Warum Krieg?

Ulle

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20. April 2004
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Buchholz (in der Nähe von Hamburg)
1. Einleitung:

Hallo an alle,

ich habe gerade Urlaub (und geniesse die Sonne) und habe einige Gedanken über das Thema Krieg gemacht.
Freue mich, wenn ihr euch das einmal durchlest und ein paar Komentare schreibt. Alles was ich geschrieben habe ist natürlich nur meine eigene Wahrnehmung und ich bin immer offen für Anregungen und andere Sichtweisen.
Viel Spass!

Ulle



Wenn wir Zeitung lesen oder die Nachrichten schauen ist ein Thema meistens im Vordergrund: Krieg.
Ich habe mir dieses Thema ausgesucht, wie es uns alle angeht und für unsere Zukunft sehr wichtig ist.
Blicken wir auf das letzte Jahrhundert zurück. Das Wort Krieg ist oft gefallen und egal wo unsere Herkunft liegt, erinnern wir uns an viele Kriege und deren Opfer – Bilder sind durch die Welt gegangen, die uns bewegt haben, auch wenn wir nicht direkt an diesen Geschehnissen teilgenommen haben.
Wir sind die Zukunft wir haben es in der Hand, die Zukunft zu gestalten und aus den Fehlern bzw. Erfahrungen unserer Vorfahren zu lernen.
Ich denke viele von uns haben sich schon einmal die Frage gestellt: „Warum Krieg.“?


Die Frage: „Warum Krieg?“ wurde in der Vergangenheit schon von vielen Philosophen und Wissenschaftlern gestellt. Es wurden Theorien und Lösungsvorschläge ausgearbeitet, doch wenn wir unsere Welt betrachten, sehen wir, dass die Vielfalt dieser verbalen Debatten uns bis heute nicht den Frieden gebracht haben. Das Problem ist, dass es bis heute niemand geschafft hat, die Lösungen in unsere Wirklichkeit umzusetzen. Vielleicht müssen wir erst einmal erkennen, dass nicht einer alleine uns den Frieden bringen kann, sondern, dass wir alle unseren Beitrag dazu leisten müssen. Wir müssen Verantwortung für unser Handeln übernehmen.
Krieg hat viele Ursachen und es gib kein Patentrezept um dieses ”Problem” zu lösen. Die Ursachen von Kriegen sind sehr unterschiedlich.

Laut Charles Darwins Evolutionstheorie, entwickelte sich alles Leben auf dieser Erde aus einem einzigen kleinen Organismus, wir Menschen inbegriffen. Wir haben uns irgendwann durch die Fähigkeit zu denken und zu handeln von den anderen Lebensformen unterschieden und haben uns heute über alles Leben gestellt. Wenn wir uns aber die Tierwelt anschauen, finden wir viel Gemeinsamkeiten, die wir nicht verleugnen können. Beispielsweise kämpfen auch Tiere um Territorien, um ein Weibchen oder um Nahrung. Der Unterschied zum Menschen besteht darin, dass sie nicht vorher darüber diskutieren oder ihr Handeln begründen. Es liegt in ihrer Natur (wir bezeichnen es als Urtrieb oder Selbsterhaltungstrieb).
Das Gesetzt in der Tierwelt lautet.: „Der Stärkerer hat immer Recht”. Auch wenn es uns manchmal grausam vorkommt, überleben dort nur die Stärksten.
Wir haben uns davon entfernt unsere eigenen Kinder aufzuessen wenn wir Hunger leiden. In der Steinzeit hatten Kinder, die im Winter geboren wurden, schlechte Überlebenschancen, da Nahrung ziemlich knapp war. Das Kind musste getötet werden , um das Leben der Gruppe zu erhalten. Bis heute entscheiden wir uns leider teilweise noch, unseren Nachwuchs unserem eigenen Wohl zu opfern, sei es aus sozialen Gründen oder aus Verzweiflung. Wir unterscheiden uns also bis auf unsere Fähigkeit zu denken, nicht viel von der Tierwelt.



