Vom Wesen des ersten Wortes

Hallo :)

Heißt es, im Anfang sei das Wort gewesen, so spricht das ja nicht über ein erstes Wort,
Doch schon. Wenn man von einem für alles gültigen "Anfang" ausgeht. Ich denke mal, in der Bibel und für Gläubige wird es gemeint als der all-eine Anfang.

Man muss sich nur auf die Aussage richtig einlassen, dann bemerkt man, dass nicht ein einzelnes Wort gemeint ist.
Was empfindest du also beim "darauf einlassen" ?

Ja ich würde sagen, das "Wort" ist der Gedanke, der Wille, der erste energetische Impuls, aus dem dann im Herabsetzen der Schwingung, bzw. "Verdichtung" dann Materie / Fleisch wurde.
 
Werbung:
So denke ich, dass dieser Prolog im Evangelium nach Johannes nicht unbedingt zur Klarheit der Lehre beiträgt. Viele Worte also um nichts – wenn man so will, eine Selbstinszenierung des Evangelisten.
Nicht nur ich sind deshalb der Auffassung, dass sich Johannes am weitesten von der Lehre Jesus entfernt hatte. Ja und Gott sollte für die Menschen da sein und nicht seinetwillen.
@Merlin
Das magst du so sehen, weil du es so sehen willst.

Nicht nur für mich, sondern für alle, die an Christus glauben, ist im Joh.Ev. mit Logos, das Wort, Jesus Christus gemeint, der als das Licht in die Welt kam, um denjenigen, die an ihn glauben, den Weg in die Lichtheimat wieder zu ermöglichen.
ELi
 
Doch schon. Wenn man von einem für alles gültigen "Anfang" ausgeht.
Dafür gibt's keinen Grund, es sei, man nehme physikalisches Denken und setze es an die Stelle, wo ein mythologisches gefordert ist. Es kennt keinen Anfang, wie ihn Physik mit ihrem linearen Denken entstehen lässt.

"Im Anfang" ist nicht "der Anfang" und auch nicht "am Anfang". Man lasse das lineare Denken weg und man kommt nicht zu einem Anfang als ein Totalbeginn. Zum Verständnis mythologischer Texte gehört zu einem sich entwickelnden Wesen wie der Mensch Entwicklung des Wortes in Schritten. Bei "Gott" lässt sich das nicht anwenden, das Wort war schon bei Gott, heißt's ja biblisch.

Ja ich würde sagen, das "Wort" ist der Gedanke
Ja, das Wort hängt mit dem Gedanken zusammen, indem es den inneren Gedanken und die inneren Empfindungen nach außen nicht bloß im Ton oder Klang, sondern mit dem aus Tönen gebildeten Wort mitteilen kann.

... das "Wort" ist der ... Impuls, aus dem dann im Herabsetzen der Schwingung, bzw. "Verdichtung" dann Materie / Fleisch wurde.
Das "Wort" Gottes wird auch als "Logos" bezeichnet, was ja wiederum der "Christus" sein soll. Dieser bzw. "das Wort" kehrte durch die Jordantaufe in den Jesus ein und wurde durch ihn
Fleisch. Christus wurde durch den Jesus Mensch im Fleisch, um so notwendig menschliche Eigenschaft annehmen und mit dem Göttlichen in Verbindung bringen zu können.
 
@Merlin
Das magst du so sehen, weil du es so sehen willst.
Nicht nur für mich, sondern für alle, die an Christus glauben, ist im Joh.Ev. mit Logos, das Wort, Jesus Christus gemeint, der als das Licht in die Welt kam, um denjenigen, die an ihn glauben, den Weg in die Lichtheimat wieder zu ermöglichen.
ELi
Das mag jetzt wiederum Deine persönliche Interpretation sein. Johannes schrieb nichts von einem Lichtreich oder einer Lichtheimat, sondern von einem Reich Gottes, in das man gelangen könne. Er schrieb auch nicht davon, dass man da „wieder“ in dieses Reich kommen würde. Das würde auch nicht zu seiner Offenbarung passen.

Ja Johannes benutzte gerne das Licht als Gleichnis im Sinne einer Erkenntnis, Botschaft oder zur Verklärung Jesus. Es ist nun aber so, dass er auch gerne die Dinge mit dem Rätselhaften verband. Etwas das oft nur wenig Licht in das Gesagte trug.

