Augen schrieb:
Ich stehe vor einem großen Abgrund. Oder sollte ich sagen, ein Teil von mir steht vor dem Abgrund. Nein, ich kann ja nicht geteilt sein. Oder doch? Da fällt mir ein, 'ungeteilt sein' wird oft wiederholt - ich muss also eher ungeteilt sein ...... Also sage ich: Ich stehe ungeteilt vor einem Abgrund. (Noch besser würde aber noch 'Abrisskante' klingen....)
Hä? Also... ne... *Laut lachwein*. Kommunikation ohne Angesicht. Manchmal verfluche ich das Internet. Aber irgendwie bin ich auch selbst schuld.
Augen schrieb:
Er/Ich möchte etwas sagen - zucke/t dann zurück - möchte doch lieber einen gewissen 'Eindruck hinterlassen'. Am besten einen feschen.
Er, richtig...
Nein, Augen, tut mir leid. Dies hier ist ein öffentlicher Raum und ein Spiel mit Worten und Wissen. Alles, was ich tun kann, wenn ich ein Geheimnis zurückhalte, ist das Auflösen von Vorurteilen durch Intervention in die Kristallisation von Denkschemen und Irrtümern - im übrigen meine Spezialität. Ich bin ein sehr vielschichtiger Mensch, kaum jemand kennt mich wirklich. Dabei lüge ich aber nie. Ich bin einfach nur sehr kompliziert.
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Gute Frage. Ernsthaft, eine wirklich gute Frage. Eigentlich ahnst Du die Antwort. Soll ich sie wirklich formulieren? Lohnt sich die Mühe? Mal schauen, wie ich es anfange.
Augen schrieb:
Ich erwarte mir von Metanoia, dass sie endlich und final aufhört diesen Mist in die länge zu schwafeln
Sie? Er, Augen, er! Ich frage mich... inwiefern Deine Urteile nicht dadurch...? Nein, Du liegst schon richtig, egal ob er oder sie. Aber: stets im Profil nachlesen!
Augen, Du scheinst mir ein intelligenter Mensch zu sein, wie im übrigen auch fckw. Mara: Du bist auch etwas Besonderes, das spüre ich. Ihr wißt so gut wie ich, daß die "finale" Wahrheit nicht in Worte zu fassen ist. Es ist hier vor meiner Nase, bla bla... Ich spreche fortan auf einer niedrigeren Ebene, nicht von diesem Erleuchtungsmist. Selbst wenn ich es versuchte zu erklären, würdet ihr nur soviel verstehen, wie ihr in euch selbst bewußt seid. Das ist bei euch Dreien, wie auch bei einigen anderen hier im Forum, nicht gerade wenig: - darum schreibe ich hier noch; andernfalls hätte ich es längst gelassen. Zunächst zu einem Satz von Placebo...
Placebo schrieb:
Und noch schwerer ist es wenn man wie ich, nicht mal weiss wer man ist...tja, die liebe Verwirrung.
Ich lasse ausnahmsweise jemand anders für mich sprechen, nämlich Novalis - zur Verworrenheit.
"Je verworrener eine Mensch ist - man nennt die Verworrenen oft Dummköpfe -, desto mehr kann durch fleißiges Selbststudium aus ihm werden; dahingegen die geordneten Köpfe trachten müssen, wahre Gelehrte, gründliche Enzyklopädisten zu werden. Die Verworrenen haben im Anfang mit mächtigen Hindernissen zu kämpfen, sie dringen nur langsam ein, sie lernen mit Mühe arbeiten: dann aber sind sie auch Herren und Meister auf immer. Der Geordnete kommt geschwind hinein, aber auch geschwind heraus. Er erreicht bald die zweite Stufe: aber da bleibt er auch gewöhnlich stehn. Ihm werden die letzten Schritte beschwerlich, und selten kann er es über sich gewinnen, schon bei einem gewissen Grade von Meisterschaft sich wieder in den Zustand eines Anfängers zu versetzen. Verworrenheit deutet auf Überfluß an Kraft und Vermögen, aber mangelhafte Verhältnisse; Bestimmtheit auf richtige Verhältnisse, aber sparsames Vermögen und Kraft. Daher ist der Verworrne so progressiv, so perfektibel, dahingegen der Ordentliche so früh als Philister aufhört. Ordnung und Bestimmtheit allein ist nicht Deutlichkeit. Durch Selbstbearbeitung kommt der Verworrene zu jener himmlischen Durchsichtigkeit, zu jener Selbsterleuchtung, die der Geordnete so selten erreicht. Das wahre Genie verbindet diese Extreme. Es teilt die Geschwindigkeit mit dem letzten und die Fülle mit dem ersten."