Unsere Beweggründe gegeneinander Krieg zu führen sind, wenn wir es genau nehmen, noch viel grausamer als wir uns eingestehen. Wenn wir die letzen Jahrhunderte zurückblicken, haben wir oft versucht unsere Lebensräume zu erweitern. Dies zieht sich bis heute hin und ist eine Ursache für Krieg. Die Aussicht, den eigenen Lebensraum zu erweitern und damit die eigene Lebensqualität zu verbessern war oft Grund genug, um vermeintlich schwächere zu töten und deren Besitz zu übernehmen.
Wir erinnern uns an die Kreuzzüge. Christliche Denker des 4. und 5. Jahrhunderts verfassten Schriften über die Theorie eines Heiligen Krieges, auf die sich die Kirche im Mittelalter stützte. Diese Theorie besagte, dass Gewalt nicht schlecht oder unchristlich ist, sondern moralisch neutral zu bewerten ist. Es war ein Grund vonnöten, um einen Krieg zu führen.
Es hieß: „Ein erlittenes Unrecht konnte man durchaus mit Gewalt wieder gut machen. So war zum Beispiel Blutrache für einen Christen nicht verboten. Die Frage, die damals gestellt wurde war: „Waren es nicht die Muslime gewesen, die die heiligen Stätten der Christen eroberten und die Pilger töteten, die ins heilige Land zogen? War das Grund genug, um einen Krieg gegen sie zu führen.“ Die Antwort stand schon vor der Theorie. Aber irgendwie musste die Zustimmung des Volkes gewonnen werden.
Zudem waren die Muslime keine Christen. Sie waren Ungläubige. Für sie hatten Gottes Gebote angeblich keine Geltung. Es war nicht verboten, einen Ungläubigen zu töten, aber es brauchte den Aufruf einer legitimen christlichen Autorität, wie den Kaiser oder besser noch den Papst zum heiligen Krieg. Dies geschah im Jahr 1095. Papst Urban II. reif zum Zug ins Heilige Land auf. Er sagte : "Gott will es ! Deus le volt !"
Im 9. Jahrhundert hatten die Päpste Leo IV. und Johannes VIII. versprochen, dass dem, welcher im Kampf gegen die ungläubigen Muslime falle, alle Sünden vergeben würden und dass ihm ein ewiges Leben sicher sei.
Scharen von Rittern folgten diesen Ruf. Viele kehrten nie in ihre Heimat zurück. Aber der Sterbende konnte lächeln und mit seinem letzten Atemzug sagen: " Gott will es "

Eines haben die meisten, wenn nicht alle Kriege gemeinsam – es steht immer eine kleine (im Verhältnis zum Volk) Gruppe von Menschen an der Spitze, die wir entweder gewählt haben oder die sich selbst an die Spitze gesetzt haben.
Wenn die „falschen“ und damit meine ich Menschen, die nur für ihr eigenes Wohl kämpfen an die Macht kamen (siehe Hitler), auf die ein ganzes Volk hörte, hat es nie lange gedauert bis die Grenzen neu gesteckt wurden. Einer alleine hätte dies nie geschafft. Doch wir Menschen neigen dazu, Taten, die unseren moralischen Grundsätzen widersprechen, zu vollbringen, wenn die Aussicht auf gesellschaftlichen Aufstieg gegeben sind.
Das beste Beispiel war der zweite Weltkrieg. Die Gemeinschaft wurde zwar an erste Stelle gesetzt, aber der Hintergedanke war der Falsche. Wer nicht mitzog wurde zuerst ausgestoßen, später umgebracht. Wer gehorchte konnte sich und seine Familie schützen. Was für einige noch viel wichtiger war, war die Möglichkeit Ämter zu besetzen, wenn sie ihre Grundsätze vergaßen und moralisch fragwürdige Befehle ausführten. Angst und Gier, das streben nach Ruhm, Ehre und Macht sind unsere heutigen Ausdrucksformen für unseren Selbsterhaltungstrieb.
Unser Trieb wird heute durch eine positive Argumentation für den Krieg abgelöst – es wird uns immer ein zwingender Grund für unser Handeln dargelegt. Es wird für die Freiheit, für die Unabhängigkeit, für den Glauben oder für den Frieden gekämpft. Es heißt auch: ”Angriff ist die Beste Verteidigung”. Solange also ein Grund für die Mehrheit einer Gesellschaft gefunden wird Krieg zu führen, weichen viele von ihren ethischen Grundsätzen ab, die vorher gegen den Krieg gesprochen haben.

