Und dann gibt es noch immer auch Soldaten mit Sendungsbewusstsein. Solche, die entweder glauben, es sei extrem wichtig, was sie tun, damit arme unterdrückte Menschen irgendwo in den Genuss eines Phantoms kommen, das viele unter dem Namen "Demokratie" kennen
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Wunderschön ausgedrückt,sehr guter Satz..

So gesehen stellt sich die Frage, ob der "Krieg um Demokratie" sich wirklich so sehr vom "heiligen Krieg" unterscheidet.
Oder ist es nicht auch schon so etwas wie ein Ideal, eine Art Glaube, den man anderen aufzwingen will?
Wie auch immer, ich würde definitiv zu den Soldaten gehören, die "Nein" sagen.
Obwohl ich den Grundwehrdienst als Staatsbürger gut und gerne ableiste,
würde ich mich gegen einen Zwangseinsatz im Kriegsfall unter Anwendung von sämtlicher mir zur Verfügung stehender Gewalt ohne Rücksicht wehren.
Ich habe meinen eigenen Glauben, meine eigenen Träume, und für die werde ich kämpfen.
Nicht für meinen Vater, nicht für Vater Staat. Mein Leben und auch mein Tod gehört mir.
In Syrien sind schon einige Deserteure im Kampf gegen ihre eigenen Kollegen gefallen. Das waren Menschen, keine willenlosen Äffchen.
Wo es um
Leben von zahllosen Unschuldigen geht, fallen bei mir alle Schranken. Es handelt sich ja nicht um eine Naturkatastrophe oder so.
Kulturelle und politische Kriegsfolgen halte ich für absolut sekundär.
Auch wenn man gesagt bekommt, man könne als einziger nichts bewirken; manchmal ist es ein Stein über den ein ganzes Battalion stolpert. (Wer kennt Domino Day?)
Was ist uns unsere Freiheit wert? Was ist uns unsere Verantwortung wert?
Alles ist schön und gut, man tut was sie einem sagen und das Leben ist einfach.
Und irgendwann schicken sie dich, deinen Ehepartner, deine Freunde, deine Kinder oder deine Enkel in den Krieg. Und die Leute, die für das alles verantwortlich sind, verstecken sich und verteidigen ihr Leben??
Ich halte das für einen unnanehmbaren Irrsinn.
Ja,
die Ursachen sind kompliziert, das kann ich nicht mehr hören!
Wie lange dauert es noch, bis die Menschen lernen ihren Zorn und ihre Rachegefühle zurückzuschrauben?
Spielt keine Rolle, so viel Zeit haben wir nicht. Dann
müssen sie es eben können!
Ich bin schon so oft auf Unverständnis gestoßen, dass ich dachte: "
Ach, sollen sie doch dieses Spiel ewig weiterspielen, wenn sie unbedingt wollen."
Diese Ansicht hat sich geändert.
Nehmen wir doch für einen Moment an, man wäre
alle Menschen auf diesem Planeten gleichzeitig.
Es gibt viele Dinge die man lernen muss, viele schwerwiegende Fehler die man begeht, doch letzten Endes will jeder nur glücklich sein und Erfüllung finden.
In verschiedensten Dingen, teils realistisch, teils unrealistisch.
Es sind weniger diese Wünsche und Begehren, als Unzufriedenheit, Verzweiflung, Selbsthass, Missverständnisse und Ignoranz, die zu Konflikten führen.
Die großen, mächtigen, hinter dem System, hinter der Waffenproduktion, die Kriegsförderer mögen vielleicht großteils von ihren Wünschen und ihrem Glauben geleitet werden. Zumindest denken sie das. Aber sie wissen zugleich selbst, dass da mehr ist.
Vielleicht sind es die selben negativen Gefühlen - bewusst oder unbewusst - wie bei jenen, die von ihnen manipuliert werden.
Also, wir, als alle Menschen wollen glücklich sein. Davon sind wir aber weit entfernt. Hier gibt es viele Gegensätze und Gefühle ändern sich recht schnell.
Was wir jedoch
alle haben sollten ist der Halt und die innere Zufriedenheit, auf deren Fundament wir unser Glück aus eigener Kraft aufbauen können.
Und nun?

Wir sind die ganze Welt. Wenn ein einzelner alles hat, dann ist das schön.
Aber da sind noch so viele andere. Wenn er egoistisch ist und sie versklavt, dann versklavt er sich im Endeffekt nur selbst. Schließlich ist er ja auch Teil der Welt.
Also ich denke, wenn er wirklich sehr egoistisch ist, dann interessieren ihn auch die anderen.
Und wir, wir sind die Welt. Wir sind wir, jeder. Und wir sind auch die
anderen, der den wir verletzen, der dem wir eine Freude bereiten.
Von daher denke ich: Nein, Krieg ist - auch wenn die Situation kompliziert ist - nicht wirklich akzeptabel und um jeden Preis zu vermeiden.
Noch zum Schluss:
Ich denke nicht, dass Österreich und Deutschland in der heutigen Zeit direkt zu den Quellgebieten für derartige Konflikte gehören.
Verglichen mit anderen Orten, ist hier der kollektive Zustand nicht so schlimm.
Obwohl wir Berufssoldaten im nahen Osten und anderorts haben, bezieht sich der Text weniger auf diese, als auf die aktiven Konfliktpartei.
Unabhängig davon ob man im Recht ist oder nicht: Es stellt sich die Frage ob es nicht besser wäre aufzugeben, als weiter zu kämpfen.
Wofür kämpfen und Leute in den Tod schicken für eine Zukunft, die viele von ihnen ohnehin nicht sehen werden?
Lieber dem Krieg den Krieg erklären!
Wir mögen uns im Moment nicht davon betroffen fühlen, aber das kann sich jederzeit ändern...