Das deutet eher darauf hin, daß der Begriff resp. der damit einhergehende Gedanke aus einer patriarchalischen Kultur kommt. Muß man sich ja nicht zu eigen machen, meine höchste Instanz ist z.B. weiblich.
Italienisch: Il sole = die Sonne, la luna = der Mond. Ich schätze, diese männliche Zuordnung hängt mit dem Bestimmenden, mit dem Umfassenderen, mit der überwältigenden lebenerzeugenden Kraft und mit dem Gefühl dafür zusammen.
Ähnlich ist es für die Italiener bei der Zuordnung für den Mond: er hat eine Kraft, aber nicht eine so auffällige wie die Sonne, ist aber schöner und friedlicher.
"Die" Natur ist als Wort weiblich. Gemäß ihrer Kraft, ihrem Wirken und ihrem Einfluss auf uns Menschen ist sie sowohl eine milde, ausgebärende, aufbauende Kaiserin der Welt - aber auch oft ist die Natur ein gewalttätiger, unberechenbarer und vernichtender Tyrann.
Mir kommt vor, dass sich unsere Zuordnung in männlich oder weiblich eher gemäß "sanft" und "kraftvoll" ergibt. Doch beides will nicht weiblich als Gegenpol zu männlich hervor heben, und noch weniger ist das Gendern wichtig.
Der Mensch ist deswegen männlich, weil wir Menschen so überzeugend leben können. Wir Menschen sind die erfolgreichsten Lebewesen, die es auf der Erde gibt.
Der neutrale Begriff "Mensch" steht sowohl für Frauen und Männer, beinhaltet also zwei Wesensseiten.
Ich glaube, bei "Gott" gibt es neben weiblichen und männlichen Wesensseiten noch eine Vielzahl anderer Ebenen, vergleichbar mit dem weißen Licht der Sonne.
Das Sonnenlicht ist nicht allein weiß, es beeinhaltet viele Farben. Die schönsten und auffälligsten davon sind die Farben des Regenbogens. Was ist darin männlich, weiblich?