Vergewaltigung und die Schuld der Frau

Gehts doch Beide in die Wildsau kuscheln ...
Is ä bissele Ot euer Plausch über eure Filter und euer MusterRückkopplungsselbestätigungsschleifenweltbild ....
Is heute bei dem Thema etwas mehr Anstand und Einsatz gefragt
Danke für dein Kommentar
Aber wirklich sinnvolles zum Thema, gab es von Dir auch nicht gerade
 
Werbung:
Das ist keine esoterische Sichtweise, sondern eine rein praktische. Nachteile kann ich vermeiden, wenn ich etwas dagegen tue. Tue ich es nicht, dann habe ich eine Mitschuld wenn ich zum Opfer werde ... ganz einfach.
Wenn ich bei Rot über die Straße gehe, darf ich mich halt nicht wundern, wenn ich überfahren werden.
Und wenn ich zu faul bin, vorher zu denken, zu lernen, etwas gegen potentielle Gefahren zu tun, dann habe ich ebenfalls eine Mitschuld.

Derart perverse Einstellungen kommen nur daher, dass wir heute in so einer grossen Sicherheit leben, dass wir nicht mehr täglich bedroht sind. Würde - wie im Mittelalter oft üblich - ein Mal im Monat jemand vorbeikommen, der dich ausraubt, vergewaltigt und dein Haus niederbrennt, dann würdest Du sicher auch lernen dich zu wehren.

Und was genau hättest Du falsch gemacht, wenn Du am helllichtem Tage in einem Einkaufszentrum erschossen werden würdest, weil irgendein Mensch dachte, er hätte die Macht dieses zu tun? Welche Vorkehrungen könntest Du treffen?

Frauen werden nicht nur in dunklen Gassen nach Mitternacht mit Minirock und tiefem Ausschnitt bekleidet vergewaltigt. Es ist so einfach, sich so etwas so leicht zu erklären. Es kommt sehr auf den Täter, seine Intension und auf die Gelegenheit in dem Moment an, ob ein Täter erfolgreich ist.

Ich wurde vor Jahren, mit Anfang zwanzig, auch mal auf dem Heimweg (der Bus wartete nicht auf die letzte S-Bahn) in die Büsche gezogen. Ich hatte eine Jeans an. Ich hatte eine dicke Jacke an. Ich tat so, als würde ich mit jemandem auf dem Handy telefonieren, als ich den Typen hinter mir bemerkte. Kein anderer Mensch weit und breit. Ich redete laut. Der Typ schloss zu mir auf und packte mich an der Schulter: "Na, Süße, willst mir einen bla....?" Ich: "Verpi.. Dich! Hau ab!", riss mich frei, er packte mich am Arm, riss mich wieder rum, drängte mich fast ins Gebüsch. Dann begann ich zu schreien. Mitten in sein Gesicht. Keiner kam. Niemand in den anliegenden Häusern schaltete das Licht an. Der Typ drehte zum Glück ab. Ich schmiss ihm noch einen Schuh hinterher und schrie bis ich heiser war.....

Hat mir das jemand beigebracht? Mich so und genau für DIESE Situation anscheinend richtig zu verhalten?

Jeder, der behauptet, dass Vergewaltigungen "selbstauferlegt" sind.... ganz ehrlich. Ich wünsche es ihm nicht. Aber..... ich kann nicht nachvollziehen, wie behaupten kann, dass JEDER etwas dagegen tun kann. Und man einfach zu "doof" ist, falls es doch passiert....


Und MITSCHULD? Hui.... wow.... bitte was? Mitschuld? Ok. Egal, was eine Frau trägt, egal wann, wie oder wo sie unterwegs ist, NIEMAND hat das Recht sich dieser Frau zu bedienen.
 
Ach Gottchen, immer die Suche nach einer Schuld ....

Es passiert einfach, und Du hast einen Anteil daran, weil Du eben nicht alles wahrgenommen hast, was rund um dich passiert.

Oh... ein Superchecker. Du bist mit Deinen drei kleinen Kindern auf der Autobahn im Stau. Ein LKW Fahrer spielt an seinem Handy und überreißt nicht, dass Du mit Deinem Auto vor ihm stehst. Drei Kinder tot. Deine eigenen. Ja, hast wohl nicht alles wahrgenommen, was rund um Dich passiert.

Mega
 
Egal was man tut, es ist eine eigene Entscheidung. Und diese kann Konsequenzen haben. Weil es eben andere Menschen gibt, die vielleicht Interessen haben die meinen eigenen konträr laufen.

