Hi Martina
Hallo Simi,
wie immer kommen wir an einen Punkt, wo sich wohl unsere 3./9. Häuser bemerkbar machen. Während du mit Herrscher von 9 in 7 den Horizont beim Du suchst und in der Einheit mit diesem ein Resultat fixierst, suche ich mit Herrscher von 9 in 12 und Herrscher von 3 in 12 den Horizont bei allem und strebe eine Einheit an, die beweglich bleibt.
Was mache ich?
Martina, das Du des 7. Hauses ist der Partner, nicht das Du des Bruders (3), nicht das Du des Gesprächpartners (3), nicht das Du des Chefs (10), nicht das Du des Geliebten (5), nicht das Du des Kindes (5), nicht das Du des Arbeitskollegen (6), nicht das Du des Freundes (11) und nicht das Du des Feindes (12). Aber das hatten wir schon, für dich ist das Du im allgemeinen im 7. Haus zu finden. Das ist falsch! Beim 7. Haus geht es nur um das Du des Partners.
Der Herrscher meines 9. Hauses (Pluto) steht in 7, das bedeutet, dass das Du des Partners mir den Weg zeigt. Oder: am Du des Partners entwickle ich mich. Der Herrscher von 9 in 7 bedeutet nicht, dass ich den Horizont beim Du suche. Überhaupt- welchen Horizont? Den des Partners? Soll heissen- mich interessiert, was der Partner sieht? Ja sicher interessiert mich das, dadurch lerne ich ja. Aber was soll das bedeuten- in der Einheit mit diesem Du? Es gibt keine Einheit mit einem Du, also gibt es auch kein Resultat, das ich fixieren könnte.
Zu dir: du hast nicht den Herrscher von 9 in 12, sondern in 4. Das, was mir das Du des Partner ist, nämlich Wegweiser, das ist dir das Du eines Familienmitglieds. Und der Herrscher von 3 in 12 bedeutet, dass du über deine Tagträume sprichst, um sie mit den Tagträumen anderer Menschen zu vergleichen. All dies erweitet den eigenen Horizont. Allerdings verstehe ich nicht, was das für eine Einheit sein soll, die beweglich ist. DIE Einheit, also der Geist Gottes, ist ewig und unveränderlich. Von welcher Einheit sprichst du?
Ausserdem- was hat das alles mit Verrat zu tun? Es stimmt- an den Punkt kommen wir immer (pfui, das pöse Wort "immer", das magst du doch sonst nicht

). Und zwar dann, wenn ich sage, dass jeder die Verantwortung für sich selber zu tragen hat. Nix- der Verräter ist schuld, der hätte mal lieber Rücksicht nehmen sollen auf den armen Verratenen. Der Verratene sollte mal lieber Verantwortung für sich tragen, dann sähe er auch keine Verräter mehr. Wenn ich sowas sage, dann fängst du an, meine Person, also mein Horoskop zum Thema zu machen- und zwar jedes Mal.
Kayamea schrieb:
Deshalb ist es mir persönlich einfach zu wenig, wenn Deine Zwillinge-Sonne in 3, unterstützt vom Herrscher Deines Dritten Hauses (Venus in 2) das Schwert an immer der gleichen Stelle in die Erde steckt, nämlich da, wo die Logik ein Endergebnis liefert, das sich auf eine letzte gültige "Fest"stellung "fixiert". Und dabei bin ich mir noch nicht mal sicher, ob das, was Du Dir erarbeitet hast auch wirklich Dir selbst entspricht. Das ist wie immer kein Vorwurf, sondern für mich ein persönliches Warnsignal. Für mich gibt es das so einfach nicht.
Hm? Was hat denn meine Zwillinge-Sonne im 3. Haus mit der Tatsache zu tun, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist? Ich kann nix dafür, dass die Wahrheit nun mal auch logisch ist. Wäre es dir lieber, die Wahrheit wäre unlogisch? Und ich kann auch nix dafür, dass es das für dich nicht gibt. Was eigentlich? Was gibt es für dich nicht? Wahrheit? Logik? Oder Verantwortung für alles, was ist in deinem Leben?
Kayamea schrieb:
Das kannst Du nicht behaupten. Das mag Deine persönliche Erfahrung sein.
