Das sehe ich anders. Wenn Du Dir das Gefühl der Enttäuschung erlaubst statt es zu verdrängen (durch Vermeidung), wirst Du sehr viel entspannter und vergnügter durch's Leben segeln können. Wenn Du Angst vor Enttäuschung hast, dann wirst Du von der Angst beherrscht, was sich auf Deine Haltung der Person gegenüber auswirkt sowie auf Dein Handeln. Willst Du das wirklich so beibehalten?
Genau wie Fehler zu allem dazu gehören, was wir machen (sie passieren nun mal und sind dazu da, dass wir lernen und uns weiter entwickeln können), gehört Enttäuschung zu Hoffnung bzw. Zuversicht. Mir wäre ein Leben ohne Hoffnung zu langweilig und trostlos, da nehme ich lieber die gelegentliche Enttäuschung in Kauf, lecke ggf. meine Wunden und hoffe weiter dieses oder jenes.
Mal ne Frage: ist Enttäuschung für Dich ein Looser- bzw. Opfergefühl? War bei mir so, damit hab ich lange Probleme gehabt.
Jedenfalls, wenn Du Deine persönliche Statistik rumreißen willst, würde es helfen Dich schon mal an den Gedanken zu gewöhnen, dass alles eine 50:50 Chance hat. HINTERHER wissen wir, auf welche Seite die Münze gefallen ist.
Ich finde Enttäuschung enttäuschend
Im Ernst - ich hab´s nich so mit "Looser/Opfer" Thematik.. Aber für mich ist Enttäuschung einfach nicht angenehm, es gehört zu den negativen Erlebnissen.. die man eben vermeiden will.. Und dazu gehört eben, sich eine realistische Denkweise einzugestehen, nicht zu hohe Erwartungen zu stellen.
Wir kennen´s ja alle, die Gesichter von Politikern und Sportlern, denen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben steht, weil sie zuvor mit einem Sieg gerechnet hatten, so positiv eingestellt waren, und dann doch nichts draus wurde.. Und wir kennen die freudigen Gesichter jener Sportler und Politiker, die mehr erreicht haben, als erhofft.. muss ja nicht mal der 1. Platz sein..
Wie oft hört/liest man den Satz "Von dem hätte ich das nicht erwartet, der hat mich jetzt enttäuscht" ..
natürlich wäre der Idealfall: hohe Erwartungen stellen und dann nicht enttäuscht werden..
Beim Rauchen aufhören war das ähnlich.. beim den ersten Versuchen vor langer Zeit hab ich zuviel erwartet und erhofft.. ich hab es beim 1. Versuch 6 monate, beim 2. nur 2 Wochen geschafft, mich vom Glimmstengel zu trennen. Ich hab mir gesagt "Ich schaffe es, ich schaffe es.." hab erwartet, dass ich es durchziehe.. Die Entäuschung war gross..
Beim letzten Versuch hab ich es ganz anders gemacht (wie ich in einem anderen Thread schon erklärte) Ich bin mit dem motto "Schaff ich´s ist´s gut, schaff ich es nicht, auch..." ans Werk gegangen und hatte keine grossen Erwartungen.. Im Gegenteil, ich hab oft genug befürchtet, dass ich rückfällig werde..
Und? Nach rund 2 Jahren hab ich keiner Versuchung nachgegeben.. bin nicht enttäuscht, sondern erfreut und überrascht.. Habe es nämlich selbst kaum für möglich gehalten.. habe mir maximal 2 Wochen gegeben... ..
Mag sich alles vielleicht sonderbar anhören, aber mit dieser Masche bin ich bis jetzt gut gefahren..
Enttäuscht war ich auch bei der Sache mit der letzen "Nicht-Dualseele"

nicht, weil es mir eigentlich klar war .. ich hatte noch nicht mal erwartet, dass sie sich nach meinem ersten Kontaktversuch meldet.. und da war ich dann schon überrascht..