Ja, und in dem Fall wird die eigene Möglichkeit etwas zu kontrollieren verringert.
Du kannst versuchen zu agieren, aber wenn sich alles kontrollieren ließe würden Kampfsportler keinen Kampf verlieren.
Und trotzdem gibt es (wenn es kein Unentschieden ist) auch immer einen Verlierer. Und der Verlierer hat auch schon Tag für Tag trainiert, etwas was ein Normalmensch nicht realistischerweise tun kann. Aber da gibt es noch Regeln, im Ring packt keiner ein Messer aus, holt seinen Kollegen als Hilfe hinzu oder attackiert einen von hinten. Und Frauen sind sowieso schon schwächer als Männer.

Und da reden wir jetzt noch gar nicht von der Schuld. Selbst wenn ein Vollidiot einen Boxweltmeister angreift und danach auf der Nase landet ist allein er schuld an der Konfrontation (ok, man kann diskutieren wie viel Gegenwehr ein Profi da leisten darf, aber ich bin da sehr liberal, denn der Angreifer ist schuld, darum geht es, daher Pech gehabt)

Man kann weder Frieden erklären, noch kann man einfach eine Konfrontation nicht mitmachen. In den USA ist das teilweise in Schulen mittlerweile auch so bescheuert, dass bei einer Prügelei beide bestraft werden. Da hätte ich echt Lust, den Verantwortlichen das Gegenteil zu demonstrieren...Wer denkt, es lässt sich alles irgendwie verhindern liegt einfach komplett daneben. Klar, wer in der Schule gemobbt wird sollte sich auch wehren. Es ist aber trotzdem so, dass jemand einem etwas aufzwingen kann, was man nicht will. Das kann ein Land sein, dass den Krieg erklärt, oder einfach nur ein bescheuerter Mobber in der Schule und eben alles dazwischen.

Aber schuld im moralischen Sinne ist immer der Angreifer, egal wie es für das potentielle Opfer ausgeht.

Würdest Du stehen bleiben, wenn ein Auto auf dich zurast? Oder würdest Du vielleicht doch handeln?

Naja, stehst im Stau, und ein 50 Tonner fährt hinten drauf, weil der Fahrer eingeschlafen ist. Wer ist schuld? Ist das so schwer wirklich? Klar, du kannst auch zuhause bleiben und den Führerschein abgeben, aber das hat mit Schuldfrage ja wirklich nichts zu tun. Stell dir das mal vor, dass da vor Gericht der Verteidiger des LKW-Fahrers erzählt, dass der getötete PKW-Fahrer ja den Zug hätte nehmen können und daher auch schuld daran ist. Sowas lesen wir hier quasi von dir...

Es geht auch nicht, alles zu verhindern. Aber man kann die Chancen verbessern. Und nur darum geht es. Und wer es verpasst, seine Chancen zu verbesseren, der geht bewusst ein Risiko ein. Denn die vorhandenen Risken sind ja bekannt.

Ok, fährst du Auto? Dann stell es mal besser ab.

Gehst mehrmals in der Woche Kampfsport machen? Fang besser an.

Und selbst wenn man hier und da was machen kann. Es hat nichts mit Mitschuld zu tun. Manchmal klingt es so als wäre es dir auch klar, an anderer Stelle ist mir aber nicht klar, dass dir da ein wirklicher Unterschied bewusst ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Frauen werden ausgenützt, zumindest im "Billigsegment". Blödes Wort, ich weiß kein besseres.

Dann sind sie keine Callgirls, sondern einfache Prostituierte.
Dass es da mittlerweile zu dumping-Preisen Sex gibt, ist bekannt und dass da auch oft die Freiwilligkeit nicht wirklich existiert, darüber kann man gern an anderer Stelle diskutieren.

Gruß

Luca
 
Du bist da absolut auf dem falschen "Dampfer". Und ich frage mich, ob es überhaupt Sinn macht zu argumentieren? Meine Erfahrung ist, dass wenn Jemand von "Etwas" überzeugt und nicht bereit ist, seine Überzeugung zu überdenken, es wenig Sinn macht zu argumentieren. (?)

Oooch, ich bin schon zu überzeugen. So lange Du nachvollziehbare Argumente hast, und nicht wie manche nur Beschimpfungen anderer Meinungen ....

