Schade, dass Du den Unterschied zwischen 'tot' wie es in den Evangelien Eingang fand nicht von 'verstorben' unterscheiden kannst. Du klammerst Dich wie ein Ertrinkender sich an den Rettungsring an die Evangelien, resp. an das, was uns davon erhalten blieb.Rettungsring an die Evangelien, resp. an das, was uns davon erhalten blieb.
Lieber Syrius,
wozu sollte ich mich an die Evangelien klammern müssen? Um über das Christentum schreiben zu können – kann ich jedoch die Evangelien nicht ausklammern. Katholisch sind übrigens alle christlichen Kirchen, die sich am Glaubensbekenntnis orientieren. Was Du vermutlich meinst ist die römisch-katholische Kirche.
Die älteste christliche Bibel, die erhalten blieb, ist der Codex Sinaiticus aus der Zeit des 1. Konzils in Nicäa und da kann man sehen, dass sich da im Verhältnis zu den heutigen Übersetzungen kaum etwas verändert hat.
Gut, Luther hatte aus dem Tecton einen Zimmermann gemacht, aber dadurch hatte das Evangelium sicherlich nicht seine Gültigkeit verloren. Die Korrekturen in der Lehre wurden weniger in den Evangelien selbst vorgenommen, sondern in den Auslegungen der folgenden Jahrhunderten.
Ich hatte dir dazu ja schon einmal etwas in einem andere Thread geschrieben. Wer mag, kann im nachstehende Link in diesem Original des Codex selbst nachblättern:
http://www.codex-sinaiticus.net/de/manuscript.aspx?book=33&lid=de&side=r&zoomSlider=0
@ Syrius: Hier verwechselst Du einmal mehr Christentum mit Katholizismus. War es denn nicht die Wiedergeburt von Elias, den die damaligen Menschen noch vor der Ankunft des Erlösers erwarteten. Und "... wer hat gesündigt, seine Eltern oder er...." zeigt ganz klar, dass den damaligen Juden die Tatsache der Wiedergeburt völlig normal erschien - sonst hätten sie es nich im Entferntesten in Betracht gezogen, dass ein Blindgeborener selbst - im letzten Leben, wie sonst? - für seine Fehler nun zu leiden hat.
Jesus hat nirgends in der Bibel von sich gesagt, er sei Gott - kritiklos jedoch übernimmst Du einfach alles, was wer auch immer Dir vorgibt und verwässerst damit das tiefste Wesen des Christentums. Über den Unsinn der Trinität glaube ich, dass vernunftbegabte Menschen nicht mehr zu diskutieren brauchen.
Und dass die Präexistenz der Seele beim einen Konzil bestätigt wird umd sie damm bein nächsten zu widerrufen zeigt doch, dass der Geist der Wahrheit hier unmöglich gesprochen haben kann - denn ER irrt sich nie!
Das ist einfach falsch dargestellt. Im 1. Konzil von Nicäa ging es zwar im Wesentlichen um den Glaubensstreit mit den Arianern zu diesem Thema, es wurde aber auf dem Konzil mehrheitlich diese Vorstellung abgelehnt. Richtig ist, dass sich nach dem Konzil einige der Befürworter ihre Zustimmung widerrufen hatten. Warum diese Vorstellung verworfen wurde lag in der Frage, mit welchem Körper die Seele am Jüngste Tag auferstehen sollte.
Im Judentum gibt es keine Präexistenz der Seelen, wobei die Saduzzäer sogar eine Auferstehung ausschlossen, während die Pharisäer an eine Auferstehung in einem Reich Gottes glaubten. Insofern war das jetzt in der Lehre Jesus kein neuer Gedanke.
Jesus behauptet auch in den Evangelien nicht, er wäre Gott.
@ Syrius: Der jüngste Tag oder auch das letzte Gericht ist längst vorbei und es entspricht bestenfalls der Ansicht einiger Katholiken, die davon noch keine Kenntnis haben. Die Erscheinung Jesu in Fleisch und Blut diente dem Trost seiner engsten Anhänger und dem Hinweis nach seiner Auffahrt, auf den Geist der Wahrheit zu warten.
Keinesfalls kann daraus abgeleitet werden, dass alle Menschen dereinst in Fleisch und Blut auferstehen werden - wie auch? Ergibt zudem auch keinen Sinn.
Das ist jetzt sicherlich deine persönliche Meinung. Wenn dem tatsächlich so gewesen wäre – hätte es darüber keinen Glaubensstreit geben können. Arius, nachdem diese abweichende Vorstellung benannt wurde, lebte in der Zeit zwischen 260 – 360, also zu einem größeren zeitlichen Abstand, als die Entstehung der Evangelien. Es gibt im Christentum viele Dinge, die nur Sinn durch die Lehre selbst bekommen.
@ Syrius: Ja, es muss eben alles einen Sinn ergeben - jedenfalls ist zu sagen, dass Du Dir als Nichtchrist ein beachtliches Wissen angeeignet hast - und in den alten Schriften die Wahrheit zu erkennen, ohne andere Quellen zuhilfe nehmen zu wollen, das ist fast unmöglich.
Ich hatte dich schon mehrfach gefragt, aus welcher Quelle Du schöpfst – ohne eine Antwort zu bekommen. Außer den Evangelien kenne ich jedenfalls keine, aus der sich etwas zeitnah zum Leben und Wirken Jesus erfahren ließe.
Entscheidend ist, wann die jeweiligen Evangelien entstanden sind und den Kontext zum Judentum. Aus diesem Grund möchte ich auch das Evangelium nach Johannes aus meinem Kanon ausschließen. In diesem Evangelien sind schon zu viele fremde Elemente aus der Entwicklung der Christenheit mit eingeflossen. Der zeitliche Abstand erscheint mir schon zu groß, so dass sich da noch die Gedankenwelt Jesus und seinen Anhänger noch einfangen ließe.
Merlin