aushalten. Sie auszuhalten.
 
Seit fast zweieinhalb Jahren ist Ausnahmezustand. Corona. Es hat mich alles gekostet. Alles weg.
Alle Gruppen im Tageszentrum weg. Alle Struktur, aller Alltag ist weg. Die Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker ist auch weg. Alle Freunde weg. Alle Bekannten. Mein Bruder ist doppelt so anstrengend geworden, mittlerweile körperlich auch noch schwer krank, er hat überall offene Wunden. Alles, was mir Kraft gegeben hat, hat sich aufgelöst. Meine Ärztin hab ich zwei Jahre nicht gesehen. Die Psychologin ebenfalls. Die Depression sagt mir jeden Tag ins Gesicht, daß sie gewonnen hat. Seit einem Jahr kann ich nicht mehr gegensteuern, ich hab keine Reserven mehr. Mir macht nicht mal mehr das Radfahren und Puzzle legen Freude. Meinen Job hab ich verloren, den letzten Sinn, weil ich versagt habe. Ich bin müde, traurig und endlos enttäuscht von mir selbst.
Ich hab verloren gegen einen Virus.

Ich hab dein Eingangspost jetzt schon mehrmals durchgelesen.
Du bist doch so fit, was das Internet betrifft. Wieso konntet ihr eure Selbsthilfegruppen nicht online weiterbetreiben? Oder auch deine Termine bei der Psychologin? Das haben ganz viele Menschen so gemacht, meine Tochter auch. Du bist doch ohnehin viel im Netz, soweit ich mich erinnern kann.
Ich versteh grad auch nicht, wieso du 2 Jahre nicht zu deiner Ärztin konntest. Zum Arzt konnte man doch immer gehen. Es waren ja auch nicht zwei Jahre durchgehend Lockdown, sodass man seine Freunde nicht mehr treffen konnte.
Was ich damit sagen will ist, dass ich denke, dass da evtl. was ganz anderes dahinter steckt - und nicht nur Corona. Also was hindert dich, deine Psychologin jetzt wieder zu kontaktieren? Oder auch eine andere, eine neue, falls das nun nicht mehr möglich sein sollte.

Ich wünsch dir jedenfalls, dass du das alles wieder gut in den Griff bekommst - und bin mir auch ganz sicher, dass du das schaffen wirst. Du hast schon so viel gemeistert.
 
Was ich damit sagen will ist, dass ich denke, dass da evtl. was ganz anderes dahinter steckt
Das dachte ich spontan auch.

@Loop, ich empfinde es so, als sei jede Freude gewichen und der Blick verbaut.
Ich denke, dass viele Menschen das kennen.
Über deine Trauer, wie auch immer geartet, muss man kein Pflaster kleben - man darf so sein!
Sag' denen, die dich liebhaben, was du brauchst und dir selbst, was dich tröstet - so ändert sich langsam die Perspektive.

Charly-Brown_Trost.jpg
 
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Seit fast zweieinhalb Jahren ist Ausnahmezustand. Corona. Es hat mich alles gekostet. Alles weg. Alle Gruppen im Tageszentrum weg. Alle Struktur, aller Alltag ist weg.

Die Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker ist auch weg. Alle Freunde weg. Alle Bekannten. Mein Bruder ist doppelt so anstrengend geworden, mittlerweile körperlich auch noch schwer krank, er hat überall offene Wunden.

Alles, was mir Kraft gegeben hat, hat sich aufgelöst. Meine Ärztin hab ich zwei Jahre nicht gesehen. Die Psychologin ebenfalls. Die Depression sagt mir jeden Tag ins Gesicht, daß sie gewonnen hat. Seit einem Jahr kann ich nicht mehr gegensteuern, ich hab keine Reserven mehr. Mir macht nicht mal mehr das Radfahren und Puzzle legen Freude.

Meinen Job hab ich verloren, den letzten Sinn, weil ich versagt habe. Ich bin müde, traurig und endlos enttäuscht von mir selbst.
Ich hab verloren gegen einen Virus.



Hallo liebe @Loop.

es tut mir wirklich von Herzen leid für dich - wie du dich jetzt fühlst und kann dich gut nachvollziehen und verstehen. Ich glaube, dass kann auch jeder, der selbst mal plötztlich wie vor dem Nichts gestanden hat und alles verloren hat und sich von einem Zuviel übrrollt fühlt und sich dannfür einen Totalversager hält.

Deinen Eingangspost - hast du ja hier unter Aufgeschrieben aus dir heraus geschrieben. Und zum sich etwas rausschreiben und aufschreiben ist dieses UF ja auch gedacht. In deinem Beitrag kann ich aber auch rein gar nichts von dir an Schuldzuweisung an Andere lesen, es werden keine Namen erwähnt. Du richtest hier aber eine sehr selbstkritischen Anklage und Schuldzuweisung an dich selbst..

