Die Bedeutung eigener Kinder für mich hat sich im Laufe der Jahre ebenso verändert wie ich mich selbst weiterentwickelt habe.
Bevor ich meinen Mann kannte, wollte ich keine Kinder. Ich hatte Angst vor Schmerzen und Verantwortung.
Als wir verheiratet waren, wollte ich unbedingt ein Kind von ihm. Es sollte ihm meine Liebe zeigen. Es sollte ein ewiges Band knüpfen. Ich wollte sogar angeblich einen Sohn, weil er von seiner ersten Frau schon zwei Töchter hatte. Zum Glück haben wir uns schnell gestanden, dass eine weitere Tochter eigentlich super wäre. Und er sagte, das Kind solle mal bei mir sein, wenn er es nicht mehr kann. Also ein Kind als Mittel zum Zweck?
Die Geburt unserer Tochter war der absolut glücklichste Tag in meinem Leben. Mein Mann war natürlich dabei und die allerschönste Stunde meines Lebens war die, als wir drei nach der Geburt endlich allein waren.
Seit dem Tag ist unsere Tochter der Mittelpunkt meines Lebens. Mal ist sie meine wiederauferstandene Kindheit, mal bezaubert sie eben durch die Einsicht, dass sie trotz aller Gene eine ganz eigene Persönlichkeit entwickelt. Sie ist jetzt 12 und ganz klar kein Abziehbild ihrer Eltern. Sie ist der Mensch, mit dem ich am meisten streite, weil ich ihn auch am meisten liebe.
Sie ist der Sinn meines Lebens. Ohne sie würde ich nicht weitermachen. Seit dem 13.08.07 sind wir allein. Mein Mann hat leider hat Recht behalten. Er kann (zumindest körperlich) nicht mehr bei mir sein, aber er hat mir sein Kind hinterlassen. Jetzt gibt sie mir die Kraft, auch in seinem Sinne weiterzumachen. Er lebt in ihr weiter.