Schuld is nix Christliches, sondern wurde von den Katholiken zur Machtausübung konzipiert. Und darum geht es auch nicht, denn jeder Mensch hat ein natürliches empfinden dafür, wenn er was falsch macht. Die Folgen von Handlungen kann man Karma nennen, oder auch Kausalität (Ursache-Wirkung-Ursache-Wirkung). Was soviel bedeutet wie: ich beurteile und bewerte das nicht aus einem christlichen Kontext und schon gar nicht aus einem Katholischen. Ich bin weder Christin noch Katholikin. Auch wenn ich nicht abgeneigt bin, in diesem Rahmen magisch zu praktizieren.

Na ja, damit doch Schuld des Christlichen ;). Auch wenn es zur Machtausübung konzipiert wurde, ist es jetzt allgemeines Gedankengut. Praktizieren tut jeder Europäer im christlichen ethischen Umfeld, weil das unser moralisches Grundsetting ist. Was ja auch grundsätzlich nicht so weit von allgemeinen Gruppenregeln abweicht, schließlich wurden ja auch in der Bibel nur gesellschaftliche Regeln niedergeschrieben, die den Frieden in der Gesellschaft wahren sollen (unabhängig von allen vereins-kirchlichen Einbildungen über die Jahrhunderte).

Aber nein, nicht jeder Mensch hat ein natürliches Empfinden dafür, was er "falsch" macht. Denn wenn jemand aus seiner Sicht nichts falsch macht, dann hat er auch kein Empfinden etwas falsch zu machen. Und diese abweichenden Vorstellungen (wir nennen sie asozial) können sehr leicht durch falsche Erziehung oder Traumatisierungen installiert werden.

Dieses pseudoesoterische Geschwurbel von wegen: wenn man Jemanden als Täter wahrnimmt, bzw. auch so bezeichnet, man dann deswegen gleich ein Opfer wäre, ist Unsinn. Hier beziehe ich mich auf wirkliche Opfer. Also Menschen, denen von anderen Menschen real Gewalt angetan wurde. Es kommt imho immer nur darauf an, ob man sich ohnmächtig fühlt und/oder es real ist. Den Schwächeren, dem durch einen Stärkeren Gewalt (seis Physische oder Psychische) angetan wurde, bezeichnet man als Opfer. Dieser Schwächere ist zum Zeitpunkt der Tat ohnmächtig. In dem Moment, in dem ein Opfer aktiv gegen einen Täter vorgeht (ganz egal wie, sei es gerichtlich (auch nach Jahren), sei es, dass es selbst Rache übt, sei es, dass es sein Leben durch den Täter nicht bestimmen lässt), ist es kein Opfer mehr. Der Täter bleibt aber Täter und auch in dem Sinne schuldig, denn die Tat wurde begangen.

Das ist halt wieder die gute christliche Sichtweise ... es muss einen Täter geben, weil es ist ja was passiert. Hauptsache wir haben jemanden zum Kreuzigen.
Nur ... so leicht ist es halt leider auch wieder nicht. Denn, dass ein Täter keine moralische Schranke hat ist eben nicht seine eigene Schuld. Denn letztlich wurde er entweder in seiner Erziehung nicht "sozialsiert", oder seine Sozialisierung wurde durch ein Lebensereignis gebrochen.
Und das haben wir ja nicht nur in Dinge wie im Missbrauch. Weitaus grössere Schäden werden von ganz anderen psychischen Dispositionen angerichtet, die aber ggf. sogar nicht unter gesellschaftlicher Strafe stehen, sondern sogar gesellschaftlich noch hochgejubelt werden.
Und das wirft natürlich schon Fragen auf.

Man muß auch differenziert betrachten, ob Jemand wirklich ein Opfer ist, oder sich nur so fühlt. Nur allein sich ohnmächtig zu fühlen bedeutet aber nicht immer, dass derdiejenige auch wirklich Opfer ist, bzw. das da ein Täter wäre, der dem vermeintlichen Opfer was getan hat. Sich als Opfer zu fühlen kann auch bedeuten, dass man überall Schuldige für das eigene Unvermögen sucht.

Aber genau das haben wir ja beim Missbrauch erwachsener und handlungsfähiger Menschen. Dass es sehr wohl Angebote gibt, diesen Opferstatus zu verhindern oder zumindest die Wahrscheinlichkeit zu verringern. Wenn ich diese Angebote dann nicht annehme, wie weit habe ich dann das Recht mich als Opfer von jemandem zu bezeichnen? Oder bin ich dann eher das Opfer von mir selber?