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Erwartung würde das, was stattfinden wird, verfälschen. Um zu verstehen, was geschehen wird, müßtet ihr mich näher kennenlernen. Meine Geschichte aber würdet ihr vermutlich nicht verstehen, wenn ich sie versuchen würde, hier zu beschreiben. Desweiteren weiß ich, daß ihr Probleme mit dem "Besonderen" habt, gern nivelliert und herunterzieht. Witzig: ich selbst auch, ich mag das Sensationsdenken nicht, ich weiß um meine Besonderheiten, aber ich schere mich nicht darum. Ich exponiere mich nicht gern und werde nicht gern herausgefordert, darum bleibe ich lieber im Hintergrund. Forciertes Argumentieren lenkt zudem von der Wahrheit ab. Ich würde in eine Ecke gedrängt. Darum mache ich nur Andeutungen.
fckw schrieb:
Aber bisher hast du nur vage Andeutungen gemacht diesbezüglich...
Auf der überfliegenden Erleuchtungsebene lautet die Antwort... verdammt, ich habe sie schon wieder vergessen. Zurück und willkommen im Leben: Es ist nicht eben mal erklärt, wirklich nicht. Aber ich lasse es auf einen halben Versuch ankommen, aber nur, weil ich eine minimale Chance sehe, verstanden zu werden, wenigstens im Ansatz.
Ich schrieb schon mal irgendwo, daß ich mich isoliert habe. So ist es noch. Ich nenne meine Situation Klausur. Aber eigentlich ist es eine Gefangenschaft, wofür Eltern, Schule, Gesellschaft natürlich nicht die geringste Schuld tragen. Ich bin das, was man hochbegabt nennt, bla bla. Auch wenn es manchmal nicht so scheint, denn mein Potential liegt brach, mein Geist hat sich noch nicht entzündet - siehe auch Novalis. Ich bin in vielerlei Hinsicht ein Kind, in anderer Hinsicht ururalt, wahrscheinlich 100 Jahre und mehr *g* bla bla. Ja, in der Tat, ich weiß intuitiv Dinge, die ich eigentlich nicht wissen dürfte. Sprache ist für mich ein lächerliches Mittel, dies auszudrücken. Dieses Forum hier ist für mich ein Spiel, zur Überbrückung meiner Langeweile; aber es ist auch für mich eine Möglichkeit, Sprache und Kommunikation auf der Stufe der Gemeinheit zu üben. Baff, da ist es wieder. Tja, ich weiß, daß ihr es nicht mögt. Aber ihr wolltet ja die Wahrheit. Ich bin wie das Sternenteleskop im Theater. Ich will einfach nur etwas normal sein, ein normales Opernglas sein, das ist alles. Ziemlich anstrengend und eigentlich sinnlos. Offenheit? Die Menschen vertragen sie nicht, sie verstehen sie nicht. Das leuchtet euch ein, das muß euch einleuchten. Ich bin zumindest guter Hoffung.
Sagte der plappernde Verstand...
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Ich erwarte zunächst Freiheit. Was bedeutet Freiheit? Das Heraustreten aus sich selbst, aus der Schale des Krebses, aus dem Dunkel der Seele, aus dem Schoß der Mutter, aus dem tiefen Schlaf, heraus in den kalten Sternenraum, in die Leere, die zugleich Fülle ist. Eine unerträgliche, sich reinigende Energie windet sich herauf und weitet das Bewußtsein bis zum Horizont. Die Intelligenz kann frei arbeiten, das ist das, was man Genialität oder Originalität nennt. Baff, da ist es wieder. Tut mir leid.
Und nochmal:
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Äußerlich mache ich eine Reise, völlig unabhängig und frei, in einem Geländewagen, über Monate, vielleicht Jahre. Keine Ahnung. Sagte ich schon alles.
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Möglicherweise, nein wahrscheinlich, nein ganz sicher, wenn Inspiration stattfindet, beginne ich zu schreiben. Keinen Krimi-Firlefanz, sondern was gaaaanz anderes.
