Wie ist es eigentlich möglich, dass eine Institution, welche genau gegenteilig
zu dem handelt, was der gepredigt hat, mit dem sie "wirbt", immer noch so
viele Anhänger hat???
Angenommen, da kommt irgend so ein Moralapostel, und meint, dies und das wäre verachtenswert. Nehmen wir beispielsweise die Alkoholprohibition in Amerika.
Was passiert?
Es gibt sofort einen Schwarzmakt, eine Mafia.
Mafia und Kirche zwei Seiten einer Madaille?
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Die Moral ist für Sklaven geschaffen, für Wesen ohne Geist.
(Henry Miller, am. Schriftst., 1891-1980, Von der Unmoral der Moral)
Henry Miller ist übrigens einer der Schriftsteller, die auf der Inquisitionsliste vom Ratze standen.
Der Ratzinger war der Vorstand der Glaubenskongreation, die bis in die 70-er Jahre noch hieß: Heilige römische Inquisition.
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Mafiosi tuscheln mit Priestern
Gefängniswärter besorgt ROM (hü).
17. Juni 2005
Italiens Gefängniswärter schlagen Alarm: Bei den Sprechstunden in den Strafanstalten tauchen immer häufiger Geistliche auf, die mit Mafiabossen palavern und wahrscheinlich deren Befehle nach draußen weitergeben. In Briefen an Justizminister Castelli, an den obersten Mafia-Jäger Vigna und den palermitanischen Oberstaatsanwalt Grasso prangern die Knastaufseher diese Umstände und die daraus resultierenden Gefahren an. Sie selber, so die verbitterten Wärter, seien machtlos. Denn sie dürfen die Gespräche zwischen den Häftlingen und ihren Besuchern offenbar nicht abhören. Begünstigt wird das Treiben durch die vorgetäuschte oder wirkliche Frömmigkeit vieler Mitglieder der Cosa Nostra. "Mafia & Religion sind gleichsam eine Konstante in der Geschichte der organisierten Kriminalität in Süditalien," klagt ein leitender Strafvollzugsbeamter.
Unter dem Vorwand, sie wollten beichten oder jedenfalls mit einem Priester sprechen, können die Bosse problemlos mit Geistlichen plaudern. Da katholische Kleriker manchmal zögern, gibt es eine neue Masche: Der Boss X behauptet, er sei Zeuge Jehovas oder einer bestimmten evangelischen Sekte und müsse einen Vertreter dieser Gemeinschaft sprechen. Dann teilt er diesem Mann eine verschlüsselte Botschaft mit, die der - eingeweihte oder ahnungslose - Gesprächspartner an Verwandte oder Spezis des Mafioso weiterleitet. Der Beichtvater wird somit eventuell Komplize von Verbrechen. Die skandalösen Missstände bei den Sprechstunden im palermitanischen Knast Pagliarelli waren jüngst durch Videoaufnahmen enthüllt worden:
Mafiabosse tuschelten ihren Besuchern ins Ohr oder steckten ihnen Briefchen zu.
taz