Wahre Religion

Tun sie!
Man wird ja getauft, ohne gefragt zu werden, ob man das möchte, man muss in den Religionsunterricht, ohne eine Wahl zu haben etc.
Aber als Kind hat man eh zunächst keine Wahl und muss nehmen, was man vorgesetzt bekommt.

Das stimmt so nicht. Selbst in die christlichen Mysterien tief eingetaucht, habe ich meinen Sohn nicht taufen lassen, denn die Taufe ist eine bewusste Handlung in spirituellem Sinne, wohl aber auch eine machtpolitische Handlung der Vergangenheit, das Volk gleichzuschalten.

Die Möglichkeiten, die du nie hattest, sind deinen Nachkömmlingen nicht verwehrt.
 
Werbung:
Entmündigen... Ob das der richtige Ausdruck ist? Als Kind ist man ja unmündig, auch in religiösen Dingen, die einem von den Eltern/Großeltern/Lehrern/Pfaffen auf's Auge gedrückt werden: Taufe, Kommunion, Firmung, Religionsunterricht usw. usf.. Man glaubt einfach, was die einem erzählen und rutscht so da rein.
Der Knackpunkt ist, ob man sich, wenn das eigene Denken einsetzt, davon lösen kann, wenn man's als nicht passend für sich erkennt. Es gibt ja welche, die wirklich tief religiös sind und aus fester Überzeugung glauben. Aber manch einer mag vielleicht nur dran kleben wie die Fliege auf dem Leim und sich nicht lösen können. Letztlich ist dafür u.U. auch sozialer Druck des gesellschaftlichen und familiären Umfeldes verantwortlich: Ich kann mich noch erinnern, als ich aus der Kirche austrat: Riesenzoff seitens der Familie. Nur war's mir halt wurscht...
Da wo ich aufgewachsen bin ist man schon als Säugling mündig. Spätere Reiferituale hatten nichts mit Mündigkeit zu tun, sondern mit Reifephasen. Europäische Mündigkeit scheint etwas anderes zu sein?
 
Ok! :)
Aber ich fragte vor allem deshalb, weil die von dir gewählte Bedeutung die offizielle ist und ich bin selbst nur zufällig darauf gestoßen, dass es ja auch das Wort "religio" gibt.
Würde mich schon interessieren, weshalb das so gehandhabt wird.
Ich glaube da dürftest du jeweils den einzelnen Menschen fragen und zwar wie wer das Wort "Religio" verwendet und versteht. Gesellschaftsentscheidungen, auch in der Sprachfindung und -gebung scheinen stets zweigleisig sich zu entwickeln. A formen Inhalt und Anwendung der Sprache die Menschen gemeinsam und b bilden sich verschiedene Eliten, welche darauf zusätzlich Einfluss nehmen. Die Interessen der Letzteren sind sehr vielseitig und oft wenig mit der gesamten Gemeinschaft im Einklang.
 
Da wo ich aufgewachsen bin ist man schon als Säugling mündig. Spätere Reiferituale hatten nichts mit Mündigkeit zu tun, sondern mit Reifephasen. Europäische Mündigkeit scheint etwas anderes zu sein?

Ja, dies ist der Fall. Taufe und Erstkommunion stehen zeitmäßig unabhängig der persönlichen Entwicklung auf dem zu erreichenden Plan der heiligen Kirche, was zur Folge hat, daß Bündnisse eingegangen werden, die nicht aus persönlicher Überzeugung erfolgen...man macht es, weil es sich so gehört.
 
Das stimmt so nicht. Selbst in die christlichen Mysterien tief eingetaucht, habe ich meinen Sohn nicht taufen lassen, denn die Taufe ist eine bewusste Handlung in spirituellem Sinne, wohl aber auch eine machtpolitische Handlung der Vergangenheit, das Volk gleichzuschalten.

Die Möglichkeiten, die du nie hattest, sind deinen Nachkömmlingen nicht verwehrt.


Ok, ich bin subjektiverweise von meinen eigenen Erfahrungen ausgegangen!
Finde ich gut, wie du das gehandhabt hast, das hätte ich mir von meinen Eltern auch gewünscht.
Damals war das aber die Regel, dass Kinder nicht gefragt wurden.
 
Tun sie!
Man wird ja getauft, ohne gefragt zu werden, ob man das möchte, man muss in den Religionsunterricht, ohne eine Wahl zu haben etc.
Aber als Kind hat man eh zunächst keine Wahl und muss nehmen, was man vorgesetzt bekommt.
Das hatte mal einen Sinn aufgrund der hohen Kindersterblichkeit früherer Zeiten, damit das Kind 'in den Hinmel kommt' ,wäre aber für heute tatsächlich zu hinterfragen .
 
Ja, dies ist der Fall. Taufe und Erstkommunion stehen zeitmäßig unabhängig der persönlichen Entwicklung auf dem zu erreichenden Plan der heiligen Kirche, was zur Folge hat, daß Bündnisse eingegangen werden, die nicht aus persönlicher Überzeugung erfolgen...man macht es, weil es sich so gehört.
^^ Das ist nichts Unübliches, in größeren Gesellschaften, egal wo auf unserer Welt. In der Masse geht offensichtlich oft die Individualität flöten. Aber ich freue mich hier lesen zu dürfen, dass es auch daraus Entwicklungen gibt, um wieder zu sich selbst zurückfinden zu können. Schade, dass dies oft erst im reiferen Alter geschieht. Und ich lerne z.Z. schätzen, was es bedeutet, es bereits als Säugling geschenkt bekommen zu haben. Selbst kannte ich dies so nicht und nahm es eher selbstverständlich, auch auf alle Menschen hin zutreffend, an.
 
Werbung:
Da wo ich aufgewachsen bin ist man schon als Säugling mündig. Spätere Reiferituale hatten nichts mit Mündigkeit zu tun, sondern mit Reifephasen. Europäische Mündigkeit scheint etwas anderes zu sein?


Bei uns wird man stufenweise mündig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mündigkeit

Man kann auch wieder ENTmündigt werden, wenn man nicht mehr richtig "funktioniert".
Wo bist du denn aufgewachsen, wenn ich fragen darf?
 
Zurück
Oben