Gerade wenn wir selbst betroffen sind, durch den Verlust eines geliebten Menschen zu Beispiel, ist auch Rache eine gern angenommener Grund, um den ”Schuldigen” Schaden zuzufügen.
Dieses Verhalten ist der Anfang eines Kreislaufes, den wir im Nahost-Konklikt beobachten können.
Im Vordergrund dieses Krieges stand einmal der Kampf um Gebiete. Die einen wollen diese zurückerobern, die Anderen nicht hergeben möchten. Doch mittlerweile geht es für die Bevölkerung, die unter diesen Krieges leidet, oft nur noch um Hass gegen den Feind. Es geht um Rache für die Verluste, die dieser Krieg verursacht hat. Diese Spirale wird sich erst stoppen lassen, wenn eine Seite anfängt zu vergeben und nicht immer wieder nach dem Schuldigen zu suchen, um ihn zu töten. Es ist fast unvorstellbar dies jemanden zu erklären, der neben seiner Heimat noch seine ganze Familie verloren hat.
Doch sollten wir nicht versuchen diesen Menschen zu vermitteln, dass mittlerweile genug Menschen getötet wurden und dass noch mehr Menschen sterben werden, die einen lieb und teuer sind. Sehnen sich diese Menschen nicht auch nach Frieden, einen Alltag, der nicht mit Angst um das eigene Leben oder das seiner Familie durchtränkt ist.

Ein Lösungsansatz liegt in der Erziehung. Wir wissen, dass die ersten Jahre unseres Lebens maßgeblich dafür stehen, wie wir uns entwickeln und welche ethischen Grundsätze wir in der Zukunft verfolgen werden. Solange einem Menschen von klein auf an gelehrt wird, dass Selbstmordanschläge und der Tod für den Glauben ehrenvoll ist und dies in einer Gesellschaft als ”normal” vermittelt wird, wird es keinen Frieden geben.

Aber irgendwann kommt jeder in eine Phase, wo das eigene Handeln in Frage gestellt wird.
In einem Bericht über Erziehung der Kinder in muslimischen Ländern,, wurden Selbstmörder an jeder Strassenecke mit Plakaten geehrt. Den Kindern wurde der ersten Klasse gelehrt dass es „normal“ sei für ihren Glauben zu sterben. Ein Mädchen sagte in einem Interview, dass sie das Gefühl hat, dass es nicht richtig sei, was sie gelehrt bekämen. Aber sie könne ihre Gedanken niemanden mitteilen, da sie sonst große Probleme bekommen würde. Diese Ausnahmen geben Hoffnung und zeigen uns, dass wir alle einen Sinn für Recht und Unrecht in uns tragen. Doch nur wenige haben den Mut danach zu leben, weil ihre eigene Existenz dadurch in Gefahr ist.
Also spielt Angst um das eigene und das Leben derer Menschen, die wir lieben, eine Rolle für die Bereitschaft eines Krieges dar. Die Angst das eigene Leben zu verlieren, wenn man sich den Willen eines Regimes widersetzt – und niemand kann es ihnen verübeln. Doch für Menschen, die nicht selber vor solch einer Entscheidung standen, ist es immer leicht zu sagen: „Ich hätte anders gehandelt“.


Ich möchte zum Schluss von dem Völkermord in Ruanda berichten, in dem 1994 800 000 Menschen grausam getötet worden sind. 5000 Menschen suchten Schutz in einer Kirche. Sein Vater hatte so 1959 ein Massaker überlebt, weil die Angreifer es nicht wagten in “Gottes Haus zu morden”. Aber dieses mal hielt “Gottes Haus” sei nicht davon ab. Parcifique Rutanganga war einer der wenigen Überlebenden dieses Massakers. Als man ihn fragte, ob er niemals versucht hat die Mörder zu finden und zu töten, antwortete er: “O nein” dieser Gedanke sei ihm nie gekommen – es sei nicht seine Aufgabe sie zu bestrafen – er habe den Mördern seiner Familie verziehen.
Dieses Beispiel zeigt was echte Stärke ist. Parcifique Rutanganga hat uns vorgemacht wo der Frieden anfängt – bei uns selbst.




Wenn wir über die Frage: „Warum Krieg“ diskutieren, müssen das Phänomen Krieg von vielen verschieden Seiten betrachten. Auslöser und Ursachen sind von verschiedener Herkunft. Aber wo fangen wir an, um eine friedvolle Zukunft zu gestalten?
Ich denke, dass wir grundsätzlich zuerst bei uns selbst anfangen müssen, bevor wir uns das Recht nehmen über andere zu urteilen. Der Friede fängt bei uns an.
Wie wollen wir Liebe und Frieden vermitteln, wie wollen wir anderen verzeihen könne, wenn wir uns nicht selbst lieben, uns selbst verzeihen können? Wir müssen Verantwortung für unsere Entscheidungen unser Handeln übernehmen. Wir müssen mutig sein für unsere Überzeugungen zu stehen.
Wenn jeder ein mal zurückblickt, haben wir nicht oft Ungerechtigkeit erfahren und konnten und können wir bis heute den Menschen, der uns verletzt oder Enttäuscht hat nicht verzeihen? Solange wir nicht verzeihen können, tragen wir in uns dann nicht Hass, Unverständnis oder Wut in uns? Doch die Flammen dieser negativen Gefühle, die uns hindern in Frieden mit uns selbst zu leben, könne wir mit Vergebung löschen.
Wenn wir da anfangen, und unsere Kinder mit liebe erziehen, tolerant und verständnisvoll ihren Mitmenschen zu begegnen, dann sind wir einen großen Schritt weiter.
Parcifique Rutanganga, der in Ruanda zwölf Familienmitglieder durch den Krieg verloren hat macht es uns vor. Er hat nie an Rache gedacht, denn er wusste, das wir Menschen nicht das Recht haben über andere zu Richten. Er weis, das wir das „ernten, was wir sähen“ – das Leben (andere sagen Gott oder Allah) richtet über uns.
 
