Was ist Sünde?

@Cuckma

>>Wenn es Sünden sind dann sind Sie es später nicht mehr,denn wir leben mit der Zeit und können Dinge verändern und nur weil ich Fehler begehe oder gegen mein Gewissen handle,bin ich dann ein Sünder?<<

Sagen wir mal so: nach meiner Auffassung ist die Polariaet an sich schon die Absonderung (die Suende) von der Ganzheitlichkeit. So gesehen sind wir "Suender", denn wir sind polar strukturiert.


>>Was ist mit Menschen,die unter einen bestimmten Entwicklungsweg und Zwang standen und andere Menschen verletzen oder umbringen...weil sie sich wehren/rächen/es nicht anders kennen...<<

Das Selbst muss JEDEN Aspekt erfahren....von beiden Seiten.


>>Was ist mit sogenannten geistig Behinderten die plötzlich ausrasten und und...aber nicht so weit denken können?<<

Niemand ist besser oder schlechter, schuldig oder unschuldig. Wir sind alle gleichwertig. So gesehen hat alles seine Berechtigung, auch wenn wir es nicht immer verstehen.




>>Heisst Sünden nicht eigentlich nur Verantwortung fürs eigene Tun übernehmen können und wollen?<<

Ich bringe dies nicht mit "Suende" in Verbindung. Ich denke, umso mehr man an Erfahrung sammelt, umso mehr man waechst, umso mehr Licht man in das Dunkel bringt, desto mehr wird man sich seiner Verantwortlichkeit bewusst...und ist trotzdem nicht frei von Schatten....


>>Eine Katholikin meinte zu mir das das Sünden allein nicht zählt sondern der Wille dazu dies zu tun und dahinterzustehen...<<

Nun...hier kommen wir wieder in die Nahe der Unterteilung von "Gut" und "Boese"....



>>Ich glaube das man hinter jeder Sünde etwas Menschliches erkennen kann<<

Alles IST menschlich ;)

lg
Chris
 
Werbung:
Ja,ich mag es auch nicht wenn wir urteilen und doch tun wir es ständig...unser Geist ist wohl noch so klein...

Ich habe heute ein Gespräch geführt in der Jemand bedauerte seinen Bruder nicht helfen zu können wie sonst auch immer...Frage-wo ist die Grenze???Bis wohin darf man sich einmischen in ein anderes Leben-wenn derjenige nicht versteht---oder ist es sündenhaft???

Als Kind habe ich mich selbst als sündig erklärt(gewisse Umstände)und habe sehr gelitten wegen meines GewissensVielleicht sollten wie einfach mal einen positiven Aspekt mit der Sünde verbinden-ja wäre schön.


LG Beate
 
Hallo Beate,

>>Ja,ich mag es auch nicht wenn wir urteilen und doch tun wir es ständig...unser Geist ist wohl noch so klein...>>

Niemand ist frei von Bewertung oder urteilen. Ohne diese Differnzierung währen wir wohl nicht erkenntnisfähig....

>>Ich habe heute ein Gespräch geführt in der Jemand bedauerte seinen Bruder nicht helfen zu können wie sonst auch immer...Frage-wo ist die Grenze???Bis wohin darf man sich einmischen in ein anderes Leben-wenn derjenige nicht versteht---oder ist es sündenhaft???<<

ja, da verwischen die Grenzen...das geht schon los, dass es verschieden Auffassungen von "Helfen" gibt. Ist es Hilfe, wenn ich jemanden wie ein Kind Hilfestellung gebe, oder ist es Hilfe, jemanden den Weg zur Selbstatändigkeit zu weisen? Wo wird der Helfende zu ausgenutzen Opfer?...tja...schwierig ;)




>>Als Kind habe ich mich selbst als sündig erklärt(gewisse Umstände)und habe sehr gelitten wegen meines GewissensVielleicht sollten wie einfach mal einen positiven Aspekt mit der Sünde verbinden-ja wäre schön.>>

Auweja....das prägt natürlich...Auch mir wurde es ähnlich reingedrückt....deshalb machte ich mich auf den Weg der eigenen Betrachtung....

schönen Abend noch! :)

Chris
 
Hi!

Lasst mich einen anderen Ausgangspunkt versuchen:

Wenn jede NICHT UNEIGENNÜTZIG getane Tat eine Ursache ist, die eine Wirkung FÜR JEMAND ANDEREN auslöst, so müsste Sünde sein, so eine Tat (Gedanken, Wort) zu tun. Denn da wir nur die Verantwortung für uns selbst übernehmen können, dürfen wir nicht in das Leben eines anderen hineinpfuschen. Was wir automatisch tun, wenn wir eine Handlung setzen, die auf einen anderen wirkt, worauhin der wieder mit einer Tat antwortet, die ihrerseits ............................

Da also eine Handlung eine andere auslöst, wäre so eine Handlung Sünde.

Wer frei von Sünde ist, verursacht im Lbene anderer keine ungewollten Wirkungen. :confused:

War schwierig zu formulieren, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. :rolleyes:

Liebe Grüße
Hortensia
 
@Hortensia;

Damit etwas Bestimmtes bei jemanden wirken kann, muss derjenige mit jenem Aspekt in Resonanz sein...
Wir koennen also nicht "reinpfuschen", es sei denn, der Andere hat Affinitaet zum "reingepfuschten".

lg
Chris
 
Original geschrieben von Astroharry
im neuen Testament ist ständig die Rede davon.

