Wege der Poesie

Männer...

Männer sind wie…
Schnupfen, man kann sie sich leicht einfangen.
"]© Anni Wieser[/QUOTE]

Die Kaktusblüte

Frauen sind wie Kaktusblüten,
zwar recht schön, doch auch gefährlich.
Jedenfalls soll man sich hüten,
machen sie auf lieb und ehrlich.

Denn am Ende, so genossen,
stehlen einem sie die Ruh'.
Und, ist man zu mehr entschlossen,
schnappt auch gleich die Falle zu.

Dann, und dieses lernt man kennen,
ist die Blüte rasch vorbei.
Darf man Ehemann sich nennen,
bleibt ein Kaktus-Einerlei.

Bleibt des Alltags Stachelkunde,
willst du nicht, dann stech' ich dich.
Und so manche Rosamunde
piekst mitunter fürchterlich.

Frauen, tja wie soll man sagen,
blühen zwar, doch trügt ihr Schein.
Dennoch, sie zu hinterfragen,
bringt dann auch nur Stacheln ein.

H. G. W..
 
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Das Schöne gibt uns Grund zur Trauer.
Das Hässliche erfreut durch Dauer.

Robert Gernhardt (1937 - 2006)

Dauerhaft

Die Hässlichkeit, das ist gewiss,
auf jeden Fall von Dauer ist,
denn, ist was schön, somit gediegen,
ist auch Verfall ihm gleich beschieden.

Denn, was das Auge uns entzückt,
durch seinen Anblick auch entrückt,
das lebt nur durch die Gunst der Stunde.
Einst geht auch dieses vor die Hunde.

So ist der Schönheit auch beschieden,
dass irgendwann sie nur gemieden,
wenn ihr Strahlkraft sie verloren.
Nichts wird für immer schön geboren.

Was aber stets den Makel trug,
dass es sich nie mit Liebreiz schlug,
und für die Augen eher grässlich,
nun ja, das bleibt auch später hässlich.

H. G. W.
 
Meine Welt

Meine Welt ist kreativ und Farben froh,
dann steh ich unter Strom.
Ich passe nicht in euer Schema.
Träume sind für euch nur Schäume.......

(Melanie Schoknecht, aus "Gedichte zum Leben"


Traumwelt

Doch ist es einzig nur der Traum,
der uns als Mensch gefangen hält.
Selbst dann, wenn seine Wahrheit kaum,
sich wirklich in das Leben stellt.

Mag er daher Chimäre sein
und die Erfüllung in den Bäumen,
ganz ohne ihn wär man allein,
da ist es besser nur zu träumen.

Denn stilles Glück, Geborgenheit,
lässt selbst im Traume sich ergründen.
Geht er vorbei und kommt das Leid,
ist meist die Schuld bei uns zu finden.

H. G. W.
 
Wo sind die Blumen geblieben

Sag : Wo sind die Blumen geblieben?
Die Blumen der Lebensfreude ,

Wo sind die Blumen

Wo sind sie nur der Kindheit Blumen?
Das Blau im Korn. Der rote Mohn.
Statt Bienen hört man Flieger brummen,
fast so, wie der Natur zum Hohn.

Wo nichts mehr ist wie es einst war,
dereinst in meinen Kindertagen.
Ja die Erinnerung sogar
schon Mühe hat hier nachzugraben.

Denn allzu lang ist schon dahin
das Wissen rund um die Natur.
Die Menschheit kennt nicht mehr den Sinn,
sie ist schon lange aus der Spur.

Für sie zählt nur mehr der Profit
den man aus ihr noch schlagen kann.
Was sollen Blumen da, als Hit,
von denen man nicht leben kann.

Und außerdem es stört das Zeug,
so stößt man kräftig in das Horn.
Man ist daher auch nicht erfreut,
leuchtet es prächtig aus dem Korn.

Doch mir, mir fehlt es. Geht es ab.
Es zeigte mir Natürlichkeit.
Ein Feld war noch kein Massengrab,
es lebte bis zur Erntezeit.

H. G. W.
 
Erlebte Stunden

So viele Stunden gingen leise,
brachten die Liebe und das Glück,
sie spielten manche Lebensweise
und oft gefiel dir dieses Stück.

Doch andere, die dir verstrichen,
hättest du lieber nicht geseh’n,
warst mächtig froh als sie verblichen,
das musst du frank und frei gesteh’n.

Die schöne Zeit die dir gegeben,
gab dafür dann Entschädigung,
sie brachte Freude in dein Leben
und tiefte die Erinnerung.

