Warum trinkt ein Mensch Alkohol?

Vielen Dank Crazy Monk,

das Video demonstriert sehr anschaulich, was passiert.

Ich bin der Meinung, dass nicht nur ein vorgelebtes Alkoholleben durch die Eltern, sondern auch ein evtl. Vorleben dieser Sucht eine weitere Abhängigkeit im Jetzt mit sich bringen kann. Wir haben es nicht aufgelöst und somit jetzt eine neue Chance.

Alkohol macht uns zu dem, was wir gern wären aber uns nicht trauen zu sein, außerdem macht er uns unempfänglich gegen Schmerzen, Kränkungen und sonstige für uns als unangenehm empfundene Gefühlsregungen.
Wir trennen uns, stumpfen ab und leben in unserer eigenen Welt.

Wie schade und wie traurig.
 
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Ja, Birkana,
weil er wahrscheinlich mit sich zufrieden ist. Sich so angenommen hat, wie er ist und damit wunderbar leben kann.
Oder aber, er will die unangenehmen Begleiterscheinungen vermeiden, hat negative Erfahrungen damit gemacht
und sucht den Rausch oder auch die Ablenkung/Betäubung in anderer Form.
 
Mir kam schon zu Ohren - und im Laufe des Threads ist es bestimmt schon erwähnt worden, dass der eine oder andere in der Jugend eine Erfahrung mit Alkohol hatte und nur Abscheu zurückblieb. Das ist nicht vernünftig, aber vielleicht ein Akt der Weisheit.
 
Man könnte auch fragen: Warum trinkt ein Mensch KEINEN Alkohol?



Ich trinke keinen Alkohol, überhaupt keinen.

Mit 20 auf der Maturareise hab ich einmal sehr viel getrunken, am Abend am Strand haben wir gefeiert, ich hab eine Flasche Erdbeerschnaps und noch von anderen alles mögliche getrunken, hab dann irgendwann kaum noch gehen können.
Passiert ist nichts, am nächsten Tag hab ich das halbe Buffet aufgegessen, mir ist es gut gegangen.

Danach hab ich aber nichts mehr runtergebracht, es hat mich total geekelt vor Alkohol, bis heute.
Mein Körper sagt da ganz deutlich nein dazu.
 
ich hab für mich in meinem leben beschlossen dass abhärten gar nicht in frage kommt ... weil ich der überzeugung bin dass abhärten diese gewisse härte ja nur fördert anstatt eben eine freundliche welt durch mein dasein zu fördern

:thumbup:

wobei mir ein exzessiver alkoholmissbrauch (genuss kann man dazu ja nur schwer sagen wenn man sich kaum mehr auf eigenen füssen halten kann und einem kontrollverlust des eigenen körpers völlig ausgeliefert ist) ja eh schon wie ein abhärtungsvorgang vorkommt ...

Mit Abhärtung verbinde ich das irgendwie nicht so ... eher mit kaputt-machen, sich selbst damit kaputt machen.
 
hmmm -

hab' mir jetzt mal den ganzen thread durchgelesen, weil ich ein so schrecklich schlechtes gewissen habe, angesichts meines bedürfnisses das eine oder andere glas zu trinken.

ich versuche mal angesprochenes in bezug zu mir selbst zu setzen.

schicksal - hab' ein verdammt hartes, von allem anfang an, aber auch eine extrem hohe fähigkeit an jeder herausforderung zu wachsen.
bin schon so oft fast gestorben (auch bei der geburt), dass ich bücher füllen könnte, alleine mit der schilderung all dieser begebenheiten und den lernmechanismen, die mich zu einem steh-auf-weibchen mach(t)en.

die opferrrolle habe ich längst verlassen - bei der täterrolle - mir selbst gegenüber - bin ich mir allerdings nicht so ganz sicher.

früh verstorbene - soviele, dass ich sie gar nicht wegsaufen kann.
sie alle sind aber nicht früh verstorben, weil sie alkoholiker waren.
umgebracht hat sie (übertriebener) mut, sich nicht anzupassen an das was ist.
(z.b. ein bruder meiner mutter, der im ns-regime den wehrdienst verweigert hat und dafür standrechtlich erschossen wurde.
der andere bruder war wohl das genaue gegenteil - ist aus pflichterfüllung noch mal in den krieg gezogen, obwohl er nicht mehr gemusst hätte - und ist gefallen.
der bruder meines vaters ist trotz wetterwarnung auf den großglockner gestiegen - und wurde von einer lawine verschüttet.....)

alkohol in der familie - nicht in meinem elternhaus.
bei den großeltern gab's alkohol zu festlichen anlässen.
kann mich erinnern, dass ich zu silvester schon als kind auch 'eingeschenkt' bekommen habe -
es war für mich damals ein graus.
ich wurde faktisch genötigt - sprich, ich habe mich nötigen lassen.

umgang mit alkohol/drogen - da war eine phase in meiner jugend, in der ich mich fast bewusstlos getrunken habe.
die wirkungen waren grausam - und ich habe mich auch schwer geschämt -
gelernt daraus, rechtzeitig aufzuhören.
ganz besonders auch zu lernen, welche sorten von alkohol zu kontrollverlust führen, ohne rechtzeitige warnung.

