was heisst hier Zukunft ?

Kann ich gut verstehen, das geht wohl vielen so. Ich habe das für mich gelöst, indem ich das Dasein selbst als Sinn gewählt habe. Mir ist also völlig egal, was hinter dem Weltenspiel steckt (auch wenn ich gerne mal darüber nachdenke und spekuliere), ich lebe es einfach und erfreue mich daran so gut es eben geht. ;)

Das Dasein zum Zwecke des Daseins ? Das ist doch ein Nullsummenspiel. Für mich ergäbe das unterm Strich ein Weltbild in der man davon ausgeht, dass es eben keinen Sinn gibt, womit ich wie gesagt nicht einverstanden bin. Mir persönlich bleibt nichts anderes übrig, als ungeachtet der Unmöglichkeit einer Beweisführung den Sinn als Bestandteil meines Weltbildes zu akzeptieren und mich darauf zu konzentrieren welche Konsequenzen sich daraus ergeben weil nach diesem Verständnis die Ursache unserer Existenz einen Prozess fortsetzen muss, dessen Weg und Ziel nicht dem Zufall überlassen sein kann. Weder Leid noch Freude kann m. E. nach einen Sinn aus sich selbst haben, sondern muss einem grundätzlichen Zweck dienen.
 
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Würden alle Geschehnisse so eintreten wie in der Zukunftsdeutung vorhergesagt, gäbe es wohl kaum noch Spielraum für einen freien Willen. Bewusst oder unbewusst wurde das was wir Zukunft nennen bereits im Jetzt kreirt. Wann auch sonst ? Einen anderen Zeitpunkt gibt es nicht.

Haben dann jene, deren Vorhersagungen zu einem Großteil nicht eintreten, einen freieren Willen, als jene mit zutreffenden Prognosen?
Muggle, ich bin ein lebendes Beispiel dafür, dass Prognosen nicht funktionieren. Mit freiem Willen bringe ich das jedoch gar nicht in Verbindung.
Ich vermute eher, das zu viele Einflüsse eine Rolle spielen, als das a) die Zukunft vorhergesagt werden kann, gerade weil bei solchen Prognosen immer mehrere Menschen eine Rolle spielen, die wieder in etwas größeres eingebunden sind und somit Einflüssen unterliegen und b) der freie Wille sich nur in dem großen "Einfluss-Rahmen" abspielen kann. Gibt es z.B. nur Erdbeer- und Aprikosenmarmelade, kann ich nur zwischen diesen beiden wählen, ist die Erdbeermarmelade ausverkauft, ist meine Wahl auch ziemlich für die Katz.

Gruß
L.P.
 
Haben dann jene, deren Vorhersagungen zu einem Großteil nicht eintreten, einen freieren Willen, als jene mit zutreffenden Prognosen?
Muggle, ich bin ein lebendes Beispiel dafür, dass Prognosen nicht funktionieren. Mit freiem Willen bringe ich das jedoch gar nicht in Verbindung.
Ich vermute eher, das zu viele Einflüsse eine Rolle spielen, als das a) die Zukunft vorhergesagt werden kann, gerade weil bei solchen Prognosen immer mehrere Menschen eine Rolle spielen, die wieder in etwas größeres eingebunden sind und somit Einflüssen unterliegen und b) der freie Wille sich nur in dem großen "Einfluss-Rahmen" abspielen kann. Gibt es z.B. nur Erdbeer- und Aprikosenmarmelade, kann ich nur zwischen diesen beiden wählen, ist die Erdbeermarmelade ausverkauft, ist meine Wahl auch ziemlich für die Katz.

Gruß
L.P.

Nein. Es geht ja nicht um den freien Willen des Kartenlegers sondern um den des Ratsuchenden und dass der Wille dem Rahmen des Kollektivs unterworfen ist sagte ich doch schon. Innerhalb dieser Grenzen sind die Möglichkeiten jedoch noch sehr vielseitig. Um dein Beispiel aufzugreifen: Hier habe ich die Möglichkeit überhaupt nichts zu essen, das Brötchen ohne Belag zu verspeisen, zum Metzger zu gehen und mir eine Mettwurst zu kaufen, mir ein Spiegelei in die Pfanne zu hauen etc. Den Einfluss anderer Menschen ausserhalb des kollektiven Bewusstsein ( die uns physikalische Grenzen aufweisen ) halte ich übrigens nicht für relevant, weil die Verantwortung nicht auf etwas zu übertragen ist, dass nicht in uns selbst existiert. Die erstaunliche Trefferquote vieler Kartenleger liegt meiner Meinung nach daran, dass keine Veränderungen vorgenommen werden. Das ist die Vorraussetzung dafür, die "Zukunft" im Jetzt betrachten zu können, denn sie existiert bereits und solange das Buch nicht umgeschrieben wird steht bereits auf Seite 1 fest, dass Scarlett ( im "vom winde verweht" ) vom Pferd fallen wird.
 
