Mein Großvater war Marokkaner - ein Tabuthema in Deutschland

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und wenn es ein Tabu-Thema wäre ?
Du kannst darüber schreiben, das ist doch klasse !
Was mich an der Vergangenheitsbewältigung so ankotzt, das ist, - auch wenn ich jetzt für diese Äußerung gesperrt werde - das alle Gutmenschen einstimmen müßen in das ´ oh wie schlimm und faschistisch diese Welt doch ist ... ´.

Mir langen die Gespräche, wo man garnicht anders kann, als zu sagen :
Ja, Du hast es schwer gehabt !
Aber hier möchte ich da nicht mitmachen, wenn mir jemand ein schlechtes Gewissen einreden will ... ja lieb zu den Behinderten zu sein u ä m ...
Bei uns im ´ Städtchen ´ gibt es einige - wie sage ich politisch korrekt dazu ? es ist mir wurscht ! - offensichtlich geistig Behinderte, die erwarten, daß sie sich nicht anstellen müßen, um nur das geringste Übel als Beispiel zu nennen. Ja, sie haben es eh schon so schwer ...
Aber auch ich habe oft einen zwölfstündigen Arbeitstag hinter mir und wenn von mir erwartet wird, daß bei ausländerfeindlichen öffentlichen Entgleisungen eingeschritten wird - was ich aus menschlicher Selbstverständlichkeit tue - wenn einer dieser vorbildlich sozial-Verantwortlichen mal wieder sein Gewissen damit beruhigen will, von den Andere demütige Bekenntnisse zu erpressen, dann ... muß ich gaaanz tief einatmen ...

Ich kann Deinem Post jetzt keine klare Kernaussage entnehmen (nur vage erahnen, aber das bringt höchstens Mißverständnisse).
 
Erdkröte;3999941 schrieb:
Und sorry Nazi's und oft auch SS-Leute wurden nicht wirklich ausgegrenzt, sondern hatten oft noch gute Positionen in der Gesellschaft, weshalb man die Geschichte dann besser verschwiegen hat und die Mehrheit war mehr oder weniger Nationalistisch und Rassistisch eingestellt, was das Verschweigen und sich gegenseitig decken, doch zum gesellschaftlichen Konsens machte. Von Tabu kann man hier wohl kaum wirklich sprechen.
Nein, ausgegrenzt wurden sie sicher nicht. Aber vor strafrechtlicher Verfolgung müssten sie sich (v.a. heute) auch nicht mehr fürchten. Trotzdem spricht keiner darüber - auch nicht im familiären Rahmen, zumindest bei uns nicht. Ich finde schon, dass das ein starkes Tabuthema ist.


@ premiumyak: Das ist harter Tobak, den du von dir gibst ... aber ich kann deine Gefühle nachvollziehen. Diese erzwungene political correctness kann einem ordentlich auf die Nerven gehen, vor allem wenn sie als Waffe instrumentalisiert wird. Und wie sinnlos diese political correctness schon instrumentalisiert wird, sieht man doch immer wieder, z.B.:

- Wenn Charlotte Roche wegen Rassismus angezeigt wird, weil in ihrem neuen Buch das Wort "Negerpuppe" (in ihrer Kindheit völlig gebräuchlich) vorkommt.
- Wenn jede Form von Kritik an der israelischen Politik sofort zu Antisemitismus umfunktioniert wird.
- Wenn einem afrodeutschen Musiker Rassismus vorgeworfen wird, weil er sich in seinen Texten selbst als "Neger" bezeichnet.
usw.
 
@ireland :
Du hast recht, mein post hat keine Kernaussage.

Tarbagan hat gut formuliert, was beim Schreiben wohl u a in mir vorgegangen ist, aber ich sollte mir zu Herzen nehmen, mich bei meinen Äußerungen auf den Ausgangspost zu beziehen oder den Mund zu halten.
 