Du siehst doch, das ich es kann. Ich mach's gleich noch mal: Wer nichts über seine eigenen Ängste weiss, weiss auch nichts über die Ängste von anderen. Angst ist Angst, nur das Objekt, auf das sie sich bezieht, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Man kann natürlich sehen, ob jemand Angst hat. Aber nicht, warum. Das kann man nur, wenn man eine eigene Angst geknackt hat. Gibt es einen Verrat, dann spielt es keine Rolle, wer Verräter oder Verratener ist. Wichtig ist nur, die eigene Angst bewusst zu machen, die den Verrat ermöglicht (Verratener) oder herbeigeführt (Verräter) hat. Da schaut man dann am besten auf meine 4 Freunde im Haus (Radix oder Transit) und auf jedes Quadrat, auf jede Opposition (auch Radix oder Transit). Mit Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit zu sich selbst kann man's augenblicklich bewusst machen.
Kayamea schrieb:
Saturn in 12: Wenn dem so wäre, darf ich Dich mal fragen Simi, was bringt Dir ganz persönlich diese Erkenntnis? Was machst Du damit?
Was hat denn das mit Saturn in 12 zu tun, Martina? Meinst du nicht, mit Saturn in 5 kommt man auf's selbe Ergebnis? Ich hab' eine Freundin, nein- Schwester, lach (Sonne in Fische), die hat Saturn in 5, die sagt dasselbe. Und nu'?
Aber zur Frage- was bringt mir das? Ich erzähle dir ein Beispiel von mir, liegt Jahre zurück, daran ist es mir bewusst geworden. Also- ich hatte einen Kumpel, der hatte eine Wassersäule geschenkt bekommen und er suchte nun ein Becken, in das er sie stellen konnte. Ein altes Aquarium oder sowas. Da hat er mich gefragt, ob ich nicht jemanden kenne, der sowas für kleines Geld abzugeben hätte. Ich kenne ja viele Leute und weiss immer, wer was am Start hat, da spielt meine Venus in 2 ne Rolle. Klar, ich wusste auch sofort wen, nämlich meinen Bruder. Der hatte immer Aquarien, auch ausgediente. Ich werde ihn fragen, sagte ich meinem Kumpel.
Bloss- mein Bruder lebte gerade von seiner Frau getrennt und hatte eine eigene Wohnung bezogen. Die meisten seiner Sachen waren noch im Keller der Ehewohnung, auch besagtes Aquarium. Gefragt hab' ich ihn trotzdem, er musste ja eh den Keller ausräumen. Klar, sagte er, bringe ich dir bei Gelegenheit.
Und in dem Augenblick hab' ich's gesehen: Nein! Wird er nicht! Die Angst, auf seine Noch-Ehefrau zu treffen wird ihn davon abhalten. Die wird nämlich auf einer Aussprache bestehen, dh es würden endgültig Nägel mit Köpfen gemacht werden- und dazu war mein Bruder nicht bereit. Aus Angst, dann den Tatsachen ins Auge sehen zu müssen. Tatsächlich ist er auch nach 3 Monaten wieder eingezogen, aber das ist eine andere Geschichte.
Was bringt mir das? Viel- ich hab' am nächsten Tag meinen Kumpel angerufen und ihm gesagt, dass er es vergessen soll, mein Bruder hat gerade anderes im Kopf. Hätte ich der Aussage meines Bruders vertraut (ist doch mein Bruder

), dann hätte mich mein Kumpel genervt (wo bleibt das Aquarium?) und ich hätte meinen Bruder genervt (wann hältst du endlich dein Versprechen?). Am Ende wären alle 3 Beteiligten sauer aufeinander gewesen, für nix und wieder nix.
Natürlich ist das Beispiel peanuts, interessant wird's erst, wenn's um wirklich wichtige Dinge geht. Aber das Prinzip ist dasselbe. Angst macht einen Menschen unberechenbar und eben ganz und gar nicht vertrauenswürdig. Oder anders gesagt: Angst macht einen Menschen zum Tier, zum Lügner und Betrüger, aber auch zum Belogenen und Betrogenen.
Kayamea schrieb:
Dazu zunächst mal eine pragmatische Antwort: Damals waren Kreuzigungen an der Tagesordnung. Die Leute wussten für welche Vergehen eine Kreuzigung drohte. Es ist nicht so schwer, vorherzusagen, am Kreuz zu enden, wenn man ein Volk gegen den König aufwiegelt. Egal, ob das so betrachtet wird oder nicht. Und was Jesus "wusste" oder im Wortlaut sagte, das wissen wir nicht.
