hi,
>> wenn, dann müßtest du die existenz deiner behauptung beweisen
> Basiert auf der unbewiesenen, aber zu beweisenden, da positiven
> Annahme, dass ein Beweis mehr bedeute als ein fehlender Gegenbeweis.
wer etwas behauptet, muß begründen. sonst sage ich: "das rosarote unsichtbare einhorn" -- und du mußt es glauben.
>> ein schöpfer erklärt nicht die schöpfung;
> Kein Schöpfer erklärt sie auch nicht.
es ist keine "schöpfung". es ist die erscheinungswelt, die wir
erleben. das stimmt auf mehreren ebenen; beispielsweise nehmen
wir sensorisch nicht die welt wahr, sondern unsere neuronale
repräsentation derselben. wir wissen nicht einmal, was oder wie
die welt ist.
und je nachdem, welche spirituellen einsichten man hat, ergibt sich auch keine notwendigkeit für eine annahme, die einfach nie existiert = erkenntlich wird.
>> ein pantheismus ist unnötig,
> Ebenso wie Monotheismus, Polytheismus, Atheismus und Agnostizismus.
atheismus (und agn.) sind nicht in einer reihe mit "glauben". es ist "nicht glauben", das wird dadurch kein glaube. ein "nichtraucher" hat NICHTS mit zigaretten zu tun = er hat KEINE suchterkrankung; das ist NICHT ein "paar" von konzepten, es ist nur EIN konzept (suchtkranker) ohne gegenposition.
ein "atheist" kann natürlich alles mögliche "glauben" oder "wissen", aber jedenfalls nicht den populären unsinn, daß es einen imaginären freund gäbe, der einen bestraft, aber liebt, etc..
>> man muß die welt nicht zusätzlich gott nennen;
> Kann man aber mit der gleichen Berechtigung, wie man es nicht muss.
occams rasiermesser: nicht unnötig viele erklärungsprinzipien verwenden: wenn gott die welt ist, ist eben nur die welt und kein gott. dann kannst du beispielsweise unio mystica mit der welt machen

du mußt sie nicht auch noch gott, karl oder josefa nennen.
>> es lebt nach dem tod nichts weiter, was "vor jemandem stehen" könnte; undsoweiter.
> Non sequitur. Jedes Urteil in dieser Frage ist unbegründet.
also wenn man stirbt, geht das bewußtsein durch tod der neuronen verloren. der körper liegt leblos da. man "geht" also nirgends hin und man "steht" nirgends mehr, man wird sich nicht erinnern und man wird nicht sprechen.
das, was dann folgt, ist mit solchen kategorien nicht nur unzutreffend, sondern falsch beschrieben. wenn du tot bist, könnte die annahme eines augenblicks der unio mystica mit der welt gefolgt werden von einer neuerlichen entstehung von illusion auf basis bestehender tendenzen, sofern man ersteren zustand nicht erkennt. mit anderen oberflächlicheren worten: karma und wiedergeburt. nirgends in diesem prozeß ist ein "gott" involviert, es ist nur "bewußtsein" -- und nicht einmal das im üblichen sinn.
>> gott ist ein philosophisch und spirituell unnötiges konzept,
>> das letztlich nur dazu dient, daß leute ihre eigene meinung
>> als göttlicher wille verabsolutieren können.
> Politisch betrachtet richtig, wobei für atheistische Konzepte
> dasselbe gilt, insofern ein klares Programm verfolgt wird.
... wenn "atheistisch" genannte ideologien wirken, die sich nicht nur "religiös" benehmen, sondern meist noch von religionen übernommen wurden ("sozialismen" etc. haben religiöse züge). religion ist ein hervorragendes vorbild für psychopathen: führerkult etc. -- alles religiös geprägte mechanismen. "religion" ist DAS gefährliche element: irrationale glaubenssätze, die zur gruppenbildung und mobilisierung verwendet werden können.
>> nur darum geht es.
> Dir.
das ist, worum es wirklich geht.
>> Wenn Skeptiker Hoheit über metaphysische Fragen beanspruchen,
> sind sie keine Skeptiker.
wer oder was ist "skeptiker"? -- ich bin antitheist: ich weiß, daß einige erklärungsmodelle ganz offensichtlich blödsinn sind. und zwar auf mehreren ebenen.
z.b.: ein schöpfer einer welt löst das zeitproblem nicht und ist daher nur eine auslagerung des problems "wo kommt die welt her?" hier ist "gott" ein synonym für "ich-weiß-es-nicht": gott hat die welt erschaffen = die welt wurde erschaffen ... sagen wir, "gott" war das. das ist inhaltsleer. -- es wäre aber denkbar, daß die raumzeit eine einheit sind, sodaß spiritualität dahin führt, daß man die raumzeit als illusion erkennt und somit auch "ohne zeit" ist. dann gibt es auch keine "schöpfung". und keinen schöpfer. und nichts, was den schöpfer schöpfen mußte ...
"gott" ist ein irreführendes konzept und verhindert einsicht. deshalb meine gegenposition. durch ein konzept (!) dieser art "sieht man nichts mehr" ...