Damit wird dann auch der Anspruch auf eine elitäre Zuhörerschaft für sein Evangelium deutlich. Ja und so hat er auch mit dem Prolog in seinem Evangelium eine klare Botschaft von seinem Verständnis um das Licht der Erkenntnis gesetzt. Dazu fallen mir dann immer ganz spontan die Worte aus Lukas ein:

Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen.
(Bezug zu Jeremia 8[8]/Thora)

Gleichnisse sollten nach meinem Verständnis in einer Lehre zur Klarheit für alle beitragen und nicht zur Verschleierung für wenige. So sollten also die Türen zum Himmelreich für alle offen stehen und das war sicherlich auch im Sinne Jesus. Setzte er nicht die Menschlichkeit mit der Nächstenliebe gleich neben die Liebe zu Gott?


Merlin
 
Dafür gibt's keinen Grund, es sei, man nehme physikalisches Denken und setze es an die Stelle, wo ein mythologisches gefordert ist. Es kennt keinen Anfang, wie ihn Physik mit ihrem linearen Denken entstehen lässt.

Die Bibel war einst für einfache Menschen geschrieben. Wenn von einem "Anfang" die Rede ist, dann ist es auch so , und zwar wortwörtlich gemeint. :)
Die Bibel ist ursprünglich aus mehreren anderen Sprachen übersetzt, vor allem hebräisch. In der hebräischen Sprache widerum gibt es für einzelne Worte gleich mehrere Übersetzungsmöglichkeiten. Wenn die Übersetzer nicht gerade "Erleuchtete" waren, nahmen sie also Worte, die sie für angemessen hielten.
Genauigkeiten wie zum Beispiel ob es "im Anfang" oder am Anfang hieß " usw. kann man daher in den uns zugänglichen Übersetzungen nicht vornehmen.

Ja, man kann es mythisch mysthisch betrachten. Eher mit dem Gefühl und innerem spirituellem Empfinden. Da greift sowieso irgendwelches physikalisches "Gewäsch" dann nicht mehr. :)
Sollte es wirklich grundspirituell gemeint gewesen sein, so hätte man auch sagen können, es hat nie einen "Anfang" gegeben, und wird auch niemals ein Ende sein.

Das "Wort" Gottes wird auch als "Logos" bezeichnet, was ja wiederum der "Christus" sein soll.
Gut. "Chrisus" ist nicht Gott, sondern der Sohn.
Er ist die Verwirklichung im Menschen. Sobald Gott sich im Menschen erkennt, ist es Christus. Der "Logos" denkt in einer klaren Richtung, das ergibt "logische" Schöpfung, während Gott im Ursprung, also "der Vater" bzw. MutterVater , "nur" das Allumfassende nicht Greifbare oder besser gesagt, das "nicht Manifestierte" ist,
aber so etwas, wenn man es so glauben möchte, wie die Quelle aller Dinge ist.

Es heißt "Am Anfang war das Wort". Somit wird in dieser Aufzählung versucht , etwas Schwieriges zu erklären. Erst gab es "nur" das "Wort", nicht einmal "jemanden" der es aussprach oder formte. Das Wort selbst ist erstmal der Ursprung (ist wohl ähnlich wie die Frage mit der Henne und dem Ei)..
Dann kommt der Satzteil: "Und das Wort war bei Gott". Das ist der Punkt oder Augenblick, als nach ersten Formungen und Bewegungen von Energie, von Leben , Gedanken und Erfahrungen (die wahrscheinlich noch sehr traumhaft waren), langsam begriffen wurde, dass es eine Kraft , eine Quelle, etwas Lenkendes geben muss.
Es ist die Geschichte, die Entstehung des Bewusstseins, der Menschen selbst. Sie leben nun mit dem Gedanken, dass da "ein Gott" ist. Diese ursprüngliche Quelle begleitet und geht mit , immer mehr parallel, scheinbar im "Jenseits", und je nach Glaubenssystem immer wieder anders vorgestellt.

Dann kommt der dritte Teil: "Und Gott war das Wort." , das ist der Moment oder der Zeitpunkt, an dem Mensch oder welches Wesen auch immer, beginnt, Gott (und damit Christus?) in sich selbst zu erkennen. Zugleich beginnt "Gott" sich zu erkennen, es ist ein beiderseitiges = gemeinsames und schließlich ein einziges "Erwachen".

Der Mensch ist also so etwas, das aus dem Ursprung kam mit seiner Welt. Er wurde wacher und bewusster, sah sich aber immer noch getrennt, also sozusagen in Illusion.
Christus ist das Erwachen im Menschen. Er ist halt kein äußerer Gott, und überhaupt kein Gott. Er ist die göttliche Verbindung des Menschen mit seinem himmlischen Ursprung.

