Verletzen und verletzt werden!

. . . . . :thumbup:

trotzdem muss man sie dann eingehen um eben diese Defizite zu erkennen, wie soll man sie sonst erkennen.
Ich denke, die Sehnsucht nach einem Partner ist die Suche nach Gott.
Denn nur in Partnerschaften erkennt man seine Projektionen und findet so zu sich selbst.

:thumbup:

Vielleicht aber auch die Suche nach sich selber? Das was man wirklich ist, sein kann? Oder auch nicht sein kann. Wieviel Erfahrung mit uns selber erlaubt uns unser kurzes Leben?
 
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so gewöhnt ist, verführt das positive Denken dann dazu, gar nicht mehr hinzuschauen, und sich nicht mehr zu verändern. Schönreden kann ich natürlich immer. Oder, was ja in der Partnerschaft dann meistens vorkommt, die Verantwortung einfach auf den Partner abwälzen - und mich dann wundern, wenn er das nicht will.

Man muss ja nicht im Negativen leben, aber es lohnt sich für die eigene Entwicklung, einmal (vorsichtig ;)) hinzuschauen!

Du hast so ein bischen eine Antipositivphobie, glaub ich.

Es hängt doch sehr stark davon ab wo der Anfangspunkt ist.
Erzähl mal jemandem, der chronisch depressiv ist er sollte nicht positiv denken weil das schlecht für ihn wäre.

Vorsicht mit den simplifizierten Verallgemeinerungen.



Das ist so gar nicht mein "Unabhängigkeitsbedürfnis" - sorry, aber Du interpretierst mich nach deinem Wertesystem.

In diesem Punkt bin ich mir nun zu 90 Prozent sicher.
Das ist kein Charakterraten mehr, sondern du entspringst einfach einem bestimmten Persönlichkeitstyp und beinahe jeder deiner Aussagen passt perfekt ins Profil.

Weisst du, es ist sehr einfach aus einer Position heraus über andere zu urteilen wenn man selber ein relativ einfaches, gradliniges Leben gehabt hat.
Vernunft, Wille, Kontrolle-Erfolg.

Nun gilt das nicht unbedingt für die Mehrheit der Leute, die teilweise recht unverschuldet in ein Lebensdesaster hineinrasen (Krankheit, Tod von Angehörigen, Unfall ...) und dann nicht mehr leicht hinausfinden.

Auf der Überholspur lässt sichs lustig winken (bis zum Aufprall auf die Leitplanke)

Aber: ich bin nicht der Pausenclown für meine Partnerin, der für ihr Wohlfühlen "zuständig" ist, und das vielleicht tagtäglich. Mit dieser Belastung kann nur ein Mensch leben, der selber immer Retter sein muss, weil er es für seine Defizite im Selbstbewusstsein braucht, oder weil er dann Kontrolle über die Partnerin ausüben kann.

Das klingt nun kalt, zynisch und selbstgerecht.
Dann wünsch dir mal dass du immer so stark bist auf niemanden angewiesen zu sein.

Falsch: Du KANNST Fähigkeiten dazugewinnen. Oder aber, Du ruhst dich auf der Bequemlichkeit aus, dass dein Partner ja "eh macht".
Jeder der mal in einer unausgeglichen Beziehung war kennt das Dilemma.
Man wird zwar versorgt, aber auf Kosten des eigenen Selbstwertgefühls.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wurde einmal in meinem Leben richtig verletzt. Abgesehen von evtl. Kindheitstraumen, die
noch irgendwo in mir schlummern könnten.

Diese Verletzung hat eine solche Wut und Energie in mir ausgelöst, daß ich mein komplettes Leben
geändert habe. Da war ich etwa 25. Ich kam mit neuen Menschen zusammen in der Arbeit und
privat.
Früher hatte ich stets ältere, arrogante, hochgebildete, eingebildete Kollegen, die mir das Gefühl der
Unterlegenheit gaben.
Auf einmal kam ich mit gleichaltrigen erfrischenden, sympatischen, humorvollen Menschen
zusammen.
Ich erkannte, daß die anderen genau wie ich waren und nicht klüger, perfekter, besser.
Ich erkannte, daß ich dieses Minderwertigkeitsgefühl die ganze Zeit in mir herum getragen habe.
Und daß dies die Ursache für meine Abneigung und Verschlossenheit gegen andere war.

Ich lebte richtig auf und sah die Welt nun mit anderen Augen.

So eine Verletzung hat auch ihr Gutes. Ich glaube, es ist nicht nötig, sie von anderen fern zu halten.
Sie hat mich furchtbar geschmerzt, aber sie hat gleichzeitig einen Prozeß angekurbelt, der mich
immer mehr mir selbst näher gebracht hat.
 