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Wir Menschen neigen zu Bewertung und aus dieser Bewertung heraus zu Befuerwortung und Ablehnung. Wir vergessen die Tatsache, dass wir in einer Dimension der Polaritaeten leben. Uns erscheint ein Inhalt IMMER in zwei gegensaetzlichen Aspekten, die aber einander bedingen, weil ein Pol ohne den Gegenpol nicht existient ist (siehe Stromkreis, nimmst Du einen Pol weg, so fliesst kein Strom mehr). Bei Rhythmen woe Ein- und Ausatmen, Tag und Nacht etc. faellt es uns noch leicht, ihre gegenseitige Bedingung, obwohl gegensätzlich, zu verstehen. Bei anderen Dingen, die ebenfalls Bestandteil der Polaritaet sind, ist es nicht merh so einfach, bei Krieg und Frieden, Leben und Tod etc. Hier neigen wir aufgrund unserer beschraenkten Wahrnehmungsfaehigkeit, das eine zu befuerworten und das andere abzulehnen.Damit verstossen wir allerdings gegen die Gesetze unserer polaren Dimension und naeheren uns Paradoxien (kein Frieden ohne Krieg, kein Leben ohne Tod) die sich unserem begrenzten Verstaendnis entziehen, genauso wie wir uns nicht wirklich Einheit, Ewigekeit, Zeitlosigkeit vorstellen koennen.
Ich spreche hier kein Loblied an den Krieg, aber er hat wie alle anderen Aspekte auch, voellig bewertungsfrei gesehen, sein Berechtigung und seinen Sinn, auch wenn wir Sinn und Berechtigung nicht immer gleich sehen koennen.

Der Aspekt des Krieges ist in kollektiver Ablehnung und rutscht in die Schatten des kollektiven Unbewussten, wie alles, was man in den Schatten draengt, was man nicht wahrnehmen will. Aber das nuetzt nichts. Alles was verdraengt wird, ist nicht weg, sondern agiert umso brutaler aus dem Schatten heraus. Das ist einer der Gruende, warum es in Bezug auf Krieg immer schlimmer wird, WEIL in keiner will.

Solche Aspekte des kollektiven Unbewussten treten in einzelen Menschen u.a. in Form von Kriegs-Traeumen ein und fordern um Beachtung, wenn sich ein Mensch nicht gerade unmittelbar in einem Krieg befindet.

ANSCHAUEN, nicht wegschauen. Und sich fragen, warum man zu den Gluecklichen gehoert, die nicht in einem Krieg leben muessen, sondern in einem Frieden.

Moeglicherweise handelt es sich beidem Gegensatzpaar Krieg/Frieden (so wie es uns heute begegnet), so wie wir es heute Kollektiv erleben, um ein unerloestes, undifferenziertes archaisches Prinzip, dem das beruehmte "Dritte" fehlt, um erloest und transfromiert werden zu koennen. Das "Dritte" koennte die Herzessenz, die Liebe, sein.

Krieg ist eine menschlich-pervertierte Form des urspruenglichen, natuerlichen Ueberlebenskampfes und Ausleseverfahrens, des natuerlichen Fressens, und Gefressenwerdens: Die Differenzierung hat immer noch nicht stattgefunden. Das, was wir kollektiv unter "Frieden" verstehten, ist kein Frieden, sondern lediglich Waffenstillstand, da es ein liebloser Frieden ist und das Kaempfen in den Koepfen weiterlebt; de facto immer noch Krieg ist.