Deine ganzen Beispiele kann ich dir jeden Einzelnen aushebeln. Sie sind schlicht sinnlos. Um bei Deinem zu bleiben: In manchen Gegenden ist es besser, wenn man sich um Hausecken rumdrückt und lieber im Verborgenen bleibt, bzw. überhaupt da gar nicht hingeht, oder sich so schnell wie möglich von dort verpisst, statt selbstbewußt wie´n doofer Pfau durch eine bestimmte Gegend zu stolzieren und auf sich unnötig Aufmerksamkeit bestimmter Individuen zu ziehen. Genau das, was du da rätst, kann Jemandem zum Verhängnis werden.

Nein, eben nicht. Nicht dann, wenn auch die entsprechende Einstellung dahinter steht. Du kannst nichts entkräften, wo eine reine Spiegelfunktion dahinter steht. Und Angst zu zeigen provoziert einen Angriff eines Schwachen, wenn er sieht, dass Du in deiner eigenen Haltung schwächer bist als er.

Ich kenne z.B. einige Sozialarbeiter, die sich beruflich naturgemäß in sehr miesen Ecken herumdrücken. Und denen es mit weitaus geringerer Wahrscheinlichkeit passiert, dass jemand übergriffig wird ... weil sie eben mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein in diese Bereiche gehen.

Klar leitet man seine Kinder an. Aber mit der besten Anleitung kann man zuweilen nicht verhindern, dass einem Idioten irwas einfällt und Der ein Kind/Irgendwen zum Opfer macht.

Natürlich nicht. Aber genau da ist es eben was ich sage ... durch Vorausdenken und eigenes Handeln kann man Dinge verhindern.

Klar ist auch, wenn man selbst achtsam, aufmerksam, klar, zentriert und selbstbewußt ist, und auch unverkrampft, sowie auf die eigene Intuition achtet, das Risiko sich um ein vielfaches minimiert Opfer zu werden. Doch kein Mensch ist ständig in Hochaufmerksamkeit, in der vollen Kraft und Zentriertheit. Da spielen viele Faktoren mit. Kopfschmerzen, Stress, Krankheit, Behinderung, irgendeine andere Belastung, etc. etc..... und schon kanns passieren. Und manchmal biste einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort und sonst nix. Genauso, die meisten Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch passieren durch Familienmitglieder, "Freunde", "gute" Bekannte und den "lieben" Nachbarn.

Ja, natürlich nicht. Aber alle Ablenkungen machen dich eben schwach. Was noch immer nicht so schlimm ist, wenn Du dich wehren kannst/darfst/willst, denn dann hast Du immer noch gute Chancen. Nur diese weltfremde Einstellung, dass nur die Anderen bei sich schauen müssen, verhindert das ja.

Über Missbrauch von Schwachen brauchen wir nicht reden, sie sind alleine durch die Schwäche natürlich prädestinierte Opfer. Und das wird leider auch nicht vermeidbar sein, denn Menschen die Grenzen überschreiten wird es immer geben - vom Vergewaltiger bis zum Zeitungs-Abo-Verkäufer. Und das werden weder Gesetze noch fromme Gebete, und schon gar kein kontraproduktiver Glauben verhindern. Hier hilft einfach nur schützen so gut es geht.
 
Es geht auch nicht, alles zu verhindern. Aber man kann die Chancen verbessern. Und nur darum geht es. Und wer es verpasst, seine Chancen zu verbesseren, der geht bewusst ein Risiko ein. Denn die vorhandenen Risken sind ja bekannt.

Wer entscheidet, ob der einzelne alles getan hat, um seine Chancen zu verbessern?
Du?
Muss eine Frau sich sagen lassen, dass sie eben nicht als Verkäuferin oder Krankenschwester arbeiten darf, weil dadurch zu "Unzeiten" draußen rumläuft und dadurch einen entsprechenden Männertypus geradezu dazu auffordert, sie zu vergewaltigen?
Muss sie sich sagen lassen, dass sie sich eben nicht genug gewehrt hat, wenn er sie dann vergewaltigt?
Dass sie, auch wenn er ihr ein Messer an die Kehle hält, doch lieber den Tod als die Schmach hätte wählen sollen?
Dass sie, weil sie das Leben vorgezogen hat, dann eben die "Fresse" halten soll und sich nicht als Opfer sehen soll, weil es schließlich ihre Entscheidung war?
Und soll der Täter dann nicht bestraft werden, weil er gegen geltende Gesetze verstoßen hat?
Außerdem sollte bekannt sein, dass sich eine angegriffene Person nicht mit allen Mitteln verteidigen darf, weil sie sonst Gefahr läuft, selber vor Gericht zu landen, weil sie dem armen Täter ernsthafte Verletzungen zugefügt hat.