Und jene Stunden, die nur Qual,
hast Gott sei Dank du längst verdrängt,
allein der Blick ins Jammertal
sich jetzt Vergangenheit noch nennt.

H. G. W.
 
Es sind Steine im Wildbach des Lebens.

Wenn der Abstand von Stein zu Stein
zu groß wird,
werde ich jämmerlich ertrinken.

© Ute Maria Seemann, aus: "Mit einem Lächeln im Herzen"

Strom des Lebens

Erst trägt er dich der Strom des Lebens.
Und führt er dich nach deinem Sinn.
Doch irgendwann suchst du vergebens
nach Strömungen dir zum Gewinn.

Denn mit den Jahren, die vergehen,
wird gar oft wild der Lebensstrom.
Lässt manches Hindernis sich sehen
und lacht das Schicksal voller Hohn.

Rinnt alles, selbst auch deine Zeit,
ganz nutzlos nur an dir vorbei.
Selbst wenn zur Freude du bereit,
bringt dir dein Dasein Wehgeschrei.

Bringt es dir alles, nur kein Glück.
Denn dieses ist nicht vorgesehen.
Es fließt mit anderen ein Stück,
was schwer genug nur zu verstehen.

So schwimmst du, oder liegst du brach.
Bleibst Treibholz deiner Menschenzeit.
Doch irgendwann, so nach und nach,
treibst du ins Meer der Ewigkeit.

H. G. W.
 
Ein jeder geht auf seine Weise
das letzte Stück der Lebensreise.
Egal, was man noch tut und treibt –
es ist nur wenig Zeit, die bleibt.

© Christa Kluge

Der Tageslauf


Der Tag vergeht, zeigt sich am Ende,
und Dunkelheit sich langsam senkt,
ermüdet ruhen nun die Hände,
die viel geschaffen, viel gelenkt.

Nach all’ den Stunden die vergangen,
den Mühen die uns nur gehetzt,
nach allem was wir angefangen,
wird endgültig ein Punkt gesetzt.

Vorbei das Schaffen, das Erleben,
vorbei, zumindest für die Nacht,
die auszuruhen uns gegeben,
eh’ uns der neue Morgen lacht.

An diesem, wie an vielen Jahren,
rührt wieder sich die flinke Hand,
gilt weiterhin die Jagd nach Barem,
dreht sich das Lebensrad am Stand.

So gehen Tage, Wochen schwinden,
der Rhythmus meist der gleiche ist
und lassen sich nie wieder finden,
was man nur allzu leicht vergisst.

H. G. W.
 
Kinderleben

Schöner ist ein Kinderleben,
da es kaum noch Sorgen kennt.
Kindern ist es halt gegeben,
dass man sie noch glücklich nennt.

Reiner ist auch ihre Liebe,
da sie ohne Hinterlist.
Jene angelernten Triebe
keinem noch verständlich ist.

Ehrlicher ist ihr Verhalten,
da es stets gerade aus.
Erst das Vorbild von uns Alten
macht auch ihr Gehabe kraus.

Und es sind im Grunde wir,
die dann ihre Welt verderben.
Denn wo Eltern kein Gespür,
kann aus Kindern auch nichts werden.

H. G. W.
 
Liebe

Die wahre Liebe kann nicht sterben.
Zu sehr hält sie das Glück am Leben.
Mit jedem Kuss, mit dem wir werben,
wird immer sie zum Himmel streben.

Denn ihr sind jene Kräfte eigen
die sich im Grunde stets erneuern.
Und selbst wenn sich die Jahre neigen,
kann immer sie die Herzen steuern.

Entscheidend ist, das ist wohl klar,
dass sie vom ersten Augenblick
auch wirklich tief und innig war,
und nicht weil es gerade chic.

Nein, wahre Liebe, das steht fest,
sie stirbt nicht, lässt sich niemals lösen.
Und wenn sie doch das Herz verlässt,
ist sie wohl niemals wahr gewesen.

H. G. W.
 
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Trost

Trost, das ist für mich Verstehen.
Licht in einer dunklen Nacht.
Ist mir Stütze, mit mir gehen,
wenn das Leben Zicken macht.

Ist die Hand die mir gegeben,
ehe ich ins Fallen komme.
Einfach jene Hilfe eben,
die zurück mich führt zur Sonne.

Die mir in so manchen Stunden
rettend fast zur Seite steht.
Und damit auch, unumwunden,
tröstend durch die Sinne geht.

Trost, den gibt es nicht in Worten.
Das hilft nur dem Augenblick.
Er muss durch der Seele Pforten,
sonst weist diese ihn zurück.

H. G. W.
 
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