Echter, globaler kollektiver Frieden existiert hier und heute nicht. Es ist Krieg.
Frieden kann da beginnen, wo wir unseren Naechsten nicht mehr bekaempfen (wegen seiner Meinung, Herkunft, Aussehen, Ansichten usw.usw.). Frieden findet nur im Einzelnen statt. Dieser echte Frieden nimmt in dem Mass zu, wie die Liebe Einzug halten kann.



lg
Chris
 
Ulle schrieb:
Wenn wir uns aber die Tierwelt anschauen, finden wir viel Gemeinsamkeiten, die wir nicht verleugnen können. Beispielsweise kämpfen auch Tiere um Territorien, um ein Weibchen oder um Nahrung. Der Unterschied zum Menschen besteht darin
Wann hört der Mensch endlich auf sich mit Tieren zu vergleichen? Als ob wir durch unsern herausragenden Verstand nicht in der Lage wären, von den unmittelbarsten Trieben und Bedürfnissen zu abstrahieren und Distanz zu nehmen. Tststs...

Ich habe noch nie eine Tiergattung Krieg führen sehen. Das ist eine unzulässige Verharmlosung oder Verniedlichung der Tatsachen. Kein Tier - ausser dem Tier Mensch - hat Waffen geschaffen, welche mittelbar töten können und sie obendrein noch benutzt. Wenn eine Atombombe auf Hiroshima geworfen wird, dann geht es überhaupt nicht mehr um Nahrung oder Kleidung. Es geht um purste egoistische Machtinteressen. Was überhaupt nicht dasselbe ist wie ein Tier, das sich um seine Grundbedürfnisse bemüht.

Es liegt in ihrer Natur (wir bezeichnen es als Urtrieb oder Selbsterhaltungstrieb).
Das Gesetzt in der Tierwelt lautet.: „Der Stärkerer hat immer Recht”. Auch wenn es uns manchmal grausam vorkommt, überleben dort nur die Stärksten.
Das ist wiedermal eine typische Falschinterpretation der Darwinschen Evolutionslehre.
Erstens spricht man dort von "Survival of the fittest", zu deutsch zu übersetzen mit "Überleben des Bestangepassten".
Zweitens ist das überhaupt in keinster Weise das "Überleben des Stärkeren".
Drittens ergibt sich daraus ebenfalls in keinster Weise "ein Recht des Stärkeren" und auch ergäbe sich kein "Recht des Bestangepassten".
Viertens ist diese Lehre ein empirische Beschreibung eines Sachverhaltes in der Natur. Die Schlussfolgerung, welche der Mensch immer wieder macht um sein eigenes (Fehl-)Verhalten zu begründen, ist nicht nur unzulänglich sondern schlicht dumm.
Fünftens ist der Selbsterhaltungstrieb überhaupt nicht dasselbe wie "Survival of the fittest". Beim letzteren geht es um die Erhaltung der Art, bei ersterem um die Erhaltung des Individuums.
Sechstens ist es eine typisch menschliche Eigenschaft, irgendwelche psychologischen Deutungen in ein Verhalten (von Tieren, andern Menschen, Maschinen und irgendwelchen Dingen) hineinzuprojizieren, welche eigentlich nur die subjektiv empfundenen Vorgänge wiedergeben. "Der Computer mag mich nicht, er tut nie das, was ich will." Das ist ein typisches Denkmuster aller Menschen. Dasselbe Denkmuster wird auf Tiere ausgeweitet und es wird ihnen unterstellt, sie handelten grausam oder aus innerern Motivation wie der Mensch oder sowas. Solche Deutungen sind allerhöchstens ansatzweise und sicher nur bei höher entwickelten Säugetieren zulässig.
 
Seelenfluegel schrieb:
Wir Menschen neigen zu Bewertung und aus dieser Bewertung heraus zu Befuerwortung und Ablehnung. Wir vergessen die Tatsache, dass wir in einer Dimension der Polaritaeten leben. Uns erscheint ein Inhalt IMMER in zwei gegensaetzlichen Aspekten, die aber einander bedingen, weil ein Pol ohne den Gegenpol nicht existient ist (siehe Stromkreis, nimmst Du einen Pol weg, so fliesst kein Strom mehr). Bei Rhythmen woe Ein- und Ausatmen, Tag und Nacht etc. faellt es uns noch leicht, ihre gegenseitige Bedingung, obwohl gegensätzlich, zu verstehen. Bei anderen Dingen, die ebenfalls Bestandteil der Polaritaet sind, ist es nicht merh so einfach, bei Krieg und Frieden, Leben und Tod etc. Hier neigen wir aufgrund unserer beschraenkten Wahrnehmungsfaehigkeit, das eine zu befuerworten und das andere abzulehnen.Damit verstossen wir allerdings gegen die Gesetze unserer polaren Dimension und naeheren uns Paradoxien (kein Frieden ohne Krieg, kein Leben ohne Tod) die sich unserem begrenzten Verstaendnis entziehen, genauso wie wir uns nicht wirklich Einheit, Ewigekeit, Zeitlosigkeit vorstellen koennen.
Ich spreche hier kein Loblied an den Krieg, aber er hat wie alle anderen Aspekte auch, voellig bewertungsfrei gesehen, sein Berechtigung und seinen Sinn, auch wenn wir Sinn und Berechtigung nicht immer gleich sehen koennen.

