Wald, Wild und Wölfe in Deutschland...

  • Ersteller Ersteller Luckysun
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wieso sollte ein Wolf mehr Rechte haben als ein Schaf?
Ein Schaf ist zum Essen da... :D Und da liegt auch der Kern des ganzen Ärgers. Kein normal denkender Mensch hält Schafe just for Fun. Es sind Nutztiere. Und wenn der Profit auf einmal in einem anderen Magen landet als geplant, dann neigt der Mensch dazu, den einfachen Weg zu gehen, sprich blindwütig auf den zu schießen, der sich das ungeschützte Schaf (auch als "Imbißschaf" bekannt) gegriffen hat, anstatt fachgerechten Herdenschutz zu betreiben.
In Wolfsland gehören Schafe = gleich künstliche, lebensuntüchtige Züchtung des Menschen zu ihrem Schutz hinter Gitter (Wildschafe sind ein ganz anderes Kaliber, aber auch sie sind eigentlich auf (trockene) Gebirge beschränkt, Steillagen, wo sie sich gegen Wolf und Co. halten können). Die Natur kommt spielend ohne Hausschafe aus, aber nicht ohne Wölfe (oder andere Apex-Predatoren wie Bär, Luchs, Vielfraß...).
 
Ein Schaf ist zum Essen da... :D Und da liegt auch der Kern des ganzen Ärgers. Kein normal denkender Mensch hält Schafe just for Fun. Es sind Nutztiere. Und wenn der Profit auf einmal in einem anderen Magen landet als geplant, dann neigt der Mensch dazu, den einfachen Weg zu gehen, sprich blindwütig auf den zu schießen, der sich das ungeschützte Schaf (auch als "Imbißschaf" bekannt) gegriffen hat, anstatt fachgerechten Herdenschutz zu betreiben.
In Wolfsland gehören Schafe = gleich künstliche, lebensuntüchtige Züchtung des Menschen zu ihrem Schutz hinter Gitter (Wildschafe sind ein ganz anderes Kaliber, aber auch sie sind eigentlich auf (trockene) Gebirge beschränkt, Steillagen, wo sie sich gegen Wolf und Co. halten können). Die Natur kommt spielend ohne Hausschafe aus, aber nicht ohne Wölfe (oder andere Apex-Predatoren wie Bär, Luchs, Vielfraß...).
Apex-Predator....da musste ich doch erstmal nachschlagen was das überhaupt ist.:D
"Schafe sind zum Essen da" ^^
soso
bin ich zwar nicht der Meinung, der Hund welcher bei mir ist wohl schon.
ich möchte Dir nicht zu nahe treten, jedoch gibt es
Menschen, die finden>der Hund sei auch ein Tier was zum fr/essen
da ist...
nur weil Du so eine Affenliebe zum Hund/Wolf hast, bedeutet dass nicht er hätte mehr Rechte auf Leben, als das Schaf.

Magst Du erklären, weshalb die Natur nicht ohne Wölfe klar kommt?
 
Magst Du erklären, weshalb die Natur nicht ohne Wölfe klar kommt?
Wieviele DIN A4 Seiten über Populationsdynamik und Regulationsmechanismen in der Natur soll ich scheiben? Damit füllt man ganze Fachbücher.

Wenn Du's ganz genau wissen willst, wird Dir ein intensives Studium der Materie nicht erspart bleiben.

Nur soviel ganz kurz aus dem Gebiet des Greater Yellowstone, der, obgleich auf dem Nordamerikanischen Kontinent liegend, ein Modellbeispiel dafür ist.

Bis in die 1930er hat man dort die Wölfe rigoros ausgerottet, denn man wollte dort niedliche, süße Wapitis sehen (hirschähnliche Huftiere mit "Unschuldsfaktor" wie unsere Rehe) aber keine "mörderischen" Bestien wie den Wolf (dem Grizzly ging es nicht so viel besser, aber mit ihrem ökologischen Einfluß kenne ich mich nicht so gut aus).

