Du bist da absolut auf dem falschen "Dampfer". Und ich frage mich, ob es überhaupt Sinn macht zu argumentieren? Meine Erfahrung ist, dass wenn Jemand von "Etwas" überzeugt und nicht bereit ist, seine Überzeugung zu überdenken, es wenig Sinn macht zu argumentieren. (?)
Oooch, ich bin schon zu überzeugen. So lange Du nachvollziehbare Argumente hast, und nicht wie manche nur Beschimpfungen anderer Meinungen ....
Schuld is nix Christliches, sondern wurde von den Katholiken zur Machtausübung konzipiert. Und darum geht es auch nicht, denn jeder Mensch hat ein natürliches empfinden dafür, wenn er was falsch macht. Die Folgen von Handlungen kann man Karma nennen, oder auch Kausalität (Ursache-Wirkung-Ursache-Wirkung). Was soviel bedeutet wie: ich beurteile und bewerte das nicht aus einem christlichen Kontext und schon gar nicht aus einem Katholischen. Ich bin weder Christin noch Katholikin. Auch wenn ich nicht abgeneigt bin, in diesem Rahmen magisch zu praktizieren.
Na ja, damit doch Schuld des Christlichen

. Auch wenn es zur Machtausübung konzipiert wurde, ist es jetzt allgemeines Gedankengut. Praktizieren tut jeder Europäer im christlichen ethischen Umfeld, weil das unser moralisches Grundsetting ist. Was ja auch grundsätzlich nicht so weit von allgemeinen Gruppenregeln abweicht, schließlich wurden ja auch in der Bibel nur gesellschaftliche Regeln niedergeschrieben, die den Frieden in der Gesellschaft wahren sollen (unabhängig von allen vereins-kirchlichen Einbildungen über die Jahrhunderte).
Aber nein, nicht jeder Mensch hat ein natürliches Empfinden dafür, was er "falsch" macht. Denn wenn jemand aus seiner Sicht nichts falsch macht, dann hat er auch kein Empfinden etwas falsch zu machen. Und diese abweichenden Vorstellungen (wir nennen sie asozial) können sehr leicht durch falsche Erziehung oder Traumatisierungen installiert werden.
Dieses pseudoesoterische Geschwurbel von wegen: wenn man Jemanden als Täter wahrnimmt, bzw. auch so bezeichnet, man dann deswegen gleich ein Opfer wäre, ist Unsinn. Hier beziehe ich mich auf wirkliche Opfer. Also Menschen, denen von anderen Menschen real Gewalt angetan wurde. Es kommt imho immer nur darauf an, ob man sich ohnmächtig fühlt und/oder es real ist. Den Schwächeren, dem durch einen Stärkeren Gewalt (seis Physische oder Psychische) angetan wurde, bezeichnet man als Opfer. Dieser Schwächere ist zum Zeitpunkt der Tat ohnmächtig. In dem Moment, in dem ein Opfer aktiv gegen einen Täter vorgeht (ganz egal wie, sei es gerichtlich (auch nach Jahren), sei es, dass es selbst Rache übt, sei es, dass es sein Leben durch den Täter nicht bestimmen lässt), ist es kein Opfer mehr. Der Täter bleibt aber Täter und auch in dem Sinne schuldig, denn die Tat wurde begangen.
Das ist halt wieder die gute christliche Sichtweise ... es muss einen Täter geben, weil es ist ja was passiert. Hauptsache wir haben jemanden zum Kreuzigen.
Nur ... so leicht ist es halt leider auch wieder nicht. Denn, dass ein Täter keine moralische Schranke hat ist eben nicht seine eigene Schuld. Denn letztlich wurde er entweder in seiner Erziehung nicht "sozialsiert", oder seine Sozialisierung wurde durch ein Lebensereignis gebrochen.
Und das haben wir ja nicht nur in Dinge wie im Missbrauch. Weitaus grössere Schäden werden von ganz anderen psychischen Dispositionen angerichtet, die aber ggf. sogar nicht unter gesellschaftlicher Strafe stehen, sondern sogar gesellschaftlich noch hochgejubelt werden.