@ireland :
Du hast recht, mein post hat keine Kernaussage.

Tarbagan hat gut formuliert, was beim Schreiben wohl u a in mir vorgegangen ist, aber ich sollte mir zu Herzen nehmen, mich bei meinen Äußerungen auf den Ausgangspost zu beziehen oder den Mund zu halten.

Jep, Tarbagans Aussage kann ich gut nachvollziehen und unterstreichen.
 
@tarbagan,

@ premiumyak: Das ist harter Tobak, den du von dir gibst ... aber ich kann deine Gefühle nachvollziehen. Diese erzwungene political correctness kann einem ordentlich auf die Nerven gehen, vor allem wenn sie als Waffe instrumentalisiert wird. Und wie sinnlos diese political correctness schon instrumentalisiert wird, sieht man doch immer wieder, z.B.:

- Wenn Charlotte Roche wegen Rassismus angezeigt wird, weil in ihrem neuen Buch das Wort "Negerpuppe" (in ihrer Kindheit völlig gebräuchlich) vorkommt.
- Wenn jede Form von Kritik an der israelischen Politik sofort zu Antisemitismus umfunktioniert wird.
- Wenn einem afrodeutschen Musiker Rassismus vorgeworfen wird, weil er sich in seinen Texten selbst als "Neger" bezeichnet.
usw.
Mit Zitat antworten

Das wird immer ein zweischneidiges Schwert bleiben, denn sicher ist politcal correctness ein Problem, weil diese verschleiern und verdecken soll.
Diese Zweischneidigkeit zeigt sich an deinem ersten Beispiel, zum einen von dir nicht richtig recherchiert, denn die Autorin ist eine Kollegin von Ch. Roche und heißt S. Kuttner, plus zweitens sind Ihre Äußerungen ganz klar rassistischer Natur, wenn man ihre Äußerungen bei der Buchlesung mit einbezieht, Berlinerschnauze hin- oder her, da geht es keinenfalls um politicall correctness !
http://top.de/news/63RI-sarah-kuttner-hasste-negerpuppe-anzeige-rassismus

Zudem wenn Du die Links von mir hier gelesen hättest müsste dir klar sein, dass gerade "Negerpuppe" eine beliebte Äußerung gegenüber Frau waren welche sich mit farbigen Besatzungssoldaten einließen.
Von einer gebildeten Moderatorin und Kolumnistin kann man eine gewissene Belesenheit und Informiert-Sein erwarten.

LG Siegmund
 
Ergänzung zu meiner vorigen Antwort. Nun habe ich mir das Thema Sarah Kuttner und die Negerpuppe noch mal in Spiegelonline gelesen. Nun wahrlich eine zweischneidige Geschichte. Sie wollte das Thema Rassismus mit ihren Äußerungen anschneiden. Nun anscheinend hat sie etwas überzogen !?

"Alltagsrassismus thematisiert"

>>War es gerade nicht der Buchtext, der B. erregte, sondern fühlte er sich von den Anekdoten getroffen, mit denen Kuttner die Stelle im Buch begleitete? "Sie erzählte, dass sie die Puppe als stereotyp wahrgenommen hat und sich wunderte, warum ihre aufgeklärten Eltern ihr in den Achtzigern eine solche Puppe geschenkt haben", sagt Frank Spilker, Sänger der Band Die Sterne, der als Zuhörer bei Kuttners Lesung war. "Sie hat den Altagsrassismus thematisiert, der ihr jetzt vorgeworfen wird." Die Veranstalterin des Abends erinnert sich, dass während der Lesung im Publikum keine besondere Reaktion auf Kuttners Kindheitserinnerungen zu spüren war. "Bevor sie die Stelle aus ihrem Buch vorlas, in der der Begriff 'Negerpuppe' vorkommt, erzählte sie, dass in ihrer Kindheit der Begriff üblich war, ein Umstand, der sie heute seltsam berührt, damals aber als normal galt.">>

