also ich breche einfach mal eine Stange für eine Frau, die aus der Arbeitslosigkeit heraus mit der Ausbildung einer Bürokauffrau sich vornimmt, ausgerechnet mit einem der schwierigsten Aufgaben (die Vermittlung von Aufmerksamkeit und Konzentration) sich vor Klassen zu stellen. Für 3 Euro!
Das finde ich zunächst einmal total klasse. Daß Du die Energie aufgebracht hast, Dich in dieses Thema hinein zu entwickeln.
Da du ja vermutlich eine freiberufliche Tätigkeit irgendwann angemeldet hast, kannst Du ohne Weiteres ein Gründungscoaching in Anspruch nehmen. Das ist kostenlos und gibt es bei jeder IHK. Du kannst Dich hier über die Bedingungen ja mal vorab informieren:
http://www.google.be/search?client=...Gründungscoaching+IHK&meta=&btnG=Google-Suche
Was Dir bitte nochmal klar sein muß als Konzentrationslehrerin, das ist Dein eigener Zustand im Moment. Überlege klar: bist Du in der Lage im Moment berufliche Entscheidungen zu treffen? Du haderst und zweifelst doch im Moment mit Allem und Jedem, das fällt Dir ja sicher auf. Deine Psyche und ihre Regungen ermöglichen Dir im Moment das Konzentrieren selber nicht.
Mir kommt das vor wie eine Auswirkung der Tatsache, daß Du soviel arbeitest. Wenn man den ganzen Tag beschäftigt ist, dann muß man lernen, den Moment zu nutzen. Man hat nicht mehr, die Zeit geht in die Arbeit. Also bleibt einem selber nur "der Moment", einzelne am Tage muß man sich schaffen. Das kann sein auf der Autofahrt hin zur Arbeitsstelle. Das kann sein in der Pause, wenn man mal gerade niemanden um sich hat. Das kann eigentlich so gut wie immer sein, vorausgesetzt man ist konzentriert und bei sich selber.
Und nicht bei all dem Erleben mit den Anderen, das man als problematisch empfindet.
Ich persönlich würde jetzt, weil ich mich auch immer mit meiner Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit beschäftigen darf, abschalten. Kategorisch anwenden, was ich unterrichte für mich selber, um abzuschalten. Notbremse ziehen, sozusagen. Es ist ja bald Wochenende, dann ginge das doch am Besten.
Dann würde ich mir eine Karte machen, eine Landkarte. Ich würde unterschiedliche Länder aufmalen: ein Land heißt "was ich kann". Eines würde heißen "was ich will". Eines würde heißen: "was ich könnte". Und eines würde heißen: "woran ich scheitere".
Und ich würde dann in jedes diese Länder hinein dasjenige Element meiner Vorstellungen für mein eigenes Leben hineinschreiben, das ich bereits (erreichen) kann, das ich noch nicht (erreichen) kann, das ich (erreichen) könnte, es aber nicht versuche und auch das, was ich aktuell offensichtlich nicht (erreichen) kann, also woran ich bereits erfahren habe zu scheitern.
Und dann würde ich Wege malen zwischen den Ländern. Diese Wege würden von einem Aspekt zum Nächsten führen, z.B. würde etwas, das ich kann, die Empathie mit Kindern sein. Etwas woran ich noch scheitere könnte die Empathie mit den Eltern sein. Das, was ich entwickeln könnte könnte sein, daß ich Grenzen für mich besser erleben kann, z.B. um abzuschalten nach Belastungen. Und was ich diesbezüglich mal entwickeln könnte wäre meine schon vorhandene Idee mit der Linie, die ich kreisförmig um mich ziehe. (das hattest Du ja erwähnt, das mit der Linie.)
Dann hätte ich Ansätze für Lösungen.
Und so würde ich mir persönlich einen Fahrplan meiner eigenen Entwicklung als Landkarte zusammen schustern.
Und danach würde ich mir das Ganze mit einem Tag Abstand anschauen und bewerten, was ich dort gemalt habe. Ob das ich selber bin, der das da gemalt hat, oder ob ich eigentlich etwas vollkommen Anderes möchte. Und dann würde ich mich fragen, ob ich es wirklich nicht will, was mir gestern noch vorschwebte, oder ob ich mich ganz einfach noch nicht auf mich selber konzentrieren kann. Und deshalb meine eigene Wegbereitung Anderen oder einem eingeredeten Schicksal aufbürde und wieder inaktiv werde.
Du kennst sicher das Phänomen des "blinden Flecks"? Das ist, wenn der Schwimmlehrer nicht bemerkt, wo er schwimmt. Und der Mathematiklehrer nicht, wo er sich verrechnet. Und der Empath nicht bemerkt, wo er eigentlich Andere fühlt und nicht sich selber. (!)
lg,
Trixi Maus