Klar wünsch ich allen, dass es uns gut geht...am Feuerchen,
denn das braucht der Mensch auch um sich einfühlen zu können...
aber gelöst ist hier nicht wirklich was.
Jedenfalls nicht bei denen, welche massive Vorurteile gegen die sogenannten Fremden haben, und deren Anpassung fordern.
Und mehr werd ich hier nicht mehr sagen,
ich werde mich lieber verabschieden.
Caya
Nun, ich weiß nicht, ob das so stimmt, daß sich nichts lösen konnte. Immerhin lesen ja auch Leute mit, die selbst nichts schreiben.
Und diese kleinen Geschichten usw. finde ich auch interessant. Ich könnte da auch einige erzählen. Positive, wie negative. Ich fang mal mit den negativen an:
Z.B. gibt es in unserer Stadt "Ausländer" (keine Ahnung, wo sie herkommen, ist auch unwichtig), welche irgendwelche Zeitungen verkaufen - oder aber auch einfach nur betteln. Wenn man diesen nichts gibt oder keine Zeitung abkauft, so fangen sie an, einen zu beschimpfen und werden aufdringlich (kommen hinterher gelaufen und reden auf einen ein). Das finde ich dann ehrlich gesagt auch etwas daneben.
Ganz zu schweigen von einigen ausländischen Männern, die meinen jede Frau wäre Freiwild.
Aber so verhalten sich mitunter auch Einheimische. (obgleich ich noch keinen Zeitungsverkäufer/Obdachlosen mitbekommen hat, der die Leute beschimpfte, wenn sie ihm nichts abnahmen oder gaben).
Dieses Phänomen ist aber meist entweder hier, im eigenen Land zu spüren oder aber in anderen Ländern, dort aber nur in Touristengebieten (so habe ich es erfahren). Indien, Nepal, Osteuropa - überall gibt es Bettler und Obdachlose und "arme" Menschen. "Aufdringlich" und "frech" scheinen diese aber nur an ganz speziellen Orten zu sein (oder in besonderen Situationen - wenn ihnen keine andere Wahl bleibt?).
Positiv:
Z.B. zelten in Bulgarien. Es war kein Zeltplatz, sondern einfach an einem ruhigen Örtchen in den Bergen auf einer Wiese. Wir waren zwei Wochen dort, jeden tag kamen die Hirten mit ihren Kühen, Schafen und dergleichen vorbei.
Sie haben immer freundlich gegrüßt und wir waren oft im Ort, um uns was zu essen zu kaufen. Niemand hat unser Zelt angerührt. Erst nach zwei Wochen wurde es dann aufgeschnitten, doch mit Sicherheit nicht von den Einheimischen dort.
Oder in Rumänien. Wir waren wieder unterwegs, suchten nach einem Ort zum schlafen. Gingen über ein feld. Zwei Männer winkten uns zu, zeigten immer in die andere Richtung. Uns ging echt alles mögliche durch den Kopf: Wir sollen ihr Feld gefälligst verlassen? Wir sollen lieber nicht weiter gehen, weil weiter hinten evtl. Zigeuner leben (vor denen man uns gewarnt hatte am Bahnhof

)? Sie wollen uns die Richtung zeigen, wo der bahnhof ist? (wir haben also ganz nach dem geschlußfolgert, wie ein Deutscher sich wohl verhalten hätte) - Wir wußten echt nicht, was wir machen sollen. Letztendlich gingen wir einfach zu ihnen, da es ja auch ihr Feld war, auf dem wir da herumlatschten. Und ja, sie wollten uns einfach nur den Weg zum bahnhof zeigen. Wir zeigten ihnen dann mit Hand und Fuß, daß wir lieber unter dem Sternenzelt schlafen wollen. da grinsten sie und zeigten uns einen echt schönen Ort, wo es eine Quelle gab (wo wir uns auch waschen können...).
Zunächst hatten wir auch Bedenken - werden sie nachts kommen und uns überfallen? Doch wir blieben dort und es wurde eine friedliche Nacht mit quakenden Fröschen. Als wir dann früh aufstanden, war es die Zeit, als die "Arbeiter" auf die Felder kamen.
Rumänien, anderer Ort. Wir wollten eine Ruine besuchen. Am Waldrand wurde eine Straße gebaut. Dort saß eine Gruppe von Jugendlichen, die wir als "Zigeuner" bezeichneten. Sie schauten auch recht unfreundlich (oder wir haben es hineininterpretiert, da wir was Jugendgruppen betrifft eh etwas vorbelastet sind (mit deutschen allerdings, die mit den Glatzköpfen

) und dann tatsächlich sowas wie: hoffentlich verprügeln die uns nicht projizierten, weil wir das aus dem Osten durchaus so gewöhnt waren, daß alles was "anders" ist oft schlechte Karten hat.) Naja, wir gingen in den Wald und einer von ihnen kam hinterher, wollte uns den Weg zeigen. Durch unser Mißtrauen, wimmelten wir ihn aber ab und suchten Ewigkeiten alleine (selber Schuld). Wir fanden die Ruine, schauten sie uns an, überlegten, ob wir dort bleiben wollten über Nacht. Und wärend wir dort rumliefen, räumten zwei Jungen unsere Rucksäcke aus. ABER: es waren NICHT die "Zigeuner"!
(Im Endeffekt war es ganz angenehm mit einem leichten Rucksack weiter zu wandern

).
Das was wir dort an "Schrecken" erlebten, hatte nie was mit den Zigeunern zu tun, sondern mit der restlichen Bevölkerung. Es scheint dort in der tat wie hier auch zu sein. Jemand der uns mitnahm mit dem Auto, meinte, es wären die Zigeuner gewesen, die seine Frontscheibe zertrümmert hätten. Hätte er diese dabei gesehen? Nein... Es waren immer die anderen, die sagten: Ah, schaut mal, die Zigeuner. Die sitzen den ganzen Tag im Park und sind faul... Usw. Wir selbst hatten aber nie Probleme mit ihnen. Klar, uns war manchmal mulmig, weil auch wir mit diesem "Wissen" "die bösen Zigeuner" aufgewachsen sind, doch das hat sich nie bestätigen können.
Sie wirkten auf uns einfach fröhlich und haben einfach "ihr Ding" gemacht. Später erzählte uns ein Freund, daß die Zigeuner sowas wie einen König haben? Und darum sozusagen soetwas wie einen "Eigenstaat" darstellen? Ich weiß nicht, ob das stimmt.
Aber Zigeuner hin oder her. Allgemein sind die Minderheiten in einem Land immer eher die freundlichen/offeneren. Also die "Vertriebenen" oder Unterdrückten oder die Armen, etc. Die, die das Geld haben und im Wohlstand leben, sind diejenigen, die sich den ganzen Tag um ihr Geld fürchten und Angst vor den Menschen haben, die ihre Freiheit und "seltsamen" Bräuche leben. In Indien haben uns eher die stolzen Brahmanen "ausgenommen", als die unterste Kaste. Aber auch das kann alles eigentlich so nicht verallgemeinert werden.
Jetzt hab ich den Faden verloren und bin irgendwie vom Thema abgekommen...