Als die Wölfe weg waren, ging das Desaster los. Die Elk vermehrten sich explosiv bis sich mehrtausendköpfige Herden gebildet hatten, die alles kahlfraßen. Kein Jungbäumchen kam hoch (die 60-jährige Lücke in der Sukzession ist noch heute zu sehen), kein Busch, keine Krautschicht, alles abgenagt von diesen geweihtragenden "Heuschrecken" bis auf die blanke Erde. In Zuge dessen verschwanden nicht nur unzählige andere Arten, die von dieser Flora abhingen, es trat auch massive Erosion der Flußufer auf. Selbst die Fischarten in den Flüssen wurden beeinflußt.
Als man dann Mitte der 1990er wieder die Wölfe einbürgerte (da der ursprüngliche Wölf dort nicht mehr existierte wählte man North Western Timberwölfe dafür), begannen sich die Verhältnisse allmählig wieder umzukehren. Der Druck der Wölfe, nicht nur durch das Fressen von Elks) sorgte dafür, daß sich die Herden nicht mehr bis zum Kahlfraß einnisten konnten, sondern hielten sie in Bewegung. Sämlinge und Junggehölze hatten wieder eine Chance aufzuwachsen und Habitate für kleine Säugetiere, Vögel, Insekten und Erosionsschutz zu bilden. Die Flußufer stabilisierten sich wieder, der Biber kehrte zurück. Die Coyoten wurden wieder von den Wölfen kurzgehalten, das Angebot an Kleinnagern stieg und damit das Nahrungsangebot für kleine Greife, Kleinstraubtiere etc.
Kurzum, die Wölfe mögen Elks töten, aber sie ermöglichen unzähligen anderen Arten das Leben.

Heute bietet der Yellowstone wieder ein einigermaßen gesundes Bild, auch wenn man die Folgen von über 60 Jahren unqualifizierten Eingreifens des Menschens immer noch sieht.
Aktuell gibt es ein anderes Problem. Wieder einmal bauten die Menschen gründlich Scheiße und setzten in den Flüssen eine Salmlerart ein, die die Art verdrängte, von der sich die im Frühjahr erwachenden Bären ernähren. Folge: Die Grizzlys dezimieren jetzt im Frühjahr bis zu 40% den Elk-Nachwuchses und drücken so deren Population runter. Man versucht jetzt, den Schaden zu reparieren, aber besser wäre es gewesen, von vorne herein das Einsetzen ortsfremder Fischarten zu vermeiden.
Es ist immer wieder das gleiche Muster: Wo Menschen unqualifiziert in die Natur pfuschen, bricht das Chaos aus.

Alles ist mit allem verbunden und Menschen, die sich einbilden, klüger als die Natur zu sein, sind im Grunde nur Idioten, die nichts begreifen...


How Wolves Change Rivers

 
möchte nicht wissen, wie viele schon einen grauhaarigen Freund haben, der regelmässig im Wald wartet auf seinen Menschen, der ihn Hunde- Trockenfutter aus dem Supermarkt mitbringt. Kann man nur hoffen, daß der Wolf eine Wasserstelle hat in der Nähe, sonst bekommt er ernsthafte Beschwerden.
Es gibt keine Hinweise auf solche Praktiken. Wölfe sind ja auch keine Wildschweine. Man kann sich als Individuum mit einem Wolf oder einem ganzen Rudel anfreunden (die Tiere sind klug und verallgemeinern das nicht auf alle Menschen), aber dabei darf niemals Futter ins Spiel kommen.
 
Es gibt keine Hinweise auf solche Praktiken. Wölfe sind ja auch keine Wildschweine. Man kann sich als Individuum mit einem Wolf oder einem ganzen Rudel anfreunden (die Tiere sind klug und verallgemeinern das nicht auf alle Menschen), aber dabei darf niemals Futter ins Spiel kommen.

Sie verallgemeinern nicht? dann haben sie hier dem Menschen einiges voraus, was das Sozialverhalten betrifft. ;)
 
Sie verallgemeinern nicht? dann haben sie hier dem Menschen einiges voraus, was das Sozialverhalten betrifft. ;)
Futterkonditionierung ist natürlich möglich und manchmal wird dieser Fehler gemacht. Es ist aber zum Glück selten bis sehr selten.
Die Bildung einer Freundschaft zu einem Rudel (oder einem Einzeltier) basiert auf was anderem: Auf persönlichen Beziehungen! Manche Verhaltensforscher arbeiten auf diese Weise (auch bei anderen Tierarten; denk mal an Diane Fossey und die Berggorillas: Fossey und "Digit" verband eine intensive, persönliche Beziehung) und erhalten so Einblicke, die keinem anderen Forscher aus der Distanz gewährt werden. Nähern sich andere Menschen, sind die Grauen weg.
Ich hoffe, daß eines Tages die Wilden auch in meiner Heimat landen, und mal sehen, vielleicht ergibt sich was. Nur eines ist klar. Sollte es jemals zu einem reproduzierbaren (Nah-)Kontakt kommen und ich entdecke aus der Distanz Menschen, gibt es ein Warnsignal von mir an die Wölfe: Verkrümelt euch, der Feind kommt...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Futterkonditionierung ist natürlich möglich und manchmal wird dieser Fehler gemacht. Es ist aber zum Glück selten bis sehr selten.
Die Bildung einer Freundschaft zu einem Rudel (oder einem Einzeltier) basiert auf was anderem: Auf persönlichen Beziehungen! Manche Verhaltensforscher arbeiten auf diese Weise (auch bei anderen Tierarten; denk mal an Diane Fossey und die Bergorillas: Fossey und "Digit" verband eine intensive, persönliche Beziehung) und erhalten so Einblicke, die keinem anderen Forscher aus der Distanz gewährt werden. Nähern sich andere Menschen, sind die Grauen weg.
Ich hoffe, daß eines Tages die Wilden auch in meiner Heimat landen, und mal sehen, vielleicht ergibt sich was. Nur eines ist klar. Sollte es jemals zu einem reproduzierbaren (Nah-)Kontakt kommen und ich entdecke aus der Distanz Menschen, gibt es ein Warnsignal von mir an die Wölfe: Verkrümelt euch, der Feind kommt...