Du hast so ein bischen eine Antipositivphobie, glaub ich.

Nein, überhaupt nicht. Aber den Bedarf mich weiterzuentwickeln. Und das geht nicht, wenn man nur die Sonnenseite anschaut.

Es hängt doch sehr stark davon ab wo der Anfangspunkt ist.
Erzähl mal jemandem, der chronisch depressiv ist er sollte nicht positiv denken weil das schlecht für ihn wäre.

Vorsicht mit den simplifizierten Verallgemeinerungen.

Ich erzähle es hier gerade dir, und nicht jemand chronisch depressiven ;). Die Sensibilität kannst Du mir schon zutrauen, da die richtige Arbeitsweise zu finden.

In diesem Punkt bin ich mir nun zu 90 Prozent sicher.
Das ist kein Charakterraten mehr, sondern du entspringst einfach einem bestimmten Persönlichkeitstyp und beinahe jeder deiner Aussagen passt perfekt ins Profil.

Weisst du, es ist sehr einfach aus einer Position heraus über andere zu urteilen wenn man selber ein relativ einfaches, gradliniges Leben gehabt hat.
Vernunft, Wille, Kontrolle-Erfolg.

Nun gilt das nicht unbedingt für die Mehrheit der Leute, die teilweise recht unverschuldet in ein Lebensdesaster hineinrasen (Krankheit, Tod von Angehörigen, Unfall ...) und dann nicht mehr leicht hinausfinden.

Auf der Überholspur lässt sichs lustig winken (bis zum Aufprall auf die Leitplanke)

Da muss ich zugeben, dass Du tatsächlich weitgehend recht hast. Aber genau dann ist es schön, wenn man anderen Menschen davon auch etwas abgeben kann. Die eigenen Probleme über seine Klienten zu bearbeiten ist leider in der Esoterik eine viel zu oft geübte Praxis.

Das klingt nun kalt, zynisch und selbstgerecht.
Dann wünsch dir mal dass du immer so stark bist auf niemanden angewiesen zu sein.

Also da hast Du dir aus meiner Aussage genau das herausgesucht, was Du für dich negativ interpretieren kannst ;). Dabei hat doch der Rest meiner Aussage genau das Gegenteil von dem ausgesagt, was Du jetzt unterstellst.

Wir sind immer auf andere Menschen angewiesen. Aber das hat nicht unbedingt etwas mit dem Partner zu tun. Und hier ging es ja um Partnerschaft. Und mal ehrlich, welche(r) Single würde heute noch darauf bauen, dass sein(e) Partner(in) überhaupt bleibt, wenn er ihn einmal wirklich auf Grund von Krankheit brauchen würde?

Aber darum ging es mir ja gar nicht, sondern darum, dass es sehr viele Menschen da draussen gibt, die sehr wohl ihre Partner als Unterhaltungsmedium oder als tägliche emotionale Nothilfe missbrauchen. Und das kann kein Partner durchstehen, weil die Ausgewogenheit von Geben und Nehmen dann fehlt. Das hat aber nichts mit Ausnahmesituationen zu tun, in diesen wird in einer Partnerschaft sehr wohl der stärkere/stabilere/weniger Betroffene Partner unterstützen.

Jeder der mal in einer unausgeglichen Beziehung war kennt das Dilemma.
Man wird zwar versorgt, aber auf Kosten des eigenen Selbstwertgefühls.

Warum geht man dann in eine unausgeglichene Beziehung? Warum ist man sich selber nicht mehr wert?

Auf Grund eigener Defizite eine Beziehung einzugehen, und sich nachher über den bösen Partner beschweren, weil es nicht klappt, weil der Partner nicht die eigenen Bedürfnisse erfüllt ... das ist an der Tagesordnung (und mit der Grund für die vielen Scheidungen)! Weil die meisten Menschen eben nur dann hinschauen, wenn es wirklich weh tut. Und nicht schon die Anzeichen erkennen, sich selber erkennen, und an den eigenen Defiziten arbeiten. Es ist doch viel einfacher, dem Partner zu erzählen, er müsse anders werden ....

Liebe Grüße
 
So eine Verletzung hat auch ihr Gutes. Ich glaube, es ist nicht nötig, sie von anderen fern zu halten.
Sie hat mich furchtbar geschmerzt, aber sie hat gleichzeitig einen Prozeß angekurbelt, der mich immer mehr mir selbst näher gebracht hat.

