Wenn Menschen nicht loslassen

  • Ersteller Ersteller Tagmond
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Stalking ist das Ersetzen dieser Überzeugung mit einer ähnlichen Überzeugung, nämlich der, dass ein anderer Mensch mir gehört, so dass sich daraus das Recht ableiten lässt, in einer Weise mit ihm umzugehen, die ich bestimme und nicht er.
Und dass dieser Mensch meine Liebe erwidert, es nur noch nicht weiß.
Das Ausmaß dieser Überzeugung ist unerschöpflich.
 
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Der Versuch des Einfühlungsvermögens jenseits des Wahrnehmbaren mag sehr löblich sein, aber wesentlicher ist der Erhalt der eigenen No-Go Grenzen, denn wenn diese fallen
Sie fallen nicht, sondern werden von einem Stalker missinterpretiert. Als Herausforderung.
Und Hinweis, dass dahinter das eigentliche Paradies wartet.
 
Der Versuch des Einfühlungsvermögens jenseits des Wahrnehmbaren mag sehr löblich sein, aber wesentlicher ist der Erhalt der eigenen No-Go Grenzen, denn wenn diese fallen, darf man sich nicht wundern, wenn geschieht, was nicht geschehen soll...und dann...und das wäre das wirklich Dumme daran, hat man es auch noch selbst zugelassen.

LG Tiger

das hat von mir ein extra (y) verdient
 
Du sprichst in deinem Post viele wichtige Punkte an.
Hinzu kommt: viele wollen ja gar nicht, dass ein unerreichbares Objekt der Begierde durch ein erreichbares ersetzt wird, denn manch ein Ego sieht darüber seine Macht gefährdet.
Daher suchen sich manche unbewusst, aber gezielt PartnerInnen, die fern, gebunden oder nicht offen sind.
So "darf" man leiden, in Sehnsucht schwelgen, projizieren, festhalten, aber dabei den Komfort und alle Gewohnheiten beibehalten.
Nebenbei belügt man sich selbst, was aber weniger schmerzt als jene Nähe, der man ausweicht.
Es ist wahrscheinlich diese Nähe, die einem so unerbitterlich den Spiegel vorhält. Dem Menschen, den wir dicht an uns heran lassen, werden ja unsere ganzen Schwächen deutlich offenbart. Noch viel klarer, als man sich selbst diese Sachen eingesteht. Dann ist natürlich wichtig, was einem gerade mehr umtreibt, die Fähigkeit der Selbstakzeptanz, oder aber die Fassade aus Perfektionismus. Ich kann mir vorstellen, das beim Stalking dies auch mit einfließt. Eben weil die letzte Partnerschaft in der Form bequem war, dass man sich nicht seiner selbst und seiner Fehlbarkeit stellen musste, wird nun alles drangesetzt dieses "Ideal" zurück zu erhalten. Nicht nur, weil man zurück auf das geworfen wurde, was man nicht wahrhaben will, sondern nun auch bedrohliches versagens Erlebnis in der Trennung mit erhalten hat.
 
Es ist wahrscheinlich diese Nähe, die einem so unerbitterlich den Spiegel vorhält. Dem Menschen, den wir dicht an uns heran lassen, werden ja unsere ganzen Schwächen deutlich offenbart.
Natürlich.
Aber schau dich um, viele bleiben in ihren Parterschaften unberührbar und distanziert, auch wenn sie das von sich selbst niemals behaupten würden.
Dort entsteht nur eine schwache Form der Nähe, und das auch nur zu ganz bestimmten Bedingungen.
Sie verstehen jede Kritik als Angriff, Beziehungsarbeit als Belastung, lehnen Tiefe ab und klammern sich an ihr Ego wie ans letzte Stück Brot.
Da kommt eine Chimäre sehr gelegen, die man nach den ganz persönlichen Wünschen ausschmücken kann, die kaum spricht, nichts einfordert, auf die man warten kann. Oftmals über Jahre.
In der Überzeugung, dass sie die Gefühle erwidert, weil man die Erwiderung nun schließlich deutlich spürt.

Deswegen kann man auch nicht loslassen… :whistle:
 
Natürlich.
Aber schau dich um, viele bleiben in ihren Parterschaften unberührbar und distanziert, auch wenn sie das von sich selbst niemals behaupten würden.
Dort entsteht nur eine schwache Form der Nähe, und das auch nur zu ganz bestimmten Bedingungen.
Sie verstehen jede Kritik als Angriff, Beziehungsarbeit als Belastung, lehnen Tiefe ab und klammern sich an ihr Ego wie ans letzte Stück Brot.
Da kommt eine Chimäre sehr gelegen, die man nach den ganz persönlichen Wünschen ausschmücken kann, die kaum spricht, nichts einfordert, auf die man warten kann. Oftmals über Jahre.
In der Überzeugung, dass sie die Gefühle erwidert, weil man die Erwiderung nun schließlich deutlich spürt.

Deswegen kann man auch nicht loslassen… :whistle:
Aber einen größeren Kommunikationsfehler kann es doch gar nicht geben. Da geht doch sämtliche Neugier an seinem Gegenüber verloren und überhaupt die Bereitschaft in einen Austausch zu treten ist nicht existent. Die eigene verbohrte Vorstellung triumphiert über die Wirklichkeit. Klar, das das nur funktionieren kann, wenn es einen passiven Part gibt, der alles mit sich machen lässt...

Das ist jetzt echt gruselig. Mir wird gerade klar, dass diese Beschreibungen auch mit auf mein Elterhaus passen. Nur dass die sich nie getrennt haben.
 
Aber einen größeren Kommunikationsfehler kann es doch gar nicht geben. Da geht doch sämtliche Neugier an seinem Gegenüber verloren und überhaupt die Bereitschaft in einen Austausch zu treten ist nicht existent.
Für dich ist das so. ;)
Aber viele wollen genau das. Was meinst du, wie wichtig den Menschen ihre Gewohnheit ist, ihr Komfort, ihr Bierbauch.
Für den einen ein Alptraum.
Für den anderen das Paradies. In dem sie sich jeden Abend ihre Wunden lecken dürfen.
Das ist jetzt echt gruselig.
Man könnte nicht einen eigenen Strang dazu eröffnen, sondern ein ganzes Forum.
 
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Man könnte auch sagen,das es ein menschlicher fluch ist dinge oder Menschen nicht los lassen zu können
ich weiß nicht.
Wenn man richtig liebt kann man schlecht los lassen.

Da geht es jedem gleich,denn wenn ich sagen ich lasse dich einfach los.
was sind das dann für leere Worte.

ich meine es tut am Anfang immer weh.
Erst mit der Zeit lernt man damit umzugehen es zu verdauen

aber die Erinnerung bleibt
 
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