Persönlichen Beziehungen, ja ich verstehe was du meinst, ich habe das mit Krähen und Raben oft, die meine Nähe suchen aber wusste nie warum. Sie sind bei mir sehr zutraulich obwohl ich nichts füttere oder so. Manchmal ist es wirklich so, dass zwischen Mensch und Tieren ein unsichtbares Band oder so ist. Bei deiner Liebe für die Wölfe, wünsche ich dir von Herzen, dass sich erfüllt, was du hier im Beitrag schreibst, eine Freundschaft zu einem Wolfrudel. :)
 
Es gibt keine Hinweise auf solche Praktiken. Wölfe sind ja auch keine Wildschweine. Man kann sich als Individuum mit einem Wolf oder einem ganzen Rudel anfreunden (die Tiere sind klug und verallgemeinern das nicht auf alle Menschen), aber dabei darf niemals Futter ins Spiel kommen.
weiter bringt so eine Menschen- Begegnung die freilebenden Wölfe nicht in ihrem Leben, eher im Gegenteil.
All die Wolfsromantiker können sich ja Führungen anschließen.
Am besten läßt man alle Wildtiere in der Natur einfach in Ruhe!

Die Menschen sollten sich lieber ganz natürlich mit ihren Artgenossen beschäftigen! Und wenn sie haben, mit ihren Haustieren, die hoffentlich ein gutes Leben haben.
 
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weiter bringt so eine Menschen- Begegnung die freilebenden Wölfe nicht in ihrem Leben, eher im Gegenteil.
Hast Du die Wölfe interviewt? :D

All die Wolfsromantiker können sich ja Führungen anschließen.
Am besten läßt man alle Wildtiere in der Natur einfach in Ruhe!
Es geht hier nicht um Wolfsromantik, sondern um Leute, die fähig sind, mit Wildtieren noch eine Verbindung einzugehen, etwas, das man heute nur noch bei wenigen Indigenen findet.
Ich brauche auch keine selbsternannten Aufpasser. Ich bin mit einiger Wahrscheinlichkeit sehr viel tiefer in die Natur eingebunden als diese Leute es jemals sein werden.

Ich habe einmal, wenn auch in anderem Kontext, so eine Führung mitgemacht. Es ging um Vögel in einem Feuchtgebiet. Da mußte dann erst mal überprüft werden, ob man die Teilnehmer überhaupt in dieses Gebiet lassen könnte. Sprachen's und trampelten krachend wie eine Elefantenherde los, um die Lage zu checken (wenn ich in den Wäldern unterwegs bin hört und sieht man nichts, auch keine Spuren). Man befand dann "geht leider nicht" (warum auch immer). Ich habe nur noch tschüß gesagt und nie wieder an so was teilgenommen. Ich brauch so'n Kram nicht und meine Begegnungen mit den Füchsen hätte ich im Beisein dieser Aufpasser nie gehabt.

Die Menschen sollten sich lieber ganz natürlich mit ihren Artgenossen beschäftigen! Und wenn sie haben, mit ihren Haustieren, die hoffentlich ein gutes Leben haben.
Was interessieren mich Menschen? Ich sehe nicht einen Grund, mich mit ihnen zu befassen oder gar zu beschäftigen, wenige Individuen (Familie, Freundeskreis) ausgenommen. Und "Haustiere"? Bei mir 4-mal Canis lupus mit "familiaris", von denen immer jemand bei meinen Wanderungen dabei ist...
 
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