Was ist eigentlich Fronleichnam?

In einer Schule meinte ein Jugendlicher (in der Pause) zu diesem Thema: "Happy Kadaver" und die Meisten lachten. Ich finde es ok wenn der Geist für kurze Zeit von althergebrachten Bindungen befreit wird, erleichtert durchatmen können.
 
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Ich weiß jedoch nicht ob ihn das fröhlich stimmt, dass wir ihn bei lebendigem Leibe 'vernaschen'. :whistle:

ja, Fronleichnam (seit 1264) war das Fest, das für Luther wegen Verehrung der Hostie nicht akzeptabel war.
So ist Fronleichnam zum Fest der Gegenreformation avanciert und diente zugleich der Entarnung der Protestanten, die damit aufgefallen sind, daß sie NICHT an der Prozession teilgenommen haben.
 
So wie die Teilnahme an der Prozession in Polen ein Zeichen des Widerstands gegen die kommunistische Regierung war, so war das auch in Deutschland ab 1933 ein Zeichen des Widerstands gegen die Nazi-Regierung.

Widerstand wäre eigentlich zuviel gesagt: die Prozession war ja genehmigt und Religion nicht verboten. Das Staatliche Fernsehen reagierte dagegen: ab Morgenstunden liefen amerikanische Spielfilme, die sonst sehr dosiert (ein paar im Jahr höchstens) serviert wurden.
 
So ist Fronleichnam zum Fest der Gegenreformation avanciert und diente zugleich der Entarnung der Protestanten, die damit aufgefallen sind, daß sie NICHT an der Prozession teilgenommen haben.


Für mich war dieses Fest nie ein Fest des Kampfes.
Es war immer nur ein Fest der Freude.
 
I am very sorry, aber ich kann mich den heute so sehr üblichen Beschimpfungen dieses Festes nicht anschließen.

Ich habe schöne Erinnerungen daran.

Siehe meine Geschichte von Fronleichnam im Lande der Sorben. :)
 
Für mich war dieses Fest nie ein Fest des Kampfes.
Es war immer nur ein Fest der Freude.

Ja, Fest der Freude ... stimme ich Dir zu,

allerdings fahre ich da beinahe mehrgleisig: zuerst als getaufte (röm.kath.) Katholikin, später mit wengerl differenziertem Blick, als meine jüdischen Wurzel auf die Oberfläche kamen, und beinahe zugleich ich nach Indien reiste und meinem Mann, Protestant AB, begegnet bin. Als Ergebnis kam sehr viel Neues Wissen dazu und gelebte (praktizierte) Toleranz heraus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
I am very sorry, aber ich kann mich den heute so sehr üblichen Beschimpfungen dieses Festes nicht anschließen.

Ich habe schöne Erinnerungen daran.

Siehe meine Geschichte von Fronleichnam im Lande der Sorben. :)

Schöne Erinnerungen habe ich ebenfalls...aus mehreren Gründen, die hier das Thema sprengen würden...

Bleibe bei den schönen Erinnerungen, es sind ja Deine und Niemand kann sie Dir wegnehmen. :)
 
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und beinahe zugleich ich nach Indien reiste und meinem Mann, Protestant AB, begegnet bin. Als Ergebnis kam sehr viel Neues Wissen dazu und gelebte (praktizierte) Toleranz heraus.

Ich bin Mitglied der Deutsch-Indischen Gesellschaft.
Und meine Frau ist Protestantin.
Ich bin ein getaufter Katholik.
Aber ich bin nicht eingleisig.
Und bin ich denn dann schon intolerant, wenn ich mich bei der so beliebten und verbreiteten Beschimpfung und Verspottung dieses Festes ein wenig zurückhalte, meiner schönen Erinnerungen an jene Tage meiner Kindheit wegen?
Im übrigen habe ich auch schon mit Freude an hinduistischen Prozessionen teilgenommen.
Und an schönen Festen in der Synagoge hier am Ort.
 
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