Welche Religion zieht euch/dich am meisten an?

Dhiran
Der Tempel ist rein zum Wohnen gedacht und hat sonst kaum eine Funktion. Der Protagonist ist der Hausmeister.
Dann siehst du den "Tempel" als etwas übergeordnetes an? Dass er z.B. Synonym für "Physis" ist? So wie die Physis die Bühne des "in der Welt agieren" des Menschen ist? Und ich persönlich bin ein Beispiel für den Menschen und meine Funktion in der Physis ist es, auf ebendiese "aufzupassen" (Hausmeister)?


LGINti
 
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Dhiran
Dann siehst du den "Tempel" als etwas übergeordnetes an? Dass er z.B. Synonym für "Physis" ist? So wie die Physis die Bühne des "in der Welt agieren" des Menschen ist? Und ich persönlich bin ein Beispiel für den Menschen und meine Funktion in der Physis ist es, auf ebendiese "aufzupassen" (Hausmeister)?


LGINti

Ich habe nur eure Symbolik weiterverwendet. Ich vermute mal, da es um die Seele geht, dass der Tempel ja der Körper ist. Und letzterer ist für mich eher wie ein Auto. Man fahrt damit durch die Welt, aber ohne den Fahrer ist es nichts.
 
Im Hebräischen gibt es das Wort "Tempel" nicht. Was mit Tempel übersetzt wird ist "beth ha-mikdasch", das Haus, das heilig ist, das Haus, wo Gott wohnt, und das deshalb heilig ist.
Das Haus Gottes lebt in uns. Gott in uns, wir in Gott.
 
Wir bauen den Tempel, das Haus der Ewigkeit, für uns mit unseren guten Taten und Gedanken hier in dieser Welt.
Wenn Gott in uns ist und wir in Gott, ist jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit in uns.
Alles, was wir lieben, ist dort, ist hier. Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart, unsere Ahnen, unsere Urenkel, auch die Tiere und Pflanzen, jeder Traum, den wir in Freude träumen.
Es ist das Haus, wo alles gerichtet ist, wo alles recht gemacht ist, gut ist.
Das Haus Gottes ist nicht irgendwann, nicht nach dem Tod, es ist jetzt, im Augenblick, in den kleinsten Dingen. Mit allem, dem wir liebende Aufmerksamkeit schenken, bauen wir das Haus.
Ewigkeit ist jetzt, und es ist ein Wimpernschlag, der uns eine Tür dorthin öffnet, einen Blick gewährt. Eine Stimmung, eine Ein-sicht, der Gesang eines Vogels oder der Klang der Sterne.
Das Haus Gottes hat viele Wohnungen, und für jeden einzelnen Menschen ist dort Platz in seiner ganzen Einzigartigkeit, die sein Leben ist.
 
Das Haus Gottes ist nicht irgendwann, nicht nach dem Tod, es ist jetzt, im Augenblick, in den kleinsten Dingen. Mit allem, dem wir liebende Aufmerksamkeit schenken, bauen wir das Haus.
Ich denke, du hast sehr schöne Gedanken zum Haus Gottes entwickelt. Sie gefallen mir.

Aber mit meinem normalen Tages-Verständnis muss ich mit Aufmerksamkeit auf subtile Feinheiten achten. Die eine Feinheit betrifft das Prinzip Haus, die andere Feinheit ist das Hereingreifen des Ewigen ins Jetzt, ins persönliche Leben.

Das Haus bzw. den Tempel für Gott ist zuerst einmal ganz banal und unaufällig unser Körper. Er ist Träger und Vollzugsorgan undenklich vieler feinster Gottesstrahlen, die uns funktionieren lassen und uns eigenständige Gefühle und Gedanken schenken.

In weiterer und höherer Sicht sind wir mit unseren intellektuellen Fähigkeiten fähig, an Gott zu denken und zu lieben. Und das machen wir nicht nur allein mit dem Körper, sondern vor allem mit unserer ganzen Seele. So zieht Gott fein in uns ein und so bieten wir ihm ein in uns befindliches Zuhause, eine Heimstatt, einen stattlichen Tempel.

Durch das feine Denken, Fühlen und Aufnehmen unserer Umwelt schaffen wir nicht so sehr unseren Tempel, wir schmücken ihn, wir tapezieren ihn, wir begrünen ihn, wir verzieren ihn - indem wir von jedem Augenblick, von jedem Augengenuss, von jedem Tönen eines wohlklingenden Lautes eine Erinnerung aufzeichnen oder geistig gesagt ein winziges "Plattgoldtäfelchen" für Gott pressen.

Und was ist die Folge: Unsere magere ud hungrige Seele wird feiner, heller, stärker und genährter, wächst - und das wiederum ist ein Vorgang, der im Jetzt die Ewigkeit herein wirken lässt.
 
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Auch der Körper verändert sich. Er wird wieder zum Lichtkleid, so dass wir nicht mehr nackt sind, wie Adam, als er das Paradies verließ.
Auch die Welt verändert sich für uns, wenn wir wieder "sehen".
Diese Dinge werden in der Offenbarung beschrieben.

Aber es ist nicht so, dass wir es wirklich bewusst tun oder absichtlich erreichen können. Wir können uns bemühen, recht zu handeln, aber letztlich hat niemand ein völlig reines Herz, und oft liegt es nicht in unserer Hand, das Gute zu tun. Wie heißt es doch (sinngemäß): Das Gute, das wir anstreben, tun wir nicht, und das Böse, das wir meiden wollen, das tun wir doch.
Und so bleibt uns nur das Vertrauen darauf, dass Gott uns führt, dass er uns hört und mit uns spricht, dass Jesus uns schon erlöst hat, und dass das Leben dazu da ist, die Freude des Heimkommens zu er-leben.
 
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