Hättest du deinen Job beim Chef eines Krämerladens um die Ecke verloren - gäbe es hier auch mit Kommentaren dazu keinerlei Probleme. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass der Chef hier mit seiner langjährigen Forumserfahrung damit umzugehen versteht und Mann's genug ist sich selbst einzuschalten und sich dazu äussern- wenn ihm hier etwas missfällt und dafür keinen Verteidiger oder Fürsprecher braucht.

Hier im Aufgeschrieben ist jeder ein ganz normaler User und keiner hier in Mod Funktion.

Wenn du die Erlaubnis gibst, dass auch Andere hier etwas an Meinung dazu zu schreiben - dann ist das für mich ein aussprechen eigener Gedanken und Meinung dazu (die man eben auch unausgesprochen schon hatte) und keine Anklageschrift oder Schuldzuweisung.

Und wer hier länger mit dabei ist und sich nicht auch schonmal ziemlich über den Chef hier geärgert hat - wenn z.B. plötzlich von jetzt auf gleich mit falschem Themensperrewort für eine Woche rausgeflogen oder sich als falsch und ungerecht ermahnt gefühlt hat - wegen schlechten Benehmens ....der hat hier eben wohl auch noch nicht richtig mitgemacht.

Ich kenne dich natürlich nicht persönlich und nur von hier und auch mal von einem Userbild von dir. Ich halte dich aber für einen sehr loyalen und gefühlvollen und mitfühlenden Menschen, der sich alles sehr zu Herzen nimmt, gerne für Andere da ist und möglichst und am Liebsten allen zugleich am Allerbesten helfen will und alles gibst, was du kannst.

Zu dir selbst bist du dann aber sehr selbstkritisch und siehst dich oft als nicht gut genug an und wirfst dir innerlich vor, nicht genug zu sein und nicht genug getan zu haben..

Aber ich habe den Eindruck, dass bei dir die Belastungsgrenzen so fliessend sind, dass du es selbst gar nicht bemerkst, wenn sie überschritten werden - von dir selbst. Vor allem dann nicht, - wenn sie schon sehr lange kräftezehrend überschritten sind. Wo du dich - viel zu spät und schon geschwächt - dann aber auch noch schwerer tust, dann auch noch mit nein-sagen anzufangen, um dir Erleichterung und Abstand zu verschaffen.

Auch in der Selbsthilfe-Gruppe der Angehörigen - bist du als sehr offener und aufnahmefähiger und empfänglicher Mensch ja von Menschen umringt, die ihrerseits schlimmen Kummer mit ihren Angehörigen haben und sich hilflos fühlen. Wo du auch noch zusätzlich etwas vllt auch non-verbal mit aufnimmst - auch deren Schuldgefühle - vllt. und die Vorwürfe, die sie sich selbst machen.

Das dann auch meinen könnte, du brauchst einen "Eingriff des Schicksals" - um dich vor dir selbst und deiner Hilfsbereitsschaft zu schützen - man dich da rausholen muss /sollte und dich eine Zeit lang lahm legen muss um dich "zu retten", damit du merkst, dass du selbst auch noch da bist und dringend dich selbst und deine Aufmerksamkeit mal ganz für dich und deine Gesundheit brauchst.

Dass du, immer dein Bestes zu geben bereit bist und getan hast, das glaube ich dir pers. sofort. Nur ist man als Mensch aber eben auch nicht jeden Tag gleich gut - kein Mensch ist das immer- und das Beste ist an manchen Tagen eben dann auch nicht 100 Prozent - aber am eigenen Energieniveau an dem Tag gemessen - dann eben doch 100 Prozent.

Wenn man dann durch sich immer mehr summierende ungute Umstände plötzlich von allem überrollt sieht und alles verloren hat - meint alles verloren zu haben, weil einem mehreres genommen wurde, an dem man trotz Kräfteschwund immer noch fest gehalten hat - dann ist da auf einmal ein Riesen-Loch in einem - eine Leere, in der man sich mutterseelenallein fühlt und sich erstmal gar nicht mehr richtig fühlt.

Und dann sieht man auch nicht mehr- was man mit dem eigenen Leben und Sein - für eine Bedeutung für Andere hatte und fühlt sich vorübergehend komplett rundum nutzlos und wertlos.

Einer meiner Lieblingsfilme zu Weihnachten ist ein ganz alter Film - "Ist das Leben nicht schön" - wo jemanden sich aufgrund eines schweren Fehlers wünscht, nicht geboren worden zu sein und man ihn dann fiktiv sehen läst- wie das Leben Anderer verlaufen wäre- wenn er nicht geboren worden wäre.

Dieses Video hier -hat mich daran erinnert und auch daran - wieviel Menschen mit ihrem Mitgefühl und ihrer Gutherzigkeit doch Licht in das Leben Anderer bringen können.

Für mich bist du - eine von ihnen... Fühl dich mal aus der Ferne lieb :umarmen:

 
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