Der Aspekt des Krieges ist in kollektiver Ablehnung und rutscht in die Schatten des kollektiven Unbewussten, wie alles, was man in den Schatten draengt, was man nicht wahrnehmen will. Aber das nuetzt nichts. Alles was verdraengt wird, ist nicht weg, sondern agiert umso brutaler aus dem Schatten heraus. Das ist einer der Gruende, warum es in Bezug auf Krieg immer schlimmer wird, WEIL in keiner will.

Solche Aspekte des kollektiven Unbewussten treten in einzelen Menschen u.a. in Form von Kriegs-Traeumen ein und fordern um Beachtung, wenn sich ein Mensch nicht gerade unmittelbar in einem Krieg befindet.

ANSCHAUEN, nicht wegschauen. Und sich fragen, warum man zu den Gluecklichen gehoert, die nicht in einem Krieg leben muessen, sondern in einem Frieden.

Moeglicherweise handelt es sich beidem Gegensatzpaar Krieg/Frieden (so wie es uns heute begegnet), so wie wir es heute Kollektiv erleben, um ein unerloestes, undifferenziertes archaisches Prinzip, dem das beruehmte "Dritte" fehlt, um erloest und transfromiert werden zu koennen. Das "Dritte" koennte die Herzessenz, die Liebe, sein.

Krieg ist eine menschlich-pervertierte Form des urspruenglichen, natuerlichen Ueberlebenskampfes und Ausleseverfahrens, des natuerlichen Fressens, und Gefressenwerdens: Die Differenzierung hat immer noch nicht stattgefunden. Das, was wir kollektiv unter "Frieden" verstehten, ist kein Frieden, sondern lediglich Waffenstillstand, da es ein liebloser Frieden ist und das Kaempfen in den Koepfen weiterlebt; de facto immer noch Krieg ist.

Echter, globaler kollektiver Frieden existiert hier und heute nicht. Es ist Krieg.
Frieden kann da beginnen, wo wir unseren Naechsten nicht mehr bekaempfen (wegen seiner Meinung, Herkunft, Aussehen, Ansichten usw.usw.). Frieden findet nur im Einzelnen statt. Dieser echte Frieden nimmt in dem Mass zu, wie die Liebe Einzug halten kann.



lg
Chris

Hi Chris,

danke für deinen Beitrag.
Du hast Recht, wenn Du von Polarität sprichts. Das Ying-Yang- Zeichen stellt deine Aussage deutlich dar. Polarität, die aber ein ganzes bildet.
Ohne Krieg kein Frieden ohne Hass keine Liebe,...
Diese Erkenntnis deint uns dazu, dass wir dass schätzen lernen was wir haben. Wenn wir diese nicht besitzen neigen wir dazu, dass was wir haben nicht mehr zu schätzen. Wenn wir uns streiten, ist das Gefühl der Versöhnung ein positiver Effekt.
Krieg ruft auf der einen Seite Trauer und Schmerz hervor uaf der anderen Seite stärkt es das Gemeinschaftsgefühl. Ist der Krieg vobei, können wir den Freiden wieder geniessen.

Ich denke auch das der Frieden und die Liebe zu unseren Nächsten bei uns selbst beginnt. Wie kann ich andere Menschen lieben, wenn ich mich selbst lieben kann.
Wie kann ich anderen vergeben, wenn mir nicht selbst vergeben kann.


Viel Grüße
Ulle
 
fckw schrieb:
Wann hört der Mensch endlich auf sich mit Tieren zu vergleichen? Als ob wir durch unsern herausragenden Verstand nicht in der Lage wären, von den unmittelbarsten Trieben und Bedürfnissen zu abstrahieren und Distanz zu nehmen. Tststs...

Ich habe noch nie eine Tiergattung Krieg führen sehen. Das ist eine unzulässige Verharmlosung oder Verniedlichung der Tatsachen. Kein Tier - ausser dem Tier Mensch - hat Waffen geschaffen, welche mittelbar töten können und sie obendrein noch benutzt. Wenn eine Atombombe auf Hiroshima geworfen wird, dann geht es überhaupt nicht mehr um Nahrung oder Kleidung. Es geht um purste egoistische Machtinteressen. Was überhaupt nicht dasselbe ist wie ein Tier, das sich um seine Grundbedürfnisse bemüht.


