die emanzipation war hochnötig und ging nicht weit genug, das zeigen unter anderem die erfahrungen, wegen derer ich diesen thread eröfnet habe. ich ziehe meinen hut vor der kämpferischen leistung der emma-generation, die offenbar einem großteil der männlichen bevölkerung immer noch als antifraubild nr. 1 eine horrorvision ist. OBWOHL es diese klassische EMANZE der ersten generation eigentlich garnicht mehr gibt, bzw. sie schon etwas in die jahre gekommen ist.
für die frauen ist es allerdings nicht unbedingt leichter geworden. sicher, ein großer fortschritt ist die weibliche unabhängigkeit. das bewusstsein, selber wählen zu können und sich somit nicht alles gefallen lassen zu müssen. das bringt mehraufwand mit sich, ist es aber wert. die faktische gleichberechtigung ist allerdings noch lichtjahre entfernt, sonst wäre gerade das thema muttersein nicht so schwierig zu handeln.
was ist nun mit den männern? die haben in der tat in den letzen 40 jahren nicht viel dazugelernt. sie verwenden ihre energie bestenfalls darauf, ihre 'rechte' zu verteidigen und gegen frauen zu kämpfen, anstatt sich weiterzuentwickeln. gutes beispiel, dass solche männer, wie ich sie erlebt habe, frauen immer noch als ding sehen, und nicht als persönlichkeiten wahrnehmen.
die meisten männer haben im gegensatz zu frauen, die wissen wofür sie sich einsetzen, was sie wollen, ein problem mit ihrer rolle als mann. sie haben nicht gelernt, wie mann-sein geht, weil einfach die identifikationsfiguren fehlten.
die heute 40 jährigen sind kinder der nachkriegsgeneration, diese männergeneration hatten schon keine väter mehr, weil die im kriege waren, schwer traumatisiert zurückkamen oder aber gleich gefallen sind. was macht mann aber, wenn die identifikation fehlt? mann tut, was männer immer schon getan haben. mann ist aggressiv, mann geht fremd, mann opfert sich für den beruf auf, weil mann sich dort anerkennung erhofft, und flieht gerne vor der verantwortung, wenn er familie hat. oder gründet erst garkeine. ich persönlich habe in meinen phasen der partnersuche keinen mann kennengelernt, der kinder wollte.
umgekehrt sind die meisten männer meiner generation, die früh so mit ende 20 anfang dreissig dem nestbautrieb nachgegeben haben, heute geschieden. sie jammern über ihre bösen ex-frauen, sind aber nicht bereit, ihren eigenen beitrag zu dieser situation anzuerkennen. blinde flecken. sie irren von einer braut zur nächsten und hoffen, käme nur die richtige, wäre alles gut. schlimm ist, wenn sie verlassen wurden. dann hängen sie noch an dieser dame und lassen garnicht zu, dass ihnen eine neue frau nahekommt. sie wollen garnicht. und verschanzen sich hinter ihrem gemecker über emanzipation, die unmöglichkeit der frauen, usw., benehmen sich wie die axt im walde. und kaum einer hat gelernt, dass es nicht immer eitel sonnenschein ist, eine beziehung zu führen, sondern dass auch schwere und arbeitsreiche zeiten dazugehören. immer verliebtsein, immer das prickeln und den kick. das ist nicht möglich.