Gruß

Luca
 
Ja, und in dem Fall wird die eigene Möglichkeit etwas zu kontrollieren verringert.
Du kannst versuchen zu agieren, aber wenn sich alles kontrollieren ließe würden Kampfsportler keinen Kampf verlieren.
Und trotzdem gibt es (wenn es kein Unentschieden ist) auch immer einen Verlierer. Und der Verlierer hat auch schon Tag für Tag trainiert, etwas was ein Normalmensch nicht realistischerweise tun kann. Aber da gibt es noch Regeln, im Ring packt keiner ein Messer aus, holt seinen Kollegen als Hilfe hinzu oder attackiert einen von hinten. Und Frauen sind sowieso schon schwächer als Männer.

Ach, Frauen sind schwächer als Männer? Das wird einigen Emanzen aber aufstossen, wo Frauen doch alles genauso gut können .... :whistle: No, nur Spaß ... natürlich sind Frauen in der Regel schwächer als Männer. Genau deshalb gibt es ja Kurse, um diese Schwäche auszugleichen. Und wie wir aus Aikido wissen, kann die Stärke des Gegners gegen ihn verwendet werden.
Was Du vergleichst sind gleichwertige Gegner. Nur ist das ja bei einem Übergriff nicht der Fall. Denn der Gegner mag zwar an Körperkraft überlegen sein, in der Regel aber völlig untrainiert was Kampfsport betrifft. Und nicht jeder Vergewaltiger oder Räuber ist ein Mann im Schrankmaß. Sondern die meisten leben davon, dass die Überfallenen überrascht sind und dadurch handlungsunfähig, oder dass sie eben Körperkraft einsetzen können. Und beides lässt sich durch einen Selbstverteidigungskurs vermeiden.

Und da reden wir jetzt noch gar nicht von der Schuld. Selbst wenn ein Vollidiot einen Boxweltmeister angreift und danach auf der Nase landet ist allein er schuld an der Konfrontation (ok, man kann diskutieren wie viel Gegenwehr ein Profi da leisten darf, aber ich bin da sehr liberal, denn der Angreifer ist schuld, darum geht es, daher Pech gehabt)

Aber wir reden von Schuld ... und der andere kann noch so viel Schuld sein, das wird dir deine Schmerzen, deine psychischen und physischen Beeinträchtigungen auch nicht wegnehmen, wenn Du jemanden hast der schuld ist. Sondern nur Du selber kannst dazu beitragen, dass es erst gar nicht dazu kommt.

Man kann weder Frieden erklären, noch kann man einfach eine Konfrontation nicht mitmachen. In den USA ist das teilweise in Schulen mittlerweile auch so bescheuert, dass bei einer Prügelei beide bestraft werden. Da hätte ich echt Lust, den Verantwortlichen das Gegenteil zu demonstrieren...Wer denkt, es lässt sich alles irgendwie verhindern liegt einfach komplett daneben. Klar, wer in der Schule gemobbt wird sollte sich auch wehren. Es ist aber trotzdem so, dass jemand einem etwas aufzwingen kann, was man nicht will. Das kann ein Land sein, dass den Krieg erklärt, oder einfach nur ein bescheuerter Mobber in der Schule und eben alles dazwischen.

Aber schuld im moralischen Sinne ist immer der Angreifer, egal wie es für das potentielle Opfer ausgeht.

Warum ist der Aggressor schuld? Die USA investieren jährlich Mrd$, nicht in Aggression, sondern in Abschreckung ... um potentielle Gegner daran zu hindern einzudringen.
Aber als Hausfrau investiere ich dann lieber ein paar Abende in einen (whatever)kurs als in einen Selbstverteidigungskurs, der meine physische und meine psychische Unversehrtheit mit höherem Maß sicherstellen kann als der (whatever)kurs?

Wie gesagt, schön, dass es einen Täter gibt ... nur ... es muss ihn eben nicht geben, genausowenig wie ein Opfer.