Das ist richtig, das wissen wir nicht, schliesslich waren wir nicht dabei. Aber! Wenn wir nicht dabei waren, warum lachst du dann über den Spruch von hi2u? INRI ist auch nur überliefert, wenn du mir so kommst, dann zweifle ich die Kreuzigung als solche an. War auch keiner dabei.
Kayamea schrieb:
Wenn er aufrichtig und wahrhaftig ein Märtyrer sein wollte, dann ist ihm das aufrichtig und wahrhaftig gelungen. Seine Geschichte bewegt noch heute die Welt.
Ja genau. Es ging ja darum, dass ich sagte, wer aufrichtig und wahrhaftig sei, an dem könne kein Verrat begangen werden und er fühle sich auch nicht so. Woraufhin hi2u zu deiner Belustigung Jesus ins Spiel brachte, der gekreuzigt, also scheinbar verraten wurde, obwohl er das Sinnbild für Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit schlechthin ist. Das wäre ja ein Gegenargument. Ist es aber nicht. Jesus wollte gekreuzigt werden- er wusste es, hat es angekündigt- und ist nicht abgehauen.
Kayamea schrieb:
Die Überlieferung, die wollte seine Worte nach meiner Auffassung wohl eher so verstanden wissen, dass Jesus mit dem Verlassenheitsausspruch unser aller Angst aussprach. Die Angst, dass mit dem Tod alles vorbei ist. Er ist als Mensch gestorben, Simi, wie jeder Mensch als Mensch sterben wird. Und die Angst vor dem Tod ist menschlich und wie Frank sagt, verstehe ich die absolute Bewusstwerdung auch in etwa so: Ein Moment, in dem Du tatsächlich und unwiderruflich alleine bist, nämlich im Augenblick des Todes, bedeutet eben nicht, dass Du alleine bist, es bedeutet, dass Du selbst Gott/alles bist und deshalb keinen Gott mehr anzurufen brauchst. Und das Verlassenheitsgefühl ist die Angst vor der Gewissheit, dass Du die Ganzheit bist und wenn Du dieses Verlassenheitsgefühl in diesem Moment loslassen kannst, dann "ist es vollbracht".
Das hast du sehr schön gesagt, Martina. Ja, richtig. Tatsächlich geht dieses Sterben schrittweise vor sich. Und der allerletzte Schritt, das ist in Wirklichkeit der einzige, der zählt. Alle anderen Schritte davor dienen der Vorbereitung auf diesen letzten Schritt, der die Verwirklichung bringt. Oder aus dem 8. Haus heraus gesprochen: das ganze Leben ist ein einziges Sterben. Ein Loslassen falscher Vorstellungen, wer ich bin.
Diesen letzten Schritt vollziehen die meisten 6er auf dem Sterbebett, es gibt nur wenige, die alles loslassen können ohne gleichzeitig den Körper loszulassen. Es gibt auch immer wieder welche, die's etwas beschleunigen- die lassen sich töten und werden so zum Märtyrer. Das liegt wohl daran, dass sie den Schmerz der Welt tragen- und als Mensch ist das auf Dauer wohl unerträglich. Deshalb diese ungeheure Sehnsucht nach Einheit, nach Einssein mit Gott. Jesus ist nicht als Mensch gestorben- sein Körper, ja sicher, der schon, aber als er sagte: es ist vollbracht, da sprach nicht Jesus, da sprach Gott. Wenn wir denn der Überlieferung glauben.
Kayamea schrieb:
Vielleicht ist es Dir, mitten im Leben schon mal passiert: Eine totale Bewusstheit überfällt dich, alles ist stimmig und rein und im Grunde ist das dann ein Moment, wo Du sterben könntest....
Also- ich will dann immer leben, lach. Weil- dann erst fängt das Leben an. Vorher ist man ja wie tot- und genauso geht's einem dann auch- sterbenselend. Es muss etwas losgelassen werden, von dem man glaubt, das Lebensglück hinge davon ab. Wenn die Angst bewusst wird, die die Begierde erschaffen hat, dann fallen beide von einem ab. Man fühlt sich wie neugeboren- mir kommt da Sterben nicht in den Sinn, das ist bei mir bloss vorher so.
lg