Ja.Ich kenne das...
und deswegen bin dankbar für sie.:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich erzähle es hier gerade dir, und nicht jemand chronisch depressiven ;). Die Sensibilität kannst Du mir schon zutrauen, da die richtige Arbeitsweise zu finden.

Das ist nun genau das was ich mit Menschenkenntnis meine.
Ich habe aber eine depressive Krankheit und muss jeden einzelnen Tag sehr schwer um ein inneres Gleichgewicht kämpfen.


Wir sind immer auf andere Menschen angewiesen. Aber das hat nicht unbedingt etwas mit dem Partner zu tun. Und hier ging es ja um Partnerschaft. Und mal ehrlich, welche(r) Single würde heute noch darauf bauen, dass sein(e) Partner(in) überhaupt bleibt, wenn er ihn einmal wirklich auf Grund von Krankheit brauchen würde?

Dann hast du ein negatives Menschenbild.
Ich habe Menschen getroffen, die sehr aufopfernd für andere da sein konnten und nur dadurch habe ich meinen Glauben in die Menschheit wieder bekommen.
Und ich treffe sogar mehr und mehr dieser gebenden Menschen.
Gleichzeitig bin ich dadurch mehr bereit und fähig etwas für andere zu tun.

Aber darum ging es mir ja gar nicht, sondern darum, dass es sehr viele Menschen da draussen gibt, die sehr wohl ihre Partner als Unterhaltungsmedium oder als tägliche emotionale Nothilfe missbrauchen. Und das kann kein Partner durchstehen, weil die Ausgewogenheit von Geben und Nehmen dann fehlt. Das hat aber nichts mit Ausnahmesituationen zu tun, in diesen wird in einer Partnerschaft sehr wohl der stärkere/stabilere/weniger Betroffene Partner unterstützen.

Das kann nur jemand verstehen der selber schon für längere Zeit ganz unten war.

Warum geht man dann in eine unausgeglichene Beziehung? Warum ist man sich selber nicht mehr wert?

Und du meinst die Leute tun das freiwillig ?

Auf Grund eigener Defizite eine Beziehung einzugehen, und sich nachher über den bösen Partner beschweren, weil es nicht klappt, weil der Partner nicht die eigenen Bedürfnisse erfüllt ... das ist an der Tagesordnung (und mit der Grund für die vielen Scheidungen)! Weil die meisten Menschen eben nur dann hinschauen, wenn es wirklich weh tut. Und nicht schon die Anzeichen erkennen, sich selber erkennen, und an den eigenen Defiziten arbeiten. Es ist doch viel einfacher, dem Partner zu erzählen, er müsse anders werden ....

Du verwechselst aber immer wieder Defizite mit Bedürfnissen.

Ein guter Freund erzählt mir immer wieder von der Bedingungslosigkeit von Beziehungen.
Man gibt freiwillig das was man möchte, es sind aber keine Erwartungen möglich.
Und ich knirrsche immer wieder mit den Zähnen.

Nehmen wir mal das Beispiel von Menschen, die jahrelang ihre wichtigsten Bedürfnisse nicht erfüllt bekommen.
Da gibt es zwei verschiedenen Strategien.

A-Man nimmt diesen riesigen inneren Hunger wahr und versucht dieses Loch auf Teufel komm raus zu füllen, was meist auf eher ungesunde Art mit negativen Langzeitfolgen geschieht.

B-Man negiert seine Bedürfnisse, unterdrückt sie und hält sich für unabhängiger, stärker als man eigentlich ist.
Und glaub mir mal, langfristig geht auch das in die Hose.

Wir Menschen brauchen uns gegenseitig, mal mehr und mal weniger, ob uns das nun recht ist oder nicht.
Wir sind Gruppenmenschen und können in der Gemeinschaft einfacher und besser wachsen.

Es ist die egozentrische Gesellschaft, die mehr und mehr mentale Krankheiten hervorbringt.
 
chocolade schrieb:
Nun gilt das nicht unbedingt für die Mehrheit der Leute, die teilweise recht unverschuldet in ein Lebensdesaster hineinrasen (Krankheit, Tod von Angehörigen, Unfall ...) und dann nicht mehr leicht hinausfinden.
Das ist ja gerade der weit verbreitete Irrtum.
Es gibt kein 'unverschuldet' oder 'zufällig'. ALLES, was geschieht, hat einen Grund.
Wenn so etwas geschieht, dann ist das genau das Erlebnis, was der Betroffene braucht, um vom
falschen auf den richtigen Weg geleitet zu werden.