Was ist damit gemeint?
Der Begriff Sünde im Alten Testament (AT) der Hebräischen Bibel chatta'ah (khat-taw-aw') bedeutet ‚Einen Fehler machen’. Im Neuen Testament (NT) bedeutet hamatia (Ham-ar-tee’-ah) ebenso ‚Das Ziel verfehlen’ ‚ 'Irren’. Demnach ist Sünde eine Mangel, ein Fehler, den man beheben kann.
Ist es das Selbe, was die Kirche darunter versteht?
Ich denke nicht. Die katholische Kirche von Rom spricht von einer geerbten Sünde, die sie aus der Genesis der Jüdischen Torah heraus (m.M. falsch) verstanden hat, und lastet dass allen Christen an, die es - nach Meinung der katholischen Kirche - aus eigener Handlung nicht auflösen können sollen. In der Genesis werden die zwei prinzipiellen Möglichkeiten des Menschen vorgestellt: er hat die freie Wahl zwischen dem sterblichen Leben (HWH = EVA) und der Erkenntnis. Jeder kann solange sterbliche Leben leben wie er möchte.

Dieses falsche Verständnis über das 'Irren' und 'falsche Handeln' oder 'Fehler machen' war auch zur Zeit des Jesus bei den jüdischen Gelehrten brauch; man kann es erkennen aus den Sayings des Jesus aus dem Thomas Evangelium, in dem er sagt: "Wenn ihr fastet, werdet ihr euch selbst eine Sünde tun. Wenn ihr betet, werdet ihr verachtet sein. Und wenn ihr Almosen gebt, so werdet ihr euren Wesenheiten (Geistern) Schlimmes antun." und "Man sagt zu ihm: Komm, wir wollen heute beten und fasten! Jesus sagt: welche Sünde habe ich begangen? Oder worin bin ich gedemütigt?"

Viele der Sayings sind auch in den vier Evangelien enthalten, die die Kirche in die Bibel in das NT aufgenommen hat, während es nicht wundert, dass sie das Thomas Evangelium hat verschwinden lassen.
Ist es ein Instrumentarium der Kirche zur Unterdrückung ihrer Gläubigen?
Die katholische Kirche mit ihrem Anspruch, zwischen dem Menschen und Gott zu stehen ist eine Missachtung der Göttlichkeit in jedem lebendigen Wesen. Wenn Gläubige dieses akzeptieren, dann ist das OK, aber sie unterdrücken sich damit selbst.
Ein überkommener Moralbegriff?
Moral ist eine Mode der Zeit und des Ortes. Sie ändert sich wie die Rocklänge der Frauen. Moral hat nichts mit Ethik zu tun, die zeitlos und alokal ist.

Ich denke, der wichigste Aspekt in diesem Zusammenhang ist das Erkennen, dass es immer einen Weg zur Freiheit für die Seele gibt, den man nur selbst gehen kann - ohne an einen externen Lehrer oder eine Religion gebunden zu sein - so wie Rumi, der Professor für islamische Theologie war, es in einem von seinen zigtausend Gedichten ausgedrückt hat:

"Komm nur, ja komm nur, wer immer Du bist;
Sucher, Verehrer, Freund des Verlassens.
Es ist kein Problem, was es auch ist,
mit Zweifeln müssen wir uns nicht befassen.
Du hast Eide gebrochen? Und das tausendmal?
Auch dann komme wieder, beginne nochmal."


Lieber Gruss

Namo
 
Also, ich denke die Kirche hat dies erfunden.
Sie hat irgenwann mal gesagt was gut und böse ist und uns damit (an den Gläubigen )ein Dogma gegeben.
Gott kennt nicht Gut oder Böse.
Für Ihn sind wir alle seine Kinder. Wir sollen nur aus den Schlechtigkeiten der Menschen lernen, aber er wird nie die Menschen bestrafen oder ihnen etwas aufzwingen.

P.S. Tu was dir gefällt. Glaube was dir gut tut.
Ute
 

Anhänge

  • kreuz.gif
    kreuz.gif
    4,9 KB · Aufrufe: 87
Werbung:
also wirklich, vulnerable, du hast witz.

deine beiträge, liebe fliegende seele, lese ich mit besonderem genuss.

ihr sprecht vom in unserem sprachgebrauch doch sehr kirchlichen begriff sünde.

zuletzt dann ging es über auf das Böse / Gute.

exakt da wollte ich einhängen. wie erlebt ihr gut und böse??

da bin ich täglich am knabbern und am beissen.

mein bester (da haben wir es schon, ist er der Beste oder der Böseste) spiritueller mentor sagt, im grunde gebe es das böse als "Böses", als etwas Abzulehnendes nicht. auch das Böse sei ein ausfluss der Liebe.

und doch gebe es, wenn man schon wolle, so etwas wie das Böse. Nämlich dann, wenn ein wesen sich selbst oder ein anderes wesen in seiner entwicklung behindert.

habt ihr andere, euch ansprechende überlegungen dazu?

eine gute diskussion, hier, für mich.

oder ist sie böse?

ganz bei euch,

thomas
 
Zurück
Oben