Das Dasein zum Zwecke des Daseins ? Das ist doch ein Nullsummenspiel. Für mich ergäbe das unterm Strich ein Weltbild in der man davon ausgeht, dass es eben keinen Sinn gibt, womit ich wie gesagt nicht einverstanden bin. Mir persönlich bleibt nichts anderes übrig, als ungeachtet der Unmöglichkeit einer Beweisführung den Sinn als Bestandteil meines Weltbildes zu akzeptieren und mich darauf zu konzentrieren welche Konsequenzen sich daraus ergeben weil nach diesem Verständnis die Ursache unserer Existenz einen Prozess fortsetzen muss, dessen Weg und Ziel nicht dem Zufall überlassen sein kann. Weder Leid noch Freude kann m. E. nach einen Sinn aus sich selbst haben, sondern muss einem grundätzlichen Zweck dienen.
Niemand kann irgendeinen Sinn beweisen. Es wird sich alles mögliche ausgedacht, von einer Entwicklung, die jeder Mensch angeblich zu absolvieren hat, bis zum Aufstieg der gesamten Menschheit in irgendwelche schwindelnden Höhen. Das kann stimmen, aber es kann genauso alles Soße sein. Da wir nur wissen, daß wir nichts wissen, können wir entweder ohne greifbare Ergebnisse unsere Köpfe zum Rauchen bringen, was denn nun wie genau sein könnte und warum, oder das Dasein genießen. Ich finde letzteres deutlich entspannender und lohnender. Wer sagt, daß man daran keine Freude haben kann?
 
Die erstaunliche Trefferquote vieler Kartenleger liegt meiner Meinung nach daran, dass keine Veränderungen vorgenommen werden. Das ist die Vorraussetzung dafür, die "Zukunft" im Jetzt betrachten zu können, denn sie existiert bereits und solange das Buch nicht umgeschrieben wird steht bereits auf Seite 1 fest, dass Scarlett ( im "vom winde verweht" ) vom Pferd fallen wird

Dazu schrieb ich weiter oben schon meine Frage: wie viel Selbstdisziplin und auch Kontrolle braucht es dann, damit eine Prognose eintrifft oder um sie abzuwenden?

Um dein Beispiel aufzugreifen: Hier habe ich die Möglichkeit überhaupt nichts zu essen, das Brötchen ohne Belag zu verspeisen, zum Metzger zu gehen und mir eine Mettwurst zu kaufen, mir ein Spiegelei in die Pfanne zu hauen etc
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Wozu braucht man dann Prognosen, wenn es, so wie ich dich nun verstehe, eher Glückssache ist und ich mir bei Nicht-Eintreffen sowieso eine Alternative suchen muss, die mir vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes nicht schmeckt?
Also muss ich die Realität doch eher so nehmen wie sie ist? Ich kann also nur das kaufen, was angeboten wird und wozu mir das Geld reicht (metaphorisch), folglich nur mit den äußeren Umständen hantieren. Man wird also immer wieder dazu gezwungen, sich mit den Gegebenheiten abzufinden.

Ich habe ein einziges Mal die Erfahrung gemacht, dass mir etwas prognostiziert wurde, was für mich völlig abwegig war und eingetroffen ist. Auch die Umstände und Situationen ließen keinen nachvollziehbaren Grund zu, wieso diese Prognose eintreffen sollte. Ich hegte keinen Funken Hoffnung, dass diese Person recht haben könnte.
Eingetroffen ist es plötzlich. Als ich vor Verzweiflung mich fast begraben hatte.

Die anderen Male waren ebenso abwegige Prognosen, die aber nicht eingetroffen sind. Meine inneren Zustände und Empfindungen waren jedoch wie bei dem einzigen Treffer.
Ich kann nicht sagen, dass ich etwas verändert hätte, weder das eine noch das andere Mal. Ich bin bei immer skeptisch, teils sogar sehr frustriert gewesen, weil ich es für abwegig hielt.

Gruß
L.P.
 
Hallo,

ich finde die Diskussion sehr interessant!!!!

Bei mir treffen die Prognosen leider auch nicht ein, zumindest nicht die, an denen ich hauptsächlich beteiligt bin. So Zeug wie Einladung zur Hochzeit, spontaner Besuch einer Freundin trifft immer ein.

Hm, wenn die Zukunft schon in der Gegenwart existiert...ich habe das noch immer nicht ganz begriffen. Wäre es dann nicht so, dass ein Teil meines Wesens schon ein anderes Leben lebt?:weihna1

Dass es eine Parallelwelt gibt?!

Ich kapiers nicht.

Liebe Grüße
Snorre
 
Niemand kann irgendeinen Sinn beweisen. Es wird sich alles mögliche ausgedacht, von einer Entwicklung, die jeder Mensch angeblich zu absolvieren hat, bis zum Aufstieg der gesamten Menschheit in irgendwelche schwindelnden Höhen. Das kann stimmen, aber es kann genauso alles Soße sein. Da wir nur wissen, daß wir nichts wissen, können wir entweder ohne greifbare Ergebnisse unsere Köpfe zum Rauchen bringen, was denn nun wie genau sein könnte und warum, oder das Dasein genießen. Ich finde letzteres deutlich entspannender und lohnender. Wer sagt, daß man daran keine Freude haben kann?