Naja, stehst im Stau, und ein 50 Tonner fährt hinten drauf, weil der Fahrer eingeschlafen ist. Wer ist schuld? Ist das so schwer wirklich? Klar, du kannst auch zuhause bleiben und den Führerschein abgeben, aber das hat mit Schuldfrage ja wirklich nichts zu tun. Stell dir das mal vor, dass da vor Gericht der Verteidiger des LKW-Fahrers erzählt, dass der getötete PKW-Fahrer ja den Zug hätte nehmen können und daher auch schuld daran ist. Sowas lesen wir hier quasi von dir...

Du wirst von mir nicht lesen, dass das Opfer Schuld hat (das lesen halt manche gerne so). Aber es hat eine Mitschuld, wenn es nichts dagegen getan hat, zum Opfer zu werden.

Und ja, wenn ich nicht bereit bin, das Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, dann muss ich halt mit dem Zug fahren. Beides birgt Risiken, nur sind sie beim Zug geringer.
Eines ist klar ... das Leben ist ein Risiko. Und wir können nur etwas tun, um Risiken zu minimieren. Ausschalten werden wir sie nie können.
 
Ich glaub du bist a bisserl pervers.
So ein Schmarrn das die Mädl selbst schuld sind.
Schreibst dir ja desöfteren gute kontroverse Texte von der Seele,
aber das ist Borderline.

Oh, auch ein neues Modewort erlernt ... schön! ... nur der richtige Kontext wäre dann halt hilfreich.

Ich sage nicht, dass die Mädels (auch nicht die Jungs) selber schuld sind ... sondern, dass sie etwas dagegen tun können, überhaupt zum Opfer zu werden.
 
Werbung:
Wer entscheidet, ob der einzelne alles getan hat, um seine Chancen zu verbessern?
Du?

Nö, jeder selber ... er merkt's eh, wenn's nicht genug war.

Muss eine Frau sich sagen lassen, dass sie eben nicht als Verkäuferin oder Krankenschwester arbeiten darf, weil dadurch zu "Unzeiten" draußen rumläuft und dadurch einen entsprechenden Männertypus geradezu dazu auffordert, sie zu vergewaltigen?
Muss sie sich sagen lassen, dass sie sich eben nicht genug gewehrt hat, wenn er sie dann vergewaltigt?
Dass sie, auch wenn er ihr ein Messer an die Kehle hält, doch lieber den Tod als die Schmach hätte wählen sollen?

Also das sagst jetzt nur Du.

Dass sie, weil sie das Leben vorgezogen hat, dann eben die "Fresse" halten soll und sich nicht als Opfer sehen soll, weil es schließlich ihre Entscheidung war?

Nun, auch das ist ein Aspekt. Wenn man vorher nichts getan hat, um derartige Situationen zu vermeiden oder dagegen vorgehen zu können, dann stellt sich tatsächlich die Frage, ob man sich nicht selber zum Opfer gemacht hat.

Was wäre wohl (mal alle ethischen Rundumgeschichten ausser Acht gelassen), wenn sich die amerikanischen Soldaten in den Indianerkriegen einfach hingesetzt hätten, anstatt ein Fort zu bauen. Würde man sie dann heute als Helden oder als Idoten bezeichnen?

Und soll der Täter dann nicht bestraft werden, weil er gegen geltende Gesetze verstoßen hat?

Die Gesellschaft bestreft ihre "Täter". Den Erfolg sieht man tagtäglich, wenn sie besser ausgebildet aus dem Gefängnis wieder herauskommen. Und man ihnen wieder nachlaufen darf.
Bestrafung ist gegenüber Therapie halt ein sehr schwaches Mittel, weil es hier eben um Sozialisierung in der Gesellschaft geht ... und Strafen gar nichts bringt, ausser bei denen die dann Angst bekommen.

Außerdem sollte bekannt sein, dass sich eine angegriffene Person nicht mit allen Mitteln verteidigen darf, weil sie sonst Gefahr läuft, selber vor Gericht zu landen, weil sie dem armen Täter ernsthafte Verletzungen zugefügt hat.

Ausserdem sollte bekannt sein, dass es Notwehr gibt. Und ja, da dürfen die angewandten Mittel nicht die Verhältnismäßigkeit überschreiten. Und ja, das ist in einem Verfahren ggf. nachzuweisen, was relativ schwierig ist, weil solche Überfälle meistens bilateral ausgetragen werden, und damit Aussage gegen Aussage steht. Ein Problem unserer Rechtsprechung ....
 
Zurück
Oben