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Ich-Losigkeit. Tiefe Verbundenheit mit der Natur.
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Verstehen. Echte Weisheit.
Die Diskrepanz meines derzeitigen Lebens und dem kommenden Leben ist enorm. Im Prinzip müssen wir es Erwachen nennen. Der Ratschlag des Hier und Jetzt ist Blödsinn. Die Prozeßhaftigkeit ist die Basis jeder normalen menschlichen Entwicklung. Später mag Hier und Jetzt an jedem Ort sein. Im Moment aber sind die Energien nicht rein, sie sind gefesselt. Sie müssen in Bewegung kommen. Ich bin zutiefst in mich gekehrt. Innen und Außen.
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Daß meine Klausur und meine Gefangenschaft bald endet. Stellt euch vor, ihr tretet nach langer Dunkelheit ans Licht, wacht nach einem intensiven Traum auf, oder schreibt die letzte Zeile eures Buches, lehnt euch zurück und laßt Revue passieren. Das letzte Mosaiksteinchen ist gefunden, doch das Bild ist völlig leer. Huch! Der Geist wird vollkommen klar und der Intellekt arbeit störungsfrei, bildet die Welt so ab, wie sie ist. Baff, ist das jetzt Gewahrsein? Äch, ich habe kein Ahnung von diesem Kram, interessiert mich nicht. Warum sollte ich es jedem unter die Nase reiben? Ich will einfach nur normal sein. Ich habe nicht das Bedürfnis nach etwas Besonderem. Aber ich weiß, daß ich es bin. Ich will nicht mehr darüber reden.
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
Daß ich den Mut zum Besonderen finde. Daß ich die Verantwortung des Besonders-Seins, des Exponiert-Seins tragen kann. Daß ich die reichen Kontaktfäden zu den Menschen zulassen kann. Daß ich akzeptiere, daß meine Persönlichkeit Menschen anzieht (natürlich nich hier im Forum). Daß ich den illusorischen Schrecken der Intensität reiner Anschauung, reinem Gewahrseins verliere. Daß ich mich egolos (Exponiert-Sein???) bewegen kann, frei sein kann. Das Ich spürt, daß seine Zeit gekommen ist. Die Angst ist die von ihm erzeugte Illusion. Es ist eine Frage der Energien, die Reinheit der Energien, dann ist auch keine Angst mehr. Durch Bewegung kommt Energie in Fluß. Das ist der natürliche Gang der Dinge. Auch eine Frage der Gewohnheit. Es ist neu.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie das ist. Niemand kann das. Nur abstrakt könnt ihr Schlüsse ziehen, könnt von Chakren schwätzen, von Licht und Schatten, von Lebensenergien, von dem inneren Kind... Das ist mir vollkommen gleichgültig. Die ureigenste Erfahrung und Erkenntnis zählt. Wenn ich es eines Tages in Sprache pressen sollte, dann wird es poetisch sein, aber sicher nicht esoterisch. Erleuchtung, so en Schmarrn! Es gibt genug Leute, die über diesen Blödsinn schwätzen. Ich werde keiner dieser Leute sein.
Mein ganzes Leben war eine Suche. Ich habe nie gearbeitet, meine Familie existiert nicht mehr, aber ich habe finanzielle Unterstützung, ich bin frei, bald zumindest. Das nenne ich außerordentliches Glück. Wer kann von sich behaupten, solche Freiheit zu besitzen? Worauf läuft das wohl hinaus? Das ist Schicksal, was sonst.
Puh, zum Glück schreibe ich mit zehn Fingern und habe zwei Flaschen Wein getrunken. Bis hier hin hat niemand gelesen. Dann kann ich ja endlich diesen Mist abbrechen.
Meta
PS: Kommt mir nicht dem "eigenverantwortlichen Leben". Ihr wißt nicht, wie ich lebe. Alles zu seiner Zeit. Wer mir gibt, bekommt es doppelt zurück. Zudem habe ich nie jemanden danach gefragt. Ich bin es wert offenbar.
fckw schrieb:
Warum sagst du nicht offen, was du erwartest?
...nichts, rein gar nichts, ich bin völlig leer und lasse die Dinge kommen. Das ist alles.
Augen schrieb:
Ich erwarte mir von Metanoia, dass sie endlich und final aufhört diesen Mist in die länge zu schwafeln
Ich habe es wirklich versucht.