Das ist wiedermal eine typische Falschinterpretation der Darwinschen Evolutionslehre.
Erstens spricht man dort von "Survival of the fittest", zu deutsch zu übersetzen mit "Überleben des Bestangepassten".
Zweitens ist das überhaupt in keinster Weise das "Überleben des Stärkeren".
Drittens ergibt sich daraus ebenfalls in keinster Weise "ein Recht des Stärkeren" und auch ergäbe sich kein "Recht des Bestangepassten".
Viertens ist diese Lehre ein empirische Beschreibung eines Sachverhaltes in der Natur. Die Schlussfolgerung, welche der Mensch immer wieder macht um sein eigenes (Fehl-)Verhalten zu begründen, ist nicht nur unzulänglich sondern schlicht dumm.
Fünftens ist der Selbsterhaltungstrieb überhaupt nicht dasselbe wie "Survival of the fittest". Beim letzteren geht es um die Erhaltung der Art, bei ersterem um die Erhaltung des Individuums.
Sechstens ist es eine typisch menschliche Eigenschaft, irgendwelche psychologischen Deutungen in ein Verhalten (von Tieren, andern Menschen, Maschinen und irgendwelchen Dingen) hineinzuprojizieren, welche eigentlich nur die subjektiv empfundenen Vorgänge wiedergeben. "Der Computer mag mich nicht, er tut nie das, was ich will." Das ist ein typisches Denkmuster aller Menschen. Dasselbe Denkmuster wird auf Tiere ausgeweitet und es wird ihnen unterstellt, sie handelten grausam oder aus innerern Motivation wie der Mensch oder sowas. Solche Deutungen sind allerhöchstens ansatzweise und sicher nur bei höher entwickelten Säugetieren zulässig.

hi fckw,

erstmal danke für deine Beitrag.
Ich denke, dass Du mich teilweise falsch verstanden hast bzw. ich mich falsch ausgedrückt habe.
Generell spreche ich immer von meiner Einschätzung und will niemanden meien Meinung aufdrängen. Doch habe ich bei Dir das Gefühl, dass Du hier für alle Menschen sprichst und nicht nur deine eigene Meinung vertrittst. Kann mir schon denken, dass es nicht so ist - aber es kommt so rüber.

Als ob wir durch unsern herausragenden Verstand nicht in der Lage wären, von den unmittelbarsten Trieben und Bedürfnissen zu abstrahieren und Distanz zu nehmen. Tststs...

So sollte es sein, aber schaue Dir die Welt genau an. Dann wirst Du feststellen, dass es leider nicht so ist. Schön wärs.


Ich habe noch nie eine Tiergattung Krieg führen sehen. Das ist eine unzulässige Verharmlosung oder Verniedlichung der Tatsachen.
.

Natürlich führen Tiere in diesem Sinne Keinen Krieg. Trozdem kämpfen sie, wie wir um Territorien (wir nennen es Land), um Weibchen (es wurden in der Vergangenheit Kriege um Frauen geführt), um Nahrung (wir um Rohstoffe - gerade als wir als Kolonisten zahlreiche Länder überfallen und ausgebeutet haben). Der Unetrschied zum Tier besteht lediglich darin, das sie aus ihrem Selbsterhaltungstrieb "handeln", unserer Beweggründe sind durch unseren

...herausragenden Verstand...

viel grausaner. Leider.

Du sagst auf der einen Seite:

Wann hört der Mensch endlich auf sich mit Tieren zu vergleichen?

auf deranderen Seite:

Kein Tier - ausser dem Tier Mensch - hat Waffen geschaffen, welche mittelbar töten können und sie obendrein noch benutzt.
.

Abgesehen davon, dass hier den Mensch nun doch als Tier bezeichnest (ich denke, wenn man den Mensch als Tier bezeichnet, darf man auch Vergleiche anstellen), hast Du recht.

Fünftens ist der Selbsterhaltungstrieb überhaupt nicht dasselbe wie "Survival of the fittest". Beim letzteren geht es um die Erhaltung der Art, bei ersterem um die Erhaltung des Individuums.

Diese Interpretation hast Du selbst dort hineingelegt.

Was ist den,
Erhaltung der Art
bzw.
Erhaltung des Individuums
?
Ist dies kein Selbsterhaltungstrieb?
Hitler hat beides vereinigt. Erhaltung der Arischen Rasse (Art), Erhaltung seines eigenen Individuums.

