Yogurette
Sehr aktives Mitglied
Ich denke ihn erster Linie schreiben sie "autistisch" damit man sich darauf vorbereiten kann, dass die Reaktion von einem gefundenem Kind anders ausfallen kann, als erwartet. Das ist genauso wie mit Demenz. Demente Menschen wollen nicht zwangsläufig gerettet werden,
Ja eben, sie sind anders, und das macht den Umgang mit ihnen schwierig, weil man sich voll und ganz auf sie einstellen muß, wozu man bei erforderlicher Empathie ja auch bereit ist. Der Gedanke an Demente ist mir in dem Zusammenhang auch schon gekommen. Hab ich ja mit meinem Vater erlebt. Da nimmt man vieles hin, aber die Phase, in der er täglich stundenlang draußen unterwegs war und auch zuhause viel rumgeräumt hat, die war nochmal anders anstrengend weil beängstigend. Man ist am vorausdenken, welche Risiken man beseitigen muß, damit es nicht zu etwas Fatalem kommt.
Du sagst, Demente wollen nicht zwangsläufig gerettet werden. Mein Vater hat sehr wohl verlangt, daß alles wie am Schnürchen läuft und er alles pronto bekam. Und das hatte geduldig, lieb und geschickt unaufdringlich abzulaufen. Irgendwann brauchen Demente alles, was es zum Lebenserhalt plus Würde braucht, als Hilfestellung, denn selber können sie NICHTS mehr. Und bis dahin weißt du zunächst über längere Zeit nicht, was noch geht und was nicht mehr, denn dieser Abbau ist ein schleichender Prozeß und du möchtest ihm ja seine Freiheit und Selbstwirksamkeit lassen.
Kinder wiederum sind durch ihre natürliche Unternehmungslust und Entdeckerfreude gefährdet, weil sie noch nicht wissen, wie die Dinge funktionieren und wo spannend aufhört und gefährlich anfängt. In punkto Versorgung sind sie eh komplett angewiesen auf Fürsorge. Alleine und bei der Kälte irgendwo draußen. Wie und wie lange kann ein Kind das überleben, ob autistisch oder nicht? Arian war 6 Jahre alt. Meint ihr nicht, er wäre zu Menschen gelaufen, als er merkte, es ist kalt und ich hab Hunger, wenn er dies noch gekonnt hätte? Hätte er davon abgesehen, nur weil er autistisch war?