Und das wirft natürlich schon Fragen auf.
Man muß auch differenziert betrachten, ob Jemand wirklich ein Opfer ist, oder sich nur so fühlt. Nur allein sich ohnmächtig zu fühlen bedeutet aber nicht immer, dass derdiejenige auch wirklich Opfer ist, bzw. das da ein Täter wäre, der dem vermeintlichen Opfer was getan hat. Sich als Opfer zu fühlen kann auch bedeuten, dass man überall Schuldige für das eigene Unvermögen sucht.
Aber genau das haben wir ja beim Missbrauch erwachsener und handlungsfähiger Menschen. Dass es sehr wohl Angebote gibt, diesen Opferstatus zu verhindern oder zumindest die Wahrscheinlichkeit zu verringern. Wenn ich diese Angebote dann nicht annehme, wie weit habe ich dann das Recht mich als Opfer von jemandem zu bezeichnen? Oder bin ich dann eher das Opfer von mir selber?
Deine ganzen Beispiele kann ich dir jeden Einzelnen aushebeln. Sie sind schlicht sinnlos. Um bei Deinem zu bleiben: In manchen Gegenden ist es besser, wenn man sich um Hausecken rumdrückt und lieber im Verborgenen bleibt, bzw. überhaupt da gar nicht hingeht, oder sich so schnell wie möglich von dort verpisst, statt selbstbewußt wie´n doofer Pfau durch eine bestimmte Gegend zu stolzieren und auf sich unnötig Aufmerksamkeit bestimmter Individuen zu ziehen. Genau das, was du da rätst, kann Jemandem zum Verhängnis werden.
Nein, eben nicht. Nicht dann, wenn auch die entsprechende Einstellung dahinter steht. Du kannst nichts entkräften, wo eine reine Spiegelfunktion dahinter steht. Und Angst zu zeigen provoziert einen Angriff eines Schwachen, wenn er sieht, dass Du in deiner eigenen Haltung schwächer bist als er.
Ich kenne z.B. einige Sozialarbeiter, die sich beruflich naturgemäß in sehr miesen Ecken herumdrücken. Und denen es mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit passiert, dass jemand übergriffig wird ... weil sie eben mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein in diese Bereiche gehen.
Klar leitet man seine Kinder an. Aber mit der besten Anleitung kann man zuweilen nicht verhindern, dass einem Idioten irwas einfällt und Der ein Kind/Irgendwen zum Opfer macht.
Natürlich nicht. Aber genau da ist es eben was ich sage ... durch Vorausdenken und eigenes Handeln kann man Dinge verhindern.
Klar ist auch, wenn man selbst achtsam, aufmerksam, klar, zentriert und selbstbewußt ist, und auch unverkrampft, sowie auf die eigene Intuition achtet, das Risiko sich um ein vielfaches minimiert Opfer zu werden. Doch kein Mensch ist ständig in Hochaufmerksamkeit, in der vollen Kraft und Zentriertheit. Da spielen viele Faktoren mit. Kopfschmerzen, Stress, Krankheit, Behinderung, irgendeine andere Belastung, etc. etc..... und schon kanns passieren. Und manchmal biste einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und sonst nix. Genauso, die meisten Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch passieren durch Familienmitglieder, "Freunde", "gute" Bekannte und den "lieben" Nachbarn.
Ja, natürlich nicht. Aber alle Ablenkungen machen dich eben schwach. Was noch immer nicht so schlimm ist, wenn Du dich wehren kannst/darfst/willst, denn dann hast Du immer noch gute Chancen. Nur diese weltfremde Einstellung, dass nur die Anderen bei sich schauen müssen, verhindert das ja.
Über Missbrauch von Schwachen brauchen wir nicht reden, sie sind alleine durch die Schwäche natürlich prädestinierte Opfer. Und das wird leider auch nicht vermeidbar sein, denn Menschen die Grenzen überschreiten wird es immer geben - vom Vergewaltiger bis zum Zeitungs-Abo-Verkäufer. Und das werden weder Gesetze noch fromme Gebete, und schon gar kein kontraproduktiver Glauben verhindern. Hier hilft einfach nur schützen so gut es geht.