Das ist wiedermal eine typische Falschinterpretation der Darwinschen Evolutionslehre.
Erstens spricht man dort von "Survival of the fittest", zu deutsch zu übersetzen mit "Überleben des Bestangepassten".
Zweitens ist das überhaupt in keinster Weise das "Überleben des Stärkeren".

Da gebe ich Dir Recht, dass in dieser Zeit nur die Bestangepassten überlebten, aber sind die Bestangepassten nicht auch die Stärkeren. Egal in welcher hinsicht.

Ich werde auf jeden Fall deine Meinung berücksichtigen und meine Frage: Warum Krieg noch einaml überarbeiten.

Also danke noch mal für deine Inetrpretation. Hoffe Du verstehst meine Argumentation. :)

Alles gute
Thomas
 
"das Wohlergehen der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, solange ihre Einheit nicht fest begründet ist".
"So mächtig ist das Licht der Einheit, daß es die ganze Erde erleuchten kann".
"Es ist die Sehnsucht Gottes an diesem Tage, alle Menschen als eine Seele und einen Körper zu sehen". (3 Zitate von Bahá'u'lláh).
Erst wenn wir Menschen, ein jeder einzelner von uns und alle, wissen, und zwar wirklich wissen, daß diese Zeit die Zeit der Einheit der Menschheit ist, daß wir alle für immer in derselben Seele beisammen sind, gemeinsam rudern müssen, vom selben Gott erschaffen sind aus dem selben Stoff, dann, und erst dann wird der wahre und ewige Friede auf dieser Erde erreicht.
Dies ist eine neue Entwicklungsstufe für die Menschheit, die Schaffung eines Planentenwesens, gleich einem Vogel, der in alle Ewigkeit sich mit anderen solcher Vögel zusammensein wird. 4000 Millionen Jahre war dies die Sehnsucht der Schöpfung auf diesem Planeten, und nun ist es soweit. Wir können heute sehen wie diese gewaltige Schöpfung vonstattengeht, und selber daran teilhaben, und wenn wir wollen mitbauen, an diesem unvergleichlich herrlichen Werk.

liebe Grüße von Yojo
 
Weltfrieden kann eben natürlicherweise erst dann sein, wenn ein Jedes seinen Frieden IN sich gefunden hat- Frieden im Innen bedingt Frieden im Außen weil ES wahrhaftig Innen und Außen oder Andere NICHT gibt .

Diana
 
harrison owen, urheber der "open space technology", hat einen m.e. sehr lesenswerten aufsatz über die Praxis des Friedens geschrieben... auch nicht ganz kurz, aber gut lesbar :)

alles liebe, jake
 
Ulle schrieb:
1. Einleitung:

Hallo an alle,

ich habe gerade Urlaub (und geniesse die Sonne) und habe einige Gedanken über das Thema Krieg gemacht.
Freue mich, wenn ihr euch das einmal durchlest und ein paar Komentare schreibt. Alles was ich geschrieben habe ist natürlich nur meine eigene Wahrnehmung und ich bin immer offen für Anregungen und andere Sichtweisen.
Viel Spass!

Ulle



Wenn wir Zeitung lesen oder die Nachrichten schauen ist ein Thema meistens im Vordergrund: Krieg.
Ich habe mir dieses Thema ausgesucht, wie es uns alle angeht und für unsere Zukunft sehr wichtig ist.
Blicken wir auf das letzte Jahrhundert zurück. Das Wort Krieg ist oft gefallen und egal wo unsere Herkunft liegt, erinnern wir uns an viele Kriege und deren Opfer – Bilder sind durch die Welt gegangen, die uns bewegt haben, auch wenn wir nicht direkt an diesen Geschehnissen teilgenommen haben.
Wir sind die Zukunft wir haben es in der Hand, die Zukunft zu gestalten und aus den Fehlern bzw. Erfahrungen unserer Vorfahren zu lernen.
Ich denke viele von uns haben sich schon einmal die Frage gestellt: „Warum Krieg.“?


Die Frage: „Warum Krieg?“ wurde in der Vergangenheit schon von vielen Philosophen und Wissenschaftlern gestellt.


Hallo Ulle,
verzeih,wenn ich nur bis hier her gelesen habe.
Ein kleiner Buchtippp "Geheimgesellschaften" (Jan van Helsing).
Vielleicht kommst dazu,vielleicht net.
Verabschied' mich mit vielen harmonischen Bildern :zauberer1 LG Atlantis
 
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Das glaube ich jetzt nicht!!!! (mal verblüfft bin) Da fährt jemand in den schönsten Urlaub, den ich mir vorstellen kann, und dann hat er nichts bessers zu tun, als sich über Krieg Gedanken zu machen :confused:


 
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