Er sagt grade, er war das nicht, das waren die Kirchenoberhäupter, und mit denen hätte er nicht viel
zu tun....
Im
Alten Testament ist das Hirtenbild verbreitet,
Abel,
[2] Abraham,
[3] Isaak[4] oder
Jakob[5] waren Hirten.
Mose wurde als Hirte seines Volkes angesehen.
[6] Es wurden verheißene Führer des Volkes einerseits, verantwortungslose Könige und Richter andererseits als gute oder schlechte Hirten
[7] bezeichnet. Die bedeutendste Rolle als Hirte nahm
David ein.
[8] Der messianische Hirte muss aber mit Ablehnung und Gewalt rechnen: „Schlag den Hirten, dann werden sich die Schafe zerstreuen.“ (
Sach 13,7
EU).
Vielfach wird das Hirtenbild unmittelbar auf Gott bezogen.
[9] Besonders findet sich das Bild aber im
Psalm 23, dem „Hirtenpsalm“ sowie in
Jer 31,10
EU.
[1]
Der gute Hirte,
Mosaik im Mausoleum der Kaiserin
Galla Placidia,
Ravenna, erste Hälfte des 5. Jahrhunderts
In einer der großen
Gleichnisreden des
Johannesevangeliums (Kap. 10,1–18
EU) sagt Jesus von sich selbst: „Ich bin der gute Hirte“ (
Joh 10,11.14
EU) und führt das Bildwort unter verschiedenen Aspekten aus: Der gute Hirte kennt die Schafe und ruft sie einzeln beim Namen. Die Schafe erkennen ihn an der Stimme. Bis zur Hingabe des eigenen Lebens setzt sich der gute Hirte im Gegensatz zum Lohnhüter (in der Lutherübersetzung als „Mietling“ bezeichnet) für die Herde ein. Den Hintergrund der
allegorischen neutestamentlichen jesuanischen Hirtenworte (
Joh 9,35–41
EU; 10,22–30
EU) bildet das Hirtenmotiv des Alten Testaments, das auf Gott selbst bezogen ist. Die Darstellung von Juden in diesen Erzählungen, die Steine aufheben, um Jesus zu
steinigen, deutet darauf hin, dass Jesus gemäß dem Johannesevangelium seine Göttlichkeit andeutete, was als schwerste
Gotteslästerung galt.
Einen weiteren Beleg für das Hirtenamt Jesu bietet der Hebräerbrief. Dieser bezeichnet in seinem abschließenden Segenswort Jesus als den „großen Hirten der Schafe“ (
Heb 13,20
EU). Indirekt erscheint der Hirtentitel auch in der
Erzählung vom verlorenen und geretteten Schaf Mt 18,12–14
EU par.,
Lk 15,1–7
EU: Nicht den 99 anderen Schafen, sondern dem einen verlorenen, dem Sünder, gilt sein Suchen. Einen Gegenpol findet die Allegorie Jesu als des guten Hirten im Bild von Christus als dem „
Lamm Gottes“. Darin erscheint Jesus als makelloses Lamm, das zur Vergebung der
Sünden geopfert wird.
[10]
@Filomena