Klar waren Worte wie Neger und Negerpuppe "normal" in den achzigern, so normal, dass es normal war mich wegen meines etwas dunkleren Teint als Neger und Bananenfresser zu beschimpfen - genau in dieser Normalität liegt das Tabu.
Ist schon seltsam naiv, wenn es heute seltsam berührt. Frage mich ob meine Schulkameraden/innen heute auch seltsam berührt wären und ob sie hinter den Grund der Berührung kämen ?
Nun weiß ich auch dass Kinder nur das tun/aussprechen, was im Elternhaus angesagt war.
Sei's drum ich kann die Geschichte jetzt abhaken.

http://www.spiegel.de/panorama/gese...tner-faellt-das-wort-negerpuppe-a-834695.html

LG Siegmund
 
Erdkröte;4000614 schrieb:
Ergänzung zu meiner vorigen Antwort. Nun habe ich mir das Thema Sarah Kuttner und die Negerpuppe noch mal in Spiegelonline gelesen. Nun wahrlich eine zweischneidige Geschichte. Sie wollte das Thema Rassismus mit ihren Äußerungen anschneiden. Nun anscheinend hat sie etwas überzogen !?

"Alltagsrassismus thematisiert"

>>War es gerade nicht der Buchtext, der B. erregte, sondern fühlte er sich von den Anekdoten getroffen, mit denen Kuttner die Stelle im Buch begleitete? "Sie erzählte, dass sie die Puppe als stereotyp wahrgenommen hat und sich wunderte, warum ihre aufgeklärten Eltern ihr in den Achtzigern eine solche Puppe geschenkt haben", sagt Frank Spilker, Sänger der Band Die Sterne, der als Zuhörer bei Kuttners Lesung war. "Sie hat den Altagsrassismus thematisiert, der ihr jetzt vorgeworfen wird." Die Veranstalterin des Abends erinnert sich, dass während der Lesung im Publikum keine besondere Reaktion auf Kuttners Kindheitserinnerungen zu spüren war. "Bevor sie die Stelle aus ihrem Buch vorlas, in der der Begriff 'Negerpuppe' vorkommt, erzählte sie, dass in ihrer Kindheit der Begriff üblich war, ein Umstand, der sie heute seltsam berührt, damals aber als normal galt.">>

Klar waren Worte wie Neger und Negerpuppe "normal" in den achzigern, so normal, dass es normal war mich wegen meines etwas dunkleren Teint als Neger und Bananenfresser zu beschimpfen - genau in dieser Normalität liegt das Tabu.
Ist schon seltsam naiv, wenn es heute seltsam berührt. Frage mich ob meine Schulkameraden/innen heute auch seltsam berührt wären und ob sie hinter den Grund der Berührung kämen ?
Nun weiß ich auch dass Kinder nur das tun/aussprechen, was im Elternhaus angesagt war.
Sei's drum ich kann die Geschichte jetzt abhaken.

http://www.spiegel.de/panorama/gese...tner-faellt-das-wort-negerpuppe-a-834695.html

LG Siegmund

Schätze eher nicht...Deutsche, die aus dem osten kamen, wurden nach dem Krieg von den eigenen Landsleuten als Polacken und Schlappohren bezeichnet...ist mir als Kind auch schon passiert...eine "Kollegin", latürlich ne "reinrassige" Westfälin...wer weiß, was da noch alles im Laufe der Generationen durchgelaufen ist...lacht heute noch drüber, weil ihr Vater den Begriff Schlappohren auf die Flüchtlinge verwendet hat...sie findet´s eben witzig...eine andere...lt. westl. Interpretation ein "Spätschlappohr"(erst in den 70-gern aus Polen gekommen)...mit grauslichem deutsch...besteht darauf, daß "die Neger alle stinken"...tja....auch im 21. Jh. sind die Vorurteile nicht auszurotten...

Sage
 
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