schwer betrunkene (kontrollverlust) sind mir zuwider.
war auch mit ein grund mich von meinem mann nach 30 jahren ehe zu trennen.
während ich die kontrolle behalten habe, hatte ich u.a. auch diesen kontrollverlust bei ihm immer wieder auszugleichen.

in einer besonders extremen lebenssituation habe ich zu psychopharmaka gegriffen.
sie waren ja verfügbar - wurden meinem sohn verschrieben.
er hat sie mal genommen (in großen mengen) - und dann auch wieder abrupt abgesetzt, ohne dass entzugserscheinungen bemerkbar gewesen wären.

ich dachte, um alles aushalten zu können, nehme ich mal eine geringe dosis davon.
so elend ist es mir noch nie zuvor und danach ergangen.
hab' den psychiater gefragt.
die antwort war - 'sie vertragen das nicht, weil sie es nicht brauchen.'
dadurch werden sie süchtig.
setzen sie langsam ab.

ich hab' abrupt abgesetzt - ohne entzugserscheinungen.

seit einem jahr habe ich ein fläschchen psychopax in meinem arzneischrank.
ein verständnisvoller hausarzt verschreibt sie mir, weil er begriffen hat, dass ich achtsam umgehen kann damit.
das fläschchen ist noch immer nicht leer - nur wenn eine panik übermächtig wird, nehme ich ein paar tropfen.

trinken in gesellschaft oder auch alleine -
in gesellschaft achte ich inzwischen mehr darauf die kontrolle nicht zu verlieren, als wenn ich alleine bin.

trinken aus lust oder frust? - starke gefühlsregungen verleiten mich dazu, ein glas zuviel zu trinken.
es kann beides sein - ein überzogenes glücksgefühl genau so wie ein überzogenes frustgefühl.

hemmungen - nach außen hin bemerkt bei mir wohl kaum jemand welche. auch in völlig nüchternem zustand gehe ich locker und offen auf jeden zu -
allerdings kommt mir kaum mal jemand genauso offen und locker entgegen.

darin liegt wohl das frustpotential -
aber auch das glückspotential, wenn es mal anders ist.

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naja - das ganze ist ein versuch mich selbst zu verstehen -
vielleicht aber auch ein beitrag für andere.

sowohl ein beitrag für jene, die ein problem damit haben, dass sie vom alkohol nicht lassen können -
wie auch jene, die in übertriebener form absolut verdammen.

sehr interessant habe ich gefunden, dass auch tiere 'vergorenem' zusprechen.
wusste ich vorher nicht.

ich persönlich frage mich ja sowieso und immer wieder -
wieso erschafft die natur etwas, wenn wir es absolut meiden sollten?

wir finden doch auch immer wieder 'giftstoffe' in der natur, die in den geeigneten dosierungen zu heilmitteln werden.

geht es nicht nur darum, die dosierungen zu ermitteln.?
 
geht es nicht nur darum, die dosierungen zu ermitteln.?

Ein gefährliches Spiel für einen Alkoholiker, der schon die Erfahrung gemacht hat, dass er voll und ganz in dem Stoff aufgeht, sich regelrecht auflöst.
Also ich kann es nicht.

Ich trau mir zu, die Dosis der Benzos runter zu setzten, mit der Zielausrichtung auf Null. Aber das gelingt mir nur, wenn ich nebenher oder zwischendurch keinen Tropfen Alkohol trinke. Beim Alkohol aber versagt meine Kontrollfähigkeit vom ersten Glas an und dann verliere ich auch die Kontrolle über die Tablettendosierung.

Das eine kann ich bewusst handhaben - gerade noch, sag ich mal - das andere nicht.
 
Ein gefährliches Spiel für einen Alkoholiker, der schon die Erfahrung gemacht hat, dass er voll und ganz in dem Stoff aufgeht, sich regelrecht auflöst.
Also ich kann es nicht.

Ich trau mir zu, die Dosis der Benzos runter zu setzten, mit der Zielausrichtung auf Null. Aber das gelingt mir nur, wenn ich nebenher oder zwischendurch keinen Tropfen Alkohol trinke. Beim Alkohol aber versagt meine Kontrollfähigkeit vom ersten Glas an und dann verliere ich auch die Kontrolle über die Tablettendosierung.

Das eine kann ich bewusst handhaben - gerade noch, sag ich mal - das andere nicht.

es ist schwierig - ich weiß. :)

und ich kann auch keinen rat geben - stecke ich doch auch noch selbst mitten in dem problem.

aber jetzt mal 'ne frage - oder vielleicht doch eher eine feststellung.

ich hab' noch nie erlebt, dass du hier in diesem forum echt ausgeklinkt rüber gekommen wär'st.

da gibt es andere, die mir manchmal durchaus ziemlich besoffen vorkommen - und längst auch nicht von so hoher intelligenz, wie du.

da gibt es auch viele, die in sicher völlig nüchternem zustand, aussagen treffen, die selbst für besoffene zustände völlig irre wären.

diese feststellung ist keine schmeichelei - sie entspricht der realität meiner wahrnehmung -

allerdings einer wahrnehmung, von der viele annehmen mögen, dass sie eine besoffene ist.:)
 
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