Wir werden geführt. Je mehr wir unser Leben nach 'vernünftigen' Regeln eingerichtet haben, desto
größer der Schicksalsschlag, der nur dazu dient, die Führung der Vernunft zu beenden und wieder
dem Herzen die Führung zu übergeben.
 
Es ist die egozentrische Gesellschaft, die mehr und mehr mentale Krankheiten hervorbringt.
Dem stimme ich nicht zu.
Es ist mE unser nicht-hören-wollen auf unser Herz, unsere innersten Bedürfnisse.
Ich wage zu behaupten, daß das auch der Grund für deine Depressionen ist.

Wir allein sind für unseren dezeitigen Zustand verantwortlich.
Und wir allein können da wieder heraus kommen.

Je mehr Hilfe wir im außen anfordern, desto mehr entfernen wir uns von unserem Gefühl,
unserer inneren Führung.
Und je mehr wir andere unterstützen, desto mehr verhindern wir, daß sie zu sich selbst finden.
 
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Das ist nun genau das was ich mit Menschenkenntnis meine.
Ich habe aber eine depressive Krankheit und muss jeden einzelnen Tag sehr schwer um ein inneres Gleichgewicht kämpfen.

Liebe chockolade, es geht heutzutage vielen so, die noch um etwas "kämpfen". Kampf bedeutet auf ein Ego, "ICH, ICH, ICH...." Ist auch ganz normal, denn Du hast noch so viele Bedürfnisse, die erfüllt werden möchten.

Dann hast du ein negatives Menschenbild.
Ich habe Menschen getroffen, die sehr aufopfernd für andere da sein konnten und nur dadurch habe ich meinen Glauben in die Menschheit wieder bekommen.
Und ich treffe sogar mehr und mehr dieser gebenden Menschen.
Gleichzeitig bin ich dadurch mehr bereit und fähig etwas für andere zu tun.

Das kann nur jemand verstehen der selber schon für längere Zeit ganz unten war.

:)
Das ist tatsächlich, sehr wichtig in einer bestimmten Phase des Lebens solchen Menschen zu treffen, die dich verstehen, erstmal zuhören, ohne dich dabei zu belehren, denn zuerst muss aus der Seele alles raus. Darum wichtig ist auch hier anonym zu schreiben. Dann kommt irgendwann der AHA-Effekt.

Und du meinst die Leute tun das freiwillig

Es geschiet immer alles freiwillig, denn jeder hat seine Bedürfnisse, die erfüllt werden möchten. Und es kann passieren, dass diese Bedürfnisse sich in einem Punkt überschneiden, aber nicht in allen Punkten. Es ist oft schwer die Anderen zu durchschauen, was sie wirklich bewegt.

Ein guter Freund erzählt mir immer wieder von der Bedingungslosigkeit von Beziehungen.
Man gibt freiwillig das was man möchte, es sind aber keine Erwartungen möglich.
Und ich knirrsche immer wieder mit den Zähnen.

Und wie Recht hat er, dein Freund.:) (es sei er wird zu deinem Ehemann:D), dann sieht es anders aus, denn ab da an hat man die Verpflichtungen, die dann oft binden durch das Ehevertrag oder durch die Kinder, oder rein finanziell.

Nehmen wir mal das Beispiel von Menschen, die jahrelang ihre wichtigsten Bedürfnisse nicht erfüllt bekommen.
Da gibt es zwei verschiedenen Strategien.

A-Man nimmt diesen riesigen inneren Hunger wahr und versucht dieses Loch auf Teufel komm raus zu füllen, was meist auf eher ungesunde Art mit negativen Langzeitfolgen geschieht.

B-Man negiert seine Bedürfnisse, unterdrückt sie und hält sich für unabhängiger, stärker als man eigentlich ist.
Und glaub mir mal, langfristig geht auch das in die Hose.

Wir Menschen brauchen uns gegenseitig, mal mehr und mal weniger, ob uns das nun recht ist oder nicht.
Wir sind Gruppenmenschen und können in der Gemeinschaft einfacher und besser wachsen.

Es ist die egozentrische Gesellschaft, die mehr und mehr mentale Krankheiten hervorbringt.

Versuche alles mit der Großen Liebe, mit der Akzeptanz der Bedürfnissen von anderen Menschen, Personen aufzulösen und das wird Dir selbst eine große Erleichterung bringen.

Ich weiss nicht, ob Du soweit bist. Aber übe das jeden Tag. Hast Du doch schon selbst erkannt. Und sei dankbar für jede Erfahrung, die Du gemacht hast, denn Du bist dadurch klüger und ein Stückchen weiser geworden.:)

Kopf hoch! Du schafst das!

Lieben Gruß:umarmen:
 
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