Doch, hat es, wenn Du weiter denkst. Bei einer Impf
pflicht geht es um Impfstoffe, die von Pharmaunternehmen entwickelt und produziert werden. Bei einer Impfpflicht haftet der Staat in einem weiteren Ausmaß für Geschädigte als sonst und muss sich sehr viel sicherer sein, dass die Impfung bei den Menschen schadlos abläuft. Hier greift es dann ineinander: die Gesetzgebung, die Menschen vor den wirtschaftlichen Interessen der Pharmakonzerne zu schützen hat, ggü. den Pharmaunternehmen, die die Impfstoffe dann produzieren und gewinnbringend verkaufen und der Schutz des Menschen vor Schäden durch Impfungen.
Und das Thema hier ist Politik, Politik bestimmt über die Gesetzgebung, als "Stimme des Volkes".
Und ich bin so eine kleine Stimme des Volkes, mit einer klaren Meinung dazu.
Lg
Any
Wer redet hier von einer Impfpflicht? Ich sicher nicht.
Bist Du dir eh bewusst, dass Du da so locker über Wohl und Wehe von Menschen schreibst?
Genau das Problem von Contergan hätte man aber über die Prozesse lösen können. Denn die Frage was Gefäße zum Wachsen bringt ist letztendlich eine Frage der Prozesse. Hier hätte also ggf. sogar ein bisschen Nachdenken eine Lücke aufzeigen können.
Contergan war überhaupt en problematisches Thema, ist da nicht bekannt geworden, dass die Missbildungen bereits in den Tierversuchen aufgetreten sind?
Nein, das sehe ich nicht so. Versuche an Tieren und Menschen brauche ich nur, wenn ich im Dunklen herumstochere. Wie gesagt ... "das könnte was sein, probieren wir's halt mal aus". Genau diese Unsicherheit gibt es mit einer Simulation nicht mehr, es gibt auch keine Prozesse die fehlen können, denn diese würden spätestens in den Analysen der Tierversuche (wie beim Aspirin: Stoffmenge die unerklärt abhanden kommt) geklärt werden.
Wir haben z.B. in der DNS ja och einige Lücken, wo Stoffe gebildet werden, bei denen wir nicht wissen wann und wofür sie gebraucht werden ... auch hier könnte die Simulation zeigen, wo entsprechende Lücken sind, sodass der praktische Nachweis weitaus effizienter erfolgen kann.
Und wie hätte man genau nach der Prozesstheorie den Conterganfall verhindern können? Contergan war ein Beruhigungsmittel. Es hatte nichts mit der Ausbildung von Blutgefäßen zu tun und diese Wirkung fällt auch bei normalen Menschen nicht auf. Zur Zeit von Contergan war die Menschheit noch 20 Jahre davon entfernt, herauszufinden, was VEGF ist und wie es funktioniert. Du sagst "hätten sie halt vorher rausfinden müssen, was Gefäße zum Wachsen bringt" - das hat man ja damals nicht gewusst. Was heißt das jetzt aber für die Forschung? Ab wann "dürfen" wir wieder an Medikamenten forschen? Wir wissen zwar heute extrem viel über den menschlichen Körper, aber wenn es um den menschlichen Körper als Gesamtorganismus geht, wissen wir vielleicht 1% oder weniger. Und ich red hier nicht nur von den obskursten Teilprozessen auf Zellenebene (die ja für so eine Frage genauso wichtig sind), sondern von ganz allgemeinen Sachen: Vor anderthalb Jahren, 2013, wurde eine neue Schicht unseres Auges entdeckt, also eines Objektes, das schon seit über 100 Jahren von Wissenschaftlern untersucht wird, und das bis vorher einfach noch keinem aufgefallen war, die Dua-Schicht. Und jedes Jahr, wo wir forschen, finden wir tausende neue Dinge heraus - und je mehr wir lernen, desto weniger scheinen wir zu wissen. Was heißt das für die pharmazeutische Forschung? Ab wann "dürfen" wir wieder forschen? Denn deine Prozesstheorie kann ja erst funktionieren, sobald wir einen Großteil der Körperprozesse überhaupt erst kennen, denn wie sollen wir herausfinden, ob ein Medikament einen Prozess beeinflusst, den wir noch gar nicht kennen? Im Falle Contergan ist es egal, denn Contergan war kein lebensrettendes Medikament. Aber was ist mit den ganzen Medikamenten gegen schwere Krankheiten, die momentan entwickelt werden? Gegen Krebs, Infektionskrankheiten, Herzkrankzgefäßerkrankungen, usw usf? Wann "dürfen" wir da wieder neue Medikamente herausbringen, wo wir es doch offensichtlich jetzt nicht können, weil wir so viele Prozesse noch nicht kennen? Wieviele Dutzende Jahre müssen wir forschen, bis das geht? Müssen wir den pharmazeutischen Fortschritt jetzt 20, 30, 50 Jahre völlig lahmlegen, bis wir soweit sind, dass wir zumindest 50% aller Zusammenhänge in unserem Körper abschließend kennen? Und was, wenn dann eine Nebenwirkung in die anderen 50% fällt? Was bringt uns die Prozesstheorie dann? Müssen wir 100 Jahre warten, bis wir jede einzelne Zelle des Körpers funktionell komplett seziert haben? Und dann?
Nehmen wir an, VEGF wäre schon bekannt gewesen, wie hätte man darauf kommen können, dass Contergan sich darauf auswirkt? Muss man in Zukunft von jedem einzelnen Baustein des Körpers Proben bereithalten und schauen, wie sich der Stoff darauf auswirkt? Und was, wenn ein Metabolit des Stoffes dafür verantwortlich ist? Dann auch alle Metaboliten mit allen Bausteinen des Körpers gegentesten? Und überhaupt, woher weiß man, welche Veränderungen überhaupt in der Praxis relevant werden (also die quantitative Bewertung der Effekte)? Und was, wenn wir eine Querwirkung zwischen zwei Prozessen noch nicht kennen, und davon ausgehen, dass die eine Wirkung "nur" eine schwache Nebenwirkung darstellt? (so wie bei Contergan; einem gesunden erwachsenen Menschen tut die Wirkung auf die Gefäße ja nichts) Was dann?