Und Gott sprach: "Es werde . . . ." , und es wurde. Er sah eine entstandene Erde mit Atmosphäre usw., er sah Menschen Tiere usw., Tag und Nacht, Himmel und Erde, das Meer.
Und dann sah er, dass es gut war. Immer dann, wenn er sieht, dass es gut ist, also seine Schöpfung für sich annimmt, endet der entsprechende Tag, und ein neuer beginnt.
Er durchläuft also jedesmal eine Form von Entwicklung, er spricht "es werde", dann beobachtet er es, schließlich erkennt er, dass es gut ist.
Und so kann das eine auf das andere aufbauen.
 
.
Zu Beitrag #25 (Genesis)


Hallo @Terrageist ,

eine schöne Interpretation der Genesis aus heutiger Sicht. So möchte ich mir vorstellen, dass Gott Jahwe aus seinem Traum herausgeboren wurde. Ein Traum von einer paradiesischen Welt, den er dann mit seinem Erwachen mit Leben erfüllte.

So gesehen könnte das Fünkchen Wahrheit darin liegen, dass er wohl tatsächlich aus den Träumen der Menschen heraus geboren wurde. So wie es einst auch bei Moses geschah? Aber selbst mit der Transformation auf das Heute dürfte die Geschichte aus der Genesis dennoch ein Traum bleiben.

Merlin
 
Vom Wesen des ersten Wortes
Jetzt mal vom logischen Standpunkt her, warum und auf welche Weise könnte von allem der „Anfang“ ein einzelnes „Wort“ gewesen sein, so etwas wie ein noch nicht existentes Universum, das nun einfach in die Leere hinein etwas „sprach“, gewissermaßen der erste Ton, der erste Klang.
Im Hinduismus oder ich glaube im Buddhismus wird dieser erste Ton als der Urklang „OM“ bezeichnet, der ja auch gern dann in tiefen Tönen in Meditationen rezitiert wird.
In der Zeit meiner Yoga-Praxis bei Selvarajan Yesudian in Zürich und im Ashram Caslano habe ich gelernt, die Om-Meditationen selbst zu erleben. Beim Summen des AOUMMMMMMMMMM wird das gesamte Bewusstsein mit diesem Urklang erfüllt und man ist in diesem Klanggeschehen ganz tief darinnen und erspürt sich selbst im gesamten Leibe Eins mit dem Klang als ein All-Einssein im Geiste mit dem gesamten Universum. Es setzt ein Glückszustand des Verbundenseins ein, eingereiht zu sein in ein Schwingungs-Universum des Lichtbewusstseins.

Ein Einfühlen in dieses Klang-Erleben kann die CD von Hein Braat geben, aus Datenschutz-Gründen hier nur als Link .
ELi
 
.
Zu Beitrag #25 (Genesis)


Hallo @Terrageist ,

eine schöne Interpretation der Genesis aus heutiger Sicht. So möchte ich mir vorstellen, dass Gott Jahwe aus seinem Traum herausgeboren wurde. Ein Traum von einer paradiesischen Welt, den er dann mit seinem Erwachen mit Leben erfüllte.

So gesehen könnte das Fünkchen Wahrheit darin liegen, dass er wohl tatsächlich aus den Träumen der Menschen heraus geboren wurde. So wie es einst auch bei Moses geschah? Aber selbst mit der Transformation auf das Heute dürfte die Geschichte aus der Genesis dennoch ein Traum bleiben.

Merlin

Für mich liegt dahinter eigentlich eher ein Bewusstwerden des Menschen, oder als was man sich auch immer sieht oder wahrnimmt.
Es ist die Erkenntnis der Realität und letztendlich die wirkliche Beschaffenheit von Welten und Erfahrungen.
Wenn alles ursprünglich aus "Traum" und Geist kommt, so kann irgendwann das geistige Wesen, so es sich erkennt, Herr seiner eigenen Welt sein,
bzw. sich geborgen fühlen innerhalb des hohen Geistes, oder auch Trugschlüsse und Unwahrheiten erkennen, zugleich aber auch
die Grundnatur von sich und Welt begreifen.
 
Werbung:
Vom Wesen des ersten Wortes
So möchte ich mir vorstellen, dass Gott Jahwe aus seinem Traum herausgeboren wurde. Ein Traum von einer paradiesischen Welt, den er dann mit seinem Erwachen mit Leben erfüllte.
Lieber Merlin
Das Wesen des ersten Wortes lässt sich besser mit Jesus Christus verbinden, der logos, das Wort, das als das Licht in diese Welt kam. Er ist das Licht, mit dem auch alle Menschen in diese Welt gekommen sind, aber die Menschen erkennen es nicht an. Diejenigen aber, die das Licht, das Wesen des ersten Wortes in sich annehmen, sie haben das Recht, Kinder Gottes zu sein (Joh.1.12)
ELi
 
Zurück
Oben