Klar kann man daran Freude haben. Nur reicht es eben nicht aus wenn man mit meiner Überzeugung übereinstimmt. Ich habe subjektiv gesicherte Erkenntnisse die sich nicht auf die gesamte Menschheit übertragen lassen. Unterschiedliche Überzeugungen sind immer ok wenn sie sich richtig anfühlen. Ich werde vielleicht keine großen Veränderungen mehr an meiner Weltanschauung vornehmen, aber eine Gültigkeit hat natürlich individuell auch jede andere. Wie alles im Leben wird imo auch jede abweichende Einstellung einen Sinn erfüllen.
 
Dazu schrieb ich weiter oben schon meine Frage: wie viel Selbstdisziplin und auch Kontrolle braucht es dann, damit eine Prognose eintrifft oder um sie abzuwenden?

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Damit hat das nichts zu tun. Veränderungen bewirkt man nicht mit Willenskraft. Wille erzeugt Willen. Die Vorraussetzung für das Wollen ist aber immer ein Mangel. Der Wille ist ein Gedanke der an die Zukunft gerichtet ist. Die sogenannte Zukunft existiert aber gegenwärtig. Das Ergebnis eines starken Willens ist also ein Mangel und das Verlangen danach diesen zu beseitigen. Damit ist das Ziel nicht erreicht.

Wozu braucht man dann Prognosen, wenn es, so wie ich dich nun verstehe, eher Glückssache ist und ich mir bei Nicht-Eintreffen sowieso eine Alternative suchen muss, die mir vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes nicht schmeckt?
Also muss ich die Realität doch eher so nehmen wie sie ist? Ich kann also nur das kaufen, was angeboten wird und wozu mir das Geld reicht (metaphorisch), folglich nur mit den äußeren Umständen hantieren. Man wird also immer wieder dazu gezwungen, sich mit den Gegebenheiten abzufinden.


Die Grenzen unserer Möglichkeiten werden von uns selbst auferlegt, weil es keine Welt ausserhalb von uns gibt. Ob etwas eintrifft oder nicht wird in jedem Augenblick bestimmt. Dieser Jeder-Augenblick ist immer Jetzt. Das ist die einzige real existierende Zeitform.

Ich habe ein einziges Mal die Erfahrung gemacht, dass mir etwas prognostiziert wurde, was für mich völlig abwegig war und eingetroffen ist. Auch die Umstände und Situationen ließen keinen nachvollziehbaren Grund zu, wieso diese Prognose eintreffen sollte. Ich hegte keinen Funken Hoffnung, dass diese Person recht haben könnte.
Eingetroffen ist es plötzlich. Als ich vor Verzweiflung mich fast begraben hatte.

Die anderen Male waren ebenso abwegige Prognosen, die aber nicht eingetroffen sind. Meine inneren Zustände und Empfindungen waren jedoch wie bei dem einzigen Treffer.
Ich kann nicht sagen, dass ich etwas verändert hätte, weder das eine noch das andere Mal. Ich bin bei immer skeptisch, teils sogar sehr frustriert gewesen, weil ich es für abwegig hielt.

Gruß
L.P.

Du hattest eben keinen Zugang zu dem was du erschaffen hast. Unsere Wahrnehmung lässt sowas meistens nicht zu. Ich vergleiche es mit einem Theater. Wir erfahren die Welt meist wie ein Zuschauer und glauben die Welt so beobachten zu können wie sie uns im Aussen erscheint. Tatsächlich aber schreiben wir das Drehbuch für die Aufführung, sind wir Eigentümer des Theaters und mehr noch: Wir sind das Theater. Übrigens, letztgenannter Punkt ist gleichzeigig der Grund dafür, dass wir es nicht merken.
 
Unterschiedliche Überzeugungen sind immer ok wenn sie sich richtig anfühlen.
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Hallo,

ich finde die Diskussion sehr interessant!!!!

Bei mir treffen die Prognosen leider auch nicht ein, zumindest nicht die, an denen ich hauptsächlich beteiligt bin. So Zeug wie Einladung zur Hochzeit, spontaner Besuch einer Freundin trifft immer ein.

Hm, wenn die Zukunft schon in der Gegenwart existiert...ich habe das noch immer nicht ganz begriffen. Wäre es dann nicht so, dass ein Teil meines Wesens schon ein anderes Leben lebt?:weihna1

Dass es eine Parallelwelt gibt?!

Ich kapiers nicht.

Liebe Grüße
Snorre

Du bist immer persönlich betroffen weil es dein Leben ist und alles nur in dir stattfindet.

Zur 2. Frage: Nicht ein Teil deines Lebens, aber ein Teil deiner Möglichkeiten. Es ist auf einer nichtphysischen Ebene existent, jedoch solange ohne Bedeutung bis es mit deiner Wahrnehmung eine Verbindung eingeht und sie damit zu dem werden lässt was man allgemein als Realität bezeichnet. Es hat etwas von einer Nichtlokalen Welleneigenschaft, die sich für einen bestimmten Zustand im Moment der Wahrnehmung entscheidet.
 
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